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Ein Beitrag der Kulturzeit von 3sat vom 19.
Januar 2012
endete mit:
'Man wurstelt sich durch!'
Bayreuth sei eine Stadt in Oberfranken im ehemaligen
Zonenrandgebiet, dort aber werde auch ein Festival abgehalten.
Die ganze Angelegenheit stehe jetzt unter Beobachtung, da die
Kartenvergabepraxis der Vergangenheit nach wie vor ungeklärt
sei, der 'Tannhäuser-Skandal' im Jahre 2011 mit dazu
beigetragen habe, die Attraktivität der ganzen Angelegenheit zu
beeinträchtigen.
Nun müsse etwas geschehen, meinte in dem Beitrag
Georg von Waldenfels als Vorstand der Gesellschaft der Freunde
Bayreuths und wenn die Geschäftsführung der Festspiele auf ihrem
Weg zur Professionalität Hilfe' brauche, so böten die Freunde
Bayreuths gern diese an.
Man habe deswegen Hans Tränkle, den ehemaligen
Geschäftsführenden Direktor des Stuttgarter Staatstheaters
engagiert.
Diesen hatte man seitens der Landesregierung 2004 wegen der
Erfolge beim Sanieren des Haushalts des Württembergischen
Staatstheaters in den Rang eines Intendanten, neben Klaus
Zehelein (Oper), Friedrich Schirmer (Schauspiel) und Reid
Anderson (Ballett) erhoben.
Tränkle war für Stuttgart schon 1990 als Retter in der Not
engagiert worden, da Wolfgang Gönnenwein einen Schuldenstand in
enormer Größenordnung produziert hatte und dringend
BWL-Sachverstand benötigt wurde.
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Die 'Damen von Bayreuth' - im Volksmund
despektierlich auch als 'Oberfranken-Duo' bezeichnet - könnten
den pensionierten Juristen aber nicht bezahlen - so sprängen nun
die Freunde Bayreuths ein, die beiden Festspielleiterinnen 'Katharina
und Eva Wagner professionell' zu beraten.
Und Toni Schmid der Vorsitzende des Stiftungsrates meinte, man
wolle sich noch Hilfe von anderen großen Häusern holen, die über
die Planungen 'mal drübergehen' sollen - schließlich sei das für
die beiden Damen von Bayreuth doch alles 'learning by doing'.
Worauf 3sat fragte, ob für solche Aktionen 'Spendengelder und
Mitgliedsbeiträge herhalten' müssten, weil die 'die
Wagner-Schwestern nicht professionell genug arbeiteten?'
Selbst Georg von Waldenfels meinte, 'irgendwann wären natürlich
auch solche Lernprozesse mal zu Ende und man stehe dann halt in der
eigenen Verantwortung.'
3sat fragte abschließend, 'ob die aktuelle Festspielleitung wirklich die
richtige' sei, da sie hierfür den Beweis immer noch schuldig
bleibe.
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Ein anderes - ganz profanes und
unkünstlerische - Problem stellt 'das schöne Festspielhaus
dar, da es in 'marodem Zustand' sei und die Sanierung mindestens
20 Millionen kosten solle. Hier sehe man aber 'den
Staat in der Pflicht.'
Die Prominenten könnten nicht Jahr für Jahr über den roten
Teppich anlässlich der Eröffnung der Festspiele schreiten, um
dann sich um nichts mehr zu kümmern.
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Das mutete damals - vor einem Jahr - alles sehr merkwürdig an, verfügt
doch Bayreuth über die geballte fachliche Kompetenz der beiden
Damen.
Sind nicht beide jahrzehntelang mit der Produktion von RW-Werken
vertraut, konnte nicht
'Katharina, die Grobe'. seit Kindertagen die Abläufe
studieren, hat sie denn nicht auswärts Stücke produziert
und weiß daher wie man bei einem Theater 'tickt'?
Außerdem gibt es doch international Richard-Wagner-Vereine,
deren Zuwachs an Zahl von Frau Präsidentin des RWVI so intensiv
betrieben wird.
Da gäbe es doch sicherlich worldwide Herrschaften, die sich
gerne in die Sache 'Bayreuth' einbrächten, um mit Rat und Tat
hilfreich zur Verfügung zu stehen, nehmen doch die meisten der
Vereine per Aufgabenbeschreibung oder Satzung für sich in
Anspruch:
'Das Verständnis für
das Werk Richard Wagners zu wecken und zu vertiefen.'
Wenn man also die
Welt erwecken, auf für Richard Wagner ausrichten und seine
eigenen Kenntnisse weitergeben will, so wäre man doch dort, wo
die Bayreuther Festspiele erfunden wurden, an rechtem Ort.
Es scheint dort doch Unterstützung in jeder Form zwingend
notwendig zu sein, sonst hieße es weiterhin:
'Man wurstelt sich durch!'
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