Damals in Regensburg

    Neues vom Tage

25.02.2009
 

 

 
 

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'Ich weiß nicht, was soll es bedeuten'
 

 


Fhttp://epaper.wochenblatt.de/run.php?untermandant=21&redaktionsDatum=Mittwoch%2025%20Februar%202009&titelname=Regensburger%20Wochenblatt&kw=09&year=2009


 

Da titelt das Wochenblatt aus Regensburg am 25. Februar 2009 , der Intendant scheide.

Es ist doch nur zu verständlich, dass maßloses Erstaunen sich in der Bevölkerung breit macht. Der Intendant des Theaters Regensburg geht vor Ablauf des Vertrages im Jahre 2012.
Wirft er wirklich hin, hat er was Besseres, dann dürfte er ja aus dem Vertrag ausscheiden?
 

 

 


Anfrage an das Abo-Büro des Theaters Regensburg

Hochverehrte Damen,
stimmt denn das, was im Wochenblatt steht, Herr Weil verlässt Regensburg vor Ende des Vertrages im Jahr 2012?
Die jetzt im September beginnende Spielzeit sei seine letzte.

Könnten Sie außerdem so freundlich sein, die Damen der Dramaturgie darauf hinzuweisen, dass Umberto Giordano erst 1948 und nicht wie auf der Internetseite des Theaters angegeben, schon 1918 gestorben ist. Frau Schmidt hat ihn einfach dreißig Jahre früher sterben lassen.

Der Fehler besteht seit Monaten – so etwas macht keinen sonderlich guten Eindruck.

Mit besten Grüßen – Dieter Hansing

 

 
     
 

Und der für Kunst und Kultur der Stadt Regensburg zuständige Herr Oberbürgermeister hat noch nicht weltweit so aber doch wenigstens europaweit ausgeschrieben.
Wie will denn die Stadt so schnell einen neuen Theaterdirektor finden - Juni 2010 ist gleich.
Der neue GMD hat nur Vertrag bis 2012 - in der Stadt geht jetzt natürlich die Mär um, das Theater würde dann geschlossen, Vertragsablauf Weil und Vertragsablauf Tetsuro Ban übereinstimmend 2012.

Aber was jetzt, nun geht er schon 2010.

Auch der Spielplan 2009 / 2010 lässt viele Fragen offen, aber der ist ja offiziell noch nicht veröffentlicht. Es wimmelt nur so von NNs.
Sicherlich sind einige Verträge noch nicht unterschrieben, aber dass für den 24. Oktober 2009 noch keine musikalische Leitung festgelegt ist.
Hat Herr Ban den 'Figaro' nicht drauf, kommt Herr Grüneis als Gast wieder?

Planungssicherheit besteht nur bis 2011.

Fragen über Fragen!
 

 

 
Der Spielplan 2009/10

Planungssicherheit bis 2011
 
Kein Wagner, kein Verdi, kein Strauss, Mozart nur in Wiederaufnahme – dafür eine echte Ausgrabung und – zumindest musiktheaterwissenschaftlich – ein Schmankerl: Simon Mayrs „Il ritorno d’Ulisse“. Im Schauspiel: Kein Shakespeare, die Klassiker-Schiene wird mit Schillers „Don Karlos“ besetzt, Brechts „Puntila“ kommt open-air und die „Buddenbrooks“, von John von Düffel nach Thomas Mann kommen als Drama. Ein Spielplan so bunt und abwechslungsreich, auf den ersten Blick gar beliebig, wie ihn alle Intendanz-Jahre von Ernö Weil und seiner Crew kennzeichnen.

 

 




 


Gibt es den idealen Spielplan?

Sicher ist es keine leichte Aufgabe für ein 3- bzw. 4-Spartenhaus einen Spielplan zu kreieren, der einen roten Faden hat, der dem Kulturauftrag und den Publikumserwartungen gerecht wird und der auch dem Journalismus dankbare Vorlagen liefert.

Will man Theater für Stadt und Region machen, wie soll dann der Spielplan aussehen?

