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04.01.2010 - dradio.de

 

 

  Theater Regensburg

Bemerkungen eines Vollzahlers zur szenischen Umsetzung von
   

Richard Wagner
'Tristan und Isolde'
    
Repertoirevorstellung 11.10. und 29.11.2014

'Stumme Jule im Schneewittchensarg'
 

 

 


Das Theater Regensburg gibt bekannt:

 

Zitat

Tristan und Isolde

Handlung in drei Aufzügen von Richard Wagner (1813–1883) | Text vom Komponisten

Theater am Bismarckplatz

Musikalische Leitung Tetsuro Ban
Inszenierung Lotte de Beer
Bühne und Kostüme Clement & Sanôu
Lichtdesign Clement & Sanôu
Choreinstudierung Alistair Lilley
Licht Martin Stevens
 


 

Isolde ist König Marke zur Frau versprochen. Doch sie ist dem Brautwerber Tristan in schicksalhafter Liebe verbunden. Die Konflikte dieser Dreiecksgeschichte verlegte Richard Wagner tief in das Innere der Figuren und setzte mit diesem Werk seiner unglücklichen Liebe zu Mathilde, der Ehefrau seines Gönners Otto Wesendonck, ein künstlerisches Denkmal.
»Tristan und Isolde« galt wegen der hohen musikalischen Anforderungen seinerzeit als unaufführbar. Nach 77 Proben wurde die Uraufführung 1863 in Wien abgesagt und erfolgte erst zwei Jahre später am 10. Juni 1865 am Münchner Hof- und Nationaltheater.
In der dicht gewebten Partitur sind Liebessehnsucht und Todesverlangen musikalisch untrennbar miteinander verknüpft.


Einführungsveranstaltungen

Matinée | Sonntag, 14.09.2014 | 11:45 Uhr | Theater am Bismarkplatz | Eintritt frei

Einführungen | vor jeder Vorstellung | jeweils um 16:30 | Foyer Neuhaussaal | Eintritt frei


Besetzung

Tristan Mikhail Gubsky
König Marke Mario Klein / Jongmin Yoon
Isolde Dara Hobbs / Jane Irwin
Kurwenal Adam Krużel
Melot Matthias Wölbitsch
Brangäne Vera Egorova
Ein Hirt Matthias Ziegler
Ein Steuermann Mert Öztaner
Stimme eines jungen Seemanns Cameron Becker

Opernchor
Philharmonisches Orchester Regensburg

Zitatende



 

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Interessant - immer wieder, die Einführungsvorträge von Christina Schmidt, der die Produktionen begleitenden Dramaturgin, zu erleben.

Schon am 11.10.2014 kam man in den Genuss, ihren Ausführungen, ein Werk Richard Wagners betreffend, zu folgen.

Bemerkungen_zum_Einfuehrungsvortrag_zu_
'Tristan_und_Isolde'_11.10.2014_Theater_RBG


Da meinte doch die hoch qualifizierte Fachfrau - Dramaturgin Christina Schmidt - es brauche des Trankes nicht, die seien sowieso einander verfallen.

Glaubt denn die aus Steuergeldern bezahlte Dame vom Theater Regensburg, Richard Wagner hätte sich die Mühe gemacht, das zu erfinden, wenn es denn des Liebestrankes nicht bedurfte.

Den Text:

ISOLDE
Wo bin ich? Leb' ich?
Ha! Welcher Trank?

BRANGÄNE
verzweiflungsvoll
Der Liebestrank.

ISOLDE
starrt entsetzt auf Tristan
Tristan!

TRISTAN
Isolde!

ISOLDE
Muss ich leben?


Und dann die Komposition:



 

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Zur 'Tristan'-Vorstellung am 29. November 2014 führte man wieder eine derartige Veranstaltung durch.

