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Eine ausdrückliche
Empfehlung für den Standort
eines Kultur- und
Kongresszentrum
In knapp einem Monat endet
die Bindungsfrist des
Bürgerentscheids vom
17.12.2006 „Keine Stadthalle
am Donaumarkt“. Da bislang
für den Donaumarkt – nach
Meinung der „BI Donaumarkt“
– keine zielgerichtete
Alternative und vor allem
keine zeitnahe Perspektive
von Seiten der
Stadtverwaltung und des
Stadtplanungsamts in
Aussicht gestellt werden,
gehen die Aktiven der
Donaumarkt-Stadthallen-Gegner
in die Offensive.
Warum lässt man sich so viel Zeit?
Es ist für Dr. Lutz Tittel, den Sprecher der BI Donaumarkt, nicht nachvollziehbar, warum die Stadtpolitiker ständig betonen, eine Stadthalle sei für die Prosperität Regensburgs unerlässlich und auf der anderen Seite mit den Planungen nicht vorankommen. Das sieht –nicht nur für die Aktivisten der BI – nach Verzögerungstaktik aus, vielleicht findet sich ja doch irgendwann eine Mehrheit für den insgesamt in vier Abstimmungen unterlegenen Standort.
Marion Puhle schilderte ihrer Eindrücke einer Fahrradtour, vom Stadtplanungsamt organisiert, zu den nunmehr sechs von einer „hundertköpfigen“ Kommission ausgearbeiteten möglichen Standorten für ein Kultur- und Kongresszentrum:
Bäckergasse machbar, aber nicht altstadtnah genug gelegen.
Altes Eisstadion machbar, aber belasteter Boden, teuer.
Ernst Reuter Platz machbar, aber im Grunde zu klein und verkehrlich nicht unproblematisch.
Friedenstraße machbar, aber ohne Flair, Friedhof gegenüber nicht ideal.
Stadtpark, E.ON-Obag-Gebäude Lage gut, Eingriffe ins Grün nicht durchsetz- und vermittelbar.
Petersweg von allen sechs Standorten der beste (vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass Glorias Luxushotel über die unmittelbare über eine gewisse Auslastung verfüge), aber auch nicht ideal, weil teuer (Kirchengrund muss aufgekauft werden, aber wie gut, dass Bischof und Prinzessin dicke Freunde sind).
Puhles Eindruck und ihr Fazit: Kommt Zeit, kommt Donaumarkt, da alle sechs Alternativstandorte im Grunde utopisch seien. (Der oberste Bayerische Denkmalpfleger, Dr. Egon Greipl, hat sich bereits vehement gegen diesen Standort ausgesprochen..)
Trotzruine
Isolde Schmidt schilderte die trostlose Situation am Donaumarkt. Das Ostermeier-Gelände könne durchaus als Trotzruine bezeichnet werden. Überall werde in der Welterbestadt renoviert und saniert, just am Donaumarkt, wo viele Touristen ihren ersten Eindruck von Regensburg gewännen, präsentiere sich die Stadt ohne Not als schäbig, verschlampt und verlottert. Dass nun 2008 die Ostermeier-Ruine in eine Rasenskulptur verwandelt werde, zeige, wie wenig die Stadt daran interessiert sei, die Alternativbebauung in Angriff zu nehmen. Aufbauarbeit könne am Donaumarkt nicht nur in baulicher Hinsicht geleistet werden, Wohnungen für Familien würden auch in sozialer Hinsicht einen positiven Effekt für die Altstadt mit sich bringen. Ferne sei festzustellen, dass bislang kaum Vorsuchungen gelaufen seien, noch sei eine Parzellierung angegangen worden.
Eine Anmerkung in diesem Zusammenhang: Des „Schandflecks“ in der Thundorfer Straße konnte man sich auch mit politischen Mitteln erwehren, da mutet es doch seltsam an, dass auf dem Donaumarkt seit 1999 Stillstand herrscht. Dass Mitte 2008 eine Rasenskulptur am Donaumarkt entstehe, sei ein weiteres Indiz für eine „Verschleppung“ der Alternativbebauung, denn die Begrünung soll bis 2011 ankommende Touristen und Einheimische erfreuen. Unbegreiflich, warum ein derartiges Kunstwerk erst in die Planung genommen wird, wo doch seit 8. Mai 2006 in einer öffentlichen Veranstaltung im Kolpinghaus die Neugestaltung des Donaumarkts mit den Bürgern diskutiert wurde. Wie lange will man noch zuwarten? Bis der Donaumarkt als Stadthallenstandort konsensfähig ist? Dann wird es aber lange dauern.
