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Das Theater Regensburg gibt bekannt:
Zitat
Tristan und Isolde
Handlung in drei Aufzügen von
Richard Wagner (1813–1883) | Text vom Komponisten
Theater am Bismarckplatz
Musikalische Leitung
Tetsuro Ban
Inszenierung Lotte de Beer
Bühne und Kostüme Clement & Sanôu
Lichtdesign Clement & Sanôu
Choreinstudierung
Alistair Lilley
Licht Martin Stevens
Isolde ist König Marke zur
Frau versprochen. Doch sie ist dem Brautwerber Tristan in
schicksalhafter Liebe verbunden. Die Konflikte dieser
Dreiecksgeschichte verlegte Richard Wagner tief in das Innere
der Figuren und setzte mit diesem Werk seiner unglücklichen
Liebe zu Mathilde, der Ehefrau seines Gönners Otto Wesendonck,
ein künstlerisches Denkmal.
»Tristan und Isolde« galt wegen der hohen musikalischen
Anforderungen seinerzeit als unaufführbar. Nach 77 Proben wurde
die Uraufführung 1863 in Wien abgesagt und erfolgte erst zwei
Jahre später am 10. Juni 1865 am Münchner Hof- und
Nationaltheater.
In der dicht gewebten Partitur sind Liebessehnsucht und
Todesverlangen musikalisch untrennbar miteinander verknüpft.
Einführungsveranstaltungen
Matinée | Sonntag,
14.09.2014 | 11:45 Uhr | Theater am Bismarkplatz | Eintritt frei
Einführungen | vor jeder Vorstellung | jeweils um 16:30 | Foyer
Neuhaussaal | Eintritt frei
Besetzung
Tristan Mikhail Gubsky
König Marke
Mario Klein /
Jongmin Yoon
Isolde Dara Hobbs / Jane Irwin
Kurwenal
Adam Krużel
Melot
Matthias Wölbitsch
Brangäne
Vera Egorova
Ein Hirt
Matthias Ziegler
Ein Steuermann
Mert Öztaner
Stimme eines jungen Seemanns
Cameron Becker
Opernchor
Philharmonisches Orchester Regensburg
Zitatende
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Interessant - immer wieder, die Einführungsvorträge von Christina
Schmidt, der die Produktionen begleitenden Dramaturgin, zu erleben.
Schon am 11.10.2014 kam man in den Genuss, ihren Ausführungen, ein Werk
Richard Wagners betreffend, zu folgen.
Bemerkungen_zum_Einfuehrungsvortrag_zu_
'Tristan_und_Isolde'_11.10.2014_Theater_RBG
Da meinte doch die hoch qualifizierte Fachfrau
- Dramaturgin
Christina Schmidt - es brauche des Trankes nicht, die seien
sowieso einander verfallen.
Glaubt denn die aus Steuergeldern bezahlte Dame vom Theater Regensburg, Richard Wagner hätte
sich die Mühe gemacht, das zu erfinden, wenn es denn des
Liebestrankes nicht bedurfte.
Den Text:
ISOLDE
Wo bin ich? Leb' ich?
Ha! Welcher Trank?
BRANGÄNE
verzweiflungsvoll
Der Liebestrank.
ISOLDE
starrt entsetzt auf Tristan
Tristan!
TRISTAN
Isolde!
ISOLDE
Muss ich leben?
Und dann die Komposition:
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Zur 'Tristan'-Vorstellung am 29. November 2014 führte man wieder eine
derartige Veranstaltung durch.
Diesmal vermied Frau Dramaturgin Christina Schmidt Aussagen, wonach der Liebestrank nur ein Placebo sei,
ging aber dezidiert darauf ein, warum die Regisseurin sich darauf einließ und
Szenen gleichzeitig durch die Sänger und zusätzlich von Statisten
darstellen lässt.
