Damals in Regensburg
 
16.03.2009
 

 

 
 

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'Richtigstellung'


Nachdem das Regensburger Wochenblatt in seiner Ausgabe vom 20. Februar 2009 meinte ....
 



 


   .... musste man in der Woche darauf zurückrudern.
Der Vertrag des Regensburger Theaterdirektors endet tatsächlich erst 2012.

In einer Art von Entgegenkommen wurde ein Gespräch mit dem Herrn Theaterdirektor per Telefon geführt, da dieser sich gerade im Ausland aufhalte, um die europäische Gemeinschaftsproduktion der Haydn-Oper 'La vera constanza' vorzubereiten.
 


http://epaper.wochenblatt.de/


 

 


Die Gestaltung des Spielplanes müsse wohl immer wieder in Bezug auf "moderne Musikwerke" gesehen werden.
Wie beruhigend ist es, dass in 50 Jahren, wenn dann schon kein Mensch mehr über das Regensburger Theater sprechen wird, nachlesbar ist, was alles in dieser Stadt an diesem Theater unter der Ägide eines Ernö Weil uraufgeführt wurde.
Nachzulesen in Archiven, in Opernführern, die man auf Bahnhöfen antiquarisch erwerben kann, weil kein Theater diese Stücke, hier in der Stadt an der nördlichsten Biegung der Donau zur Uraufführung gelangt, mehr spielen wird.

Heute glaubt natürlich jedermann in Regensburg, 'Das Collier des Todes' sei unsterblich wie die 'West Side Story' und 'Der Hutmacher' oder 'Die Kleinstädter' würden nachproduziert.
Oder im Schauspiel sei 'Die blaue Donau' auch noch in hundert Jahren im Repertoire.

So bleibt ein schwaches Erinnern der Überlebenden oder der Blick in die Annalen in Bezug auf Werke und deren Uraufführungstermine.

Wichtiger aber wäre, es würde definiert, was es bedeutet:
"... müssen wir uns mit alten Texten aus heutiger Sicht kritisch auseinandersetzen ..."

Meinte sicherlich der Herr Theaterdirektor von Regensburg die fabelhaften und die Kunstwelt bewegenden Inszenierungen in dieser Spielzeit von 'Norma', in der die Druidenpriesterin in Kittelschürze wie die Ärmlichste der Armen dem Vater ihrer illegitimen Kinder das Mal bereitet, zumindest den Tisch für die Einnahme desselben deckt und 'Manon', die ja - entgegen dem Hinweis auf der Internetseite des Theaters Regensburg:
"Doch so endet sie mit Des Grieux in einer endlosen Wüste Amerikas" -
schießt Des Grieux dann in der Regensburger Horres-Inszenierung auf Manon, sie stirbt an den Folgen dieses Schusses und er gibt sich selbst eine Kugel.

Und das alles in einer Kneipe mit Regalen voller Flaschen mit allen möglichen Getränken. Und im Anblick dieser sollen sie mit dem Handy in der Hand verdursten?
Wie unsinnig!
Aber dem heutigen Publikum darf man das ja vorsetzten.

Ist es das, wenn der Herr Theaterdirektor Weil im Gespräch mit dem Wochenblatt ausführt:

"[...] müssen wir uns mit alten Texten aus heutiger Sicht kritisch auseinandersetzen. [...]"

Was versteht er denn unter 'alten Texten' und was 'aus heutiger Sicht' und was soll 'kritisch auseinandersetzen' bedeuten'?

Was aber meint er weiter mit Werke "[...] in ihrer sprachlichen und musikalischen Schönheit bewahren und zum Klingen bringen? [...]"

Eine einzige Inszenierung in dieser Spielzeit darf als geglückt angesehen werden, nämlich 'Der Freischütz'. Mit Abstraktionen ist das Werk in dieser Form zeitlos spielbar.
Alles andere - geht sicherlich ins Guinnessbuch als möglichst schnell zu Vergessendes ein.

Möchte der Herr Theaterdirektor nicht:
Dank an die Abonnenten verbinden mit dem Wunsch "[...] uns mit noch mehr  Offenheit, Vertrauen, Neugierde und insbesondere Lust auf Neues zu begegnen. [...]"

