Gauleiter in
Regensburg - Realität oder Erfindung
Betrachtet
man als Historiker den Roman Ludwig Bemelman’s ’Die blaue Donau', so
sehe man natürlich Regensburg - nicht nur sprachlich, sondern auch
bildlich - der Weichser Radi, den es zehn Km von RBG entfernt schon
nicht mehr gebe, die Walhallabahn, darüber könne nur jemand
schreiben, der hier gelebt habe und der die Stadt liebe und durch
die Brille des Emigranten sehe, der weit von der Realität entfernt
sei, alles überhöht erkenne und dann in seinen Texten darstelle.
So sei also die Geschichte hochgerechnet. Bemelman habe das, was er
vorher in der Stadt vor seiner Emigration erlebt habe, weiterspielen
lassen, Ereignisse ergänzt.
Dies führe dazu, die Zeit, in der das Stück spiele, in etwa in das
Ende 1944 zu legen, zumindest nach den ersten Luftangriffen auf die
Stadt.
Einer der
tragenden Rollen im Stück ‘Die blaue Donau’ von Eva Demski sei ein
Gauleiter, im Berliner Volksmund, wegen ihrer mit Orden und Streifen
und Epouletten dekorierten Uniform, auch ‘Goldfasan’ genannt - der
hier in der Stadt seinen Dienstsitz gehabt habe, nämlich im Gebäude
Bismarckplatz 5 - heute Sitz der Santander Consumer Bank - im
Regensburger Volksmund ‘das braune Haus’ genannt, darin die
Gauleitung, die örtliche Parteizentrale, untergebracht war.
‘Gau’ bedeutete im dritten Reich die regionale Gliederung der NSDAP
wie auch andere Parteien in der Weimarer Zeit nach
Regierungsbezirken mit Wahlkreiseinteilungen strukturiert waren.
Die NSDAP in der Oberpfalz, schon seit 1921/1922 etabliert, hatte
einen Gau Oberpfalz mit der Hauptstadt Amberg, mit einer langen
braunen Tradition, daneben einen Gau Niederbayern mit der Hauptstadt
Landshut, mit Heinrich Himmler als Gauleiter.
Als 1931 die beiden Regierungsbezirke Oberpfalz und Niederbayern aus
Kostengründen durch staatliche Verfügung zusammengelegt wurden,
entstand ein einheitlicher Regierungsbezirk Niederbayern-Oberpfalz.
Die NSDAP, die damals mit ihrem Oberpfälzer Gauleiter Franz
Meierhofer hatte, legte ihre beiden Gaue Niederbayern und Oberpfalz
zusammen.
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Franz Maierhofer (* 21. Dezember 1897
in Rosenheim; † 22. August 1943 bei Ljubotin) war ein
Gauleiter der NSDAP für Niederbayern-Oberpfalz.
Der Sohn eines Beamten erlernte bis 1922 den Beruf eines
Volksschullehrers, unterbrochen vom Ersten Weltkrieg, an dem
er als Freiwilliger teilnahm. 1917 wurde er verwundet und
geriet in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1920
nach Deutschland zurückkehrte. 1923 wurde er Hilfslehrer und
1925 erfolgte seine Anstellung als Lehrer.
Am 11. April 1927 trat er in die NSDAP ein und wurde im
November 1929 Gauleiter des Gaues Oberpfalz. Ein Jahr später
wurde er Reichstagsabgeordneter. Am 1. April 1932 wurden die
bisherigen Gaue Oberpfalz und Niederbayern zusammengelegt
und Maierhofer wurde Gauleiter des neuen Gaues
Niederbayern-Oberpfalz. Aus dem öffentlichen Schuldienst
wurde er zum 1. November 1932 entlassen.
Da er der SA die ihnen zustehenden Beiträge nicht
ordnungsgemäß zugewiesen hatte, wurde er am 13. Januar 1933
von seinem Amt als Gauleiter enthoben.
Im November 1933 trat er in die SS ein, 1936 wurde er
SS-Brigadeführer. Dann folgte neben Wehrdiensteinsätzen noch
die Ernennung zum Leiter der Abteilung für kirchliche
Angelegenheiten im Bayerischen Staatsdienst im Januar 1940.
