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Printausgabe
Mensch, ärgere Dich, - wenn du etwas kaufst und bezahlst, und kurze Zeit später wird es billig verhökert; - wenn du etwas kaufst und bezahlst und beim Öffnen der Verpackung findest du etwas so Abstoßendes, dass du das Unternehmen fortan meiden wirst; - wenn die Vertreter eines Unternehmens dich mit ihren hochgezüchteten Fachjargon so einschüchtern, dass du deinem gesunden Menschenverstand verlierst; - wenn du mit deinen mit ehrlicher Arbeit verdienten Geld gezwungen wirst, Institutionen zu finanzieren, die nur Interessen einzelner Gruppen vertreten; - wenn dir die Experimente dieser Gruppen als Produkt verkauft werden; - wenn du die Gruppen benennst, mit unabsehbaren Schwierigkeiten.
'Die
Vielen'
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Die Texte unterscheiden sich je nach Bundesland.
Gemeinsam aber sieht man den Feind
'rechts'.
Zitat
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Die Liste der Unterzeichner ist lang und zeigt das bunte Bild der Staats-,
Landes und Stadttheater, und die kleinen und kleinsten Spielstätten.
Für den unbezwingbaren Wunsch zur szenischen Darstellung habe ich volles
Verständnis, habe ich doch in meiner Jugend und Anfängerzeit hierfür hart
arbeiten und kämpfen müssen.
Allerdings werde ich den Verdacht nicht los, dass viele der protestierenden
'Künstler' den mühevollen aber sinnvollen Weg am Beginn einer soliden Laufbahn
mit Aufnahmeprüfung an einer Hochschule, Unterricht in den vorgegebenen
Fächern, Erprobung in Aufführungen, Diplomarbeit, Abschlussprüfung, dann
Einstieg in den Beruf mit Vorsprechen bei Agenturen und Theatern und im
günstigen Falle ein Engagement, meiden wollen.
Wie viele von den 'Vielen ' haben sich irgendwann gesagt:
„Dann mache ich eben einen
eigenen Laden auf!
Ich bin innovativ, denke soziokulturell, mein 'Theater' liegt in einem Viertel
mit gemischter Bevölkerung ohne Bürgerhäuser oder Villen. Ich will Kindern,
Jugendlichen oder auch alten Menschen Zugang zu Theaterereignissen anbieten.
Dazu muss die Öffentliche Hand zur Finanzierung bereit sein.
Natürlich kümmere ich mich auch um Sponsoren, aber da besteht die Gefahr, je
mehr die geben, desto weniger beteiligt sich der Steuerzahler.“
Kollegen vom Tanz, deren Bühnenlaufbahn strapaziös und kurz ist, finden einen
Platz in der Pädagogik oder haben sogar den Mut und die Gelegenheit ein
eigenes Institut aufzubauen, sollen öffentliche Förderung durch finanzielle
Zuschüsse erhalten, denn nichts diszipliniert und beglückt so sehr wie
musikalisch geordnete Bewegung.
Gegen solche Vorhaben ist nichts einzuwenden und unter den 'Vielen' sind auch
etliche, die mit ehrlicher Arbeit ihre Aufgabe erfüllen.
Wie aber steht es um viele Absolventen der Studiengänge Soziologie,
Philosophie oder Theaterwissenschaften?
Nach Abschluss des Studiums assistiert man gerne hier oder dort bei einem –
mehr oder weniger bekannten – Regisseur, um dann selbst auf den Regisseurmarkt
zu drängen.
Mit entsprechendem 'namedropping' und möglichst Zugehörigkeit zu einer Gruppe
( - ich werde mich hüten, sie namentlich zu nennen - ) findet sich schon ein
Intendant, der ihnen einen Regieauftrag gibt. Wenn der dann auch noch auf die
Vorlage eines Regiekonzeptes für das vergebene Stück verzichtet, hat der
Neuling besonderes Glück, denn er kann machen, was er will.
Denn nun gilt es, alles bisher Dagewesene zu übertreffen, um die einschlägige
Presse interessiert zu stimmen.
Hier hilft am besten erst einmal: Ein Skandal!
Das ist heute gar nicht mehr so einfach, denn politisierte Inszenierungen mit
allen Nazi-Zutaten sind bereits vielfältig abgehandelt.
Sexualisierte Inszenierungen mit vielen Nackten hatten wir auch schon bis zum
Überdruss.
Die Theaterräume umkrempeln – auf der Bühne sitzen die Zuschauer dicht
gedrängt und im Zuschauerraum bis hinauf in die Ränge verlieren sich die
Darsteller – hatten wir auch schon.
Die Publikumsbeschimpfung gab es schon vor Jahrzehnten.
Aber das junge Regie-Genie möchte doch so gern seine innovativen,
performativen, assoziativen Einfälle über die großen Werke der
Theaterliteratur gießen, die förmlich danach dürsten, zu überleben. Ohne ihn
z.B. die 'Baseler Dramaturgie' wäre der Sturz ins Vergessen unausbleiblich.
Um seine krausen Ideen – begünstigt durch einen Intendanten, der sich später
brüstet, die Jugend gefördert zu haben – den staunenden, ihm weisungsgebunden
Mitarbeitern, den Pressenreferenten, den Dramaturgen, dem Publikum, das seine
Produktion besucht, hält er Einführungen ab.
Hierfür durch Seminararbeiten und Diskussionen während des Studiums, so auch
an Hochschulen für Musik und Theater, wohl gerüstet, verfügt er über ein
schlagkräftiges Arsenal von Totschlagbegriffen in einer Ausgrenzungssprache,
die den Theaterfreund einschüchtert, ihn verstummen lässt.
Der gibt dann auf und geht nicht mehr ins Theater, weil er sich vorgeführt
fühlt.
Dabei ist es doch ein echter, wenn auch bitterer Spaß, den Regieeinfällen der
assoziativen Performer auf die Schliche zu kommen.
Um seinen verklemmten Zeitgenossen seelische Erleichterung zu verschaffen,
legte Siegmund Freud sie auf die Couch, und ließ sie alles aussprechen, was
ihnen in den Sinn kam, also, er ließ sie frei assoziieren.
Diese Praxis ist sinnvoll und wird bis heute weitergeführt.
Wie nun assoziiert ein Regisseur?
Nehmen wir Schillers 'Kabale und Liebe' – eine Anklage gegen die
Ständegesellschaft, die eine junge Liebe verhindert, die durch die
Herrschenden junge Männer als Soldaten verkauft oder vermietet, um die eigenen
Kassen für Preziosen für die Mätresse anschaffen oder Lustbarkeiten am Hofe
aufführen zu können.
Schillers Werk ist so klug, so reich, so gültig, dass man es heute so
aufführen muss, wie es gemeint ist, nämlich das gesellschaftliche Elend in der
damaligen Zeit aufzuzeigen.
Nicht so inszeniert der assoziative Performer!
Beispiel 1
Der Zuschauer im Deutschen Theater Berlin wundert sich, dass Ferdinand von
Walter in 'Kabale und Liebe' dauernd an Steigeisen die Wände rauf und runter
steigt.
Der assoziative Performer aber denkt:
“Das Stück ist ja zum die Wände hochgehen“
und dann:
“Ah! Genial! Her mit den Steigeisen!“
Beispiel 2
'Kabale und Liebe' in Hannover. Eingepfercht in einen Turm spielt sich das
Drama ab. Vor den Gesichtern der Darsteller fummelt eine Kamera herum. Ein
modischer Gag, der jetzt oft praktiziert wird.
Die Mitglieder der Adelsklasse haben herausragende Eckzähne, die Bürger laufen
mit dem Holzpfahl und Knoblauch herum.
Na, wie hat wohl der Regisseur assoziiert?
Die Oberschicht, das sind Blutsauger:
“Ah! Genial! Her mit den Vampiren und den ausgeprägten, weit sichtbaren,
Reißzähnen!“
Beispiel 3
'Der fliegende Holländer', Richard Wagners große romantische Oper über einen
Kapitän, der sich voller Hochmut über die Gesetze der Natur hinwegsetzt, das
Leben seiner Mannschaft nicht respektiert und zur Strafe ruhelos über die
Meere fahren muss, bis die bedingungslose Liebe einer Frau ihn erlöst.
