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       Theater Regensburg  -
06. April 2008

     'Die blaue Donau'
    

     von Eva Demski (*1944)
     nach dem Roman „The Blue Danube“
     von Ludwig Bemelmans (1898-1962)

     Werk-Einführung von Rainer Ehm, Historiker

    
Zu den Personen der Gauleiter sei zu sagen,
     man solle sie im Spiel nicht zur Karikatur machen,
     denn die Realität habe dann doch ganz anders ausgesehen.

 

   
         
         
 

Gauleiter in Regensburg - Realität oder Erfindung

Betrachtet man als Historiker den Roman Ludwig Bemelman’s ’Die blaue Donau', so sehe man natürlich Regensburg - nicht nur sprachlich, sondern auch bildlich - der Weichser Radi, den es zehn Km von RBG entfernt schon nicht mehr gebe, die Walhallabahn, darüber könne nur jemand schreiben, der hier gelebt habe und der die Stadt liebe und durch die Brille des Emigranten sehe, der weit von der Realität entfernt sei, alles überhöht erkenne und dann in seinen Texten darstelle.

So sei also die Geschichte hochgerechnet. Bemelman habe das, was er vorher in der Stadt vor seiner Emigration erlebt habe, weiterspielen lassen, Ereignisse ergänzt.
Dies führe dazu, die Zeit, in der das Stück spiele, in etwa in das Ende 1944 zu legen, zumindest nach den ersten Luftangriffen auf die Stadt.

Einer der tragenden Rollen im Stück ‘Die blaue Donau’ von Eva Demski sei ein Gauleiter, im Berliner Volksmund, wegen ihrer mit Orden und Streifen und Epouletten dekorierten Uniform, auch ‘Goldfasan’ genannt - der hier in der Stadt seinen Dienstsitz gehabt habe, nämlich im Gebäude Bismarckplatz 5 - heute Sitz der Santander Consumer Bank - im Regensburger Volksmund ‘das braune Haus’ genannt, darin die Gauleitung, die örtliche Parteizentrale, untergebracht war.

‘Gau’ bedeutete im dritten Reich die regionale Gliederung der NSDAP wie auch andere Parteien in der Weimarer Zeit nach Regierungsbezirken mit Wahlkreiseinteilungen strukturiert waren.

Die NSDAP in der Oberpfalz, schon seit 1921/1922 etabliert, hatte einen Gau Oberpfalz mit der Hauptstadt Amberg, mit einer langen braunen Tradition, daneben einen Gau Niederbayern mit der Hauptstadt Landshut, mit Heinrich Himmler als Gauleiter.

Als 1931 die beiden Regierungsbezirke Oberpfalz und Niederbayern aus Kostengründen durch staatliche Verfügung zusammengelegt wurden, entstand ein einheitlicher Regierungsbezirk Niederbayern-Oberpfalz.

Die NSDAP, die damals mit ihrem Oberpfälzer Gauleiter Franz Meierhofer hatte, legte ihre beiden Gaue Niederbayern und Oberpfalz zusammen.

 

 


Franz Maierhofer (* 21. Dezember 1897 in Rosenheim; † 22. August 1943 bei Ljubotin) war ein Gauleiter der NSDAP für Niederbayern-Oberpfalz.

Der Sohn eines Beamten erlernte bis 1922 den Beruf eines Volksschullehrers, unterbrochen vom Ersten Weltkrieg, an dem er als Freiwilliger teilnahm. 1917 wurde er verwundet und geriet in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1920 nach Deutschland zurückkehrte. 1923 wurde er Hilfslehrer und 1925 erfolgte seine Anstellung als Lehrer.

Am 11. April 1927 trat er in die NSDAP ein und wurde im November 1929 Gauleiter des Gaues Oberpfalz. Ein Jahr später wurde er Reichstagsabgeordneter. Am 1. April 1932 wurden die bisherigen Gaue Oberpfalz und Niederbayern zusammengelegt und Maierhofer wurde Gauleiter des neuen Gaues Niederbayern-Oberpfalz. Aus dem öffentlichen Schuldienst wurde er zum 1. November 1932 entlassen.

Da er der SA die ihnen zustehenden Beiträge nicht ordnungsgemäß zugewiesen hatte, wurde er am 13. Januar 1933 von seinem Amt als Gauleiter enthoben.