Kurze Zeit später erfolgte aber auch wieder ein Einsatz an
der Ostfront. 1943 wurde er zum Major befördert, fiel aber
am 22. August 1943 bei Ljubotin.
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Innerhalb der
NSDAP wird die neue Gauhauptstadt - auf halbem Wege zwischen Amberg
und Landshut - Regensburg.
Gau- und Kreisleitung residieren neben anderen NSDAP-Dienststellen
gegenüber dem Theater Regensburg, eben am Bismarckplatz 5.
Unmittelbar nach der Machtergreifung wird eine neue
Organisationsstruktur geschaffen, indem der Gau
Niederbayern-Oberpfalz mit dem Gau Oberfranken zusammengelegt wird.
So entsteht flächenmäßig betrachtet der zweitgrößte Gau im ganzen
Deutschen Reich, der einen völlig neuen Namen bekommt, nämlich:
Bayerische Ostmark -
hierin zentral gelegen das Theater der Bayerischen Ostmark.
1933 veröffentlicht im 'Fränkischen Beobachter' und auch
handschriftlich von Hitler festgelegt, hat dieser Großgau die
Aufgabe, ein Bollwerk zu sein gegen den im Osten 1919 entstandenen
Staat der slawischen-tschechische Republik.
Das untermauernd entstehen 1935/1936 Jugendherbergen in diesem
Gebiet entlang der Grenze am Kamm des Bayerischen Waldes, wie Perlen
auf der Schnur.
HJ und BDM-Gruppen werden in diese Herbergen gebracht, um den jungen
Leuten zu zeigen:
'Ihr werdet diejenigen sein, die dieses Land im Osten zurückholt.'
Durch diese Umstrukturierung ist ab Februar 1933 Regensburg nicht
mehr Gau-Hauptstadt, somit gab es ab diesem Zeitpunkt keine
Gauleiter mehr in Regensburg, der Sitz dessen ist Bayreuth - Hans
Schemm ist Oberfranke und somit zusätzlich prädestiniert zum
Gauleiter, der als ‘Goldfasan’ auch intern etwas mit der Macht
anfangen kann.
Die NSDAP hatte für alles bestimmte Gruppierungen eingerichtet,
Strukturen im Sinne der funktionierenden Verwaltung - wie z.B der
Reichsluftschutzbund oder die Volkswohlfahrt.
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Reichsluftschutzbund
Fahne
des Reichsluftschutzbundes
Briefmarke von 1937 mit
propagandistischer Darstellung eines
Schildträgers mit
Luftschutzabzeichen (nach einem
Werbeplakat von Professor Hohlwein)
Der
Reichsluftschutzbund (RLB) war ein
öffentlicher Bund für den
Luftschutz, der am
29. April
1933 von
Hermann Göring ins Leben gerufen wurde und
eine Organisation des
Reichsluftfahrtministeriums war.
Den Amtsträgern
des RLB wurde eine Dienstbekleidung in
graublauem Tuch verliehen, zu der ein eigens
dafür entworfenes Hoheitsabzeichen gehörte. Das
Hoheitszeichen wurde am linken Unterärmel und an
der Mütze getragen. Der Präsident des RLB war
immer ein aktiver
General der
Luftwaffe.
Im Jahre 1939
waren bereits 13,5 Millionen Mitglieder im RLB
organisiert. Es existierten 75.300
Dienststellen; 820.000 Amtsträger taten ihren
Dienst im RLB (davon 280.000 Frauen). Nach
Kriegsbeginn wurde der RLB zur Körperschaft des
öffentlichen Rechts umgeformt. 1944 wurde er in
die
NSDAP überführt.
Die Mitglieder
wurden in 3.800 Schulen von mehr als 28.000
Lehrern ausgebildet. Das Ausbildungsprogramm
umfasste das luftschutzmäßige Herrichten eines
Hauses und der Wohnung, Brandbekämpfung,
Gasschutz,
Erste Hilfe, Meldewesen. Zur Teilnahme an
den Ausbildungsveranstaltungen des RLB konnte
jeder durch das Luftschutzgesetz vom 26. Mai
1935 verpflichtet werden.