Christina Schmidt verlor allerdings kein Wort darüber, warum die
Eintrittskarten für den dritten Rang unter Preis abgegeben werden und
warum man seitens des Theaters nicht schon vor der Generalprobe
bemerkte, dass es eine eingeschränkte Sicht auf das Geschehen auf der Bühne gibt.
So entwickeln sich Situationen, dass man das Bühnenbild und die in ihm
agierenden Sänger zum Teil nicht sehen bzw. man nur untere Teile ihrer Körpers
wahrnehmen kann.
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ERSTER AUFZUG
Die Szene wird in allen drei Teilen des Stückes beherrscht von einer auf
der Drehbühne montierten Plattform - von unten beleuchtbar -
mit einem darauf befindlichen Glaskäfig, einem - wäre Wasser darin,
Aquarium ähnelte, da dies aber nicht der Fall ist, ein Terrarium so
eher angenommen werden kann.
Es könnte sich aber auch um eine noch nicht eingebaute Aufzugskabine
der Firma Otis oder Schindler oder eine Gondel für eine Seilbahn handeln.
Letzteres war ja einmal angedacht als Ersatzbeförderungsmöglichkeit von
Personen im Falle der Totalsperrung der Steinernen Brücke in Regensburg.
Bis man dann sich auf die Lösung durch die 'Riepl'sche Röhre'
konzentrierte.
Podium und dieser Glaskäfig beide beleuchtbar, von außen und - man bedenke - auch von innen!
Auf dem Terrarium - wohl auch zur Entlüftung des Raumes - zwei Lichtkuppeln.
Die Plattform verfügt über zwei in die Unterbühne führende Treppen, die
diagonal gegenüber angeordnet sind - in den anderen beiden Ecken der
Fläche sind jeweils eine Bank aufgestellt, die man aus Parks oder Gärten oder
den Abteilen der früheren Reichsbahn 3. Klasse kennt.
In dem Glaskäfig
oder Seilbahngondel
oder Aufzugskabine
oder Schneewittchensarg -
großes Felsgestein.
Zum Lied des jungen Seemanns
Westwärts
schweift der Blick:
ostwärts
streicht das Schiff.
umkreist eine weibliche Gestalt in einem weißen langen Hemd den Kubus,
in dem sie sich spiegelt, schaut auch gelegentlich hinunter in eines der
Treppenhäuser, als erwarte sie jemanden.
Beim
Wer wagt mich zu höhnen?
geht links in der Ecke auf der Plattform das Licht von oben an und man
sieht auf der Bank jemanden sitzen.
Isolde, das ist die Dame in dem langen weißen Hemd, erschrickt sichtlich
und klärt das fragend umeinander sitzende Publikum auf, um wen es sich
handelt, der da sitzt, indem sie singt
Brangäne, du?
Auf die Frage Isoldes
Sag --- wo sind wir?
kommt die ach so präzise Positionsangabe einer mit Navigation wenig
vertrauten Person
Blaue Streifen
stiegen im Westen auf;
Welcher Art die blauen Streifen im Westen sein sollen, bleibt ungeklärt.
Isolde hat sich neben Brangäne auf die Bank gesetzt und lauscht nun deren
Vorstellungen, welchen Kurs das Schiff nehmen wird, somit
vor Abend erreichen wir sicher das Land.
Isolde konnte den verwirrenden Vorgaben Brangänes verständlicherweise nicht folgen, so dass sie fragt
Welches Land?
Offensichtlich war ihr entfallen, das sie sich ja auf dem Weg nach
Kornwall befinden, zu Marke, ihrem Bräutigam.
Isolde erinnert sich an die Vorgaben und ist entsetzt, dass sie diese
vergessen konnte, so kann sie nur bei
Nimmermehr!
Nicht heut noch morgen!
von der Gartenbank aufspringen und nach rechts eilen, um wieder einmal die
Treppe hinunter zu schauen, ob da nicht jemand kommt.
Während sie an dieser Position auf der Plattform die Passage
Entartet Geschlecht!