Aber was erblickt der ratlose Opernfreund in Hannover auf der Bühne?
Einen riesigen Aufbau, mit Treppen und Gängen.
Ja, was wird wohl der assoziierende Performer gedacht haben?
Der Holländer ist Händler.
“Ah! Genial! Her mit der Shopping mall!“
Beispiel 4
'Don Giovanni' in Braunschweig
Jeder Opernfreund weiß, dass der Komtur von Giovannis Degen tödlich getroffen
wird und an der Verletzung stirbt.
In Braunschweig sitzt der Komtur am Kopfende eines langen zum essen
eingedeckten Tisches.
Bei der Mordtat Giovannis fällt sein Kopf mit dem Gesicht in eine vor ihm
stehende Suppenschüssel.
Der Performer dachte: "Was mischt sich der Alte in die Angelegenheit, die hat
er sich doch selber eingebrockt, soll er in der Suppe verrecken."
Außerdem fand er wohl das ganze Stück 'Scheiße'.
“Ah! Genial! Wir stellen Kloschüsseln auf die Bühne!"
Sie, die Opernfreunde haben sicher etliche Inszenierungen in Erinnerung, bei
denen Sie sich fragen:
“Was soll denn das?“
Wenn Sie an frühere Zeiten denken, als es noch Familien und eine Gesellschaft
gab, wurde von Gästen manchmal ein Spiel namens 'Scharade' aufgeführt. Eine
Szene oder eine Person in einer Situation wurde dargestellt, und die
Anwesenden sollten dann mit viel Spaß den Inhalt erraten.
Sind die Aufführungen unserer kostbaren Opernwerke in der Hand
geltungssüchtiger Regisseure zur Gaudi herabgesunken, damit das Publikum die
Scharade erraten soll?
In der Zeitschrift 'Die Deutsche Bühne' vom März 2009 wird vom 'Holländer'
–Skandal in Leipzig berichtet, bei dem es Filmeinspielungen von
Schlachthofszenen und blutigen Hundekämpfen gezeigt wurden, von denen der
Chefregisseur der Oper Leipzig – Herr Konwitschny – wohl nichts mitbekommen hatte.
Das junge Regie-Genie Michael von zur Mühlen bezeichnet seine Arbeit:
Zitat |
Durch die heftige Ablehnung seiner Inszenierung (siehe Nr. 23 der 'Mitteilung
an meine Freunde' - Seiten 23 - 25) fühlt er sich als „Pubertierenden
Krawallmacher“ dargestellt.
In der Zwischenzeit hat sich nichts geändert.
Es wird weiter politisiert, sexualisiert, brutalisiert und performativ
assoziiert.
Am 19. April 2019 sendete 3sat einen Mitschnitt der Matthäus-Passion mit der
Musik von Johann Sebastian Bach, die zur 'background music' zu den
assoziativen Performances des Regisseurs Romeo Castellucci degradiert wurde.
Große Scharen von Statisten bauten Szenenbilder auf und ab, die, für sich
genommen, interessante Ableitungen des Evangelientextes waren, und mit
zeitgenössischer Musik kombiniert eine heutige Betrachtung der Leiden Christi
vorgestellt hätten, so aber war es für jeden Musikfreund unerträglich.
Hinzu kam, dass man sich einen Bassisten sparte, so dass der wunderschön
singende Bariton Philippe Sly als Christus sich die Fragen und Antworten des
Textes selber geben musste.
JUDAS
Bin ich's, Rabbi?
EVANGELIST
Er sprach zu ihm:
JESUS
Du sagest's.
Aber wer im Publikum bemerkte dieses
Manko schon?
'Verlust alle
Werte!'
Und ungerührt schlug Kent Nagano den Takt dazu.
Was aber
wollen 'Die Vielen'?
Am 19. Mai 2019 fand in Berlin eine Demo statt.
Es wurden Reden gegen 'rechts' gehalten.
Auch der Begriff 'völkisch' – (siehe auch Heft 24 der 'Mitteilung ab Seite 66)
wird immer wieder in die Luft geblasen. Ein altes Vehikel gegen
Rechtsextremismus.
Aber geht es hier um politische Positionen oder um Kunst und echte
Kreativität?
Die im Grundgesetz festgelegte 'Freiheit der Kunst' wird doch seit Jahrzehnten
derartig exzessiv ausgelebt, dass sie sich selbst aufhebt.
Die freien 'Künstler', für die 'anything goes' die Maxime ist, brauchen doch
keine Angst zu haben, da niemand den Mut hat, sie in die Schranken von Respekt
vor den berechtigten Ansichten wertkonservativer Theaterfreunde und deren
Steuergeldern zu weisen.
Hinzu kommt, dass die heutige jüngere Gesellschaft nicht mehr die Bildung
besitzt, um richtig und falsch zu unterscheiden.
Und schamlos wird das von bestimmten Theatermachern ausgenutzt.
Und wenn dann noch ein Redakteur vom Nordbayerischen Kurier fordert, Text und
Szene voneinander zu trennen, wird klar, woher es kommt und wohin es gehen
soll.
Wie meinte ein deutscher Politiker kürzlich?
Die Theater seien 'versifft'!
Dass ein internationales Ensemble den Betrieb eines Theater aufrecht erhält,
ist völlig in Ordnung.
Das wird
niemand in Frage stellen.
Also, was wollen also 'Die Vielen'?
Was
andere schrieben
Zitat
Frankfurt : ... Wie willst du sein, cool oder wütend, frei oder
beschränkt? Was man mit fünfzehn vermutlich noch nicht weiß: Die Fragen
plagen uns bis zum letzten Atemzug... Der
Frankfurter Komponist Uwe Dierksen ( ... ) hat es gewagt, Musiktheater für
junge Leute radikal anders zu denken...
Überhaupt sind selbst dann, wenn Text und Musik nah ans Musical rücken, so
viele doppelte Böden eingezogen, dass die Kitschgefahr gebannt ist...
EVA-MARIA MAGEL
– FAZ - 04.02.2019 |
Zitat
JUDITH VON STERNBURG - FR. - 22.01.2019 |
Zitat
Berlin, Staatsoper: ’Die Zauberflöte (neu)’ steht gedruckt auf der
Eintrittskarte zur Mozart-Neuinszenierung am Haus Unter den Linden, denn
vorsorglich soll für Festanlässe die Inszenierung von August Everding.