Diesmal vermied Frau Dramaturgin Christina Schmidt Aussagen, wonach der Liebestrank nur ein Placebo sei, ging aber dezidiert darauf ein, warum die Regisseurin sich darauf einließ und Szenen gleichzeitig durch die Sänger und zusätzlich von Statisten darstellen lässt.

Christina Schmidt verlor allerdings kein Wort darüber, warum die Eintrittskarten für den dritten Rang unter Preis abgegeben werden und warum man seitens des Theaters nicht schon vor der Generalprobe bemerkte, dass es eine eingeschränkte Sicht auf das Geschehen auf der Bühne gibt.

So entwickeln sich Situationen, dass man das Bühnenbild und die in ihm agierenden Sänger zum Teil nicht sehen bzw. man nur untere Teile ihrer Körpers wahrnehmen kann.

 

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ERSTER AUFZUG

Die Szene wird in allen drei Teilen des Stückes beherrscht von einer auf der Drehbühne montierten Plattform - von unten beleuchtbar - mit einem darauf befindlichen Glaskäfig, einem - wäre Wasser darin, Aquarium ähnelte, da dies aber nicht der Fall ist, ein Terrarium so eher angenommen werden kann.
Es könnte sich aber auch um eine noch nicht eingebaute Aufzugskabine der Firma Otis oder Schindler oder eine Gondel für eine Seilbahn handeln.
Letzteres war ja einmal angedacht als Ersatzbeförderungsmöglichkeit von Personen im Falle der Totalsperrung der Steinernen Brücke in Regensburg. Bis man dann sich auf die Lösung durch die 'Riepl'sche Röhre' konzentrierte.

Podium und dieser Glaskäfig beide beleuchtbar, von außen und - man bedenke - auch von innen!
Auf dem Terrarium - wohl auch zur Entlüftung des Raumes - zwei Lichtkuppeln.

Die Plattform verfügt über zwei in die Unterbühne führende Treppen, die diagonal gegenüber angeordnet sind - in den anderen beiden Ecken der Fläche sind jeweils eine Bank aufgestellt, die man aus Parks oder Gärten oder den Abteilen der früheren Reichsbahn 3. Klasse kennt.

In dem Glaskäfig
oder Seilbahngondel
oder Aufzugskabine
oder Schneewittchensarg -
großes Felsgestein.

Zum Lied des jungen Seemanns
Westwärts
schweift der Blick:
ostwärts
streicht das Schiff.


umkreist eine weibliche Gestalt in einem weißen langen Hemd den Kubus, in dem sie sich spiegelt, schaut auch gelegentlich hinunter in eines der Treppenhäuser, als erwarte sie jemanden.

Beim
Wer wagt mich zu höhnen?

geht links in der Ecke auf der Plattform das Licht von oben an und man sieht auf der Bank jemanden sitzen.

Isolde, das ist die Dame in dem langen weißen Hemd, erschrickt sichtlich und klärt das fragend umeinander sitzende Publikum auf, um wen es sich handelt, der da sitzt, indem sie singt
Brangäne, du?

Auf die Frage Isoldes
Sag --- wo sind wir?

kommt die ach so präzise Positionsangabe einer mit Navigation wenig vertrauten Person
Blaue Streifen
stiegen im Westen auf;

Welcher Art die blauen Streifen im Westen sein sollen, bleibt ungeklärt.

Isolde hat sich neben Brangäne auf die Bank gesetzt und lauscht nun deren Vorstellungen, welchen Kurs das Schiff nehmen wird, somit
vor Abend erreichen wir sicher das Land.

Isolde konnte den verwirrenden Vorgaben Brangänes verständlicherweise nicht folgen, so dass sie fragt
Welches Land?

Offensichtlich war ihr entfallen, das sie sich ja auf dem Weg nach Kornwall befinden, zu Marke, ihrem Bräutigam.

