"Gähnen Sie
mal!
So, und jetzt singen Sie!"
Wiederaufnahme 6.10.2007
Gaetano
Donizetti
'Don Pasquale'
Den ersten
durchschlagenden
Erfolg erlangte
Donizetti,
25jährig, mit
seiner in der
Chronologie
9. Oper, 'Zoraide
di Granata'.
Der
Impresario
Domenico Barbaja
wurde auf ihn
aufmerksam
und gab
ihm einen
Kompositionsauftrag
für
Neapel; dort
sollte er in die
Fußstapfen des
nach
Paris
entschwundenen
Rossini treten.
Mit bis zu
fünf
Opern pro Jahr
erreichte er
zumindest
dessen enorme
Produktivität.
An der Mailänder
Scala, die fast
ebenso fest in
den Händen Barbaja's lag wie die neapolitanischen Opernhäuser, produzierte er
einen
Misserfolg, der
ihm im Wege
stand und den er
erst mit
'Anna Bolena'
(1830),
damit aber
sensationell,
ausgleichen konnte.
Donizettis Werkverzeichnis
gleicht
einer Auflistung
der
bühnenwirksamsten
Stoffe
seiner Zeit.
Die Romantik,
vom deutschen
'Sturm und Drang' bis zu den britischen Schauerromanen, zog ihn
unwiderstehlich
an: 'Torquato
Tasso'
nach Goethe,
'Maria Stuarda'
nach
Schiller,
dreimal Lord
Byron, darunter
'Parfsina
d'Este',
zweimal Sir Walter Scott, vor 'Lucia di
Lammermoor'
schon 'Il
castello di
Kenilworth',
ja selbst vor
Mathew G. Lewis'
'The Monk'
schreckte
er nicht zurück:
die
Schauergeschichte
von
der 'Blutenden
Nonne' trägt bei
ihm den Titel
'Maria di Rudenz'.
Die Reihe der
Titel, die an
die
Weltliteratur
anknüpfen, ließe
sich noch lange
fortsetzen, auch
etwa G. B. Shaws
'Androcles
and the Lion'
gehört dazu,
hier 'L'esule
di Roma
ossia
Il proscritto'
geheißen. Er
bediente alle
Genres der Oper
von der
leichtfüßigen
'Farsa'
bis zur 'Azione
tragica-sacra',
von der standardisierten
'Opera buffa'
bis zum 'Melodramma
eroico', von der
'Opera comique'
bis zur 'Grand
Opera'.
Donizetti gehört
mit Rossini und
Bellini zu den Wegbereitern Verdis. Wenn seine
Melodien
vielleicht auch
nicht die Kraft
und Eleganz
Bellinis oder
die perfekte
Ausgeglichenheit
Rossinis
erreichen, so
hat er die
Individualisierung
der Figuren am
weitesten
vorangetrieben.
Die
Koloraturen der
Lucia sind wie
eine Vorstudie
für Verdis
'Traviata';
ebenso ist die
Partie des 'Edgardo'
für den 'Manrico'
vorbildhaft.
Dem Orchester
galt Donizettis
besondere
Aufmerksamkeit:
1833 führte er
an der Scala
eine neue
Sitzordnung
ein, wobei er
die Streicher um
den Dirigenten
gruppierte. 1835
gelang ihm auf
Rossinis
Vermittlung der
Schritt nach
Paris, wo er als
erstes für das
Théậtre-Italien
'Marin
Faliero'
(auch nach Lord
Byron) schrieb.
1838 zog er
ganz nach Paris,
weil er sich von
der neapolitanischen
Zensurbehörde,
die 'Poliuto'
verboten
hatte, nicht
mehr gängeln
lassen wollte.
1842 erfüllte
sich nach dem
großen Erfolg
der 'Linda di
Chamonix'
in Wien die lang
gehegte Hoffnung,
k.u.k.
Hofkapellmeister
zu werden.
Fortan
teilte er seinen
Lebensmittelpunkt
zwischen
Wien und Paris
auf, doch schon
im nächsten
Jahr machten
sich Symptome
einer tödlichen
Krankheit
bemerkbar: Das
Gehirn war von
der Syphilis
bereits
angegriffen.