Der RLB diente
mit seinem engen Netz an Luftschutzwarten neben
der praktischen und psychologischen Vorbereitung
auf einen Luftkrieg sowie der Anleitung der
Selbstschutzes der Bevölkerung während und nach
Luftangriffen auch der politischen und
polizeilichen Kontrolle der Bevölkerung.
Offizielles
Organ war Die Sirene. Illustrierte
Zeitschrift des Reichsluftschutzbundes,
welche von 1933 bis 1944 im Deutschen Verlag,
vormals
Ullstein, erschien.
Die Aufgaben
des Reichsluftschutzbundes wurden nach 1952 vom
Bundesluftschutzverband (BLSV) übernommen, der
später in
Bundesverband für den Selbstschutz, BVS,
umbenannt wurde.
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Nationalsozialistische Volkswohlfahrt
Die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) wurde am 3.
Mai 1933, nur wenige Monate nach der „Machtergreifung“ durch
die Nationalsozialisten als Organisation der NSDAP und
eingetragener Verein gegründet. Der Sitz befand sich in
Berlin.
Organisation und Geschichte [Bearbeiten]Im Zuge der
Gleichschaltung mit dem Verbot der Arbeiterwohlfahrt trat
die NSV als Staatsorgan und Verein neben die sieben
verbliebenen Wohlfahrtsorganisationen.
Zwar gelang der NSV trotz des Verbotes der Arbeiterwohlfahrt
nicht die Monopolisierung der gesamten freien Wohlfahrt,
jedoch wurden ursprünglich führende Verbände wie das
Deutsche Rote Kreuz (DRK), die evangelische Diakonie oder
die katholische Caritas zurückgedrängt.
Die Struktur der NSV glich dem Aufbau der NSDAP mit Orts-,
Kreis- und Gruppenverwaltungen. Sie untergliederte sich in
sechs Ämter: Organisation, Finanzverwaltung,
Wohlfahrtspflege und Jugendhilfe, Volksgesundheit,
Propaganda und Schulung. Die NSV erhielt ihre Richtlinien
vom „Hauptamt für Volkswohlfahrt“. Mitte 1939 bestand die
NSV aus 40 Gau-, 813 Kreis-, 26138 Ortswaltungen, 97161
Zellen und 511689 Blocks.
Solange die Massenarbeitslosigkeit noch bestand, half die
NSV bedürftigen Familien auch finanziell, danach (etwa ab
1938) verlagerte sie sich auf reine Dienstleistungen. In
diesem Zusammenhang betrieb die NSV Kindergärten, die in
Konkurrenz zu vergleichbaren kirchlichen Einrichtungen
traten. Partei-Mitglieder brachten ihre Kinder in die neuen
NSV-Kindergärten mit ihrem Hitlerkult-Motto: „Händchen
falten, Köpfchen senken - immer an den Führer denken. Er
gibt euch euer täglich Brot und rettet euch aus aller Not.“
Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges übernahm die NSV immer
mehr (eigentlich staatliche) Aufgaben, vor allem im Bereich
der Kinder- und Jugendarbeit. Sie organisierte ab 1940 die
Kinderlandverschickung für Kinder unter zehn Jahren. Eines
der bekannteren NSV-Hilfswerke wurde „Mutter und Kind“
genannt. Dieses betreute die „arischen“ Frauen während der
gesamten Schwangerschaft wie auch nach der Geburt des
Kindes. Mütter wurden auch weiterhin in Notfällen finanziell
unterstützt. In den Kindergärten und Mütterheimen der NSV
fand die Betreuung ihre Fortsetzung.
Finanziert wurde die NSV aus Spenden und den Beiträgen
seiner zahlenden Mitglieder. Ende 1938 gab es etwa eine
Million ehrenamtliche Mitarbeiter der NSV. Zu Kriegsbeginn
zählte die NSV elf Millionen Mitglieder.
Die NSV war ab 1933 Herausgeber der Monatsschrift
Nationalsozialistischer Volksdienst und ab 1936 der
Buchreihe Ewiges Deutschland.
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Alle diese
Einrichtungen hatten ihre Zentrale in der Reichshauptstadt Berlin,
in München als dem Sitz der Parteizentrale und in Nürnberg als
Ausrichtungsort der Reichparteitage - mit der Ausnahme des
NS-Lehrerbundes.