Warum aber setzt er dann für die Spielzeit 2009 / 2010 schon wieder an:

'Der Zigeunerbaron'
letzte Premiere Spielzeit 1997 / 1998
Saffi - Sally du Randt
Barinkay - Michael Waldenmaier
Zsupan - Stefan Sevenich

'Eugen Onegin'
letzte Premiere Spielzeit 1996 / 1997
Tatjana - Frauke May
Onegin - Adam Kruzel
Lenskij - Michael Waldenmaier

'Tosca'
letzte Premiere Spielzeit 2000 / 2001
Tosca - Sally du Randt
Cavaradossi - Olafur Bjarnasson
Scarpia - Adam Kruzel

Ganz abgesehen von dieser Planung, die 'Lady' gab es erst in der Spielzeit 1998/1999 und 'Figaros Hochzeit' in 1999 - 2000 - alles so zusagen Reprisen in der laufenden Spielzeit.

2012, dann gehen Intendant und der neue GMD - was aber wird bis dahin?
Bei letzterem kann es passieren, die Orchestermusiker spielen tatsächlich, was er dirigiert.

Es dräut ja für die nächste Spielzeit die Inszenesetzung des 'Onegin' vom gleichen Regisseur, möglicherweise dieses Werk ähnlich diesem wundervollen 'Holländer', der noch deutlich in Erinnerung, der Seefahrer als Superman in einem Kostüm, in das man einen Heldenbariton - auch noch nach weihnachtlichen Gastmalen - nicht stecken sollte.

Aber was soll's - ist ja nur Regensburg.
Denen  kann man ja auch auftischen, Giordano sei schon 1918 gestorben. Jedenfalls wird das immer noch im Internet so verkündet.
http://www.theaterregensburg.de/index.php?id=432&no_cache=1

Ist nicht Kunst und Kultur in dieser Stadt Sache des Ober-Bürgermeisters?

Interessant, dass jetzt dem Münchner Volkstheater die Zuschüsse seitens der Stadt erhöht werden.
Quelle: Süddeutsche Zeitung Nr.60, Freitag, den 13. März 2009 , Seite 38

Begründung: "[...] die hohe Akzeptanz des Volkstheaters beim Publikum und in der Fachwelt. [...]"

In der Fachwelt.
Das gilt natürlich nicht für Regensburg - gemäß den Aussagen des Herrn Prof. Dr. Bernd Meyer:
 

Mittelbayerische Zeitung - 26.4.2007

Der Rahmen, der Kultur ermöglicht:

"Wir müssen in der Kulturpolitik Ermöglicher sein", sagte Schaidinger.
Das Wort Plan nehme er in Zusammenhang mit 'Kultur' nicht in den Mund.
Es gehe um Perspektiven. Und bei der Diskussion künftiger Schwerpunkte auch darum, die Latte was die Qualität betrifft, höher zu legen.
"Natürlich müsse man auf Qualität achten", bestätigte Meyer.

Es sei aber nicht Aufgabe der Politik, diese zu definieren.
Genauso wenig wie es Aufgabe des Regensburger Theaters sei, in überregionalen Feuilletons zu glänzen,

erteilte Meyer Händlers Kritik eine Absage.
Der Autor hatte wiederholt angeprangert, dass das Theater Regensburg,
das immerhin rund ein Drittel des städtischen Kulturetats verschlingt, überregional so gut wie nicht wahrgenommen werde.
 

Und zu alledem schwieg damals der Herr Ober-Bürgermeister.

Aber der muss sich ja jetzt erst einmal um seine ausstehenden Beiträge kümmern, wenn denn Herr Seehofer als Ministerpräsident des Freistaates und hier als Vorsitzender der CSU sich der Angelegenheit annimmt, müsste der Herr Ober-Bürgermeister ja was sagen.

Es könnte sein, es kommt das hinlänglich bekannte:
"Da bin ich missverstanden worden."

Armes Deutschland, armes Bayern, armes Regensburg!
 

 

 

 

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Zitate sind farbig unterlegt!

FDieter Hansing
 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 


 


 


 

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