1845 dirigierte
er zuletzt in
Wien,
zurückgekehrt
nach Paris verschlimmerte
sich sein
Zustand so sehr,
dass er im
Januar 1846 in
ein Sanatorium
gebracht werden
musste, wo er
zunächst gegen
seinen Willen
festgehalten
wurde.
Für die letzten
sechs Monate
seines Lebens
wurde er nach
Bergamo gebracht,
wo er, liebevoll
gepflegt, nur
noch
dahinvegetierte.
Roesler
|
Von den mehr als
70 von Donizetti
komponierten
Opern blieben
nur wenige auf
den Spielplänen
der Theater:
Anna Bolena
(26.12.1830
Teatro Carcano,
Mailand)
L’Elisir d’Amore
(12.5.1832
Teatro
Canobbiana,
Mailand)
Lucrezia Borgia
(26.12.1833
Teatro alla
Scala, Mailand)
Maria Stuarda,
revidierte
Fassung
(18.10.1834
Teatro San
Carlo, Neapel)
Lucia di
Lammermoor
(26.9.1835
Teatro San
Carlo, Neapel)
Roberto Devereux
(28.10.1837
Teatro San
Carlo, Neapel)
La fille du
régiment
(11.2.1840
Opéra-Comique,
Paris)
La favorite,
revidierte
Fassung von
L’ange de Nisida
(2.12.1840 Opéra,
Paris)
Linda di
Chamounix
(19.5.1842
Kärntnertortheater,
Wien)
Don Pasquale
(3.1.1843
Théâtre-Italien,
Paris)
|
|
DON PASQUALE,
ein alter
Junggeselle,
altmodisch,
geizig,
leichtgläubig,
eigensinnig,
im Grunde ein
guter Kerl
(Bass)
DOKTOR MALATESTA,
Arzt, ein
findiger Kopf,
zu allen
Scherzen gern
aufgelegt,
unternehmungslustig
(Bariton)
ERNESTO,
Neffe des Don
Pasquale, jung,
glücklicher
Liebhaber von
Norina (Tenor)
NORINA,
eine junge
Witwe,
sprunghaftes
Naturell,
unfähig
Widerspruch zu
ertragen,
aber aufrichtig
und gefühlvoll
(Sopran)
Ein NOTAR,
verkleideter
Freund
Malatestas
(Bass)
Ein
Haushofmeister;
Eine
Putzmacherin;
Ein Friseur
(stumme Rollen)
CHOR
Diener und
Kellner
|
|
|
Die Personen
und ihre Darsteller der am 06.10.07 besuchten Vorstellung
|
Don Pasquale,
ein alter Junggeselle |
Sung-Heon Ha |
Doktor Malatesta,
Arzt, Freund von Ernesto |
Seymur Karimov |
Ernesto, Neffe
des Don Pasquale |
|
Norina, ein
junge Witwe |
Gesche
Geier |
Ein Notar |
Jong-Il Park |
|
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Regie |
Doris Buske |
Musikalische
Leitung |
Georgios Vranos
|
Bühne und
Kostüme |
Frank
Lichtenberg |
Dramaturgie |
Christina
Schmidt |
|
|
|
|
|
Es reicht
eigentlich
schon, sich
diese 'seltsame' Buske-Inszenierung
'Pasquale'-aus-dem-Pappkarton
als
Wiederaufnahme
ansehen zu
müssen (hat man
auch noch Geld
für die Karte
ausgegeben) -
schlimmer aber
noch ist das
Kreischen von
Weibern im
dritten Rang
beim Applaus und
das
ausgerechnet,
wenn Herr
Kanttila
erscheint - dem
müsste das doch
besonders
peinlich sein,
weiß er doch
selber, wie er
singt.
Die Atemsäule
nicht
stabil, daher
flattert der Ton
rutscht rauf und
runter und es
gibt
Intonationsschwierigkeiten,
der Mund weich,
breit, so dass
nicht mit 'voce
coperta'
gesungen werden
kann. Diese
Stimmführung ist
ganz einfach
nicht einmal für
Regensburg
ausreichend -
schade bei dem
Material, das
zweifelsohne
vorhanden ist.
Bei wem hat der
Mann 'singen'
gelernt?