(alt) aus dem Jahre 1994 weiter im Spielplan bleiben. Eine derartige
Regelung ist sicherlich ein Unikum, auch wenn viele Theater in ihrem
regulären Abendspielplan „Die Zauberflöte" und daneben an Vor- oder
Nachmittagen noch eine Kurzfassung für Kinder spielen... Während die an jeweils drei gelben Strippen - inklusive Flugwerk-Aufhängung - geführten Darsteller/-innen mit übergroßen roten Stiefeln, wie Playmobil-Figuren wirken, bietet Lego die Vorlage für die Requisiten, mit Würfeln für den Kopf des Drachen oder den Vogelkäfig des Vogelfängers, ergänzt um flache, herausgeschobene Bildtafeln, etwa als Speisen für Papagenos vermeintliche Henkersmahlzeit... Sieht man einmal von dem zumeist aus dem Off singenden Staatsopernchor (einstudiert von Anna Milukova) ab, so wurde in dieser Produktion zu wenig staatsoperngerecht musiziert und gesungen... Zwischenzeitlich aufbrandende Buhrufe steigerten sich beim Schlussapplaus. Mit ihrer Dominanz im Widerspruch der Meinungen schienen sie der Entscheidung Recht zu geben, dass es an diesem Opernhaus weiterhin auch eine „Zauberflöte (alt)" geben soll. PETER
P. PACHL – NMZ-online – 19.02.2019 |
Zitat Große Oper zersplittert sich dabei in eine Fülle von visuellen und vor allem musikalischen Allusionen und Zitaten, so als wolle die Oper noch einmal über all ihre Möglichkeiten nachdenken. Zugleich öffnet sie sich für Sprachen und Sprachhöhen jenseits ihres Kanons - ein Stück Opern-Pop, mit dem Schreier kongenial auf John Ford antwortet... Von Eklektizismus wird gern abwertend gesprochen... Aber bei Schreier gibt es kaum eine zitathafte oder bloß alludierende Wendung, die nicht sogleich auf ihre Tragfähigkeit überprüft würde... Kein Zweifel: Die Pferde gehen mit dem Komponisten auf der Jagd nach Zitaten und Anspielungen oft durch, und der redensartliche Einwand „Weniger wäre mehr gewesen" ist dann doch gelegentlich berechtigt... Eine kongeniale Inszenierung an der Deutschen Oper am Rhein, in der ein Fliegenpilz als Symbol von Schönheit und Vergiftung eine tragende Rolle spielt; hellwach die Düsseldorfer Symphoniker unter Lukas Beikircher; ein Triumph der Ensemble-Leistung: elf der zwölf fabelhaft beweglichen Sängerinnen und Sänger, alle auf sehr hohem stimmlichen Niveau und passgenau nach den Stimmfächern besetzt, gehören zum Haus: Das ist das Fazit der vom Publikum freudig aufgenommen Premiere... KLAUS
HEINRICH KOHRS – FAZ - 21.02.2019 |
Zitat Regensburg: Man staunt nicht schlecht, als sich im Theater Regensburg plötzlich die Türen öffnen und der Opernchor im Publikum Aufstellung bezieht, um mit Mert Öztaner als Leadsänger einen saalfüllenden Rap abzufeuern.... Bei dieser Regensburger Opern-Uraufführung der „Elizabetta" von Gabriel Prokofjev, eines Enkels von Sergei Prokofjew, zeigt sich, dass der Komponist, sowohl im ernsten Fach als auch in der DJ-Szene zu Hause, die verschiedenen Stile beherrscht. „Elizabetta" ist ein Auftragswerk des Theaters Regensburg und Prokofjevs erste Oper... Es ist effektiv, wie Prokofjev den Plot in einer Art durchkomponiertem Dauerrezitativ voranpeitscht... Noch erstaunlicher aber ist, wie Regisseur Marcus Lobbes für eine Geschichte, die in Filmschnitttechnik zwischen den Szenen und Bildern wechselt, die unvermittelt zwischen Zeiten und Orten springt und in die Werbespots für Kosmetikprodukte hineinplatzen, ein stringent funktionierendes Bühnenkonzept entwickelt. Der Kniff ist, dass er neben einer agilen Personenregie auf Videoprojektionen setzt... Obendrein sind die Projektionen die ideale Methode, um die Splatter-Ästhetik entweder in düsterem, scherenschnittartigem Schwarz-Weiß zu malen oder das Blut in roter Pracht süffig fließen zu lassen. Großartig.
ANDREAS PERNPEINTNER – SZ . 27.01.2019 |
Zitat
Berlin, Deutsche Oper: ...
Wenn die Deutsche Oper ( ... ) für Bellinis „La Sonnambula" eine
Stuttgarter Produktion einkauft,
Wieler und Morabito nehmen
das Stück einerseits ungeheuer ernst, aber retten es vor sich selbst durch
liebevollen Humor...
PETER UEHLING - BERLINER
ZEITUNG - 28.01.2019 |
Zitat
Pigors oft pointierte, kleine
Dialoge verbinden insgesamt 26 Musiknummern... Regisseur-Intendant Josef Köpplinger beherrscht das temporeiche Spiel und forderte seine Solisten bis zur köstlichen Hausdame von Dagmar Hellberg entsprechend... Kästners „Ausflucht-Roman“ als pulsierend witzige Revue-Operette im Stil jener kulturell überbordenden Weimarer Jahre: Das Staatstheater am Gärtnerplatz hat ein Werk etabliert, das das Zeug zum Repertoire-Klassiker hat.
WOLF-DIETER PETER - NMZ
ONLINE - 02.02.2019 |
Zitat
Koblenz: ... Am Theater
Koblenz lässt Intendant Markus Dietze nach seiner eigenen effektvollen
Inszenierung von Heinrich Marschners „Vampyr" vor anderthalb Jahren nun
erneut etwas Romantisches probieren... Am Schluss wird Faust von den Teufeln geholt, die immer wieder einmal das kleine Bühnenhalbrund umzingeln und Chorpassagen aller Art übernehmen.
Dijkemas schlichte Bühne und
Alexandra Pitz' filzstiftfarbene Kostüme stellen die Zeichen auf sanfte
Ironie und zivilisierte Anspannung...
JUDITH VON STERNBURG - FRANKF.
RUNDSCHAU 30.01.2019 |
Zitat
Saarbrücken: Mensch, was für
Zumutung in unserem antikenfernen Jahrtausend 4.0, uns satte drei Stunden
Medea mal so als Abend-Opernabo-Unterhaltung vorzusetzen.... Start mit Cherubini, dem Hauptwerk. Und da landet das Inszenierungsteam einen Coup. Nicht eine Medea, nein Sängerinnen, eine Schauspielerin (Chrstiane Motter), eine Tänzerin (Isabella Taufkirch) und ein Tänzer (Stefane Meseguer Alves) sind hier Medea. Und sind alle fünf zeitgleich auf der Bühne…
Carola Volles hat Kreons
Hofstaat, grandiosen Chor, in gemütsschlichtes Pastell gesteckt, und
Jasons neue Braut Dircé (überzeugend: Olga Jelinková) kauert in rosa
Ballonseide unterm Tisch… Intensiver, vielschichtiger kann man Medea auf der Bühne kaum erleben. Und Demis Volpi gibt uns viele, viele Fragen zu ihr auf. Herausforderndes Theater. So soll es sein.
OLIVER SCHWAMBACH - SAARBR.
ZEITUNG - 20.01.2019 |
Zitat
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Kalenderblätter
Josef Metternich ... am 02. Juni 1915 geboren / Foto Walhall |
Michael
Bohnen, der Ochs in der legendären Stummfilmadaption des ’Rosenkavalier’ aus
dem Jahr 1926 und Mitglied der Lindenoper in Berlin nahm sich - bis 1947
Intendant der Deutschen Oper Berlin - des rheinischen Landsmanns an, förderte
ihn, der ganz klein am Theater in Bonn angefangen hatte und dann in Berlin
sehr bald zu seinem Fach und seinen Rollen in diesem fand.
Rigoletto, Luna, Posa, Tonio, Scarpia, Jago – und mit denen ging er an 1953 an
die Met.
Eine Unglaublichkeit, dass so bald nach dem Krieg ein deutscher Sänger –
Richard Tucker hatte gewisse Ressentiments gegen ihn - im italienischen Fach
am ersten Haus der Welt, derartig reüssieren konnte, dass er sich vier Jahre
hintereinander dort zeigen durfte.
Auf Schallplatte von dort festgehalten z.B.:
Maskenball mit Milanov, Madeira, Peters, Tucker, Warren.
Die Stimme, von der Kesting meint, sie sei ein kompakter, körniger und
kraftvoller Bariton mit tenoraler Höhe gewesen, die er mit einer Mischung aus
Energie und Narzissmus ausstellte, war dann für die Nachkriegsschallplatte in
Deutschland besonders geeignet.
Er hatte hier das Glück, neben Rudolf Schock, dem damals so populären Tenor
bei Electrola, unter Vertrag genommen zu werden.
Da kamen dann Aufnahmen auf den Markt, die mit ihm als Pizarro, Holländer,
Jochanaan, Macbeth – neben der Mödl als Lady -, Besenbinder, Heerrufer und
auch Telramund sensationell einschlugen.
Nach seiner Sängerkarriere war Josef Metternich lange Zeit als Gesangspädagoge
tätig. Als Schüler in den ersten 90er Jahren auch Jonas Kaufmann, der vom
energischen, emphatischen Sänger Metternich nicht so sehr profitieren konnte.
Heiser verließ er die Gesangsstunde. Kaufmann kam erst – nach dem Caramello in
’Nacht in Venedig’ am Theater Regensburg – während seines ersten festen
Engagements in Saarbrücken mit dem in Trier wohnenden Bariton Michael Rhodes –
Boris Godunow und Mandryka in Krefeld -, zu seiner Technik, die ihn bis heute
über alle Bühnen der Welt trägt.
Josef Metternichs Schüler waren u.a. Mechthild Gessendorf - die Gattin des
vormaligen Regensburger Theaterdirektors – wie auch Michael Volle, Mathias
Hölle und Eike Wilm Schulte, bei dem man noch heute die Metternich’sche
Technik besonders aufschlussreich nachhören kann.