Von Hans Schaidinger als Verwaltungsratsvorsitzendem und OB der Stadt wurde Ernö Weil seinerzeit nicht zuletzt deshalb ausgewählt, „weil er einen sehr Regensburgerischen Spielplan“ mache. Wie ein sehr Regensburgerischer Spielplan aussieht, konnte oder wollte er bei der Verkündung damals im Bischofshof zwar nicht näher erläutern, nur soviel, dass Weil es verstehen würde, das Haus voll zu kriegen.
Derzeit haben genau 5130 Abonnenten einen Vertrag mit dem Theater. Rekord, wie es heißt. Konkrete Zahlen, wie viele Neuabschlüsse, wie viele Kündigungen, liegen offiziell nicht vor, Fakt ist, dass sich die Klientel deutlich geändert hat. Die Finanzierung der Regensburger Bühne(n) ist laut Kaufmännischem Direktor Henrik Huyskens, städtische und freistaatliche Gelder betreffend, zumindest bis 2011 gesichert. 

Welche Kriterien will man einer Spielplangestaltung zugrunde legen?
Muss der Lehrplan des Deutschunterrichts berücksichtigt werden?
Ist der zigste Todes- oder Geburtstag eines Komponisten oder Dramatikers schon ein Grund, Verdi, Schiller oder Brecht zu geben?

Wunschstücke des Publikums in Befragungen herausfiltern macht auch wenig Sinn, „Die Zauberflöte“ würde ganz sicher die Charts anführen.
Nun ist auch noch die berechtigte Frage zu stellen, ob Wagner, Verdi und Mozart, die Opernmaßstäbe also, ein Stadttheater unbedingt bringen muss?
Ob der Musiktheater-Connaisseur ein Anrecht hat, das Dreigestirn auch auf Provinzbühnen gegeben zu bekommen, darf stark in Zweifel gezogen werden. Abgesehen von Besetzungs- und damit Budget-Fragen, ist es Häusern wie Regensburg (Würzburg, Coburg, Pforzheim…) – die von einer Abonnement-Struktur getragen und geprägt sind – nicht möglich (und es ist auch nicht nötig!) in Konkurrenz zu Staatstheatern zu treten.
Ein eigenes Profil kann auch mit „kleineren“ Werken erarbeitet und konturiert werden. Die Ansätze hierzu hat Weil in seinen Intendanten-Jahren in Regensburg unternommen, aber zu oft durch künstlerisch fragwürdige Konzepte verwässern lassen, man denke nur an die „Catalani-Loreley“.

Womit nicht gesagt sein soll, dass nur mediokre Literatur in Angriff genommen werden soll, die aber kulinarisch aufgetischt, macht Abonnenten und Feuilletons „glücklich“ und zufrieden. Von daher geht das Angebot 2009/10 alles in allem in Ordnung.

Das aktuelle Angebot

Publikumsmagneten zuhauf in der Spielzeit 2009/10 auf dem Programm: „Tosca“ (Puccini), „Der Zigeunerbaron“ (Strauß), „Eugen Onegin“ (Tschaikowsky) und die Wiederaufnahmen „My Fair Lady“ (Loewe/Lerner), „Le Nozze di Figaro“ (Mozart). Die drei Gusto-Stückerln „L’Arlesiana“ (Francesco Cilea), „Il ritorno d’Ulisse“ (Simon Mayr) und Franz Hummels Uraufführung „Zarathustra“ sind somit dann doch noch das nötige Salz im Spielplan-Eintopf. Dem Affen Zucker gibt man mit den Musicals: „Sugar“ (nach Billy Wilders Film „Some like it hot“) und „Jekyll und Hyde“ vom Gespann Wildhorn/Bricusse.
Der Spagat zwischen Abonnenten-Befriedigung und –Bindung und feuilletonistischer Aufmerksamkeit ist erneut dem Weilschen Spielplan anzumerken, bleibt zu hoffen, dass auch musikalisch, gesanglich und inszenatorisch diese Rechnung aufgeht.
Schade freilich und geradezu ein Wermutstropfen, dass „L’Arlesiana“ lediglich zweimal und nur konzertant gegeben wird. Sparzwang? Oder hat der maltesische Tenor Joseph Calleja (mit Gattin Tatjana Lisnic) die Partie halt grade drauf und zufällig Zeit für ein Gastspiel?