Bürgerbeteiligung – nur Lippenbekenntnis?
Dass es der Stadtverwaltung und den Regierenden mit der oftmals beschworen Bürgerbeteiligung nicht allzu ernst sei, warf Kersten Osterhaus ein. Die vielen Runden Tische, Planungszellen und Zukunftswerkstätten, dass nicht alles zur Zufriedenheit der Bürger gelaufen sei, dokumentiere die jüngste Citycom-Studie, die als Diskussionsgrundlage bislang kaum Verwendung gefunden habe. Das kreative Potenzial der engagierten Bürger nicht zu nutzen, sei ein großer politischer Fehler, so Osterhaus. Der Bürger fühlt sich nicht ernst genommen und zieht seine Konsequenzen. Spätestens in der Wahlkabine.
BI Donaumarkt konstruktiv
Dr. Lutz Tittel verwies noch einmal dezidiert auf den Bürgervorschlag für einen Kongress- und Kulturzentrums-Standort: das Schenkergelände an der Kumpfmühler Brücke. Nachdem ein großes Areal an den Bahnanlagen derzeit ohnehin überplant werde, sei der mögliche Standort für eine Stadthalle in 400-Meter-Entfernung zum Schloss und mit idealer Verkehrsanbindung mit allem Nachdruck zu untersuchen. Das Argument der Bodenaltlasten sei das geringste, denn der Eigentümer (Hochtief und ein britischer Investor) seien hier in der Pflicht. Dass der OB sich öffentlich nun geäußert habe, das Schenkergelände werden bereits beplant und somit nicht im Bürgerbeteiligungsverfahren „Innerer Westen“, gebe zu denken. Wem wurde hier schon etwas versprochen, zumal am 25.10.2007 in der ersten Bürgeranhörung das Stadtplanungsamt auf Nachfrage zur Auskunft gab, für das Schenkergelände gäbe es bislang keinerlei Planungen.
BI Stadthalle
Nachdem die Bindungsfrist des Bürgerentscheids nunmehr endet, will die BI Donaumarkt die politischen Entscheider aus der Reserve locken und kommt zu einer Zeit mit einem Bürgervorschlag (Schenker-Areal), in dem
Eins jedenfalls steht fest. Es geht nicht, sich hinzustellen und zu sagen, wir brauchen dringend und zwingend eine Stadthalle und dann zuzuwarten, bis sich vielleicht nicht doch eine Mehrheit für den Donaumarkt findet. Es ist das gute Recht der BI Donaumarkt, von den Politikern ein klares Bekenntnis zu verlangen, was sie denn nun wie und wo gerne hätten. Mitte Februar, sobald das Stadtplanungsamt die angekündigten Modelle für die sechs oben erwähnten Standtorte präsentiert, wird die BI Donaumarkt, die ernsthaft überlegt, ob sie sich BI Stadthalle umbenennen will, mit einer Unterschriftenaktion beginnen. Am 17.12.2007 – dem Tag, an dem die Bindungsfrist des Bürgerentscheids von 2006 endet – wird eine Aktion der BI stattfinden, ferner sind laufen – parallel zum laufenden Kommunalwahlkampf – Infostände und Veranstaltungen zum Thema geplant. Denn, man will „nicht warten, bis Gras über die Sache gewachsen ist“, sagte Lutz Tittel mit Blick auf geplante Rasenskulptur auf der Ostermeier-Ruine.
Millionen, für die sich niemand verantworten muss
In 28 Jahren Stadthallenplanung sind mehrere Millionen Euro verplant und verplempert worden. Millionen, für die sich kein Politiker, keine Stadträtin und kein Stadtrat verantworten muss. Allein die Preisgelder, die 2006 an die sieben Siegerentwürfe bezahlt werden mussten, dieses Geld hätte sinnvoller angelegt werden können. Würde die Politik in Regensburg mit dem Bürger gemacht, würde Beteiligung ernst genommen werden, es stünde mit Sicherheit besser und harmonischer in der Regensburger Stadtgesellschaft. Der BI vorzuwerfen, ein Bürgerentscheid verschlinge unnötig Steuergelder, ist unredlich und kann mit dem Verschleudern von Unsummen für vom Bürger abgelehnte Planungen locker gekontert werden.