Viele Schallplattenaufnahmen von Josef Metternich sind erhältlich unter https://www.jpc.de/s/josef+metternich
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Annelise Rothenberger ... am 19. Juni 1924 geboren / Foto Emi |
Zitat "[…] Sie gilt als erfolgreichste deutsche Opernsängerin nach dem zweiten Weltkrieg. Bereits Anfang der 60er Jahre hatte Anneliese Rothenberger alles erreicht: Ob Salzburger Festspiele, Metropolitan Opera in New York oder Mailänder Scala – Publikum und Kritiker lagen der Sopranistin zu Füßen. Vor allem ihre Mozart- und Richard-Strauss-Interpretationen setzen bis heute gültige Maßstäbe. Zur Überraschung aller begann die weltweit gefeierte Primadonna 1971 eine zweite Karriere. Als Gastgeberin der Fernsehshow "Anneliese Rothenberger gibt sich die Ehre" erreichte sie Rekordeinschaltquoten und wurde zur populärsten Fernsehfrau der 70er und frühen 80er Jahre. Doch nach einer Krebserkrankung zog sie sich 1989 vollständig aus der Öffentlichkeit zurück. Bei "Beckmann" gibt Anneliese Rothenberger ein ausführliches Interview und spricht über ihre Ausnahmekarriere und über ihr bewegtes Leben. Die Sopranistin bedauert ihren Rückzug nicht. "Wenn man einmal gesagt hat, ich höre auf, dann ist das gültig. Dann soll man nicht immer wieder erscheinen. Die Leute sollen mich in Erinnerung behalten, wie sie mich gesehen haben in den früheren Sachen." Im Gegensatz zu anderen Kolleginnen sei sie finanziell abgesichert. "Es gab in meinem Beruf viele Männer, die eine Sängerin geheiratet haben und dann mit der Penunze abgehauen sind. Ich kann so weiterleben wie bisher." Anneliese Rothenberger lebt nach dem Tode ihres Mannes alleine in ihrem Haus in der Schweiz. "Ich habe ein großes Grundstück von 5000 Quadratmetern. Das Einzige, was mich da stört, sind die Rechnungen vom Gärtner: 24.000 Franken im Jahr – dafür kann ich ja ’ne Weltreise machen. Aber ich kann den Garten auch nicht vergammeln lassen." Einsam fühle sie sich nicht. "Ich habe sehr liebe Freunde, das ist wichtig. Viermal in der Woche gehe ich schön essen, und die anderen Abende koche ich mir selber. Mein Leben hat sich gut eingerenkt." Die 80-Jährige ist äußerst agil, hält sich fit mit Schwimmen und ist sehr humorvoll: "Yoga habe ich früher gemacht, aber dann habe ich aufgehört. Das soll man morgens um sieben Uhr machen – und da schlafe ich lieber." Immer noch fahre sie gerne und schnell Auto: "Ich fahre zügig und finde Schleicher viel schädlicher als die, die drauflos fahren. Über die kann ich mich schon aufregen: An der Ampel machen sie erst langsam den Gang rein, fahren dann ganz langsam los und unterhalten sich – und bei mir ist schon wieder gelb, wenn ich dran komme. Und dann schimpfe ich in meinem Auto!" Aktuelle Operninszenierungen verfolgt Rothenberger nur noch am Fernsehbildschirm. "Ich gehe in keine Premieren mehr, das tue ich mir nicht mehr an. Das ist ja alles Schund, was man da heute sieht." Zwar sei sie sehr für Modernisierungen – "aber nicht so, dass es dem Komponisten und dem Librettisten weh tut!" Als Glücksfall für die Klassik sieht sie die russische Sopranistin Anna Netrebko. "Sie ist außerhalb jeder Kritik, die Frau ist fantastisch." Zitatende Auszug aus einer ’Beckmann’-Sendung vom 20. November 2006 https://www.youtube.com/watch?v=55EHe1cJMuw |
Wolfgang Windgassen …. am 26. Juni 1914 geboren / Foto Heliodor |
Er
stammte aus einer Sängerfamilie, sein Vater Fritz war Tenor an den
Opernhäusern von Kassel und Stuttgart in den großen Wagnerpartien. Die Mutter
Vali von der Osten, die Schwerster der Eva von der Osten, war
Koloratursopranistin in Kassel.
Sohn Wolfgang aus dieser Ehe war erst Bühnentechniker an der Oper in
Stuttgart, studierte dann Gesang bei seinem Vater an der Musikhochschule von
Stuttgart und trat 1939 sein erstes Engagement in Pforzheim an.
Der Kriegdienst verhinderte zunächst die weitere Entwicklung, doch schon
unmittelbar nach dem Ende des Schreckens wurde er an die Stuttgarter Oper
engagiert.
Dort sang er zunächst Tamino, Max, Florestan, Hoffmann – bis sehr bald die
Wangerpartien folgten. Seemann, Hirt, Steuermann, Erik sowie viele Rollen aus
dem italienischen Fach 'La
Traviata',
'Ein
Maskenball',
'Rigoletto',
'Die
Macht des Schicksals',
'Aida',
'La
Bohème',
'Tosca',
'Madama
Butterfly',
'Bajazzo',
'Cavalleria
rusticana').
1950 bei der Wiederaufnahme der Bayreuther Sommerspiele den Parsifal, dann
Siegmund, die Siegfriede, Tannhäuser, Walter, Lohengrin und Tristan.
Gefeiert in aller Welt sang er unbeschwert die schweren Partien, machte sich
aber selber auch ein Vergnügen mit dem Froh und dem Loge im
'Rheingold'.
Als Regisseur trat er nach seiner Sängerkarriere hervor und war von 1972 bis
1974 künstlerischer Direktor der Stuttgarter Staatsoper, von 1963 bis 1972
Präsident der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger.
Wolfgang Windgassen war verheiratet mit
Lore Wissmann, die auch an der Stuttgarter Oper engagiert war.
Aufnahmen unter
https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/Wolfgang-Windgassen-Der-Held-von-Bayreuth/hnum/1377123
Matti Salminen ... am 07. Juli 1941 geboren / Foto Polarvox |
Zitat Nach seinem Studium an der Akademie Jean Sibelius in Helsinki gab er im Alter von nur 25 Jahren sein Debüt als Philipp II. in Verdis DON CARLOS an der Finnischen Nationaloper. In Finnland sang er 1991 auch seinen ersten Gurnemanz/PARSIFAL, den er in der Folge an vielen führenden internationalen Opernhäusern interpretiert hat. Als begnadeter Wagner-Sänger profilierte er sich in Partien wie Hagen, Hunding, Fasolt, Fafner/RING DES NIBELUNGEN, König Marke/TRISTAN UND ISOLDE, Veit Pogner/MEISTERSINGER VON NÜRNBERG, Daland/DER FLIEGENDE HOLLÄNDER oder Landgraf Hermann/TANNHÄUSER. Aber er verlieh auch anderen Partien seinen unverwechselbaren dunklen Glanz, so etwa Osmin/ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL, Timur/TURANDOT, Rocco /FIDELIO, Fürst Ivan Chowanskij/CHOWANSCHTSCHINA und Kaspar/FREISCHÜTZ. Auch die Titelpartie im LEAR des finnischen Komponisten Aulis Sallinen, die 2000 in Helsinki uraufgeführt wurde, interpretierte er mit der ihm eigenen Individualität und Tiefe. Matti Salminen gastierte immer wieder bei den Festspielen in Bayreuth, Salzburg und Savonlinna sowie an zahlreichen großen Opernhäusern wie der Wiener Staatsoper, der Bayerischen Staatsoper, der Hamburgischen Staatsoper oder dem Zürcher Opernhaus, seinem »Stammhaus«, an dem er seit 1984 engagiert ist. Auch in Mailand, London, Paris, Valencia und an der Metropolitan Opera New York ist der Finne mit der beeindruckenden Statur aufgetreten. An der Deutschen Oper Berlin ist Matti Salminen seit seinem Debüt 1977 als Pogner ein vertrauter und außerordentlich geschätzter Gast. Er sang hier zahlreiche wichtige Partien, darunter in Götz Friedrichs »Jahrhundert-RING« Fasolt, Hunding und Hagen, Ramphis (AIDA), die Titelrolle in BORIS GODUNOW, Sarastro, Gurnemanz und König Philipp, eine Interpretation, in der Salminens enorme Gestaltungskraft in ganz besonders bewegender Weise erlebbar wurde. Seine Auftritte im Haus an der Bismarckstraße sind immer wieder künstlerische Höhepunkte, denn die eindringliche Darstellungskunst und die außergewöhnlich »schwarze« Stimmfärbung des finnischen Bassisten machen jede seiner Rollengestaltungen zum Erlebnis.. Zitatende Deutsche Oper Berlin |
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Ljuba Welitsch ... am 10. Juli 1913 geboren / Foto World Records |
„Louka
mach mir das Korsett auf!“ ....