Im November 1933 trat er in die SS ein, 1936 wurde er SS-Brigadeführer. Dann folgte neben Wehrdiensteinsätzen noch die Ernennung zum Leiter der Abteilung für kirchliche Angelegenheiten im Bayerischen Staatsdienst im Januar 1940.

Kurze Zeit später erfolgte aber auch wieder ein Einsatz an der Ostfront. 1943 wurde er zum Major befördert, fiel aber am 22. August 1943 bei Ljubotin.
 

Innerhalb der NSDAP wird die neue Gauhauptstadt - auf halbem Wege zwischen Amberg und Landshut - Regensburg.
Gau- und Kreisleitung residieren neben anderen NSDAP-Dienststellen gegenüber dem Theater Regensburg, eben am Bismarckplatz 5.

Unmittelbar nach der Machtergreifung wird eine neue Organisationsstruktur geschaffen, indem der Gau Niederbayern-Oberpfalz mit dem Gau Oberfranken zusammengelegt wird.

So entsteht flächenmäßig betrachtet der zweitgrößte Gau im ganzen Deutschen Reich, der einen völlig neuen Namen bekommt, nämlich:

Bayerische Ostmark -

hierin zentral gelegen das Theater der Bayerischen Ostmark.

1933 veröffentlicht im 'Fränkischen Beobachter' und auch handschriftlich von Hitler festgelegt, hat dieser Großgau die Aufgabe, ein Bollwerk zu sein gegen den im Osten 1919 entstandenen Staat der slawischen-tschechische Republik.

Das untermauernd entstehen 1935/1936 Jugendherbergen in diesem Gebiet entlang der Grenze am Kamm des Bayerischen Waldes, wie Perlen auf der Schnur.

HJ und BDM-Gruppen werden in diese Herbergen gebracht, um den jungen Leuten zu zeigen:
'Ihr werdet diejenigen sein, die dieses Land im Osten zurückholt.'

Durch diese Umstrukturierung ist ab Februar 1933 Regensburg nicht mehr Gau-Hauptstadt, somit gab es ab diesem Zeitpunkt keine Gauleiter mehr in Regensburg, der Sitz dessen ist Bayreuth - Hans Schemm ist Oberfranke und somit zusätzlich prädestiniert zum Gauleiter, der als ‘Goldfasan’ auch intern etwas mit der Macht anfangen kann.

Die NSDAP hatte für alles bestimmte Gruppierungen eingerichtet, Strukturen im Sinne der funktionierenden Verwaltung - wie z.B der Reichsluftschutzbund oder die Volkswohlfahrt.

 

 


Reichsluftschutzbund

Fahne des Reichsluftschutzbundes
Fahne des Reichsluftschutzbundes

Briefmarke von 1937 mit propagandistischer Darstellung eines Schildträgers mit Luftschutzabzeichen (nach einem Werbeplakat von Professor Hohlwein)
Briefmarke von 1937 mit propagandistischer Darstellung eines Schildträgers mit Luftschutzabzeichen (nach einem Werbeplakat von Professor Hohlwein)

Der Reichsluftschutzbund (RLB) war ein öffentlicher Bund für den Luftschutz, der am 29. April 1933 von Hermann Göring ins Leben gerufen wurde und eine Organisation des Reichsluftfahrtministeriums war.

Den Amtsträgern des RLB wurde eine Dienstbekleidung in graublauem Tuch verliehen, zu der ein eigens dafür entworfenes Hoheitsabzeichen gehörte. Das Hoheitszeichen wurde am linken Unterärmel und an der Mütze getragen. Der Präsident des RLB war immer ein aktiver General der Luftwaffe.

Im Jahre 1939 waren bereits 13,5 Millionen Mitglieder im RLB organisiert. Es existierten 75.300 Dienststellen; 820.000 Amtsträger taten ihren Dienst im RLB (davon 280.000 Frauen). Nach Kriegsbeginn wurde der RLB zur Körperschaft des öffentlichen Rechts umgeformt. 1944 wurde er in die NSDAP überführt.