Isolde erinnert sich an die Vorgaben und ist entsetzt, dass sie diese vergessen konnte, so kann sie nur bei
Nimmermehr!
Nicht heut noch morgen!


von der Gartenbank aufspringen und nach rechts eilen, um wieder einmal die Treppe hinunter zu schauen, ob da nicht jemand kommt.

Während sie an dieser Position auf der Plattform die Passage
Entartet Geschlecht!
Unwert der Ahnen!


singt, sieht man hinter ihr in dem Glaskäfig sich jemanden bewegen und die Hände ringen, der - die - das Jemand verschwindet, da das Licht im Käfig ausgeschaltet wird und nun spiegelt sich Isolde wieder in der Glaswand des Terrariums.

Brangäne hat sich indessen von links von der Gartenbank auf die rechte Seite der Plattform zu Isolde begeben, die sich voller Verzweiflung über das Geländer zur Treppe nach unten beugt - als wolle sie sich hinabstürzen.

Wieder wird das Terrarium von innen beleuchtet und es werden zwei Gestalten sichtbar, die da hantieren. Die eine hängt irgendwas über die andere, die das, was ihr übergehängt wurde, sich vom Körper reißt und dies zu Boden 'schmettert', worauf das Licht im Terrarium wieder ausgeht.
Weißt du, was das soll?

Immerhin macht dies deutlich, dass man weder dem vom Autor erfundenen Text, noch der Interpretin des Textes traut, das Gesungene - deutlich für das Publikum - rüberzubringen.

Brangänes tröstende Worte gehen im Hin- und Her der beiden Sängerinnen auf der Plattform und Aktionen von Figuren im Terrarium unter - zumal sich die Plattform auf der Drehbühne des Theaters Regensburg nun langsam gedreht hat und die Plattform vor Kopf zu sehen ist.
Weißt du, was das soll?

Zum Auftritt Tristans und Kurwenals aus der Unterbühne rechts
Hab acht, Tristan!
Botschaft von Isolde.

hat sich die Bühne schnell herum gedreht, Kurwenal lehnt am Treppengeländer, Tristan - auf der Gartenbank links sitzend - gibt Auskunft
eh noch die Sonne sinkt,
sind wir am Land.


Kurwenal meint
Wer Kornwalls Kron'
und Englands Erb'
an Irlands Maid vermacht,
der kann der Magd
nicht eigen sein,
die selbst dem Ohm er schenkt


Hinten im Terrarium wird von irgendwem wild bewegt irgendwas gemimt, was nicht zu verstehen ist und daher nur verwirrt.
Der unsichtbare Herrenchor schaltet sich in die Diskussion ein und bekräftigt - offensichtlich akustisch verstärkt, denn es dröhnt erheblich - die Ausführungen Kurwenals mit
Hei! Unser Held Tristan,
wie der Zins zahlen kann!

Schnell dreht die Bühne herum und Brangäne muss sich ob der schnellen Rotationsbewegung festhalten, um ihr
Weh, ach wehe!
Dies zu dulden!

zu singen.
Das Gespräch der beiden Frauen spielt sich in größter Erregung ab, was durch Isoldes heftiges Umeinanderlaufen optisch unterstrichen wird.

Für die große Szene
Wie lachend sie
mir Lieder singen,

sitzt Brangäne ruhig auf der Gartenbank links, die Beleuchtung für sie erlischt, Isolde sich vor dem Terrarium hin und her bewegend, in welchem wieder irgendwer, irgendwas mimt, was keiner versteht.
Weißt du, was das soll?

Dann, die Bühne dreht sich herum, so dass immer um das Terrarium zu laufen ist, damit man als Protagonist für das Publikum sichtbar bleiben kann und nicht plötzlich hinter dem Glaskäfig verschwindet.

Für das
Fluch dir, Verruchter!
Fluch deinem Haupt!
Rache! Tod!
Tod uns beiden!

hantiert wieder jemand im Terrarium, macht auf stumme Jule, so dass von den beiden hohen Hs Isoldes abgelenkt wird und somit von den Tönen kaum etwas haften bleibt.
Tod uns beiden

Und wieder dreht die Bühne, dann bleibt sie sogar stehen, dass Brangäne ihr
Von edler Art
und mildem Mut,
wer gliche dem Mann
an Macht und Glanz?