...
so die Welitsch 1958 als Mutter Pettkoff in Franz Peter Wirths Verfilmung des
Theaterstücks ’Helden’ (englischer Originaltitel: Arms and the Man) von George
Bernard Shaw. Partner OW Fischer und Liselotte Pulver und als Louka die am 26.
April 2019 verstorbene Ellen Schwiers.
1962 sah man sie als Gräfin Palpiti in Nestroys ‚’Lumpazivagabundus’ bei den
Salzburger Festspielen neben Willy Trenk-Trebitsch als Lumpazivagabundus,
Attila Hörbiger als Knieriem, Bruno Dallansky als Zwirn und Walter Reyer als
Leim.
1953 hatte sie begonnen, sich dem Film zu widmen. Bis 1975 wirkte sie in 25
Produktionen mit und erhielt damit eine zusätzlich Popularität, die auf dem
Bekanntheitsgrad gründete, den sie sich auf den Opernbühnen der Welt ersungen
hatte.
1936 debütierte sie am Opernhaus in Graz, blieb dort bis 1940, um dann in
Hamburg, Berlin und Dresden aufzutreten.
1942 an der Wiener Volksoper die erste Salome, die sie dann 1944 in einer
Galavorstellung zum 80. Geburtstag von Richard Strauss an der Staatsoper sang.
Von 1943 bis 1945 war sie Mitglied der Münchener Staatsoper, dann gleich nach
dem Krieg Mitglied der Wiener Staatsoper.
Es folgten von dort aus Auftritte in der ganzen Welt mit Donna Anna, Suzetta,
Aida, Tosca und der Paraderolle: Salome
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9090160.html
Aufnahmen bei:
https://www.jpc.de/s/ljuba+welitsch
Giuseppe di Stefano ... am 24. Juli 1921 geboren / Foto Emi |
Schon 1948 sang er an der
Scala den Des Grieux in Massenets ’Manon’, mit dem er auch 1946 seine Kariere
am Theater in Reggio nell’Emilia begann.
Sofort folgte die Met und dann alle großen Opernhäuser der Welt.
Die Häuser waren nicht immer glücklich mit ihm, da sie unter seinen Eskapaden
litten. Er kam nicht zu Proben, sang in Italien Vorstellungen und sagte für
die gleiche Zeit an der Met ab.
Die Partien wurden für ihn immer schwerer. Neben Rodolfo, Duca, Manrico,
Alvaro, Chénier – er überforderte sich konsequent, und der Leichtsinn trieb ihn
bis zum Otello.
Gemessen wurde er an dieser Rolle mit dem sechs Jahre älteren Mario del
Monaco, der gerade als ’Mohr von Venedig’ – in Wirklichkeit ist es ja ein
Mauro und kein Mohr und die gebräuchliche Übersetzung „Moor“ = Mohr als
veraltete Bezeichnung für einen schwarzen Afrikaner ist irreführend; richtiger
wäre die Bezeichnung „Maure“ für einen Bewohner des muslimischen Nordafrika. -
die größten Erfolge hatte.
Di Stefano sang besonders gern mit Maria Callas. Sie beide liebten – nach
seiner Aussage den Gesang – er sei ein Spiel, keine Arbeit.
Sie gingen noch einmal auf eine größere Tournee, um an alte Erfolge
anzuknüpfen.
Größere stimmliche Probleme, die auf mangelnde Technik und falsche
Einschätzung der eigenen Möglichkeiten zurückzuführen sind, begannen schon
1963 bei einem Gastspiel in London sich abzuzeichnen. Di Stefano musste beim
Rodolfo aufgeben, Pavarotti sprang ein und gewann.
"Di Stefanos Stimme wurde durch ihren Besitzer
zerstört, der sie über ihre natürlichen Grenzen trieb und der starrköpfig eine
vokale Methode benutzte,
die seine Stimme in Stücke gerissen hat".
meinte der berühmte Medizinprofessor und Opernexperte Dr. Neil Kurtzman.
1966 hatte er in Berlin noch einmal einen großen Erfolg als Prinz Sou-Chong in
Lehars ’Land des Lächelns’.
In vielen Aufnahmen ist er immer noch als einer der größten Tenöre seiner Zeit
präsent.
Die Suche nach "Giuseppe di Stefano" ergab 247 Treffer
https://www.jpc.de/s/giuseppe+di+stefano
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Bernd Weikl ... am 29. Juli 1942 geboren / Foto Acanta |
Zitat Der Wiener Kammersänger, seit 1998 Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper, hat mit einem breiten Repertoire von Mozart und Verdi über die Operette bis hin zur Moderne Weltkarriere gemacht und als Hans Sachs in Wagners "Meistersinger" Geschichte geschrieben. Der 1942 in Wien geborene spätere Künstler studierte zunächst Volkswirtschaft, dann Gesang in Mainz und an der Musikhochschule Hannover, wo er 1968 am dortigen Opernhaus debütierte. In Wien gab er seinen Einstand 1971 an der Volksoper. Er sang in der Bundeshauptstadt anschließend auch an der Staatsoper, wo er 1972 als Barbier von Sevilla debütierte. Es folgten Auftritte in Hamburg, am Royal Opera House London, der Staatsoper München und der Metropolitan Opera in New York. Und nicht zuletzt begann ab 1972 die Liaison mit den Bayreuther Festspielen, wo Weikl in über 250 Vorstellungen zu sehen war. Das Repertoire des Sängers umfasst rund 120 Partien in fünf Sprachen. Weikl ist Österreichischer, Bayerischer und Hamburger Kammersänger und promovierte 1993 in Vilnius über "Die Übertragbarkeit des Marketing-Modells auf die Unternehmenspolitik freischaffender Künstler" in Wirtschaftswissenschaft. 1988 wurde ihm der Titel "Professor" verliehen, 1998 das Ehrendoktorat in Musikwissenschaft. Im gleichen Jahr erhielt Weikl im Anschluss an seine 399. Vorstellung im Haus am Ring die Ehrenmitgliedschaft der Wiener Staatsoper. Im Ort seiner Kindheit, dem bayerischen Bodenmais am Arber, ist Weikl überdies mit einer Bronzebüste vor dem Rathaus und einer kleinen Dauerausstellung mit Memorabilien verewigt. 2002 war der Künstler als möglicher Nachfolger von Dominique Mentha als Direktor der Volksoper Wien im Gespräch. "Ich habe andere Interessen", winkte er damals ab. Der Sänger, der seit langem in Hamburg wohnt, hat andere Betätigungsfelder gefunden: Als Regisseur inszenierte er u.a. am Tokioter New National Theatre "Die Meistersinger von Nürnberg" sowie Offenbachs "Orpheus in der Unterwelt" an der Kölner Oper. Auch sozial ist Weikl in vielen sozialen Bereichen engagiert. Als Mitglied des "Club of Budapest", der dem "Club of Rome" angeschlossen ist, setzt er sich beispielsweise mit wesentlichen Zukunftsfragen der Menschheit auseinander. Und nicht zuletzt ist Weikl auch
als Autor aktiv. So lautet der Titel seiner 2007 erschienenen
Autobiografie "Licht & Schatten. Meine Weltkarriere als Opernsänger. Eine
Mutter-Sohn-Beziehung als zweite Handlung", wobei er sich mit "Einführung
in die Kultur- und Kunstökonomie" auch wieder der Wirtschaft zuwandte -
sowie seinem Lebenskomponisten Wagner. Den wollte er - augenzwinkernd -
nämlich verbieten lassen.