Es wird wieder spannend. Das Thema Donaumarkt und Stadthalle sind halt die Regensburger Dauerbrenner, sehr zum Gaudium anderer Städte, die hämisch und höhnisch über die Domstädter spotten. Und wieder einmal muss der Bürger seiner Stadtregierung das Szepter aus der Hand nehmen. Das ist auch gut so, denn das Volk ist der Souverän, nicht der Vertreter des Bürgers soll entscheiden, sondern – in Regensburg zumindest – lieber schon der Bürger selbst. Wieder einmal.
[ 20.11.07 - online-redaktion]
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'Die SPD mit der Gießkanne' |
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19.11.2007 |
Nur wenige kamen – erschreckend wenige vor allem von der eigenen
Partei, der SPD, nur Frau Malz-Scharzfischer wurde in der ’Menge’
der Zuhörer gesehen – als Frau Oberbürgermeisterin a.D. Christa
Meier den OB Kandidaten der SPD
im Brustton der Überzeugung als Herr
Wahnschaffe begrüßte.
Dass Sie sich in Jahren irrte und zurückgefallen war in 2002,
bemerkte sie dann auch und sie korrigierte
die Freud’sche Fehlleistung, indem sie sich dann doch an den
jetzigen Kandidaten Wolbergs erinnerte.
Kultur in der Stadt prägen das Selbstbild einer Kommune und sie sei
ein Bindeglied für und in der Gesellschaft,
Kultur und Bildung, Wirtschaft und Kultur, Kultur als
Wachstumsbranche – Schlagworte, die eine Notwendigkeit aufzeigen,
die Kultur auch in die Vorstädte zu tragen, um als Integrationsmotor
zu fungieren, Kulturaustausch mit den Ländern im Umfeld der Stadt
sei zu unterstützen, Förderpreise seien zu erhöhen, Großfeste seien
wieder an Vereine zu vergeben, speziell zeitgenössische Kunst in der
Ostdeutschen Galerie, der Tanz, Jazz und die Kurzfilmwoche seien zu
unterstützen, soziokulturelle Stadtteiltreffs z.B. über die VHS oder
die Stadtteilbibliotheken, Kinderkulturzentren mit Sinnespark und
Kindertechnikmuseum am Donaumarkt seien einzurichten.
Dies sei alles nicht ohne Beratung von außen zu bewerkstelligen.
Bereits 2005 nach der verlorenen 2010-Bewerbung habe er, Wolbergs,
dafür plädiert die Beratung z.B. durch Lindinger und Schmidt
weiterzuführen.
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Kommentar_Das_war's.htm
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SPD-Fraktionsvorsitzender Wolbergs -
hier in Auszügen dargestellt - hielt dem entgegen:
Er habe sich ausgesprochen darüber gefreut, "dass vor wenigen
Monaten mit Lindinger und Schmid Leute engagiert worden sind, die
das Thema weiter bearbeitet haben, im Zusammenhang mit noch anderen,
die beteiligt waren, um so ärgerlicher finde ich es, wie mit einem
Vorschlag umgegangen wird, den ich gemacht habe - es ist ja immer
so, bei einem solchen Verfahren, solange man auf der Linie des
Oberbürgermeisters ist, ist alles in Ordnung, wenn man eine etwas
andere Vorstellung hat in der Sache, soll man die am Besten gar
nicht äußern, ich weiß dass ich mich mit der Vorstellung in diesem
Kreis auch nicht beliebt mache, ich will sie trotzdem nennen:
Weil so einfach ist es ja nicht, man muss sich ja mal überlegen,
warum dieser Kulturklub interessant war. Es geht nicht um die Frage,
ob es morgen noch einen Kulturklub gibt, den kann man überall
machen, das ist nicht die spannende Frage. Die spannende Frage ist,
was passiert dann? Der Kulturklub war doch deshalb interessant, weil
da Leute aufgetreten sind, die - insbesondere auch von außen - die
mal einen anderen Blickwinkel eröffnet haben, so habe ich es
zumindest erfahren. Ich behaupte, das hätten Regensburger nicht so
gut gekonnt. Deshalb stellt sich für mich die Frage - das ist die
allerletzte Frage für mich - ob und an welchem Ort es den Kulturklub
weiter gibt?
Das ist nicht die spannende Frage und warum ich den Vorschlag eines
Beratervertrages gemacht habe, hat einen ganz einfachen Grund - im
übrigen macht die Stadt es in vielen Bereichen - ich darf daran
erinnern, es gibt in Bereich 'Gestaltung', 'Städtebauliche
Struktur', 'Architektur' einen Beraterkreis, das ist der
Gestaltungsbeirat, den gibt es, der kostet uns auch was. Wir haben
für Fragen, wo wir auch auf Rat von außen angewiesen sind, auch mit
Leuten Beraterverträge - bei dem Stadthallen-Thema haben wir das
auch gemacht - wir mussten uns bei manchen Dingen Sachverstand
einkaufen.