Isolde auf der Bank links, neben ihr sitzend, darlegen kann. Dann nach rechts zum Treppengeländer ihr

Ungeminnt

Kennst du der Mutter Künste nicht

Rache für den Verrat

Den Schrein dort bring mir her


Brangäne auf der Bank links, eine Handtasche - Isolde steigt über die Lehne der Bank
der Trank ist's, der mir taugt.

Die Bühne dreht schnell,
Kurwenal
Auf! Auf! Ihr Frauen!
Frisch und froh!


er zerrt Isolde nach rechts zum Treppengeländer, die dann wieder zu Brangäne nach links
ungesühnte Schuld
bemerkt.

Gerangel um die Handtasche - Isolde und Brangäne zerren in entgegengesetzter Richtung
kennst du der Mutter Künste nicht

Brangäne kauert am Boden rechts neben dem Treppengeländer, Isolde über ihr
Der Tod nun sag ihr Dank!

Da, Kurwenal
Herr Tristan!

Im Terrarium - von innen beleuchtet - wehen weiße Stoffbahnen. Eine Figur bewegt sich in dem Raum - eine zweite kommt hinzu.
Weißt du, was das soll?

Tristan von rechts, am Treppengeländer verharrend, der Dialog
nicht zwischen uns

vor und im dem Glaskäfig - in der Decke desselben die Glaskuppeln illuminiert - ein ständiges Auf und Ab.
Da die Männer sich all ihm vertragen,
wer muss nun Tristan schlagen?

Die Bühne dreht - der Herrenchor
Ho! He! Ha! He!
Am Obermast
die Segel ein!
Ho! He! Ha! He!


Man schlendert zum
sieh sie dir an

auf und ab, Tristan nimmt links auf der Gartenbank Platz, Isolde setzt sich neben ihn, die Bühne dreht 
Tristans Ehre ---
höchste Treu'!

Vergessens güt'ger Trank,
dich trink' ich sonder Wank!

Man ringt um das Trinkgefäß - Gefummel der stummen Julen im Terrarium.

Tristan und Isolde gehen langsam auf einander zu, umarmen sich in der Mitte der Bühne
Herrenchor
Heil! König Marke Heil!

Brangäne rechts beim Treppengeländer am Boden
Tör'ger Treue
trugvolles Werk
blüht nun jammernd empor!


Tristan
Was träumte mir
von Tristans Ehre?
---
Wer naht?
Welcher König?

Allgemeines Gewimmel aller Beteiligten auf der Bühne, der Chor
Heil! König Marke Heil!

hantiert mit Kisten und Kasten und Schachteln
- um etwa Säcke zu schleppen -
Heil dem König!
Kornwall Heil!

Weißt du, was das soll?

Vorhang

 

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ZWEITER AUFZUG

Schwach von unten ausgeleuchtete Plattform, die Bühne dreht.

Im Glaskäfig eine Person auf einem dicken Baumstamm - wohl 'der Esche Stamm' aus der 'Walküre' - mit einer Stallleuchte balancierend, neben ihr eine Krankenschwester mit Häubchen.

Tristan und Isolde außen in langen weißen Gewändern - dieses Hemd, für Tristan sicher hinderlich, da er durch Land und See zu seiner Geliebten eilen musste. Aber vielleicht zieht man sich in Holland für Seefahrten so an und meinte seitens des Regieteams, diesen dresscode nach Regensburg weitergeben zu müssen.