Die Mitglieder wurden in 3.800 Schulen von mehr als 28.000 Lehrern ausgebildet. Das Ausbildungsprogramm umfasste das luftschutzmäßige Herrichten eines Hauses und der Wohnung, Brandbekämpfung, Gasschutz, Erste Hilfe, Meldewesen. Zur Teilnahme an den Ausbildungsveranstaltungen des RLB konnte jeder durch das Luftschutzgesetz vom 26. Mai 1935 verpflichtet werden.

Der RLB diente mit seinem engen Netz an Luftschutzwarten neben der praktischen und psychologischen Vorbereitung auf einen Luftkrieg sowie der Anleitung der Selbstschutzes der Bevölkerung während und nach Luftangriffen auch der politischen und polizeilichen Kontrolle der Bevölkerung.

Offizielles Organ war Die Sirene. Illustrierte Zeitschrift des Reichsluftschutzbundes, welche von 1933 bis 1944 im Deutschen Verlag, vormals Ullstein, erschien.

Die Aufgaben des Reichsluftschutzbundes wurden nach 1952 vom Bundesluftschutzverband (BLSV) übernommen, der später in Bundesverband für den Selbstschutz, BVS, umbenannt wurde.

 

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Nationalsozialistische Volkswohlfahrt

Die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) wurde am 3. Mai 1933, nur wenige Monate nach der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten als Organisation der NSDAP und eingetragener Verein gegründet. Der Sitz befand sich in Berlin.

Organisation und Geschichte [Bearbeiten]Im Zuge der Gleichschaltung mit dem Verbot der Arbeiterwohlfahrt trat die NSV als Staatsorgan und Verein neben die sieben verbliebenen Wohlfahrtsorganisationen.

Zwar gelang der NSV trotz des Verbotes der Arbeiterwohlfahrt nicht die Monopolisierung der gesamten freien Wohlfahrt, jedoch wurden ursprünglich führende Verbände wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die evangelische Diakonie oder die katholische Caritas zurückgedrängt.

Die Struktur der NSV glich dem Aufbau der NSDAP mit Orts-, Kreis- und Gruppenverwaltungen. Sie untergliederte sich in sechs Ämter: Organisation, Finanzverwaltung, Wohlfahrtspflege und Jugendhilfe, Volksgesundheit, Propaganda und Schulung. Die NSV erhielt ihre Richtlinien vom „Hauptamt für Volkswohlfahrt“. Mitte 1939 bestand die NSV aus 40 Gau-, 813 Kreis-, 26138 Ortswaltungen, 97161 Zellen und 511689 Blocks.

Solange die Massenarbeitslosigkeit noch bestand, half die NSV bedürftigen Familien auch finanziell, danach (etwa ab 1938) verlagerte sie sich auf reine Dienstleistungen. In diesem Zusammenhang betrieb die NSV Kindergärten, die in Konkurrenz zu vergleichbaren kirchlichen Einrichtungen traten. Partei-Mitglieder brachten ihre Kinder in die neuen NSV-Kindergärten mit ihrem Hitlerkult-Motto: „Händchen falten, Köpfchen senken - immer an den Führer denken. Er gibt euch euer täglich Brot und rettet euch aus aller Not.“

Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges übernahm die NSV immer mehr (eigentlich staatliche) Aufgaben, vor allem im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit. Sie organisierte ab 1940 die Kinderlandverschickung für Kinder unter zehn Jahren. Eines der bekannteren NSV-Hilfswerke wurde „Mutter und Kind“ genannt. Dieses betreute die „arischen“ Frauen während der gesamten Schwangerschaft wie auch nach der Geburt des Kindes. Mütter wurden auch weiterhin in Notfällen finanziell unterstützt. In den Kindergärten und Mütterheimen der NSV fand die Betreuung ihre Fortsetzung.

Finanziert wurde die NSV aus Spenden und den Beiträgen seiner zahlenden Mitglieder. Ende 1938 gab es etwa eine Million ehrenamtliche Mitarbeiter der NSV. Zu Kriegsbeginn zählte die NSV elf Millionen Mitglieder.

Die NSV war ab 1933 Herausgeber der Monatsschrift Nationalsozialistischer Volksdienst und ab 1936 der Buchreihe Ewiges Deutschland.
 

Alle diese Einrichtungen hatten ihre Zentrale in der Reichshauptstadt Berlin, in München als dem Sitz der Parteizentrale und in Nürnberg als Ausrichtungsort der Reichparteitage - mit der Ausnahme des NS-Lehrerbundes.