Gleiche Frage
stellt sich bei
der
Zweitbesetzung
des 'Ernesto' -
Herr Choi. Er
hat es
vorgezogen, nach
seinem Studium
bei Prof. Weir -
einem Lied- und
Oratoriumsspezialisten
- zum
Spielzeitbeginn garnicht erst
wieder zu
erscheinen -
Rückenprobleme,
damit nicht
reisefähig von
Korea nach
Regensburg.
Die
Zweitbesetzung
'Hoffmann' mit
ihm nicht
möglich, also
ein anderer
Tenor notwendig.
- Der freut sich
zweifelsohne.
Aber was wird
mit Herrn Choi
als
Ensemblemitglied?
Michael Suttner
als 'Hoffmann' -
seine
Stimmprobleme
nach übermäßigem
Einsatz durch
den Regensburger
Theaterdirektor
- Juuso Hemminki
war gerade 'gekilled'
worden - hatten ja
2004/2005 zu
heftigem Ausfall
geführt. Jetzt
diese schwere
Rolle mit dem
Regensburger
'Hoffmann' -
Herr Dr. Peters
setzt Herrn
Suttner am
Gärtnerplatz ja
nur noch ganz
marginal ein,
aber
wahrscheinlich
gastiert er
irgendwo in der
Welt. Unter
Schulz sang er
mal Pinkerton,
auch zu schwer
für Herrn
Suttner.
Nach diesem
Regensburger 'Pasquale'
verlässt man fluchtartig
diese Klitsche,
fragt sich, das soll das
Theater der
Metropole der
Oberpfalz sein.
Dazu jetzt auch
noch
Kinder-/Jugendtheater,
nur damit die
CSU sagen kann,
wir machen was
für den
Nachwuchs.
Dabei bekommen
die ja
nicht einmal das
'normale' Programm
hin.
Und dieser
Theaterdirektor
wird verlängert - nochmal
für fünf
Jahre - nicht
auszudenken.
'Pasquale' spielt
übrigens in Rom,
jedenfalls kommt
das auch im Regensburger
Text vor:
"Ich verlasse
Rom" - so, und
dann stellt Frau Buske, die
Geniale,
ALDI-Guckerln auf
die Bühne, als
habe 'Don
Pasquale' darin
seine Reichtümer
gehortet.
Dass
die nackerten 'Manschkerln'
- der eine
sollte
aufpassen, der
neigt zum Bauch,
rasiert ist er
auch nicht - dann
mit Joop-Tüten
erscheinen - in
Gottes Namen,
die gibt's auch auf der Via
Veneto.
Aber
Kneitinger-Bier
im Kasten - da
wird dem
Regensburger
Affen Zucker
gegeben.
Und auch noch LIDL-Aufschrift
am Sessel - das
erinnert an die
Regensburger 'Clivia'-Produktion
als man sich in
Werbesprüche
flüchtete.
Alles ein
krampfiges Getue
- schade um's
Geld.
'Wenn der
Regisseur nichts
mehr weiß, nimmt
er gerne
Trockeneis' -
nicht nur das
nutzt Frau Buske,
sie lässt auch
die äußere
Scheibe der
Bühne drehen,
Requisiten
darauf rein/raus,
Darsteller
darauf rein/raus, mal
schneller mal
langsamer - und
"alljährlich
naht vom Himmel
eine Taube" -
das lässt Frau Buske auch nicht
aus - ein
Liebesbrief für
'Norina' aus dem
Schnürboden. Für
Regensburg reicht's.
Dem Chor die Nr.
12 gestrichen -
"passt scho -
merkt eh koaner"
- die Zuschauer
für
dumm
verkauft.
Das einzig
'Erfreuliche',
wie es Frau Geier
gelingt, die Spitzentöne
wirklich auf die
Spitze zu
treiben und wie
spitze Nadeln
ins Publikum zu
schießen.
Man darf sich
auf 'Hoffmanns'-Olympia
'freuen' -
wahrscheinlich
werden
durch
Willfährige rechtzeitig
Leserbriefe in
der MZ
platziert - und
die macht dabei
mit - um zu
versuchen,
Negativkritiken
abzufangen.
|
'Solo der Penthesilea'
Repertoirevorstellung
Theater Regensburg 7.10.2007
Als Kleist in Paris seine Tragödie 'Robert Guiskard' vernichtete – nur wenige
Seiten sind durch die Veröffentlichung im 'Phöbus' erhalten geblieben – war er von
dieser aus der 'Niederlage eines maßlosen Begehrens' von ihm selbst inszenierten
Entschluss so überwältigt gewesen, dass die Penthesilea für ihn geradezu als Katalysator
entstehen musste.