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Zitat
Zur Unterlegung seiner Aussage führt Weikl
hierfür folgende drei Inszenierungen auf:
Weikl weist in einem FOCUS-Interview
darauf hin, dass er selbst seit 1972 auf der Bühne stehe und seither
ständig mit Hitler zu tun habe. Es ärgert ihn, wenn auf deutschen Bühnen,
sobald die Opern Wagners auf dem Spielplan stehen, dies immer wieder mit
Hakenkreuzen geschieht. Zuerst in der Vorstellung, parallel dazu im
Programmheft und tags darauf in der Zeitung werde der Operngänger darüber
belehrt, was für eine schlimme Figur Wagner sei.
Bernd Weikl sieht im modernen Regietheater
des 21. Jahrhunderts, das sich aus der politischen Entwicklung in
Deutschland entfaltet hat, eine allgemeine manifest gewordene Krise der
Darstellbarkeit von Opern. Man habe sich, ausgehend von Adornos Diagnose
einer von ihm empfundenen permanenten Krise in Deutschland, von einer
überalterten Opern-Ästhetik als bürgerliches Kulturgut verabschiedet und
stattdessen das so genannte Regietheater in Leben berufen. Es gelte dabei,
sich dem sakrosankten Absolutheitsanspruch geschlossenen System zu
widersetzen. Hier bedürfe es gezielter Provokationen und bewusster
Irritationen von Denk,- Seh- und Hörgewohnheiten. Zeitgemäß wären eine
rebellisch-kritische Einstellung gegenüber der Institution Oper sowie eine
unabhängige künstlerische Haltung. Weikl verweist im weiteren Fortgang seiner Überlegungen auf den staatlichen Bildungsauftrag, auch vor dem Hintergrund eines neu aufkommenden Antisemitismus in Deutschland, und durchleuchtet die Wagneropern hinsichtlich etwaiger antisemitischer Inhalte. Dabei überträgt er alle Wagneropern gewissermaßen in die Zeit des Nationalsozialismus und will damit die (vermeintliche) antisemitische Brisanz verdeutlichen.
Letztlich kommt er zu dem Schluss, wie der
Buchtitel zum Ausdruck bringt, die Opern Wagners, wie sie sich in heutigen
Inszenierungen oftmals darstellen, seien ein Thema für die Gerichte oder
von Staatsanwaltschaften. In Anlehnung an die
Antidiskriminierungsgrundsätze des früheren Münchener Oberbürgermeisters
Christian Uhde, fordert Weikl, dass diese auch gegen die Hakenkreuze auf
den deutschen Bühnen und zu einem Aufführungsverbot der Opern Wagners
führen müssten.
Die Publizistin E. Hecht-Galinski lobt in
ihrer Rezension die Gedankenführung Weikls in seiner kontroversen
Veröffentlichung im Jubiläumsjahr 2013. Richard Wagner gelte einerseits
unverändert als Schöpfer einer vollkommen neuen Musik, daneben stehe
jedoch scheinbar unerschüttert der Vorwurf im Raum, er sei ein geistiger
Wegbereiter und Vordenker des Nationalsozialismus in Deutschland gewesen
(siehe Kap. 1.3). Damit habe er das schlimmste deutsche Verbrechen, den
Mord an den europäischen Juden, vorbereitet. Weikl geht in diesem Zusammenhang auch auf die ständigen Provokationen des (deutschen) Regietheaters ein und fragt, weshalb dieses heutzutage so obligat sein muss. Er zitiert dabei auch Joachim Kaiser mit dessen Aussage, das Kunstwerk verdiene Liebe, Respekt und Arbeit - ist es dann angemessen, großer traditioneller Kunst die Aura des Besonderen wegzunehmen? Steckt nicht auch Zerstörungslust in diesem Applanieren? Weikl folgert: Wer provoziert, der führt auch Krieg. Ist es sinnvoll, während einer Opernvorstellung Krieg gegen das Publikum zu führen? Dabei erhält er auch Unterstützung durch den Regisseur Peter Stein, der ebenfalls Kritik an den heutigen Inszenierungsformen übt, mit seiner Aussage: „Inzwischen kann ja am Theater jeder machen, was er will, aber in der ganzen Welt wird das deutsche Regietheater inzwischen verlacht." Er sei sich absolut bewusst, dass seine Generation diese Entwicklung losgetreten habe, er selber auch, aber es sei irgendetwas geschehen, was er nicht ganz verstehe. Dem Theater blase der Wind ins Gesicht. Wir müssen uns doch gegen eine vollständige Verdummungsstrategie stemmen. Zu der ständigen Präsenz von Nazisymbolen und Andeutungen an das Dritte Reich bemerkt Weikl: „Ich erlebe im Publikum sitzend eine Premiere der Wagneroper die ‚Meistersinger von Nürnberg'. Auf der Festwiese werden Nazifahnen gezeigt. Im Hintergrund wird das Nürnberger Reichparteitagsgelände sichtbar; und jüdische Häftlinge kriechen in gestreifter Kleidung über den Boden. Der Regisseur wird laut ausgebuht und streckt dann seinen Hintern dem Publikum zu. Ich bleibe. […] bei meiner Aussage, (lass solche Regisseure besser eingesperrt werden sollten, denn sie richten unter dem Vorwand der künstlerischen Freiheit und aus der Gemeinschaftskasse hochsubventioniert großen Schaden an. Als sehr viel gereister Künstler könnte ich mir nicht vorstellen, dass ein ähnliches Geschehen in Italien, Frankreich, England oder den USA ungestraft möglich wäre. Weikl jahrzehntelang in der Rolle des Hans Sachs in den Meistersingern international gefeiert, inszenierte selbst an der japanischen Nationaloper dieses Werk „ganz ohne Neonazis". Durch ein Team des japanischen Fernsehens NHK wurde der anschließend befragt, weshalb er eine „bereinigte" Inszenierung abgeliefert hätte, alles ohne jeden Bezug zu Hitler auf der Bühne. Die gleichzeitig in Tokio gastierende Münchner Aufführung hätte dies getan.
In diesem Zusammenhang wagt Weikl den
(theoretischen) Versuch einer Neuinszenierung der Meistersinger, um Wagner
von den Fesseln der Nazis und der Reaktion darauf zu befreien, indem er
die wichtigsten Figuren in die Nazizeit versetzt. Die Befreiung von diesem
Nazispuk käme sodann in der Szene der Festwiese im 3. Akt.
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Nur mit Vorbehalt darf man Ausführungen
anderer verwenden, zumal dann, wenn man Fehler entdeckt, die das ganze Papier
infrage stellen.
Hier nur prima vista einige Details:
Seite 5 - Hermann statt richtig Joseph Goebbels
Seite 86 und auch an anderem Ort - Christine Hamann statt richtig Brigitte
Seite 178
- Reichstagsbrand März 1933 statt richtig 27. auf den 28. Februar 1933
Seite 248 - 249 - Hans statt richtig Heinz Tietjen
Seite 289
– Fußnote, Franz Beider statt richtig Beidler
Seite 290 - Reaktion Cosima Wagners statt Winifred Wagners
Soviel zum Thema 'Quellen'.
Die
nachfolgenden Bemerkungen zu einer Produktion der ’Bayreuther Festspiele’ -
gezeigt in den Jahren 2012 bis 2018 - stammen von einem notorischen SPD-Wähler
– trotz
SPD-Spendenaffäre in Regensburg
oder
SPD-Veruntreuungsaffäre in Hannover,
dem man nun wahrlich keine ’rechte Gesinnung’ und Nähe zur AfD nachsagen kann,
er sich also von ’den Vielen’ nicht angesprochen fühlt, denn
selbstverständlich darf nach seiner Meinung in ’Wer hat Angst vorm weißen
Mann’ am Oberpfälzer Metropol-Theater Regensburg ’ein Mohr’ einen Mohren
spielen.