Unwert der Ahnen!
singt,
sieht man hinter ihr in dem Glaskäfig sich jemanden bewegen und die Hände
ringen, der - die - das Jemand verschwindet, da das Licht im Käfig
ausgeschaltet wird und nun spiegelt sich Isolde wieder in der Glaswand
des Terrariums.
Brangäne hat sich indessen von links von der Gartenbank auf die rechte
Seite der Plattform zu Isolde begeben, die sich voller Verzweiflung über
das Geländer zur Treppe nach unten beugt - als wolle sie sich
hinabstürzen.
Wieder wird das Terrarium von innen beleuchtet und es werden zwei
Gestalten sichtbar, die da hantieren. Die eine hängt irgendwas über die
andere, die das, was ihr übergehängt wurde, sich vom Körper reißt und
dies zu Boden 'schmettert', worauf das Licht im Terrarium wieder ausgeht.
Weißt du, was das soll?
Immerhin macht dies deutlich, dass man weder dem vom Autor erfundenen
Text, noch der Interpretin des Textes traut, das Gesungene - deutlich für das
Publikum - rüberzubringen.
Brangänes tröstende Worte gehen im Hin- und Her der beiden Sängerinnen
auf der Plattform und Aktionen von Figuren im Terrarium unter - zumal
sich die Plattform auf der Drehbühne des Theaters Regensburg nun
langsam gedreht hat und die Plattform vor Kopf zu sehen
ist.
Weißt du, was das soll?
Zum Auftritt Tristans und Kurwenals aus der Unterbühne rechts
Hab acht, Tristan!
Botschaft von Isolde.
hat sich die Bühne schnell herum gedreht, Kurwenal lehnt am
Treppengeländer, Tristan - auf der Gartenbank links sitzend - gibt
Auskunft
eh noch die Sonne sinkt,
sind wir am Land.
Kurwenal meint
Wer Kornwalls Kron'
und Englands Erb'
an Irlands Maid vermacht,
der kann der Magd
nicht eigen sein,
die selbst dem Ohm er schenkt
Hinten im Terrarium wird von irgendwem wild bewegt irgendwas gemimt, was
nicht zu verstehen ist und daher nur verwirrt.
Der unsichtbare Herrenchor schaltet sich in die Diskussion ein und
bekräftigt - offensichtlich akustisch verstärkt, denn es dröhnt
erheblich - die Ausführungen Kurwenals mit
Hei! Unser Held Tristan,
wie der Zins zahlen kann!
Schnell dreht die Bühne herum und Brangäne muss sich ob der
schnellen Rotationsbewegung festhalten, um ihr
Weh, ach wehe!
Dies zu dulden!
zu singen.
Das Gespräch der beiden Frauen spielt sich in größter Erregung ab, was
durch Isoldes heftiges Umeinanderlaufen optisch unterstrichen wird.
Für die große Szene
Wie lachend sie
mir Lieder singen,
sitzt Brangäne ruhig auf der Gartenbank links, die Beleuchtung für sie
erlischt, Isolde sich vor dem Terrarium hin und her bewegend, in welchem
wieder irgendwer, irgendwas mimt, was keiner versteht.
Weißt du, was das soll?
Dann, die Bühne dreht sich herum, so dass immer um das Terrarium zu
laufen ist, damit man als Protagonist für das Publikum sichtbar bleiben
kann und nicht plötzlich hinter dem Glaskäfig verschwindet.
Für das
Fluch dir, Verruchter!
Fluch deinem Haupt!
Rache! Tod!
Tod uns beiden!
hantiert wieder jemand im Terrarium, macht auf stumme Jule, so
dass von den beiden hohen Hs Isoldes abgelenkt wird und somit von den
Tönen kaum etwas haften bleibt.
Tod uns beiden
Und wieder dreht die Bühne, dann bleibt
sie sogar stehen, dass Brangäne ihr
Von edler Art
und mildem Mut,
wer gliche dem Mann
an Macht und Glanz?