Mit vielen Fragezeichen versehen sind noch die vier geplanten Regensburg-Aufführungen von „La vera costanza“ von Joseph Haydn, eine Produktion, die in Treviso erarbeitet werden soll, und nach Stationen in Sofia, Madrid, Liege und Rouen in Regensburg gezeigt wird. Bühnenbild und Ensemble reisen an, die Städtischen Philharmoniker unter hauseigener Leitung begleiten. Dass Haydn-Opern sich in keinem Spielplan der Welt halten konnten und können, dass die Bühnenwirksamkeit des Niederösterreichers, höflich formuliert, nur eine sehr geringe ist und immer einer schon genialen Regiepranke bedurfte, macht das Unterfangen „wahre Treue“ noch fraglicher. Rein inhaltlich ein Werk von völliger Belanglosigkeit, obzwar mit netten Arien, dankbar allenfalls als Hochschul-Produktion. Hier hätte man Anstrengungen in lohnendere Werke investieren können, Gründe für die Aufnahme ins Regensburger Repertoire sind nicht ersichtlich, wenn man von eventuellen Geldern aus Brüssel absieht, die angesichts der europäischen Dimension der Produktion vielleicht fließen werden.

Mit besonderer Spannung darf allerdings Simon Mayrs Odysseus-Oper erwartet werden. Riccordi ist derzeit noch mit der Zusammenstellung der Partitur und der Klavierauszüge beschäftigt, eine echte „Ausgrabung“, auf die Regensburg und die Opernwelt sich freuen darf. Ob auch Franz Hummels „Zarathustra“ – eine Oper über Nietzsche, Auftragswerk des Theaters Regensburg – breite Resonanz über die einschlägigen Organe hinaus erfahren wird, muss sich zeigen.
Die Worte des Intendanten hierzu, nach dem Warum, Wieso und Weshalb von Thema und Sujet befragt: „Wird es ein Erfolg, dann war es unsere Idee!“
Hummels Ausflüge ins seichte Wasser des (Neuschwanstein- und in andere) Musicals haben ihm viele nicht verziehen, seine Kulturhauptstadt- und Schauspiel-Oper „Joseph Fouche“ für Linz 2009 blieb ohne Nachhall. Unbestritten ist sein Erstling „Ubu“ ein Wurf, die Aufnahme „Zarathustras“ in den Spielplan darf nicht allein seines regionalen Bezugs wegen (Hummel wohnt bei Riedenburg) geschehen.
Was Olaf Schmidt mit seiner Compagnie 2009/10 zeigen wird, wird sich zeigen. Fest steht bislang nur, dass es zwei neue Ballette geben wird und die Wiederaufnahme von „Schwanensee“ sowie erneut „creative attack VI“, Tanztheater von und mit Mitgliedern des Balletts.

Enttäuschend ist die Schauspiel-Auswahl geraten. Mitterers „Die Beichte“, Schillers „Don Karlos“ und Brechts „Puntila“ – alles gute, wirksame Stücke, warum mit den „Buddenbrooks“ (nach dem Kino-Flop) eine Bühnen-Version aufgeführt werden muss, kann Oberspielleiter Michael Bleiziffer nicht plausibel machen.
Aufstieg und Fall einer Wirtschafts-Dynastie?
Die Finanzkrise als Folie hierfür reicht leider nicht aus.
Geradezu ein Armutszeugnis, dass Ende Februar immer noch Unbekannte im Stückereigen zu finden sind.
„Ohne Filter“ von Philipp Engelmann wegen der Nichtraucherdebatte auf den Spielplan zu setzen, mutet schon etwas hilflos an – sorry. 
Ob der „Puntila“ freilicht-tauglich ist, wird sich weisen.

Es fehlt der „Kracher“!