Der Ärger wird deutlich, da beide, nach dem
Das Licht! Das Licht!

sich auf den Deckel des Terrariums begegnen, Isolde ist schon oben - Tristan steigt ihr nach, öffnet eine Luke in der Decke des Glaskäfigs und beide sind nun für den Zuschauer im dritten Rang nur mit ihrem unteren Körperteilen sichtbar.
Und das hat nun niemand gemerkt - während der Probenzeit auf der Bühne - niemand war oben im Rang und stellte fest, dass bestenfalls die Waden der beiden Sänger sichtbar sind.

Die Bühne dreht langsam - im Gegensatz zum ersten Aufzug - nun anders herum (war's nun links oder rechts?).
Im Terrarium wird irgendetwas rot sichtbar, ein Gewaber - während Tristan und Isolde sich oben am Kopf des Terrariums, also der Schmalseite, niederlassen, die Beine über den Rand hängen - sind damit auch für die Zuschauer im dritten Rang sichtbar - und mit dem
O sink hernieder,
Nacht der Liebe


beginnen.
Gleichzeitig wird im Terrarium wieder einmal völlig unnötigerweise ein Gezappel sichtbar, zwei legen sich wohl nieder, ziehen sich eine Decke über den Kopf. -
Hallo, hallo - niemand sieht uns!
Irgendsowas.
Was für ein Ablenkungsmanöver.
Weißt du, was das soll?

Leider erheben sich die beiden Titelrollenträger oben auf dem Schneewittchensarg zum
Herz an Herz dir,
Mund an Mund


so dass nur wieder die unteren Körperteile sichtbar sind. Sie gehen nach rechts und nehmen Platz auf einer der beiden Lichtkuppeln, um Brangänes Ruf
Einsam wachend
in der Nacht,

anzuhören.
Dabei dreht die Bühne weiter und vermittelt dem Zuschauer auf diese Weise eine - sonst nicht übliche - enorme Dynamik in der Inszenierung.

Für das
Lausch, Geliebter!

bleiben beide - glücklicherweise - auf dem Deckel des Terrariums sitzen und sind so nicht nur zu hören, sondern damit auch für das Publikum im dritten Rang zu sehen.

Und weiter dreht die Bühne um die Hochachse.

Leider stehen beide Sänger der Titelrollen für das
So stürben wir,
um ungetrennt


wieder auf und sind so nur mit ihren unteren Körperoberteilen sichtbar.
In der Hinsicht ist es völlig richtig, dass die Plätze im dritten Rang zum halben Preis abgegeben werden.
Was sagt nur der Rechnungshof dazu, dass es einer Theaterleitung nicht gelingt, hier rechtzeitig in die Arbeit des Inszenierungsteams einzugreifen?

Auf dem Deckel des Schneewittchensarges aber legen sich die Verkörperer der Titelrollen wieder flach, um das
Soll ich lauschen?
Lass mich sterben!


zu singen.
Im Terrarium unten wildes Gewese.
Weißt du, was das soll?


Auftritt Kurwenal
Rette dich, Tristan!

Melot und Marke links unten auf der Plattform, Tristan und Isolde weiterhin oben auf dem Dach des Schneewittchensarges  stehend und damit nur für einen Teil des Publikums und für den anderen Teil des Publikums nur teilweise sichtbar.
Kampfgetümmel im Terrarium.
Marke
Tatest du's wirklich?

Marke und Melot neben einander links, letzterer schaut ins Terrarium; da ist wer?!
Melot tut so, als erkenne er da jemanden, reagiert auf Markes
Sieh ihn dort,
den treuesten aller Treuen;
blick' auf ihn,
den freundlichsten der Freunde


Markes Ansprache
Mir dies?
Dies, Tristan, mir?

in Form einer Pantomime an der Rampe, was von der Figur und dem Leid des Betrogenen völlig ablenkt.

Tristan für das
O König

in der Mitte, Marke umarmend, dann
nach links zu Isolde, die vom Dach des Schneewittchensarges zwischenzeitlich heruntergestiegen ist, für
Wohin nun Tristan scheidet,
willst du, Isold', ihm folgen?