Isolde auf der Bank links, neben ihr sitzend, darlegen kann. Dann nach
rechts zum Treppengeländer ihr
Ungeminnt
Kennst du der Mutter Künste nicht
Rache für den Verrat
Den Schrein dort bring mir her
Brangäne auf der Bank links, eine Handtasche - Isolde steigt
über die Lehne der Bank
der Trank ist's, der mir taugt.
Die Bühne dreht schnell,
Kurwenal
Auf! Auf! Ihr Frauen!
Frisch und froh!
er zerrt Isolde nach rechts zum Treppengeländer, die dann wieder zu Brangäne nach links
ungesühnte Schuld
bemerkt.
Gerangel um die Handtasche - Isolde und Brangäne zerren in
entgegengesetzter Richtung
kennst du der Mutter Künste nicht
Brangäne kauert am Boden rechts neben
dem Treppengeländer, Isolde über ihr
Der Tod nun sag ihr Dank!
Da, Kurwenal
Herr Tristan!
Im Terrarium - von innen beleuchtet -
wehen weiße Stoffbahnen. Eine Figur bewegt sich in dem Raum - eine
zweite kommt hinzu.
Weißt du, was das soll?
Tristan von rechts, am Treppengeländer verharrend, der Dialog
nicht zwischen uns
vor und im dem Glaskäfig - in der Decke
desselben die Glaskuppeln illuminiert - ein ständiges Auf und Ab.
Da die Männer sich all ihm vertragen,
wer muss nun Tristan schlagen?
Die Bühne dreht - der
Herrenchor
Ho! He! Ha! He!
Am Obermast
die Segel ein!
Ho! He! Ha! He!
Man schlendert zum
sieh sie dir an
auf und ab, Tristan nimmt links auf der
Gartenbank Platz, Isolde setzt sich neben ihn, die Bühne dreht
Tristans Ehre ---
höchste Treu'!
Vergessens güt'ger Trank,
dich trink' ich sonder Wank!
Man ringt um das Trinkgefäß - Gefummel
der stummen Julen im Terrarium.
Tristan und Isolde gehen langsam auf einander zu, umarmen sich in der
Mitte der Bühne
Herrenchor
Heil! König Marke Heil!
Brangäne rechts beim Treppengeländer am Boden
Tör'ger Treue
trugvolles Werk
blüht nun jammernd empor!
Tristan
Was träumte mir
von Tristans Ehre?
---
Wer naht?
Welcher König?
Allgemeines Gewimmel aller Beteiligten auf der Bühne, der Chor
Heil! König Marke Heil!
hantiert mit Kisten und Kasten und Schachteln
- um etwa Säcke zu schleppen -
Heil dem König!
Kornwall Heil!
Weißt du, was das
soll?
Vorhang
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ZWEITER
AUFZUG
Schwach
von unten ausgeleuchtete Plattform, die Bühne dreht.
Im Glaskäfig eine Person auf einem dicken Baumstamm - wohl 'der Esche Stamm'
aus der 'Walküre' - mit einer
Stallleuchte balancierend, neben ihr eine Krankenschwester mit
Häubchen.
Tristan und Isolde außen in langen weißen Gewändern - dieses
Hemd, für Tristan sicher hinderlich, da er durch Land und See
zu seiner Geliebten eilen musste. Aber vielleicht zieht man sich
in Holland für Seefahrten so an und meinte seitens des Regieteams, diesen dresscode nach Regensburg weitergeben zu müssen.
Der Ärger wird deutlich, da beide, nach dem
Das Licht! Das Licht!
sich auf den Deckel des Terrariums begegnen, Isolde ist schon
oben - Tristan steigt ihr nach, öffnet eine Luke in der Decke
des Glaskäfigs und beide sind nun für den Zuschauer im dritten
Rang nur mit ihrem unteren Körperteilen sichtbar.
