Der Papst reist in den Nahen
Osten.
Gerade ist er in Amman
angekommen und wurde dort vom
König und seiner Frau begrüßt.
Dann reist er nach Israel weiter
und wird von von den
Abgeordneten der Knesset begrüßt
- ob alle dabei sind, weiß jetzt
noch niemand zu sagen. seit dem
der Vatikan das
Seligsprechungsverfahren von
Papst Pius XII. eingeleitet hat,
gehen manche Israelis auf
Gegenkurs. Sie werfen der
katholischen Kirche vor,
jemanden heilig sprechen zu
wollen, der - so sehen sie es -
nicht genug gegen die
Judenverfolgungen in Europa
wahrend der Nazi-Zeit
unternommen habe.
Auch die Wiederaufnahme des
Holocaustleugners Bischof
Williamson in die Kirche
geduldet und erst reagiert als
er von der Deutschen
Bundeskanzlerin auf die
Angelegenheit und die Brisanz
hingewiesen wurde. Herauskam
dabei, dass er die
Möglichkeiten, Informationen
über das Internet einzuholen,
nicht recht bedacht habe und
dass ihm von der Rücknahme der
Exkommunikation nichts bekannt
gewesen sei.
Schon damals erhob sich die
Frage, was weiß der Papst
eigentlich, was wird ihm
vorenthalten?
Kennt er die Affäre Riekofen,
die den Regensburger Bischof
betrifft und die ihn in einen
Strudel hinabgezogen haben?
Oder war seine Exzellenz schon
in dem Ort am Rande des Bistum,
in dem es zu
'Handgreiflichkeiten' eines
Priesters gegenüber einem
Jugendlichen kam.
"[...]
Selbst nach der
Verhaftung des Priesters
findet der Regensburger
Bischof Gerhard Ludwig
Müller kein Wort der
Selbstkritik oder gar
der Reue über seine
verheerende
Personalentscheidung:
"Die Verantwortung der
Tat trägt der Täter",
sagte er.
Zwar äußert sich der
Vatikan nicht offiziell
zu dem neuen Fall, doch
intern schüttelt mancher
Theologe in Rom nur mit
dem Kopf. "Das ist eine
deutsche Angelegenheit",
sagt ein Insider von
Radio Vatikan. "Der
Bischof muss sein
Verhalten jetzt vor
seinen Mitbischöfen
rechtfertigen."
Schließlich hätten sich
die Deutschen vor
einigen Jahren selbst
strenge Richtlinien
gegen die Übergriffe von
pädophilen Priestern
gegeben. Nun müsse man
sich fragen, warum diese
nicht immer greifen.
[...]"
|
Im
Nahen Osten wird der Papst
sicherlich auch an seine
'Regensburger Rede' im Herbst
2006 erinnert werden.
Die Aussagen des
spätmittelalterlichen
byzantinischen Kaisers Manuel
II. Palaiologos über Gewalt bei
der Durchsetzung des Glaubens
führte zu Irritationen, zumal
gerade am Anfang des Jahres 2006
die Mohammed Karikaturen
veröffentlich wurden und die
muslimische Welt nicht gerade
erfreuten.
Nun, die 'Regensburger Rede',
diese kann auf verschiedene
Weise aufgenommen und verstanden
werden kann.
Fhttp://domradio.de/aktuell/artikel_6125.html
19.12.2006
Umstrittene Regensburger
Rede ausgezeichnet
Rhetoriker
wählen
die
Vorlesung
von
Papst
Benedikt
XVI.
zur
„Rede
des
Jahres
2006“
"[...]
Zur
„Rede
des
Jahres
2006“
haben
die
Rhetoriker
der
Universität
Tübingen
die
weltweit
umstrittene
Vorlesung
von
Papst
Benedikt
XVI.
vom
September
in
Regensburg
gekürt.
Die
Vorlesung
Benedikt
XVI.
über
das
Verhältnis
von
Glaube
und
Vernunft
sei
eine
Antwort
auf
die
Frage
nach
dem
Umgang
mit
religiösen
Fundamentalismen,
betonte
das
Tübinger
Seminar
für
Allgemeine
Rhetorik
am
Montag.