Dieser SPD-Wähler vertritt die Meinung, es muss Wahrheit geboten sein, zumal
wenn öffentliche Gelder beim Spiel Verwendung finden. Es sind gerade im Sinne
der Integration von Migranten Werte zu erhalten und Werke nicht mit Mätzchen –
genannt ’Interpretation’ – verfälscht wiederzugeben.
https://www. bayreuther-festspiele/spielplan/bayreuther-festspiele-der-fliegende-hollaender-100.html Bildquellen: Bayreuther Festspiele / Enrico Navrath
'Bühne für Oberfranken' Er kam hier nicht her, man hoffte
vergebens auf 'Satan's Erbarmen' - Er kam nicht nach Leipzig, um 2008
die dortige Katastrophe zu verhindern - letztes Jahr war er nicht in BT
und heuer auch nicht, es scheint, wer auch immer geht mit dem 'Holländer'
unter. und in Augsburg unmittelbar vor der Premiere von 'Mahagonny' hinschmiss oder hingeschmissen wurde - je nachdem man es sehen will.
Die eine RW-Urenkelin verfehlte auch
beim 'Holländer' das Ziel - es war in Würzburg.
Merkwürdig, denn alles 'modische
Inszenierungen', die ja die ehemalige Frau Präsidentin RW-International
nach eigener Aussage so liebt. 1228 bereits wird der mystische
Stoff von einem Schiff, dass über die Weltmeere segelt, geführt von einem
Kapitän, der unerlöst, einst Jesus auf dem Leidensweg zur Eile antrieb, in
einer Bologneser Chronik erwähnt.
RW war beeinflusst von den Werken
der Zeit, der Romantik. Weber mit seinem 'Freischütz', mit seiner
'Euryanthe', durch Marschner mit 'Hans Heiling' und 'Der Vampyr' waren
Schauer-Vorbilder - enttäuscht über die Menschen und die Welt mit Bezug
auf Weltschmerzthematik - Erlösung und Untergang.
Sah RW noch in seinen Überlegungen
von 1840 - beeinflusst von seiner Schiffsreise von Pillau nach London -
den Mann, der durch Hochmut sein Schiff, seine Mannschaft aufs Spiel setzt
- wie jemand heute, der spekuliert und pokert - ohne Rücksicht auf sich
und seine Mitmenschen - 'umsegeln wollt' er einst ein Kap' - die Erlösung
verwehrt bleibt, es sei denn, ein Weib, 'das treu' bis in den Tod' sich
opfert und mit ihm geht - gemäß seinen 1851 geäußerten Vorstellungen vom
'Weib der Zukunft'.
Es gelingt Herrn Gloger in Bayreuth, RWs Intentionen szenisch umzusetzen, die Geschichte des um die Welt ziehenden Verfluchten durch einen 'Reisenden in Haushaltswaren', der durch die Verbindung mit einem sterblichen, daher zeitgebundenen Menschen der Alltagswelt Erlösung finden kann, auf heutige Hartz IV-Höhe ’runterzubrechen’. Eine junge Frau, 'ein Kind', das
nicht weiß, was es singt - in ersten Hormonwallungen, schwärmerisch wie
Elsa einen Mann angierend, ist in der so genannten 'Spinnstube' mit
anderen Geschlechtsgenossinnen ganz mit Broterwerb beschäftigt. Großartig wie Herr
Gloger eine total modische Inszenierung auf die 'Bühne für Oberfranken' zu
Lasten des Steuerzahlers zu stellen in der Lage ist. In Bayreuth fuchteln der Spieltenor
und der Bassist - jeweils in Ausgehanzügen - mit Taschenlampen an Bord
eines Rettungskahnes - nicht mal einer Art von Schaluppe - beleuchten sich
gegenseitig und erschrecken, wenn sie des anderen auf die kurze Distanz
von einem Meter erkennen - vergleichbar dem Auftritt Papageno - Monostatos.
Um ihn da nicht allein auf leerer
Bühne mit flackernden Lichtern Töne von sich geben zu lassen und um das
Publikum vom Vortrag des Sängers abzulenken - (wieso lässt man den Sänger
nicht seine Partie in Ruhe vortragen) - nähert sich - auf Weisung der Regie
- von hinten ein Statist, der dem Bariton den Mantel auszieht. Für das Man sitzt nicht und spinnt - wie man
singt und wie es der Text von RW vorgibt - sondern man empfindet nach, was
die Regie erspann.
Man wundert sich, dass ausgewachsene
Chordamen dies mitmachen - aber auch für sie gilt wohl der Spruch der
Despina aus 'Cosi', den Eduard Devrient ins Deutsche mit Ich spinne fort
-
3. Akt
Statt dem Text zu folgen, hampeln
Chor und Spieltenor herum - es ist sicher ganz nach den Vorstellungen
eines RWV-Vorstandsmitgliedes, dies nämlich als 'witzich' anzusehen, und
sicher ganz im Sinne der RW-Vereine, die sich ihrer Galionsfigur, der
ehemaligen, externen Lehrbeauftragten der HMTMH, anschließen und sich für
Bayreuth, sprich die 'Bühne für Oberfranken', einsetzen.
Dann erklimmt die Sopranistin
'beflügelt' den Pappkartonhügel, der Bariton erwartet sie oben - der
Spieltenor fotografiert die beiden von unten links.
Fazit: |
Die deutschen Musiktheater
Theater & Philharmonie Thüringen
Theater und Philharmonie Thüringen (TPT) ist ein Fünfspartentheater im
Freistaat Thüringen, das aus der Fusion des
Landestheater Altenburg mit den
Bühnen der Stadt
Gera im Jahr 1995 entstand.
Der ursprüngliche Name nach der Fusion war Altenburg-Gera Theater GmbH. 2006
erfolgte die Umbenennung in TPT Theater&Philharmonie Thüringen GmbH.
Mit circa 150.000 Besuchern jährlich ist es das Theater mit den meisten
Zuschauern in Thüringen.
Gera liegt etwa 32 Km westlich von Altenburg und 16 Km östlich des Hermsdorfer
Autobahnkreuzes im Norden des Vogtlands an der Weißen Elster im
ostthüringischen Hügelland in etwa 200 Metern Höhe und gehört zur
Metropolregion Mitteldeutschland.
Leipzig liegt etwa 60 Kilometer in nördlicher Richtung, Erfurt 80 Kilometer
westlich, Zwickau ungefähr 40 Kilometer südöstlich und Chemnitz ungefähr 70
Kilometer östlich.
Das Theater der Stadt Gera ist ein Mehrspartentheater in der Stadt Gera, das
zu Theater & Philharmonie Thüringen gehört. Hauptspielstätte und eines von
drei Theatergebäuden in dieser Stadt ist das Große Haus.
Musiktheater in Gera
Ein erstes Theatergebäude gab es mit dem Komödienhaus, gelegen am heutigen Johannisplatz, bereits von 1616 bis 1741. Am heutigen Puschkinplatz folgte im Jahre 1787 ein hölzerner Neubau und 1822 das erste wirklich massive Theatergebäude, welches nach Umbau und Erweiterung bis 1902 genutzt wurde.
Das Theater bot zwar ein
großzügiges Bühnenhaus, jedoch keinen geeigneten Konzertsaal für die
Reußische
Hofkapelle – ein Umstand, der dazu führte, dass man schließlich einen
Theaterneubau anstrebte. Die für den Bau benötigten finanziellen Mittel wurden
größtenteils durch Spenden Geraer Bürger aufgebracht, die schließlich noch
fehlende Summe sowie das Baugrundstück im Küchengarten steuerte Fürst
Heinrich XIV.
bei. Insgesamt beliefen sich die Baukosten auf 1.103.760
Mark, dies
würde heute einem Betrag von über 10 Millionen Euro entsprechen.
Mit dem
Bau wurde 1899 begonnen, die Einweihung als Fürstliches Hoftheater fand am 18.
Oktober 1902 statt. Das im
Jugendstil
erbaute Theater zählte bei Eröffnung 1902 zu den fortschrittlichsten seiner
Zeit, da es Theater und Konzertsaal in einem Gebäude vereinte. Es wies eine
zeitgemäße Mischkonstruktion aus
Stahlbeton,
Stahlfachwerk sowie Holzbalkenkonstruktion auf und verfügte über moderne
Beleuchtung, technische Ausstattung und Brandschutzvorkehrungen.
Von 1924 bis 1927 war Walter Bruno Iltz, als moderner junger Regisseur
bekannt, Generalintendant des
Fürstlich Reußischen
Theaters in
Gera.