Und das hat nun niemand gemerkt - während der Probenzeit auf der
Bühne - niemand war oben im Rang und stellte fest, dass
bestenfalls die Waden der beiden Sänger sichtbar sind.
Die Bühne dreht langsam - im Gegensatz zum ersten Aufzug - nun
anders herum (war's nun links oder rechts?).
Im Terrarium wird irgendetwas rot sichtbar, ein Gewaber - während Tristan und Isolde sich oben am Kopf des
Terrariums, also der Schmalseite, niederlassen, die Beine über
den Rand hängen - sind damit auch für die Zuschauer im dritten
Rang sichtbar - und mit dem
O sink hernieder,
Nacht der Liebe
beginnen.
Gleichzeitig wird im Terrarium wieder einmal völlig
unnötigerweise ein Gezappel sichtbar, zwei legen sich wohl
nieder, ziehen sich eine Decke über den Kopf. -
Hallo, hallo - niemand sieht
uns!
Irgendsowas.
Was für ein Ablenkungsmanöver.
Weißt du, was das soll?
Leider erheben sich die beiden Titelrollenträger oben auf dem
Schneewittchensarg zum
Herz an Herz dir,
Mund an Mund
so
dass nur wieder die unteren Körperteile sichtbar sind. Sie gehen
nach rechts und nehmen Platz auf einer der beiden Lichtkuppeln,
um Brangänes Ruf
Einsam wachend
in der Nacht,
anzuhören.
Dabei dreht die Bühne weiter und vermittelt dem
Zuschauer auf diese Weise eine - sonst nicht übliche - enorme
Dynamik in der Inszenierung.
Für das
Lausch, Geliebter!
bleiben beide -
glücklicherweise - auf dem Deckel des Terrariums sitzen und sind so
nicht nur zu hören, sondern damit auch für das Publikum im
dritten Rang zu sehen.
Und weiter dreht die Bühne um die Hochachse.
Leider stehen beide Sänger der Titelrollen für das
So stürben wir,
um ungetrennt
wieder auf und sind so nur mit ihren unteren Körperoberteilen
sichtbar.
In der Hinsicht ist es völlig richtig, dass die Plätze im
dritten Rang zum halben Preis abgegeben werden.
Was sagt nur der Rechnungshof dazu, dass es einer Theaterleitung
nicht gelingt, hier rechtzeitig in die Arbeit des
Inszenierungsteams einzugreifen?
Auf dem Deckel des Schneewittchensarges aber legen sich die
Verkörperer der Titelrollen wieder flach, um das
Soll ich lauschen?
Lass mich sterben!
zu singen.
Im Terrarium unten wildes Gewese.
Weißt du, was das soll?
Auftritt Kurwenal
Rette dich, Tristan!
Melot und Marke links
unten auf der Plattform, Tristan und Isolde weiterhin oben auf dem Dach
des Schneewittchensarges stehend und damit nur für einen Teil des
Publikums und für den anderen Teil des Publikums nur teilweise
sichtbar.
Kampfgetümmel im Terrarium.
Marke
Tatest du's wirklich?
Marke und Melot neben
einander links, letzterer schaut ins Terrarium; da ist wer?!
Melot tut so, als erkenne er da jemanden, reagiert auf Markes
Sieh ihn dort,
den treuesten aller Treuen;
blick' auf ihn,
den freundlichsten der Freunde
Markes Ansprache
Mir dies?
Dies, Tristan, mir?
in Form einer Pantomime an
der Rampe, was von der Figur und dem Leid des Betrogenen völlig
ablenkt.
Tristan für das
O König
in der Mitte, Marke
umarmend, dann
nach links zu Isolde, die
vom Dach des Schneewittchensarges zwischenzeitlich heruntergestiegen ist,
für
Wohin nun Tristan
scheidet,
willst du, Isold', ihm folgen?
Isolde neben ihm
Als für ein fremdes Land
der Freund sie einstens warb
Melot hervorstürzend
Verräter! Ha!