Hans Schemm war selber Pädagoge und er verstand es, die Reichszentrale des NS-Lehrerbundes nach Bayreuth zu holen.

Wäre Regensburg die Gauhauptstadt geblieben, so wären mit Sicherheit mehr an Bauten typisch für die NS-Zeit gebaut worden.

"Denken Sie, so viele Gauleiter neigen dazu, sich auch optisch mit Gebäuden [...] auch die kleinen Führer in den Orten darzustellen."

Hans Schemm als Ausnahmeerscheinung unter den Gauleitern stirbt 1935 bei einem Flugzeugabsturz,

 

 


Hans Schemm (* 6. Oktober 1891 in Bayreuth; † 5. März 1935 in Bayreuth) war NSDAP-Gauleiter der Bayerischen Ostmark.

Schemm, dessen Eltern eine Schusterei betrieben, besuchte zunächst für 5 Jahre die Volksschule und dann ab 1905 das Königlich-Bayerische Lehrerseminar in Bayreuth. 1915 heiratete er, 1917 wurde ein Sohn geboren. Ab 1910 unterrichtete er als Lehrer zunächst in Wülfersreuth, ab 1911 dann in Neufang und ab 1920 an der Altstadtschule, der späteren Hans-Schemm-Schule in Bayreuth. Während des Ersten Weltkriegs war er in Bayreuth in einem Seuchenlazarett tätig, wo er sich mit Tuberkulose infizierte.

1919 gehörte er dem Freikorps Bayreuth an, welches an den Kämpfen in München teilnahm.

Schemm wurde dann zum Leiter eines bakteriologisch-chemischen Labors in Thale (Hubertusbad) berufen, welches jedoch bereits 1921 aus finanziellen Gründen schloss. Schemm, der sich zuvor wissenschaftlich mit chemisch-biologischen Fragen befasst hatte, kehrte wieder in den Schuldienst zurück. Nebenberuflich lehrte er zwischen 1921 und 1928 an der Volkshochschule.

Ab 1923 hatte Schemm Kontakt mit nationalsozialistischen Gruppierungen und lernte am 30. September 1923 Adolf Hitler kennen. 1924 wurde er Beisitzer im Völkischen Bund Bayreuth. Am 27. Februar 1925 gründete Schemm die NSDAP-Ortsgruppe Bayreuth und im gleichen Jahr den Gau Oberfranken der NSDAP.

Schemm baute die Organisation zielstrebig auf. Seine politischen Positionen waren klar antidemokratisch, antisemitisch und antikommunistisch. Zitate: „Wir sind revolutionär, wir wollen den gegenwärtigen Staat stürzen... An unseren Feinden werden wir Rache nehmen und zwar blutige Rache.“, „Wir sind nicht objektiv - wir sind deutsch!“, „dass an jedem Laternenpfahl ein Jude baumeln solle.“

Im Jahr 1928 wurde Schemm Mitglied des Bayerischen Landtags. 1929 gründete Schemm den Nationalsozialistischen Lehrerbund, dem er als "Reichswalter" vorstand.[1]

Systematisch bereitete Schemm die örtliche NSDAP auf die Wahlkämpfe, zunächst für die Stadtratswahlen 1929, vor. Die NSDAP erreichte 9 Mandate, Schemm wurde Fraktionsvorsitzender. Der Einzug der NSDAP-Fraktion führte zu häufigen Tumulten und einer Prügelei, die durch das aggressive Verhalten der NSDAP-Mitglieder und insbesondere Schemms veranlasst waren.

1928 und 1929 hatte Schemm die Leitung mehrerer nationalsozialistischer Zeitungen (Streiter, Weckruf und Nationale Zeitung) übernommen, die er jedoch kurze Zeit später bereits wieder abgab. Im April 1929 gründete Schemm eine eigene Zeitung, ab August des gleichen Jahres erschien dann die Nationalsozialistische Lehrerzeitung, das Verbandsorgan des NS-Lehrerbundes. Am 1. Oktober 1930 erschien die von Schemm herausgegebene Wochenzeitung Kampf für deutsche Freiheit und Kultur, welche die Auflage von zunächst 3.000 Stück auf 20.000 Stück (1932) steigerte.