So und jetzt muss man sich ja überlegen, was steht an. Jetzt kann
man vorgehen wie der Oberbürgermeister - das unterstütze ich auch,
ist überhaupt keine Frage - die Frage ist nur, ob's reicht, mir
reicht es nicht. Man kann sagen, man macht den Kulturklub weiter -
o.k. [...]
Aber drei Dinge sind mir aufgefallen, man muss ja auch so'n bisschen
über Defizite nachdenken. Hat die Stadt vielleicht irgendwo
kulturpolitisch Defizite, die man angreifen muss.
Drei sind mir aufgefallen: der eine ist mir im Wesentliche dadurch
aufgefallen, weil Leute dieses Thema von außen bearbeitet haben und
er ist mir aufgefallen durch das Verhalten der Jury. Das Thema
Soziokultur spielt eine viel zu untergeordnete Rolle - ich glaube in
der ganzen Bundesrepublik, aber bei uns auch - das ist ein Thema -
das war auch in der Fernsehdiskussion im Übrigen spannend, was die
Burgi Geißler dazu gesagt hat - also das Thema: wie bringe ich die
soziale Frage und die kulturellen Fragen zusammen, das ist ein
Thema, dem muss man sich annehmen. Das hat jetzt überhaupt nichts
mit der Frage zu tun; gibt's ein Projekt oder nicht - darum geht's
nicht. Das muss man bearbeiten. Erster Punkt.
Zweiter Punkt ist die Frage: wir haben in Regensburg ein Defizit im
Bereich der zeitgenössischen Kunst und Kultur - das werden einige
nicht gerne hören - aber wir haben ein Defizit. Und da brauchen wir
Rat von außen, dass andere uns ein Stück weit da auf die Sprünge
helfen. Das sag ich als jemand der selber eine Einrichtung betreibt
- wir selber haben da noch ein Defizit und brauchen Leute von außen,
die uns dabei helfen.
Was wir in Regensburg viel zu wenig haben ist der dritte Punkt: sind
Diskussionen über die Frage von Qualität. die mag man manchmal nicht
mögen, das ist mir schon klar. Es ist viel angenehmer, wenn man
untereinander über alles redet und jedes Projekt hat Berechtigung
und jedes wird gefördert - es ist alles in Ordnung. Und weil ich
glaube, dass man diese drei Themen nicht bearbeiten kann, in dem
Regensburger alleine es organisieren, auch nicht Regensburger
Kulturgruppen oder Künstler alleine organisieren, da sagt nämlich
jeder im Zweifelsfall, da ist mir mein Projekt näher als des des
anderen. Also weil ich das nicht glaube und weil man Rat von außen
braucht und weil man auch mal Leute braucht, die einem selber sagen:
na ja, in dem Punkt seit ihr vielleicht nicht der Nabel der Welt, da
solltet ist euch dies oder jenes mal anschauen.
Ich weiß, so was sollte man als Politiker eigentlich nicht sagen,
aber ich meine es ernst und deshalb bin ich der Meinung muss man
einen Weg finden, sich Rat von außen zu holen und zwar dauerhaft,
weil das kann keine Verwaltung leisten - da einer zu mit gesagt, das
sei ein Hiebe gegen den Unger. Ich hab am Mittwoch ein Gespräch mit
dem Unger gehabt, ha's ihm genauso gesagt, darum geht's überhaupt
nicht. Das kann keine städtische Verwaltung leisten, weil die ist in
dem selben Dilemma wie wir Politiker, aber es können die Künstler
auch nicht. Und wenn man sich diese Maßstäbe setzen will, im Bereich
Soziokultur was zu bewegen, Defizite im Bereich der zeitgenössischen
Kunst und Kultur aufzuheben und über Qualitätsstandards zu reden,
dann finde ich schadet auch nicht, wenn man sich in dem Bereich an
Berater bindet - wie man es in anderen Bereichen auch tut
Und eine letzte Bewerkung zu der Frage: Kulturklub. Ich würde mir
wünschen, dass es den gibt, ich sage aber ganz deutlich, wenn es
eine Reglung gibt, dass Regensburger Künstler oder Kulturgruppen den
organisieren, dann gibt es den ein halbes Jahr und dann gibt es den
nicht mehr.