Zur Rache, König!
Action im und außerhalb
des Glaskäfigs - g'rauft wird
Wehr dich, Melot!
Der Vorhang fällt schnell.
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DRITTER AUFZUG
Die Bühne - wie gehabt -
Plattform, von unten beleuchtet, darauf der Glaskäfig, in dem
nun wieder große Felsenbrocken, wohl gerundete, aus dem ersten
Aufzug liegen.
Die Bühne dreht.
Aus dem Untergeschoss kommen ein Vermummter und eine Person mit
Koffern - die wieder einmal das Unbehauste darstellen sollen und
noch zwei - wohl Statisten.
Sie schreiten gemessenen Schrittes nach links vorne, legen die
Traglasten ab und entfernen sich durch den Treppenabgang.
Nur der Hirt in seinem Kapuzenmantel bleibt - so tuend als blase
er Englischhorn - oben am Treppengeländer, dann schreiet er
weiter nach links zu der dort aufgestellten Parkbank, steigt auf
den Sitz und bläst einer dort befindlichen Person ins Genack.
Kurwenal! He!
Es stellt sich heraus, dass auf der Parkbank Tristan liegt und
Kurwenal neben ihm sitzt..
Erwachte er,
wär's doch nur,
um für immer zu verscheiden.
Der Hirt geht nach rechts eilig entlang des Terrariums weg,
kommt mit einer Tasche wieder und entfernt sich links um das
Terrarium gehend, kommt wieder hervor und schlendert auf Tristan
und Kurwenal einen Blick werfend wieder nach rechts um den
Glaskäfig herum. Kaum ist er rechts, kehrt er wieder, nach links
gehend um das Terrarium herum, irgendwas in der Hand tragend.
Auf Kurwenals Frage
Sahst du noch nichts?
Kein Schiff noch auf der See?
erscheint der Kapuzenmann wieder von links kommend so rechtzeitig, dass er
das
Eine andre Weise
hörtest du dann
von sich geben kann.
Kurwenal erhebt sich, legt
den Kopf Tristans auf die Bank und geht nach links hinten - der
Hirt ist im linken hinteren Treppenabgang verschwunden.
Tristan
Die alte Weise ---
was weckt sie mich?
Kurwenal kommt von links
hinten für
Ha! Diese Stimme!
Seine Stimme!
Beide dann an der Bank
vorne - mal stehend, mal sitzend - verbleibend, Kurwenal
erläutert dem unter einer Sepsis leidenden Tristan, dass es sich
hier bei der Plattform auf der Drehbühne des Theaters Regensburg
mit dem darauf befestigten Glaskäfig um Kareol und nicht -
obwohl es derselbe Aufbau ist - nicht um das Schiff vom ersten
Aufzug und auch nicht um die Burg in Kornwall aus dem zweiten Aufzug
geht, sondern es sich - eben um Kareol
die Burg
der Väter
handelt.
Während des Gesprächs Kurwenal - Tristan dreht sich die Bühne
um sich selber herum.
Kurwenal weiterhin rechts an der Parkbank,
Tristan hat sich erhoben und steht - mal kniend - links an der
Plattform Kante -
doch, wo ich weilte,
das kann ich dir nicht sagen
Die Bühne dreht langsam erst langsam - dann schneller.
Bewegung einer stummen
Jule - es
soll sich wohl um Isolde handeln - im erleuchteten Glaskasten.
Tristan wandert an ihm herum, hantiert an den Scheiben.
Das Licht --- wann löscht
es aus?
Es wird dunkel im
Terrarium.
Wann wird es Nacht im Haus?
Tristan an der Kurwenal
gegenüberliegenden Parkbank sich niederlassen.
Der war hinten um den Glaskäfig herumgegangen und steht nun
bei Tristan.
Glaub meinem Wort:
du sollst sie sehen
Das Licht erlischt fast,
nur das Innere des Glaskäfigs ist erleuchtet, man sieht wieder
Felsen und wen da liegen.