Hans Schemm war selber Pädagoge und er verstand es, die
Reichszentrale des NS-Lehrerbundes nach Bayreuth zu holen.
Wäre Regensburg die Gauhauptstadt geblieben, so wären mit Sicherheit
mehr an Bauten typisch für die NS-Zeit gebaut worden.
"Denken Sie, so viele Gauleiter neigen dazu, sich auch optisch mit
Gebäuden [...] auch die kleinen Führer in den Orten darzustellen."
Hans Schemm als Ausnahmeerscheinung unter den Gauleitern stirbt 1935
bei einem Flugzeugabsturz,
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Hans Schemm (* 6. Oktober 1891 in
Bayreuth; † 5. März 1935 in Bayreuth) war NSDAP-Gauleiter
der Bayerischen Ostmark.
Schemm, dessen Eltern eine Schusterei betrieben, besuchte
zunächst für 5 Jahre die Volksschule und dann ab 1905 das
Königlich-Bayerische Lehrerseminar in Bayreuth. 1915
heiratete er, 1917 wurde ein Sohn geboren. Ab 1910
unterrichtete er als Lehrer zunächst in Wülfersreuth, ab
1911 dann in Neufang und ab 1920 an der Altstadtschule, der
späteren Hans-Schemm-Schule in Bayreuth. Während des Ersten
Weltkriegs war er in Bayreuth in einem Seuchenlazarett
tätig, wo er sich mit Tuberkulose infizierte.
1919 gehörte er dem Freikorps Bayreuth an, welches an den
Kämpfen in München teilnahm.
Schemm wurde dann zum Leiter eines
bakteriologisch-chemischen Labors in Thale (Hubertusbad)
berufen, welches jedoch bereits 1921 aus finanziellen
Gründen schloss. Schemm, der sich zuvor wissenschaftlich mit
chemisch-biologischen Fragen befasst hatte, kehrte wieder in
den Schuldienst zurück. Nebenberuflich lehrte er zwischen
1921 und 1928 an der Volkshochschule.
Ab 1923 hatte Schemm Kontakt mit nationalsozialistischen
Gruppierungen und lernte am 30. September 1923 Adolf Hitler
kennen. 1924 wurde er Beisitzer im Völkischen Bund Bayreuth.
Am 27. Februar 1925 gründete Schemm die NSDAP-Ortsgruppe
Bayreuth und im gleichen Jahr den Gau Oberfranken der NSDAP.
Schemm baute die Organisation zielstrebig auf. Seine
politischen Positionen waren klar antidemokratisch,
antisemitisch und antikommunistisch. Zitate: „Wir sind
revolutionär, wir wollen den gegenwärtigen Staat stürzen...
An unseren Feinden werden wir Rache nehmen und zwar blutige
Rache.“, „Wir sind nicht objektiv - wir sind deutsch!“,
„dass an jedem Laternenpfahl ein Jude baumeln solle.“
Im Jahr 1928 wurde Schemm Mitglied des Bayerischen Landtags.
1929 gründete Schemm den Nationalsozialistischen Lehrerbund,
dem er als "Reichswalter" vorstand.[1]
Systematisch bereitete Schemm die örtliche NSDAP auf die
Wahlkämpfe, zunächst für die Stadtratswahlen 1929, vor. Die
NSDAP erreichte 9 Mandate, Schemm wurde
Fraktionsvorsitzender. Der Einzug der NSDAP-Fraktion führte
zu häufigen Tumulten und einer Prügelei, die durch das
aggressive Verhalten der NSDAP-Mitglieder und insbesondere
Schemms veranlasst waren.
1928 und 1929 hatte Schemm die Leitung mehrerer
nationalsozialistischer Zeitungen (Streiter, Weckruf und
Nationale Zeitung) übernommen, die er jedoch kurze Zeit
später bereits wieder abgab. Im April 1929 gründete Schemm
eine eigene Zeitung, ab August des gleichen Jahres erschien
dann die Nationalsozialistische Lehrerzeitung, das
Verbandsorgan des NS-Lehrerbundes. Am 1. Oktober 1930
erschien die von Schemm herausgegebene Wochenzeitung Kampf
für deutsche Freiheit und Kultur, welche die Auflage von
zunächst 3.000 Stück auf 20.000 Stück (1932) steigerte.