 
Isolde neben ihm
Als für ein fremdes Land
der Freund sie einstens warb


Melot hervorstürzend
Verräter! Ha!
Zur Rache, König!

Action im und außerhalb des Glaskäfigs - g'rauft wird
Wehr dich, Melot!

Der Vorhang fällt schnell.

 

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DRITTER AUFZUG


Die Bühne - wie gehabt - Plattform, von unten beleuchtet, darauf der Glaskäfig, in dem nun wieder große Felsenbrocken, wohl gerundete, aus dem ersten Aufzug liegen.
Die Bühne dreht.
Aus dem Untergeschoss kommen ein Vermummter und eine Person mit Koffern - die wieder einmal das Unbehauste darstellen sollen und noch zwei - wohl Statisten.

Sie schreiten gemessenen Schrittes nach links vorne, legen die Traglasten ab und entfernen sich durch den Treppenabgang.
Nur der Hirt in seinem Kapuzenmantel bleibt - so tuend als blase er Englischhorn - oben am Treppengeländer, dann schreiet er weiter nach links zu der dort aufgestellten Parkbank, steigt auf den Sitz und bläst einer dort befindlichen Person ins Genack.
Kurwenal! He!

Es stellt sich heraus, dass auf der Parkbank Tristan liegt und Kurwenal neben ihm sitzt..
Erwachte er,
wär's doch nur,
um für immer zu verscheiden.


Der Hirt geht nach rechts eilig entlang des Terrariums weg, kommt mit einer Tasche wieder und entfernt sich links um das Terrarium gehend, kommt wieder hervor und schlendert auf Tristan und Kurwenal einen Blick werfend wieder nach rechts um den Glaskäfig herum. Kaum ist er rechts, kehrt er wieder, nach links gehend um das Terrarium herum, irgendwas in der Hand tragend.

Auf Kurwenals Frage
Sahst du noch nichts?
Kein Schiff noch auf der See?


erscheint der Kapuzenmann wieder von links kommend so rechtzeitig, dass er das
Eine andre Weise
hörtest du dann


von sich geben kann.
Kurwenal erhebt sich, legt den Kopf Tristans auf die Bank und geht nach links hinten - der Hirt ist im linken hinteren Treppenabgang verschwunden.

Tristan
Die alte Weise ---
was weckt sie mich?


Kurwenal kommt von links hinten für
Ha! Diese Stimme!
Seine Stimme!

Beide dann an der Bank vorne - mal stehend, mal sitzend - verbleibend, Kurwenal erläutert dem unter einer Sepsis leidenden Tristan, dass es sich hier bei der Plattform auf der Drehbühne des Theaters Regensburg mit dem darauf befestigten Glaskäfig um Kareol und nicht - obwohl es derselbe Aufbau ist - nicht um das Schiff vom ersten Aufzug und auch nicht um die Burg in Kornwall aus dem zweiten Aufzug geht, sondern es sich - eben um Kareol
die Burg
der Väter

handelt.

Während des Gesprächs Kurwenal - Tristan dreht sich die Bühne um sich selber herum.
Kurwenal weiterhin rechts an der Parkbank,
Tristan hat sich erhoben und steht - mal kniend - links an der Plattform Kante -
doch, wo ich weilte,
das kann ich dir nicht sagen


Die Bühne dreht langsam erst langsam - dann schneller.


Bewegung einer stummen Jule - es soll sich wohl um Isolde handeln - im erleuchteten Glaskasten.
Tristan wandert an ihm herum, hantiert an den Scheiben.
Das Licht --- wann löscht es aus?

Es wird dunkel im Terrarium.
Wann wird es Nacht im Haus?