Das ist meine feste Überzeugung, das darf ich so ehrlich sagen, dann
gibt es ihn nicht mehr und man sollten wir nicht so tun - das ist
jetzt nicht Feigenblattdiskussion - jetzt fokussieren wir alles auf
die Frage: gibt es diesen Kulturklub noch oder nicht. Da muss man ja
auch mal ehrlich sein, das habe ich zu Lindinger und Schmid auch
gesagt, da braucht man ja nicht so tun, als ob jede dieser
Kulturklub-Veranstaltungen der Bringer war, da waren auch welche
dabei, die waren der völlige Blödsinn und total langweilig, also die
waren jetzt nicht so wahnsinnig spannend. Und des muss man auch
sagen und die Leute sind trotzdem gekommen, weil sie mal von außen
was hören wollten. Weil des interessant war."
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Die Frage nach dem Status der
Regensburger Theaters wurde
abgetan:
Regensburg werde nie in die
Feuilletons der überregionalen
Printmedien kommen. Darin habe
der damalige Kulturreferent
Meier Recht, wenn er bei der
Podiumsdiskussion im April
2007sagte, das brauche es nicht.
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Damals_in_ Regensburg_
Kommentar_'Regensburger_Wochenschau_27.04.2007'.htm |
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Freibrief für Regensburgs Theaterdirektor
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Bernd Meyer
geb. 1941, Studium
der Anglistik, Germanistik und Philosophie,
Bibliotheksausbildung. 1969 bis 1973 Leiter der
Stadtbibliothek Regensburg. 1973 bis 1992
Kulturdezernent der Stadt Regensburg. Seit 1992
Beigeordneter beim Deutschen Städtetag und Städtetag
Nordrhein-Westfalen, Dezernent für Bildung, Kultur
und Sport. Honorarprofessor für Kulturpolitik an der
Fachhochschule Potsdam. Mitglied im Stiftungsrat der
Bundeskulturstiftung und im Kuratorium der
Kulturstiftung der Länder sowie Mitglied in den
Gremien des Deutschen Bibliotheksverbandes und des
Deutschen Bühnenvereins.
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Mittelbayerische Zeitung - 26.4.2007
Der Rahmen, der Kultur ermöglicht:
"Wir müssen in der Kulturpolitik Ermöglicher sein",
sagte Schaidinger.
Das Wort Plan nehme er in Zusammenhang mit 'Kultur'
nicht in den Mund. Es gehe um Perspektiven. Und bei
der Diskussion künftiger Schwerpunkte auch darum,
die Latte was die Qualität betrifft, höher zu legen.
"Natürlich müsse man auf Qualität achten",
bestätigte Meyer.
Es sei aber nicht Aufgabe der Politik, diese zu
definieren. Genauso wenig wie es Aufgabe des
Regensburger Theaters sei, in überregionalen
Feuilletons zu glänzen, erteilte Meyer Händlers
Kritik eine Absage.
Der Autor hatte wiederholt angeprangert, dass das
Theater Regensburg, das immerhin rund ein Drittel
des städtischen Kulturetats verschlingt,
überregional so gut wie nicht wahrgenommen werde.
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Mittelbayerische
Zeitung - 26.4.2007
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Somit will die SPD keine
Spitzenkultur, sondern die
Gelder mit der Gießkanne auf die
entsprechende Subkultur
verteilen, so nach dem Motto
“Hier ein Tröpfchen, da ein
Tröpfchen.“
Die Außenwirkung der Stadt über
das Theater Regensburg ist für
die Sozialdemokraten
offensichtlich nur peripher,
wenn überhaupt, von Interesse.
Die Partei bedenkt aber nicht
den Negativeffekt, den die Stadt
in Kauf nehmen muss, wenn nicht
einmal über die Printmedien,
sondern über das Weltweite Netz
das Niveau des Musiktheaters in
Regensburg deutlich gemacht
wird, wie nachfolgend nur als
ein Beispiel angeführt:
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MZ - 05.11.07
"Michael Suttner – der Hoffmann in der Premierenbesetzung – ist
dagegen mit der Titelrolle überfordert. Seine besten Momente hat er,
wenn er im „Antonia“-Akt zur Geige greift. Ansonsten wirkt es
bejammernswert, wie er sich durch seine Partie knödelt und presst,
während artikulatorisch oft offen bleibt, ob er deutsch oder
botokudisch singt.
Ein Debakel."