Tristan kniet an der Ecke es gläsernen Aufbaus -
Kurwenal
wohl übers Meer
bringt dir Isolde her.
Tristan zieht Kurwenal an
sich und umarmt ihn.
wie betrogst du ihn da so
gern!
Rote Stoffbahnen im
Glaskäfig sich blähend
Das Schiff! Das Schiff!
Dort streicht es am Riff!
Kurwenal geleitet Tristan
zur Parkbank, der setzt sich, legt sich.
Noch ist kein Schiff zu
sehn!
Beide dann sitzend beim
Da er mich zeugt' und
starb,
sie sterbend mich gebar.
Kurwenal vor Tristan kniend.
Die Bühne dreht langsam.
Dann beide stehend
Der Trank! Der Trank!
Der furchtbare Trank!
und weiter.
Die Bühne dreht noch immer langsam.
Kurwenal fängt den torkelnden Tristan bei
Verflucht, wer dich
gebraut!
in seinen Armen auf.
Kurwenal
Hier liegt er nun
Nichts dergleichen,
Tristan steht gelehnt an den Schneewittchensarg, in dem wieder die
Felsbrocken beleuchtet werden.
Beim
Er regt sich, er lebt!
Wie sanft er die Lippen rührt!
wandert Tristan am
Glaskäfig entlang nach rechts, sinkt dann hernieder,
Das Schiff? Siehst du's
noch nicht?
Kurwenal neben ihm auf dem
Boden
Das Schiff? Gewiss,
es naht noch heut;
es kann nicht lang mehr säumen.
Und Kurwenal, wie,
Beide aufspringend - die
Plattform, der Glaskäfig erleuchtet - die Bühne dreht.
Kurwenal auf der Parkbank
O Wonne! Freude!
Ha! Das Schiff!
Von Norden seh' ich's nahen.
Im Glaskäfig wieder die
wehenden roten Stoffbahnen.
Tristan
Herab von der Warte,
müssiger Gaffer!
Hinab! Hinab
an den Strand!
Hilf ihr! Hilf meiner Frau!
Kurwenal
Sie trag' ich herauf:
trau meinen Armen!
Doch du, Tristan,
bleib mir treulich am Bett.
Tristan
vorn an der Parkbank
- Kurwenal nach hinten links ab.
Die Bühne dreht sich weiter herum.
Der Glaskäfig erleuchtet,
dann wieder dunkel.
Tristan rechts - Isolde
links um den Glaskäfig kommend
Tristan! Geliebter!
Im Glaskäfig völlig
unnötiges Gewusel.
Weißt du, was das soll?
Tristan
Isolde!
Isolde
Ha! Ich bin's, ich bin's,
süssester Freund!
Hierfür stehen beide an
der linken Kante der Seilbahngondel.
Aus dem linken Treppenhaus kommt der Hirt mit seinem
Kapuzenmäntelchen heraufgestiegen, fasst Tristan an dessen
linken Arm, den rechten hält Isolde -
... nur eine Stunde
bleibe mir wach!
Isolde lässt den Arm los,
der Hirt führt Tristan an die rechte Kante des
Schneewittchensarges,
öffnet eine Tür in der Stirnseite desselben, geht hinein und
kommt auf der anderen Stirnseite wieder heraus, einen Körper in
seinen Armen tragend, geht um die links stehende Isolde herum
und legt den Körper am Boden ab. Tristan ist von rechts
hinzugetreten.
Alle knien neben dem Körper.
Die Wunde? Wo?
Lass sie mich heilen!
Der Hirt geht durch das
rechte Treppenhaus nach unten ab.
an der Wunde stirb mir nicht
Tristan und Isolde an der
linken Ecke des Glaskäfigs.
Trotziger Mann!
Strafst du mich so
mit härtestem Bann?
Horch! Er wacht!
Geliebter!
Starke Dunkelheit auf der
Bühne, die sich herum dreht.