Die
Rede
des
Papstes
sei
gezielt
missverstanden
worden.
Darin
zitierte
dieser
einen
Dialog
aus
dem
14.
Jahrhundert
zwischen
dem
byzantinischen
Kaiser
Manuel
II.
Palaelogos
und
einem
gelehrten
persischen
Muslim.
[...]"
|
Der Papst kommt nun in das
Krisengebiet, das gerade den
Gaza-Krieg überstanden hat. Noch
immer ist nicht genügend Gras
über alles gewachsen. So wird
der israelische
Ministerpräsident Benjamin
Netanjahu den Heiligen Vater
nicht im Amtsitz empfangen,
sondern in Nazareth und die
Reise von Benedikt VI. geht
nicht in den Gazastreifen.
Diplomatie wird im Vordergrund
stehen, denn der Papst hat sich
seit Langem der Idee des
Zwei-Staaten-Systems
verschrieben und er will
unbedingt jede Art von
Parteinahme vermeiden.
Aber es sollen auch
Erleichterungen für die Christen
vereinbart werden, die nur zwei
Prozent der Einwohner stellen,
die in Israel und den
Palestinensergebieten leben,
ausmachen.
Der heilige Stuhl erwartet
Revisionen bei der Vergabe von
Visa für diese Christen und für
Geistliche, die in den
Palestinesergebieten arbeiten,
dem Patriarchen in Jerusalem
unterstellt sind.
Natürlich ist es nicht die Stadt
an der Donau, die z.B. für den
Fall Riekofen oder die Rede des
Papstes in der Uni Regensburg
verantwortlich gemacht werden
kann, nur ist es wieder der Name
Regensburg, der 'in die Reiß'n'
gerät.
Quelle: Süddeutsche
Zeitung
Nr.106, Samstag, den 09.
Mai 2009 , Seite 2
Aktuelles Lexikon
Heiliges Land
Mitsamt der besetzten
Gebiete umfasst Israel
eine Fläche, die nur
wenig größer ist als
Hessen.
60 Prozent davon sind
Wüste. Auf dem Rest
konzentrieren sich die
Heiligtümer der drei
großen monotheistischen
Religionen: An Orten und
Plätzen
jahrtausendealter
Überlieferungen ist das
Land nicht zu
überbieten; Epizentrum
aller Heiligkeit ist
Jerusalem. Was für das
Judentum die Westmauer
des zerstörten Tempels
bedeutet, ist für
Christen die
Grabeskirche. Über der
Jerusalemer Altstadt
throhnt der Felsendom
mit der Al-Aksa-Moschee,
die nach Mekka und
Medina die wichtigste
sakrale Stätte des Islam
ist. Während also Juden
sämtlicher
Glaubensnuancen
freitagabends an der
Klagemauer Schabbat
feiern, schleppen 50
Meter weiter christliche
Pilgergruppen Holzkreuze
über die Via Dolorosa.
Dazu tönt der Muezzin
vom Tempelberg. Der
Begriff "Israel" stammt
aus dem Alten Testament,
auch Pentateuch, und ist
der Zweitname Jakobs.
"Palästina" nannten die
römischen Kaiser ihre
Provinz in der Levante.
Hier ist selbst die
Peripherie heilig: Die
Christen pilgern nach
Bethlehem oder bestaunen
die Schulbank Jesu in
Nazareth; Juden und
Muslime streiten in
Hebron um das Höhlengrab
ihres Stammesvaters
Abraham. Auf dem steht,
herodianisch ummauert,
die Ibrahimi-Moschee,
die zugleich Synagoge
ist. Selbst das
Heiligtum der Anhänger
der Bahai-Religion, das
Grab des Bab, befindet
sich im nordisraelischen
Haifa.
hey
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Die deutschen Bischöfe haben es
geschafft, die katholischen
Laien gegen sich aufzubringen.
