Nun ist's
endgültig heraus - der Bundesrat hat Essen und Görlitz
nominiert, eine oder beide Städte werden Kulturhauptstadt
Europas 2010.
Es war zu erwarten, dass der Empfehlung der Jury gefolgt würde,
die sich am 10.3.05 eben für diese beiden Kommunen bzw. Regionen
ausgesprochen hatte.
Nun muss auch Herr Dr. Schnetz einsehen, dass an einer
endgültigen Absage an Regensburg nicht mehr zu deuteln ist. Er
hielt ja eine andere Entscheidung des Bundesrates für denkbar.
Aber Regensburg hat ja noch einen Koffer voller Ideen aus der
Bewerbung herumstehen und eben über diese wollte man doch im
Kunstforum Ostdeutsche Galerie diskutieren.
Was und wer soll sich nun mit den Inhalten des Koffers
beschäftigen?
Welche Projekte sind unter dem Aspekt leerer Stadtkassen und
ohne den Druck für 2010 weiterarbeiten zu dürfen, auszuführen?
Wieder forderte SPD-Wolbergs einen Moderator von außen. Der
SPD-Fraktionsvorsitzende sieht die Gefahr, dass die Hiesigen
unkritisch alles 'nice and dandy' finden und so eben in der
Entwicklung der Sache und bei der Qualität stehen bleiben.
Hinderlich sei hier - laut Theo Geißler - vor allem der mit
Kultur als Chefsache sich selbst beauftragende, hierfür aber
nicht prädestinierte Oberbürgermeister der Stadt Regensburg -
Hans Schaidinger.
Ging die diskutierende Gruppe nicht im Detail auf die Inhalte
des Koffers ein, war doch die Rede von Museen, wohl weil Dr.
Lucius Griesebach als Ausstellungsfachmann aus Nürnberg zugegen
war, der über die Langsamkeit von Museen referierte und dass es
nicht auf Besucherzahlen ankäme.
Wohin mit einem Museum in Regensburg und welches Thema soll es
haben und woher die Exponate nehmen?
Zumindest das 'Wohin' und das 'Wie' hatte die Stadt
aufgegriffen. Das 'Institut für Entwerfen und Gebäudelehre' in
Hannover legte am 28.4.05 im Salzstadel schon mal einige
Studienarbeiten für ein 'Museum der Moderne in Regensburg' vor.
Die Entwürfe führten zu Begeisterungsstürmen der Betrachter, die
sich folglich sehr schnell dem Entwurf eines Hauses für
Europäische Kulturen des Lehrstuhls von Prof. Hannelore Deubzer
von der TU München widmeten.
Interessant wie während der Diskussion im Kulturforum sich die
Beteiligten mit dem Theater Regensburg durch Nichtbeachtung
beschäftigten.
Hat die Stadt das Theater aufgegeben?
Wie sich Stadtverwaltung und das Theater Regensburg gegenseitig
behindern, zeigt jetzt die Sache Neupfarrplatz.
Es wird die Oper 'Anne Frank' seit langem im 'Dokument
Neupfarrplatz' geplant. Nun stellt man fest, dass
Sicherheitsauflagen nicht eingehalten werden können.
Wie das auf einmal?
Wer kümmert sich da um was?
Wenn es jetzt schon während der Anwesenheit des Regensburger
Direktors Ernö Weil als hochrangigem Theaterfachmann - seine
letzte Gastinszenierung war vor einem Jahr im Januar 2004 in
Trier - wie soll das gehen, wenn er wohl in Pforzheim seinen
Regensburger 'Don Carlos' aufwärmt oder ganz und gar mit der
Inszenierung der Strauss'schen 'Arabella' beschäftigt ist?
Also doch Schlingensief für das "Aber der Richtige, wenn's einen
gibt für mich auf dieser Welt" engagieren?
Oberbürgermeister Hans Schaidinger würde ihn nach dem
weltbewegenden Erfolg von 'Keine Chance Regensburg' doch wieder
holen.
Also eilig, eilig, ein Vertrag gemacht für ein
Wiederauflebenlassen von
"Ich macht dich fertig Regensburg!"
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