1931 gründete Schemm den Nationalsozialistischen
Kulturverlag Bayreuth, der ab dem 1. Oktober 1932 die
Tageszeitung Das Fränkische Volk (Auflage 10.000 Stück)
herausgab.
Im Jahr 1930 wurde Schemm Mitglied des Reichstags.
1933 wurde der von Schemm geführte Gau Oberfranken mit dem
Gau Oberpfalz-Niederbayern zum Gau Bayerische Ostmark
vereinigt. Schemm blieb Gauleiter. Er etablierte in den
folgenden Jahren in diesem Gau eine Nebenausgabe des
"Fränkischen Volkes", die "Bayerische Ostwacht", welche
später in "Bayerische Ostmark" umbenannt wurde. Schemm wurde
außerdem SA-Gruppenführer. Am 16. März 1933 ernannte
Reichsstatthalter Franz Ritter von Epp Schemm zum
kommissarischen Kulturminister. Hitler berief ihn dann am
13. April 1933 zum "Leiter der kulturellen und
erzieherischen Angelegenheiten Bayerns". Aufgrund dessen
hatte auch der NSLB und der der Reichstenographenbund seinen
Sitz in Bayreuth. Auch unter der Regierung Siebert blieb
Schemm bis zu seinem Tode bayerischer Kultusminister.
Er wurde 1933 Ehrenbürger von Bayreuth und später in Hof.
Am 5. März 1935 starb Schemm aufgrund von Verletzungen, die
er sich bei einem Flugzeugabsturz zugezogen hatte. Das
Flugzeug stürzte während des Starts am Flugplatz Bayreuth
aufgrund eines Pilotenfehlers ab. Hitler persönlich
beorderte den Berliner Professor Ferdinand Sauerbruch per
Flugzeug nach Bayreuth. Schemm erlag jedoch vor dessen
Eintreffen seinen Verletzungen. Sein (weniger beliebter)
Nachfolger als Gauleiter und Reichswalter des NSLB wurde
Fritz Wächtler.
Schemms Leben wurde von den Nationalsozialisten, zum Teil
aber auch noch in der nachfolgenden demokratischen Zeit,
verklärt. Er hatte das "Glück" bereits früh zu sterben und
wurde als "guter" Nazi bezeichnet. In der Zeit des
Nationalsozialismus wurden diverse Schulen, Straßen und
Hallen in Deutschland nach ihm benannt. Eine dieser
Bennennungen überdauerte sogar bis in die 1990er Jahre. Es
war die sog. "Hans-Schemm-Kaserne" der US-Streitkräfte in
Bayreuth.
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Sein
Stellvertreter Ludwig Ruckdeschel hoffte nach Schemm's Tod, neuer
Gauleiter zu werden. Diese seine Hoffnung zerschlug sich, er blieb
stellvertretender Gauleiter, denn die Planstelle des Gauleiters
wurde mit Fritz Wächtler aus Thüringen besetzt, einer Figur, wie sie
typischer schon vom äußeren Erscheinungsbild bezogen schon auf die
Leibesfülle nach 1933 gar nicht sein konnte.
Wächtler ließ sich eine Sommerresidenz bauen - in dieser heute die
Hundeführerschule der Bereitschaftspolizei untergebracht ist, die
erst kürzlich in die Kritik der Medien geriet.
Dort kam er auch wenige Wochen vor Kriegsende ums Leben, als
Ruckdeschel ihn, der nun seit zwölf Jahren sein Stellvertreter ist
und auf eine Karriere-Chance wartet, Gauleiter zu werden, Wächtler
wegen Feigheit vor dem Feind erschießen ließ, da er seine
Gauhauptstadt verlassen hat, bzw. sich auf seinen Sommersitz
zurückgezogen hatte.
Ruckdeschl wurde tatsächlich neuer und damit letzter Gauleiter, der
als Reíchsverteidigungskommissar, als die Amerikaner anrückten, den
Befehl zur Sprengung der Brücken in Regensburg gab und letztendlich
auch verantwortlich für die Ermordung z.B. von Dr. Johann Maier,
Hans Igl (Großvater von Dr. Thomas Rigl - Stadtratskandidat der ÖDP
in Regensburg) war.