Kurwenal! Hör!
Ein zweites Schiff.
Kurwenal links an der Parkbank
Tod und Hölle!
Alles zur Hand!
Marke und Melot
hab' ich erkannt.
Die Bühne dreht wieder.
Gerangel.
Solange ich lebe,
lugt mir keiner herein!
Weiteres Geraufe, die Bühne dreht sich schneller herum.
Marke
Halte, Rasender!
Bist du von Sinnen?
Kurwenal
Tristan! Trauter!
Schilt mich nicht,
dass der Treue auch mit kommt!
Tot denn alle.
Vor und im Glaskäfig - menschliche Leiber.
Tristan und Isolde sind als Sänger, nicht die stummen Julen, inzwischen auf das Dach des Glaskäfigs
gestiegen und können vom dritten Rang aus nur zum Viertel - dem
unteren - betrachtet werden.
Was sagt der Bund der Steuerzahler dazu?
Markes Klage - im Glaskäfig heftiges Darstellen (fragt sich nur,
was?)
Von links zwei, die sich aneinander klammern. Brangäne, die
eine, lässt die andere Person zu Boden gleiten.
Marke hebt die wieder vom
Boden auf, die steht neben dem Körper am Boden, kniet sich hin,
dann Brangäne:
Isolde! Traute!
Vernimmst du die Treue nicht?
Der 'Liebestod' findet auf
dem Deckel des Schneewittchensarges statt.
Vertan und verschissen der Schluss des
Werkes.
Ein Affront gegenüber dem
Autor und Komponisten und dem Publikum, zumal nur die unteren
Teile der Beine von Tristan und Isolde zu sehen sind.
Deren Liebestod verpufft für das Publikum im dritten Rang im
Schnürboden des Regensburger Theaters.
Zuständig und verantwortlich hierfür sind:
Regie: |
Lotte de Beer |
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Bühne, Kostüme, Licht: |
Clement & Sanôu |
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Dramaturgie: |
Christina Schmidt |
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Theaterdirektor: |
Jens Neundorff von
Enzberg |
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Siehe auch des Letzteren Zuständigkeit als Operndirektor in Braunschweig
unter beispielsweise:
Bemerkungen_zu_'Tristan_und_Isolde'_
im_'Staatstheater_Braunschweig'.htm
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Fazit:
Die Inszenierung eine
einzige Lächerlichkeit. Sie zeigt die Hilflosigkeit der
Ausstatter. Siehe auch deren 'Così' in Braunschweig.
Bemerkungen_zu_'Cosi_fan_tutte'_
im_'Staatstheater_Braunschweig'_28.02.2014_rev.
Einiges, das sich Richard Wagner beim 'Tristan' dachte und was
die Dramaturgin Christina Schmidt vor der Aufführung mit
Hinweisen z.B. auf Schopenhauer ankündigte, auf Hell und Dunkel,
auf Licht und Schatten, auf Nah-Tod-Empfinden, auf Retrospektive
konnte auf der Bühne nicht vermittelt werden. Für das Publikum
unmotiviertes Ein- und Ausschalten der Beleuchtung brachte keine
Erhellung im Sinne der Stückeinführung und den Intentionen des
Autors.
Die Orchesterleitung ein einziges Getöse, so dass die Leitung
des durch Steuergelder subventionierten Theaters Regensburg sich
bemüßigt fühlte, auf dem Besetzungszettel als Teil des
Programmheftes den Vermerk - ohne weitere Details - ...
... den Hinweis
anzubringen:
Die Lautstärke der
Vorstellungen
von Theater Regensburg überschreitet 85 dB
Wo wurde, von wem, gemessen?
Welche Vorstellungen sind gemeint?
Alle?
Oder nur die Produktion 'Tristan'?
Der Hinweis ist allerdings mehr oder weniger grundsätzlich gültig für
bisher von Tetsuro Ban dirigierte und besuchte
Aufführungen.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
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