1931 gründete Schemm den Nationalsozialistischen Kulturverlag Bayreuth, der ab dem 1. Oktober 1932 die Tageszeitung Das Fränkische Volk (Auflage 10.000 Stück) herausgab.

Im Jahr 1930 wurde Schemm Mitglied des Reichstags.

1933 wurde der von Schemm geführte Gau Oberfranken mit dem Gau Oberpfalz-Niederbayern zum Gau Bayerische Ostmark vereinigt. Schemm blieb Gauleiter. Er etablierte in den folgenden Jahren in diesem Gau eine Nebenausgabe des "Fränkischen Volkes", die "Bayerische Ostwacht", welche später in "Bayerische Ostmark" umbenannt wurde. Schemm wurde außerdem SA-Gruppenführer. Am 16. März 1933 ernannte Reichsstatthalter Franz Ritter von Epp Schemm zum kommissarischen Kulturminister. Hitler berief ihn dann am 13. April 1933 zum "Leiter der kulturellen und erzieherischen Angelegenheiten Bayerns". Aufgrund dessen hatte auch der NSLB und der der Reichstenographenbund seinen Sitz in Bayreuth. Auch unter der Regierung Siebert blieb Schemm bis zu seinem Tode bayerischer Kultusminister.

Er wurde 1933 Ehrenbürger von Bayreuth und später in Hof.

Am 5. März 1935 starb Schemm aufgrund von Verletzungen, die er sich bei einem Flugzeugabsturz zugezogen hatte. Das Flugzeug stürzte während des Starts am Flugplatz Bayreuth aufgrund eines Pilotenfehlers ab. Hitler persönlich beorderte den Berliner Professor Ferdinand Sauerbruch per Flugzeug nach Bayreuth. Schemm erlag jedoch vor dessen Eintreffen seinen Verletzungen. Sein (weniger beliebter) Nachfolger als Gauleiter und Reichswalter des NSLB wurde Fritz Wächtler.

Schemms Leben wurde von den Nationalsozialisten, zum Teil aber auch noch in der nachfolgenden demokratischen Zeit, verklärt. Er hatte das "Glück" bereits früh zu sterben und wurde als "guter" Nazi bezeichnet. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden diverse Schulen, Straßen und Hallen in Deutschland nach ihm benannt. Eine dieser Bennennungen überdauerte sogar bis in die 1990er Jahre. Es war die sog. "Hans-Schemm-Kaserne" der US-Streitkräfte in Bayreuth.
 

Sein Stellvertreter Ludwig Ruckdeschel hoffte nach Schemm's Tod, neuer Gauleiter zu werden. Diese seine Hoffnung zerschlug sich, er blieb stellvertretender Gauleiter, denn die Planstelle des Gauleiters wurde mit Fritz Wächtler aus Thüringen besetzt, einer Figur, wie sie typischer schon vom äußeren Erscheinungsbild bezogen schon auf die Leibesfülle nach 1933 gar nicht sein konnte.

Wächtler ließ sich eine Sommerresidenz bauen - in dieser heute die Hundeführerschule der Bereitschaftspolizei untergebracht ist, die erst kürzlich in die Kritik der Medien geriet.

Dort kam er auch wenige Wochen vor Kriegsende ums Leben, als Ruckdeschel ihn, der nun seit zwölf Jahren sein Stellvertreter ist und auf eine Karriere-Chance wartet, Gauleiter zu werden, Wächtler wegen Feigheit vor dem Feind erschießen ließ, da er seine Gauhauptstadt verlassen hat, bzw. sich auf seinen Sommersitz zurückgezogen hatte.

Ruckdeschl wurde tatsächlich neuer und damit letzter Gauleiter, der als Reíchsverteidigungskommissar, als die Amerikaner anrückten, den Befehl zur Sprengung der Brücken in Regensburg gab und letztendlich auch verantwortlich für die Ermordung z.B. von Dr. Johann Maier, Hans Igl (Großvater von Dr. Thomas Rigl - Stadtratskandidat der ÖDP in Regensburg) war.

 

 


Fritz Wächtler (* 7. Januar 1891 in Triebes, † 19. April 1945 in Waldmünchen) war NSDAP-Gauleiter der Bayerischen Ostmark und SS-Obergruppenführer.