An Ulrike schreibt er 1803:
"Ich habe in Paris mein Werk, so weit es fertig war,
durchgelesen, verworfen, und verbrannt. Der Himmel
versagt mir den Ruhm, das größte der Güter der Erde; ich
werfe ihm, wie ein eigensinniges Kind, alle übrigen
hin."
|
So
eigensinnig
gibt
sich
auch
Penthesilea.
Alles
oder
nichts,
gilt
nicht,
sie will
alles,
Krieg
und
Frieden
in
einem.
"Hetzt alle Hund' auf ihn! Mit Feuerbränden
Die Elephanten peitschet auf ihn los!
Mit Sichelwagen schmettert auf ihn ein,
Und mähet seine üpp'gen Glieder nieder!"
|
und
dann:
"Ich will ihn ja, ihr ew'gen Götter, nur
An diese Brust will ich ihn niederziehn!"
|
Die Welt
war
entsetzt,
derartige
Worte
aus dem
Mund
einer
Frau zu
hören.
Nicht
auf dem
Theater
und
schon
garnicht
im
richtigen
Leben
durfte
das
Patriarchat
ins
Wanken
geraten.
So
verhinderte
die
Sorge um
die Frau
an der
Seite
des
Mannes ,
an Sitte
und
Moral
die
Aufführung
zur Zeit
des
Entstehens
- war
Napoleon
doch
gerade
auf dem
Weg nach
Osten,
zog
siegreich
1806 in
Berlin
ein,
wurde
1813
geschlagen
und
Metternichs
Restauration
brachte,
was denn
im 18.
Jahrhundert
etwas an
Freiheiten
gebracht
hatte,
zurück
in die
alten
Formen.
Biedermeier
folgte,
kleinstrukturierte
Einstellung
zum
Leben -
erst
1876
wagte
Botho
von
Hülsen,
der
Intendant
des
Königlichen
Schauspielhauses
in
Berlin,
eine von
Salomo
Rosenthal
bearbeitete
Fassung.
Paul
Lindau
notierte
über
diese
Aufführung:
"Er hat starke Striche gemacht, die Reden verschiedener
griechischer Soldaten einem einzigen, 'Adrast' geheißen,
in den Mund gelegt und hat endlich einige energische
Ausdrücke durch schwächlichere, unanstößigere,
hoftheaterfähige ersetzt."
|
Clara
Ziegler
war die
'Penthesilea'
am 25.
April
1876,
über die
Fontane
urteilte:
"Fräulein Zieglers beste Rollen sind die Gestalten, die
hoch über Menschliches hinausragen. So hat sie als Medea
einige ihrer größten Momente und nur die Brunhild stell'
ich als ein ganzes noch höher."
|
Und
Detlev
von
Liliencron
meinte
über die
Verständnislosigkeit
des
zeitgenössischen
Publikums
sarkastisch:
»Mit Penthesilea wäre es Kleist vielleicht auf einem
Possentheater gelungen:
'Penthesilea oder die Amazonenbraut des großen
Griechenhelden Achilleus.
Großes Ausstattungsstück mit Tanz und Gesang.
Neu! Neu! Feinfein!!!
Dreihundert junge Damen als Amazonen gekleidet.
Dreihundert junge Griechentänzer.
Gezähmte Elefanten werden vorgeführt!
Neu! Neu! Feinfein!«
|
Georg
Minde-Pouet
äußerte
sich
über
eine
Aufführung
am
Berliner
Theater
des
Jahres
1895:
"Die Bühnenfähigkeit der 'Penthesilea' darf mit vollem
Recht angezweifelt werden. Vielleicht könnten die
leidenschaftlichen Ausbrüche der Penthesilea durch einen
hervorragenden Vorleser zu mächtiger Wirkung kommen;
aber die Darstellung auf der Bühne wird immer nur als
ein Experiment betrachtet werden müssen; denn die
Tragödie ist ohne Rücksicht auf die Bühne geschrieben,
das zeigt schon äußerlich das Fehlen von Aktschlüssen,
das zeigt noch mehr das Fehlen eines dramatischen
Konfliktes. Die Größe dieser 'Penthesilea' beruht
lediglich auf der Sprache, auf der unvergleichlichen
Wucht und Gewalt dieser Sprache. Der Leser dieser Verse
kann sich ihrer Wirkung niemals entziehen. Sollen sie
aber auch den Zuschauer unter ihre Gewalt bringen, so
bedarf es der ersten Darsteller, der besten Sprecher. [.