Frayns „Nackten Wahnsinn“ an die zweite Position zu setzen zeugt von Mut und Gottvertrauen – es gibt kaum ein probenintensiveres Stück, das viele Durchläufe in Kostüm und im original Bühnebild braucht, um mit seiner minutiösen Situationskomik zu wirken. Toi, toi, toi.

Mehr Anstrengungen zeigen sich beim Kinder- und Jugendtheater, das nicht nur aus Gründen der Platzauslastung, die immer mehr zum Wohl und Wehe von Intendanten gerät, gehegt und gepflegt wird. Ein ausführlicher Bericht zum Angebot der vierten Sparte unter besonderer Berücksichtigung der Stückauswahl folgt demnächst.

Bereits 2004 hat sich Intendant Ernö Weil um die Ausrichtung der Bayerischen Theatertage 2010 bemüht und den Zuschlag erhalten, noch glaubend, die RMMX-Bemühungen würden Erfolge zeitigen. Nun hat man sie „am Bein“, hoffend auf genügend Geld aus München.
Auch hierzu folgt Berichterstattung zu gegebener Zeit.

Der Spielplan in chronologischer Folge

ab 20. September 2009
Westindische Früchte
Wiederaufnahme (Kinder- und Jugendtheater)

ab 25. September 2009
Tosca
Oper von Puccini, Theater am Bismarckplatz

ab 26. September 2009
Don Karlos
Schauspiel von Schiller, Velodrom

ab 2. Oktober 2009
Wer hat Angst vor Virginia Woolf?
Schauspiel von Albee, Theater am Haidplatz

ab 3. Oktober 2009
My Fair Lady
Musical von Loewe/Lerner, Theater am Bismarckplatz

ab 8. Oktober 2009
Ohne Filter
Schauspiel von Engelmann, Uraufführung,. Turmtheater

ab 17. Oktober 2009
Der Zigeunerbaron
Operette von Strauß, Theater am Bismarckplatz

ab 24. Oktober 2009
Le Nozze di Figaro
Oper von Mozart/da Ponte, Theater am Bismarckplatz

ab 13. November 2009
Der nackte Wahnsinn
Farce von Frayn, Theater am Bismarckplatz

ab 22. November 2009
Die Biene Maia
Kinderstück von Pinkus, Velodrom

28. November und 5. Dezember 2009
L’Arlesiana
Oper von Cilea, konzertant, Theater am Bismarckplatz

ab 4. Dezember 2009
Die Grönholm-Methode
Schauspiel von Jordi Galceran, Theater am Haidplatz

ab 19. Dezember 2009
Eugen Onegin
Oper von Tschaikowsky, Theater am Bismarckplatz

ab 16. Januar 2010
Schwanensee
Ballett von Tschaikowsky, Theater am Bismarckplatz

ab  29. Januar 2010
Buddenbrooks
Schauspiel von von Düffel nach Th. Mann, Velodrom

ab 30. Januar 2010
Mein und dein Herz (Medeia)
Schauspiel von Haratischwili, Theater am Haidplatz

ab 6. Februar 2010
Il Ritorno d’Ulisse
Oper von Mayr, Theater am Bismarckplatz

ab 11. Februar 2010
Die Beichte
Schauspiel von Mitterer, Turmtheater

ab 20. März 2010
Sugar
Musical von Stone, Jule Styne und Bob Merrill

ab 24. April 2010
Zarathustra
Oper von Hummel, Uraufführung, Theater am Bismarckplatz

ab 22. Mai 2010
Piratenmolly ahoi!
Kinderstück von Stüting, Wiederaufnahme, Theater am Haidplatz

ab 28. Mai 2010
creative attack VI
Tanztheater, Velodrom

ab 29. Mai 2010
Herr Puntila und sein Knecht Matti
Stück von Brecht, Hof Thon-Dittmer-Palais

ab 16. Juni 2010
Jekyll und Hyde
Musical von Wildhorn und Bricusse

14. Juni bis 4. Juli 2010
28. Bayerische Theatertage

Änderungen vorbehalten.

 21.02.09 - peter lang
 
 
 

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Dieter Hansing
 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 


 


 


 

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