Wächtler, Sohn eines Uhrmachers, wurde zwischen 1905 und 1911 auf dem Weimarer Lehrerseminar zum Volksschullehrer ausgebildet. Nach zweijähriger Lehrertätigkeit und dem Wehrdienst als Einjährigfreiwilliger diente er 1914 an der Front des Ersten Weltkrieges und wurde 1915 zum Leutnant befördert. Durch seine Verdienste erhielt er zahlreiche verschiedene Auszeichnungen.

Nach Kriegsende arbeitete Wächtler zunächst erneut als Lehrer in Thüringen, bis er im April 1926 der NSDAP beitrat. In seiner neuen Funktion war Wächtler Gründer und Leiter der ansässigen Ortgruppe von Triebes und Führer der SA seines Heimatorts. Gleichzeitig wurde er Bezirksleiter der Partei für Weimar-Nord.

1929 wurde Wächtler als Mitglied des Landtages gewählt, und wurde zum Gauorganisationsleiter und stellvertretenden Gauleiter für den Gau Thüringen ernannt. Im August 1932 fungierte Wächtler als Volksbildungsminister im Kabinett von Fritz Sauckel. Im Mai 1933 erhielt er zusätzlich das Amt des Innenministers.

Im November 1933 zog er für die NSDAP als Mitglied des Reichstages nach Berlin, und trat ein Jahr später, 1934, in die SS als SS-Oberführer ein.

Als Nachfolger des tödlich verunglückten Gauleiters Hans Schemm wurde Wächtler am 5. Dezember 1935 zum Gauleiter der Bayerischen Ostmark ernannt. Gleichzeitig wurde er zum Leiter des „NSDAP-Hauptamtes für Erziehung“ und ferner zum kommissarischen Leiter des „NS-Lehrerbundes“ ernannt. Ab Januar 1936 agierte er auch als „Sachbearbeiter für Volksschulfragen“ im Stab von Rudolf Heß.

1937 wurde Wächtler zum SS-Gruppenführer befördert und erhielt den Titel eines preußischen Staatsrates. Bis 1938 war er zugleich kommissarischer Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth.

Am 16. November 1942 erhielt Wächtler das Amt des Reichsverteidigungskommissars in seinem Gau und erhielt im August 1944 den Rang „SS-Obergruppenführer“.

Nach dem Vorstoß amerikanischer Truppen auf die Gauhauptstadt Bayreuth wurde Wächtler wegen vorzeitigen Verlassens seiner Befehlsstelle in Bayreuth von einem SS-Kommando in der Gauleitungs-Ausweichstelle bei Waldmünchen erschossen. Angeblich erfolgte die Exekution auf persönlichen Befehl Adolf Hitlers, vermutlich jedoch ging dem Befehl eine Intrige seines Stellvertreters Ludwig Ruckdeschel mit Martin Bormann voraus.

Als Alkoholiker neigte Wächtler zu unbeherrschten Ausbrüchen und Bloßstellungen auch gegenüber Untergebenen. Darum wurde er auch von Hitler wenig geschätzt; dennoch blieb er bis 1945 unangetastet.
 

Regensburg war also Gauhauptstadt bis 1933, verlor dann aber den Charakter, trotzdem ist die Figur eines Gauleiters in Bemelmans Werk mehr als gerechtfertigt, auch wenn es historisch nicht richtig ist, aber es passe zum Stück, zumal viele andere Ort in Deutschland so sehr mit einer solchen Figur belegt sind.

Zur Person eines Gauleiters sei zu sagen, man solle diese nicht zu sehr zur Karikatur machen, denn die Realität habe dann doch ganz anders ausgesehen.

 

 

 

   
 

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Als Premieren-Abonnent Theater Regensburg und Abnehmer von Karten dieses und anderer Theater aus dem freien Verkauf veröffentliche ich auf dieser privaten Homepage meine Meinung.
Ich
verstehe die Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf nach meiner Auffassung zu Geglücktem oder Misslungenem.
Neben Sachaussagen enthalten die Texte auch Überspitztes und Satire.
Für diese nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5 Grundgesetz in Anspruch.
In die Texte baue ich gelegentlich Fehler ein, um Kommentare herauszufordern.
Dieter Hansing
                                                   

 

 


 

 

 

 


 

 



 

 



 

 

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