Tristan an der Kurwenal gegenüberliegenden Parkbank sich niederlassen.
Der war hinten um den Glaskäfig herumgegangen und steht nun bei Tristan.
Glaub meinem Wort:
du sollst sie sehen


Das Licht erlischt fast, nur das Innere des Glaskäfigs ist erleuchtet, man sieht wieder Felsen und wen da liegen.
Tristan kniet an der Ecke es gläsernen Aufbaus -
Kurwenal

wohl übers Meer
bringt dir Isolde her.

Tristan zieht Kurwenal an sich und umarmt ihn.
wie betrogst du ihn da so gern!

Rote Stoffbahnen im Glaskäfig sich blähend
Das Schiff! Das Schiff!
Dort streicht es am Riff!

Kurwenal geleitet Tristan zur Parkbank, der setzt sich, legt sich.
Noch ist kein Schiff zu sehn!

Beide dann sitzend beim
Da er mich zeugt' und starb,
sie sterbend mich gebar.


Kurwenal vor Tristan kniend.
Die Bühne dreht langsam.
Dann beide stehend
Der Trank! Der Trank!
Der furchtbare Trank!

und weiter.
Die Bühne dreht noch immer langsam.

Kurwenal fängt den torkelnden Tristan bei
Verflucht, wer dich gebraut!
in seinen Armen auf.

Kurwenal

Hier liegt er nun

Nichts dergleichen, Tristan steht gelehnt an den Schneewittchensarg, in dem wieder die Felsbrocken beleuchtet werden.

Beim

Er regt sich, er lebt!
Wie sanft er die Lippen rührt!

wandert Tristan am Glaskäfig entlang nach rechts, sinkt dann hernieder,
Das Schiff? Siehst du's noch nicht?

Kurwenal neben ihm auf dem Boden
Das Schiff? Gewiss,
es naht noch heut;
es kann nicht lang mehr säumen.

Und Kurwenal, wie,

Beide aufspringend - die Plattform, der Glaskäfig erleuchtet - die Bühne dreht.
Kurwenal auf der Parkbank
O Wonne! Freude!
Ha! Das Schiff!
Von Norden seh' ich's nahen.


Im Glaskäfig wieder die wehenden roten Stoffbahnen.

Tristan
Herab von der Warte,
müssiger Gaffer!
Hinab! Hinab
an den Strand!
Hilf ihr! Hilf meiner Frau!

Kurwenal
Sie trag' ich herauf:
trau meinen Armen!
Doch du, Tristan,
bleib mir treulich am Bett.

Tristan vorn an der Parkbank - Kurwenal nach hinten links ab.
Die Bühne dreht sich weiter herum.
Der Glaskäfig erleuchtet, dann wieder dunkel.


Tristan rechts - Isolde links um den Glaskäfig kommend
Tristan! Geliebter!

Im Glaskäfig völlig unnötiges Gewusel.
Weißt du, was das soll?

Tristan
Isolde!

Isolde
Ha! Ich bin's, ich bin's,
süssester Freund!

Hierfür stehen beide an der linken Kante der Seilbahngondel.

Aus dem linken Treppenhaus kommt der Hirt mit seinem Kapuzenmäntelchen heraufgestiegen, fasst Tristan an dessen linken Arm, den rechten hält Isolde -


 ... nur eine Stunde
bleibe mir wach!

Isolde lässt den Arm los, der Hirt führt Tristan an die rechte Kante des Schneewittchensarges, öffnet eine Tür in der Stirnseite desselben, geht hinein und kommt auf der anderen Stirnseite wieder heraus, einen Körper in seinen Armen tragend, geht um die links stehende Isolde herum und legt den Körper am Boden ab. Tristan ist von rechts hinzugetreten.
Alle knien neben dem Körper.
Die Wunde? Wo?
Lass sie mich heilen!


Der Hirt geht durch das rechte Treppenhaus nach unten ab.
an der Wunde stirb mir nicht

Tristan und Isolde an der linken Ecke des Glaskäfigs.
Trotziger Mann!
Strafst du mich so
mit härtestem Bann?

Horch! Er wacht!
Geliebter!