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Wenn dann Herr Wolbergs auch
noch behauptet, das Theater sei
in Bezug auf die Solisten im
Musiktheater an Tarifverträge
gebunden, so irrt er sich
gewaltig bzw. dokumentiert, dass
er vom Metier keine Ahnung hat.
Soloverträge sind frei
verhandelbar und unterliegen
allenfalls einem Budgetrahmen
des Theaters, wie auch
Bühnenbilder oder Kostüme oder
sonstige Ausstattung.
Nur Gruppen wie Orchester und
Technik sind streng über
Verträge geregelt und
ausgerichtet, Arbeitszeiten
limitiert.
In dieser Hinsicht zeigte sich
am Abend des 19.11.07 in der
SPD-Kulturdiskussion wie sehr
Herr Wolbergs
’His Masters Voice’ folgt und
wie Johannes Schadinger einfach
mal etwas behauptet, ohne zu
wissen,
wovon er redet.
Verständlicherweise dann aber
keine Gelegenheit zulässt, in
einen allgemeinen Diskurs
einzusteigen.
Dass sich die Verwaltung am
Regensburger Theater aufbläht,
die Zahl der Planstellen weit
über denen unter Intendant
Stelter oder Intendantin List
liegt – interessierte weder Frau
Oberbürgermeisterin a.D. Meier
noch den
SPD-Oberbürgermeisterkandidaten,
jedenfalls wurde keine Widerrede
erhoben.
Dass Solisten im Regensburger
Musiktheater Wohngeld beantragen
müssen, weil die Gage nicht
ausreicht, kommentierten beide
nicht, obwohl es ja wohl für die
Stadt ein Skandal ist, so mit
den Mitgliedern der ersten
kulturellen Einrichtung
umzugehen.
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Somit bleibt nur
die Empfehlung
an die SPD
Regensburgs:
"Schließen
Sie
das qualitativ
vor sich
hindümpelnde Musiktheater in
Regensburg.
Sie sparen die
teure
tarifvertraglich
festgelegte
Gruppe der
Orchestermitglieder
–
Sie sparen die
Planstellen des
GMD, der
Kapellmeister,
Korrepetitoren,
der SängerInnen,
des Chores, auch
die
Musikdramaturgin
verschwände in
der Versenkung
und es
ermöglichte die
Reduzierung des
Gehaltes des
Theaterdirektors,
da er ja nur ein
Schauspiel und
ein Ballett-Ensemble
'bewacht'.
Letztere Gruppe
könnte bestehen
bleiben, da das
Ballet ja doch
nur mit Tonband
arbeitet.
Für Musicals
könnte eine kleine
Band-Besetzung
hinzuengagiert
werden,
die Rollen
würden von
Schauspielern
übernommen.
Bei dieser
Umstellung
sparte die Stadt
Gagen wie auch
Sozialbeiträge.
Um das vom
SPD-Oberbürgermeisterkandidaten
präferierte
Vier-Spartenhaus
zu halten,
könnte ja das
Südostbayerische
Städtetheater
bei
entsprechender
Dispo
mit Gastspielen
in das
Regensburger
Musiktheater
einsteigen.
Wenn die schon
bis Straubing
fahren, ’dann
reicht der
Sprit’ auch bis
Regensburg
und
das Theater im
Osten des
Freistaates kann
sich sehr wohl
sehen wie auch hören
lassen.
Oder man lässt
sonstige
Musiktheater –
Herr Söll
organisiert das
gerne, wenn denn
das
Kulturreferat
nach Meinung der
SPD nicht mehr
als Veranstalter
auftreten soll –
den
Möglichkeiten
des Hauses am
Bismarckplatz
bzw. Velodrom
gemäß, anreisen.
Die
Symphoniekonzerte
kann das
Orchester der
Uni Regensburg
unter Graham
Buckland sehr
gut bestreiten.
Die Großstadt
Ingolstadt kommt
ohne
Musiktheater
aus, Oberhausen
strich das
Musiktheater –
die Liste der
Beispiele wie
man ein Theater
abwickelt, ist
lang.
Sozialdemokraten,
seid konsequent!
Eliminiert das
Musiktheater in
Regensburg und
verteilt die
Gelder auf die
Kleinkunstbühnen
in den
Stadtteilen,
auf dass Euch
neue
Wählerschichten
erwachsen mögen.
Über diese Art
von Kultur in
Regensburg
spricht die Welt
dann sicher
nicht, aber das
ist Euch ja
sowieso
egal."
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Bistum
Regensburg bei
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