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Fritz Wächtler (* 7. Januar 1891 in Triebes,
† 19. April 1945 in Waldmünchen) war NSDAP-Gauleiter der
Bayerischen Ostmark und SS-Obergruppenführer.
Wächtler, Sohn eines Uhrmachers, wurde zwischen 1905 und
1911 auf dem Weimarer Lehrerseminar zum Volksschullehrer
ausgebildet. Nach zweijähriger Lehrertätigkeit und dem
Wehrdienst als Einjährigfreiwilliger diente er 1914 an der
Front des Ersten Weltkrieges und wurde 1915 zum Leutnant
befördert. Durch seine Verdienste erhielt er zahlreiche
verschiedene Auszeichnungen.
Nach Kriegsende arbeitete Wächtler zunächst erneut als
Lehrer in Thüringen, bis er im April 1926 der NSDAP beitrat.
In seiner neuen Funktion war Wächtler Gründer und Leiter der
ansässigen Ortgruppe von Triebes und Führer der SA seines
Heimatorts. Gleichzeitig wurde er Bezirksleiter der Partei
für Weimar-Nord.
1929 wurde Wächtler als Mitglied des Landtages gewählt, und
wurde zum Gauorganisationsleiter und stellvertretenden
Gauleiter für den Gau Thüringen ernannt. Im August 1932
fungierte Wächtler als Volksbildungsminister im Kabinett von
Fritz Sauckel. Im Mai 1933 erhielt er zusätzlich das Amt des
Innenministers.
Im November 1933 zog er für die NSDAP als Mitglied des
Reichstages nach Berlin, und trat ein Jahr später, 1934, in
die SS als SS-Oberführer ein.
Als Nachfolger des tödlich verunglückten Gauleiters Hans
Schemm wurde Wächtler am 5. Dezember 1935 zum Gauleiter der
Bayerischen Ostmark ernannt. Gleichzeitig wurde er zum
Leiter des „NSDAP-Hauptamtes für Erziehung“ und ferner zum
kommissarischen Leiter des „NS-Lehrerbundes“ ernannt. Ab
Januar 1936 agierte er auch als „Sachbearbeiter für
Volksschulfragen“ im Stab von Rudolf Heß.
1937 wurde Wächtler zum SS-Gruppenführer befördert und
erhielt den Titel eines preußischen Staatsrates. Bis 1938
war er zugleich kommissarischer Oberbürgermeister der Stadt
Bayreuth.
Am 16. November 1942 erhielt Wächtler das Amt des
Reichsverteidigungskommissars in seinem Gau und erhielt im
August 1944 den Rang „SS-Obergruppenführer“.
Nach dem Vorstoß amerikanischer Truppen auf die
Gauhauptstadt Bayreuth wurde Wächtler wegen vorzeitigen
Verlassens seiner Befehlsstelle in Bayreuth von einem
SS-Kommando in der Gauleitungs-Ausweichstelle bei
Waldmünchen erschossen. Angeblich erfolgte die Exekution auf
persönlichen Befehl Adolf Hitlers, vermutlich jedoch ging
dem Befehl eine Intrige seines Stellvertreters Ludwig
Ruckdeschel mit Martin Bormann voraus.
Als Alkoholiker neigte Wächtler zu unbeherrschten Ausbrüchen
und Bloßstellungen auch gegenüber Untergebenen. Darum wurde
er auch von Hitler wenig geschätzt; dennoch blieb er bis
1945 unangetastet.
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Regensburg war
also Gauhauptstadt bis 1933, verlor dann aber den Charakter,
trotzdem ist die Figur eines Gauleiters in Bemelmans Werk mehr als
gerechtfertigt, auch wenn es historisch nicht richtig ist, aber es
passe zum Stück, zumal viele andere Ort in Deutschland so sehr mit
einer solchen Figur belegt sind.
Zur Person eines Gauleiters sei zu sagen, man solle diese nicht zu
sehr zur Karikatur machen, denn die Realität habe dann doch ganz
anders ausgesehen.
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