. .] Hat nun auch die Aufführung wiederum die rechte
Wirkung verfehlt, so hat sie doch bewiesen, daß das
Problem nicht ganz unlösbar ist. Bei hervorragender
Besetzung könnte doch eines Tages das Experiment, die
'Penthesilea' auf die Bühne zu bringen, glücken.
Von neuem wartet nun die Tragödie 'auf ein Theater, das
da kommen soll.'
(Die Gesellschaft (1895) - S. 1522 / 1532)
|
Wir
wollen
nun
nicht
behaupten,
das
oberpfälzische
Metropol-Theater
Regensburg
sei das
berufene
Haus,
Kleist's
'Penthesilea'
adäquat
aufzuführen.
Gerade
kam
Bochum
mit
einer
Produktion
und
Weimar
gab im
Rahmen
einer
Diplom-Arbeit
Tilman
Köhler
die
Möglichkeit,
das
Stück zu
spielen.
Gewichtig
die
Penthesilea
von
Antje
Trautmann
neben
einem
schweren
Matthias
Reichwald
als
Achill,
Meroe
war Eve
Kolb,
Hebbel's
'Judith'
dann im
Juli.
Die
Titelrolle,
überrollt,
zerfetzt
alles,
was in
den Weg
kommt,
so gehen
die
Darsteller,
ob Mann,
ob Frau
ihr aus
dem Weg
- stehen
auf der
Bühne,
lauschen,
die
Männer
üben
sich in
Entspannung,
wenn
nicht
gerade
kriegerische
Körperertüchtigung
geprobt
wird.
Sie
selber
phrasierend,
atemlos
unter
physischen
und
psychischen
Schmerzen
z.B.
" –
Unmögliches
versucht
–
Mein
Alles
hab' ich
an den
Wurf
gesetzt;
Der
Würfel,
der
entscheidet,
liegt,
er
liegt:
Begreifen
muß
ich's –
– und
daß ich
verlor.
"
|
Penthesilea.
(nach
einer
unruhigen
Bewegung)
"Wenn
ich
rasch
wäre – –
Ach es
macht
mich
rasend!
– Wo
steht
die
Sonne?"
|
begeistert
sich -
gerät
ins
Schwärmen
"Daß ich
mit
Flügeln
weit
gespreizt
und
rauschend,
Die Luft
zertheilte
– "
|
jammervoll
in der
Erkenntnis
"Zu
hoch,
ich
weiß, zu
hoch –
Er
spielt
in ewig
fernen
Flammenkreisen
Mir um
den
sehnsuchtsvollen
Busen
hin."
|
setzt
auf 'parlando',
dann in
offener
Attacke,
die
Stimme
hebend,
lässt
sie diese
sich
überschlagen
bis zur
Unkenntlichkeit,
zur
Unverständlichkeit
den Text
verkommen,
endlich
außer
sich.
Differenziertes
Spiel,
Vorgaben
der
Textes
auslotend
und dem
Zuschauer
glaubwürdig
darbietend,
dass sie
das
eigene
System
verlassend,
nicht
mal
versucht,
das des
Mannes
zu
akzeptieren,
sondern
ihn zu
sich in
den Tod
zu
ziehen.
Was soll
Michael
Haake's
'Achill'
und alle
anderen
auf der
Bühne dieser
'Penthesilea',
diesem
Spiel
der
Silke
Heise
entgegensetzen?
|
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veröffentliche ich auf dieser privaten Homepage meine
Meinung. Ich
verstehe die Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der
Kritik willen, sondern als Hinweis auf nach meiner Auffassung zu
Geglücktem oder Misslungenem. Neben Sachaussagen enthalten die
Texte auch Überspitztes und Satire. Für diese nehme ich den
Kunstvorbehalt nach Artikel 5 Grundgesetz in Anspruch. In die
Texte baue ich gelegentlich Fehler ein, um Kommentare
herauszufordern. Dieter Hansing
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