Alle wichtigen Entscheidungen
hat das ZdK auf den November
verschoben, weil die deutschen
Bischöfe sich gegen die Wahl von
Heinz-Wilhelm Brockmann als
Nachfolger von Hans Joachim
Meyer stellten, der Mitbegründer
des Vereins 'Donum vitae' - eine
Organisation, die
Schwangerschaftskonflikberatung
anbietet, ist. Diese wurde von
Papst Johannes Paul II. in
Abrede gestellt und die
deutschen Bischöfe mussten aus
ihr aussteigen.
Ein/e deutsche/r
Bundeskanzler/in wird mit
einfacher Mehrheit gewählt,
daher ist es kaum
nachvollziehbar, dass der der
Präsident des ZdK die
Zweidrittelmehrheit der Bischöfe
benötige.
Bisher haben die deutschen
Bischöfe keine Begründung
abgegeben, warum sie der Wahl
von Brockmann nicht zustimmen
wollen.
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Da
war doch Regensburgs Bewerbung
2010 mit der fulminanten
Schlingensief-Performance-Pleite
an der Volksbühne in Berlin -
nach dem Motto: 'Ich mach dich
fertig Regensburg' und 'Keine
Chance Regensburg' dann auch
noch die vom Büro Lindinger und
Schmid initiierte
Hubschrauberaktion mit dem
Abwurf von Liebesgabenpaketen
über den 2010-Mitbewerberstädten
sowie Verteilung dieser durch
'Bodentruppen'.
Fhttp://www.tagesspiegel.de/kultur/art772,2031622
Kanonen auf Domspatzen
Wer Schlingensief engagiert, bekommt Schlingensief.
So ging es vor einigen Jahren der Deutschen Bank, als sie sich trendbewusst ein bisschen
ProvoAppeal kaufen wollte. Die Banker fragten Christoph Schlingensief, ob er ihnen für 100000 Mark eine kleine Performance präsentieren könne.
Die Antwort des Aktionskünstlers:
Kein Problem, wir werfen das Geld einfach vom Dach des Reichstags.
Die Bank lehnte dankend ab.
In Regensburg war man weniger vorsichtig. Weil die bayerische Kleinstadt 2010 Kulturhauptstadt Europas werden will und für die Bewerbung noch irgendwas Modernes her sollte, bekam Schlingensief den Auftrag, eine Show für Regensburg zu inszenieren.
Nach der Gala in der Berliner Volksbühne („Keine Chance Regensburg“) konnte der angereiste Bürgermeister nur noch konstatieren, Regensburg habe „mehr Provokation bekommen, als wir bestellt haben.“
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Aber es geht leider doch immer
weiter mit dem schlechten Image.
Nun wettert Regensburgs
Oberbürgermeister gegen Berlin,
gegen die Unionsfraktion, an der
war die vom
Bundesverfassungsgericht schon
2007 geforderte Neuregelung der
Jobcenter gescheitert. Immerhin
muss eine derartige Neufassung
bis Ende 2010 gefunden werden -
jetzt aber steht alles still,
denn der Bundesarbeitsminister
wollte eine Änderung des
Grundgesetzes, damit die
Rechtsform der Jobcenter passe.
Eine solche Generallösung will
aber nicht jeder in der
Unionsfraktion mitmachen, dass
nach der Kompromisslösung die
Bundesanstalt für Arbeit und die
Kommunen gemeinsam die Betreuung
und Vermittlung von
Hartz-IV-Empfängern übernehmen.
Nach der Bundestagswahl im
September kommt nun alles neu
auf den Tisch.
Quelle: Süddeutsche
Zeitung
Nr.105, Freitag, den 08.
Mai 2009 , Seite 37
Landespolitik
Schaidingers Grant auf
die Union
"[...]
Wenig verwunderlich,
wenn einem OB wie
Schaidinger der Kragen
platzt, noch dazu, wenn
er Städtetagschef ist.
"6,5 Millionen
Bundesbürger hängen in
irgendeiner Form von
Hartz IV ab, da ist es
fahrlässig, auf Zeit zu
spielen", schimpft er.
Gut gebrüllt Löwe,
möchte man Schaidinger
zurufen. Die Frage ist
nur, ob das Merkel oder
irgendeinen in Berlin
interessiert - jetzt, da
alle nur die Europa- und
die Bundestagswahl
gewinnen wollen.
Christian Sebald
[...]"
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