Starke Dunkelheit auf der Bühne, die sich herum dreht.
Kurwenal! Hör!
Ein zweites Schiff.


Kurwenal links an der Parkbank
Tod und Hölle!
Alles zur Hand!
Marke und Melot
hab' ich erkannt.


Die Bühne dreht wieder.
Gerangel.
Solange ich lebe,
lugt mir keiner herein!


Weiteres Geraufe, die Bühne dreht sich schneller herum.
Marke
Halte, Rasender!
Bist du von Sinnen?

Kurwenal
Tristan! Trauter!
Schilt mich nicht,
dass der Treue auch mit kommt!

Tot denn alle.
Vor und im Glaskäfig - menschliche Leiber.

Tristan und Isolde sind als Sänger, nicht die stummen Julen, inzwischen auf das Dach des Glaskäfigs gestiegen und können vom dritten Rang aus nur zum Viertel - dem unteren - betrachtet werden.
Was sagt der Bund der Steuerzahler dazu?

Markes Klage - im Glaskäfig heftiges Darstellen (fragt sich nur, was?)

Von links zwei, die sich aneinander klammern. Brangäne, die eine, lässt die andere Person zu Boden gleiten.
Marke hebt die wieder vom Boden auf, die steht neben dem Körper am Boden, kniet sich hin, dann Brangäne:
Isolde! Traute!
Vernimmst du die Treue nicht?

Der 'Liebestod' findet auf dem Deckel des Schneewittchensarges statt.
Vertan und verschissen der Schluss des Werkes.
Ein Affront gegenüber dem Autor und Komponisten und dem Publikum, zumal nur die unteren Teile der Beine von Tristan und Isolde zu sehen sind.
Deren Liebestod verpufft für das Publikum im dritten Rang im Schnürboden des Regensburger Theaters.

Zuständig und verantwortlich hierfür sind:

Regie: Lotte de Beer  
     
Bühne, Kostüme, Licht: Clement & Sanôu  
     
Dramaturgie: Christina Schmidt  
     
Theaterdirektor: Jens Neundorff von Enzberg  


Siehe auch des Letzteren Zuständigkeit als Operndirektor in Braunschweig unter beispielsweise:

Bemerkungen_zu_'Tristan_und_Isolde'_
im_'Staatstheater_Braunschweig'.htm


 

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Fazit:

Die Inszenierung eine einzige Lächerlichkeit. Sie zeigt die Hilflosigkeit der Ausstatter. Siehe auch deren 'Così' in Braunschweig.

Bemerkungen_zu_'Cosi_fan_tutte'_
im_'Staatstheater_Braunschweig'_28.02.2014_rev.


Einiges, das sich Richard Wagner beim 'Tristan' dachte und was die Dramaturgin Christina Schmidt vor der Aufführung mit Hinweisen z.B. auf Schopenhauer ankündigte, auf Hell und Dunkel, auf Licht und Schatten, auf Nah-Tod-Empfinden, auf Retrospektive konnte auf der Bühne nicht vermittelt werden. Für das Publikum unmotiviertes Ein- und Ausschalten der Beleuchtung brachte keine Erhellung im Sinne der Stückeinführung und den Intentionen des Autors.

Die Orchesterleitung ein einziges Getöse, so dass die Leitung des durch Steuergelder subventionierten Theaters Regensburg sich bemüßigt fühlte, auf dem Besetzungszettel als Teil des Programmheftes den Vermerk - ohne weitere Details - ...

... den Hinweis anzubringen:

Die Lautstärke der Vorstellungen
von Theater Regensburg überschreitet 85 dB


Wo wurde, von wem, gemessen?
Welche Vorstellungen sind gemeint?
Alle?
Oder nur die Produktion 'Tristan'?

Der Hinweis ist allerdings mehr oder weniger grundsätzlich gültig für bisher von Tetsuro Ban dirigierte und besuchte  Aufführungen.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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