Unter seiner Leitung, als, er war aufgeschlossen und enthusiastisch und setzte
zahlreiche neue Autoren auf den Spielplan, wie
Ernst Barlach
(Die Sündflut, 1925, in eigener Inszenierung, sowie Die gute Zeit,
1925 und
Der arme Vetter,
1927),
Bertolt Brecht (Mann
ist Mann),
Arnolt Bronnen,
Walter Hasenclever
(Ein besserer Herr),
Georg Kaiser
(3 Stücke),
Carl Zuckmayer (Der
fröhliche Weinberg) und im Musiktheater
Georg Friedrich Händel
(Otto und Theophano),
Manuel de Falla
(Ein kurzes Leben, 1926),
Roderich Mojsisovics von
Mojsvár (Der Zauberer, 1926) und
Vittorio Gnecchi
(Rosiera, 1927).
Herausragend zu der damaligen Zeit: das
Ballett. In der Saison 1925/26 war
Yvonne Georgi
die avantgardistische Solotänzerin, die nach Ablauf des Vertrages nach
Hannover wechselte.
Am 6. August 1944 wurde das Theater kriegsbedingt geschlossen und am 6. April
1945 beim schwersten alliierten Bombenangriff des Krieges auf Gera u. a. auch
das Kulissenhaus des Theaters zerstört. Doch bereits am 15. September 1945
wurde, auf Beschluss des sowjetischen Stadtkommandanten, der Theaterbetrieb
mit
Mozarts
Hochzeit des Figaro
wiederaufgenommen.
Eine Besonderheit stellt die Integration zweier Säle in einem Bau dieser Größe
dar. Das Theater beherbergt einen Jugendstil geprägten Theatersaal mit 552
Plätzen und einen prunkvollen, vom Neo-Barock beeinflussten Konzertsaal mit
812 Sitzen. Die Verbindung beider durch einen zentralen Foyerturm ist dabei
einzigartig.
In den Jahren 2005 bis 2007 wurde das Haus
grundlegend saniert, wobei der Anspruch darin bestand, zum einen das
bauzeitliche Erscheinungsbild der Architektur wieder herzustellen und zum
anderen den technischen Zustand der Bühne auf ein modernes Niveau zu heben.
Mit einer Festwoche wurde das Theater dann in neuem, altem Gewand – die
Sanierung hatte auch den eigentlichen Sandsteinfarbton des Baus zutage
gefördert.
https://www.tpthueringen.de/stuecke-konzerte/musiktheater/
Thema des Tages
02. Juli 1947
Winifred Wagner verurteilt
Schon
1919 wurde dem Ehepaar Winifred und Siegfried Wagner über einen Mann in
München berichtet, der als talentierter Redner auftrete, der Europa vor dem
Bolschewismus retten wolle und Deutschland zu neuer Pracht nach Revision des
Versailler Friedensvertrages führen werde.
’Berichterstatter’ waren der Schriftsteller Michael Georg Conrad, der
1885 in München die
Zeitschrift
Die Gesellschaft
gründete und 1891 in den Vorstand der von Julius Schaumberger konzipierten
Gesellschaft für modernes
Leben gewählt wurde. Damit war er auch für die Vereinszeitung
Moderne Blätter und für die Freie Bühne mit verantwortlich, in
denen er in zahlreichen
Essays,
Leitartikeln und
Rezensionen vor
allem für eine im Sinne des Realismus und Naturalismus erneuerte deutsche
Literatur, aber auch Gesellschaft eintrat.
Ein weiterer Informant
war Franz Ritter von Epp, dem es möglich war durch Vermittlung Röhms mit
Geldern der Reichswehr und von bayerischen Industriellen den "Völkischen
Beobachter" als ein Sprachrohr der neu gegründeten Nationalsozialistischen
Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) zu erwerben.
Der andere Münchener, der den Wagners berichtete, war Josef Stolzing-Cerny,
Schriftsteller, ’Völkischer Beobachter’- Redakteur, Musikkritiker und
angeblich später 1923/24 Mitverfasser von Adolf Hitlers
’Mein Kampf’.
Durch diese Verbindungen erhielten die Wagners durch erste Hand Kenntnisse,
wie sich ’das System’ entwickelte, nämlich auch durch radikale Beseitigungen,
maßgeblicher jüdischer Bürger.
1921 werden Matthias Enzberger, 1922 Walther Rathenau ermordet. Maximilian
Harden, Journalist, entging nur knapp einem Attentat.
Den Tätern ging es um Destabilisierung der Weimarer Republik und damit deren
Abschaffung durch eine autoritäre Regierung.
Die einer solchen Regierung zugeordnete Partei interessierte die Wagners
weniger, auch wenn 1922 in Bayreuth eine Ortsgruppe der NSDAP gegründet wurde,
ihnen war der blauäugige, beredte Vorsitzende wichtiger.
Und den luden sie für den 1. Oktober 1923 nach Wahnfried ein, nachdem er in
den Tagen zuvor am Deutschen Tag in Bayreuth teilgenommen hatte.
Als Hitler wenig später, nach dem
erfolglosen
Putsch von München,
ins Landsberger Gefängnis kommt, versorgt Winifred ihn mit Schreibmaterial und
Papier – angeblich verfasst er auf genau diesem Papier
'Mein
Kampf'.
Winifred Wagner tritt
1926 in die NSDAP (Nationalsozialistische Arbeiterpartei Deutschlands) ein und
unterstützt ihren Duzfreund Hitler nach Kräften.
Nachdem Hitler 1933 die Macht übernimmt, ist er als Freund der Familie mit dem
Spitznamen 'Wolf' Dauergast in Bayreuth.
Von 1936 bis zu seinem letzten Bayreuth-Besuch 1940 bewohnte er zur
Festspielzeit das Siegfried-Wagner-Haus, einen als Gästehaus genutzten Anbau
an Haus Wahnfried.
Durch die Nähe zu den Herrschenden im Dritten Reich, vor allem zu Hitler,
musste Winifred Wagner sich nach dem Zweiten Weltkrieg einem
Entnazifizierungsverfahren stellen.
Strafen wurden wie folgt kolportiert, sind aber nicht verifizierbar:
|
Gegen
den Spruch ging Winifred Wagner in Berufung.
Auch der Ankläger legte Widerspruch ein - ihm waren die Sühnemaßnahmen zu
gering angesetzt.
Am Mai 1948 beendeten die Amerikaner in ihrer Zone die Verfahren – der ’kalte
Krieg’ zeichnete sich ab und man wollte nicht länger Tausende in Lagern
festhalten und auf ihren Prozess warten lassen – die Wirtschaft brauchte sie.
Am 1. Dezember 1948 fand in Bayreuth die Berufungsverhandlung statt und am 8.
Dezember 1949 nahm Winifred Wagner das gesprochene Urteil an. Sie war nur noch
als ’Minderbelastete’ eingestuft, musste 6.000 Mark an den
Wiedergutmachungsfonds zahlen. Auch während der Bewährungsfrist von
zweieinhalb Jahren durfte sie kein Unternehmen leiten, beaufsichtigen,
kontrollieren oder erwerben, somit auch die Festspiele nicht leiten. Das
Vermögen blieb während der Bewährungszeit gesperrt.
Aber man hatte ihre Leistungen, Bedrohten durch Intervention bei Parteigrößen
oder mit Hilfszahlungen zu unterstützen und damit von Tod und Verderben zu
bewahren, anerkannt.
In einem Film über sie,
mit einem Interview, das sie 1975 dem Filmemacher Hans-Jürgen Syberberg gab,
bekannte sich - 30 Jahre nach dem Ende des von Hitler angezettelten Zweiten
Weltkrieges - offen zum 'Führer':
"Also, wenn heute
Hitler hier zum Beispiel zur Tür hereinkäme, ich wäre genauso so so so
fröhlich und so so glücklich, ihn hier zu sehen und zu haben, als wie immer."
Für sie und ihre Freunde war er als ’USA’ -
"Unser seliger Adolf"
- bekannt.
Sie trafen sich in Bayreuth:
die Ilse Heß und die Emmy Göring nebst Tochter Edda, die Gerdi Troost – Witwe
des Architekten und des Speer-Vorgängers Paul Ludwig Troost,
und natürlich die Lotte Bechstein, ihre Mutter Helene hatte Hitler Benimm
beigebracht und Lotte hatte den Reichskanzler als Ehemann abgelehnt. Er könne
nicht küssen, soll sie festgestellt haben.
Dann auch Hitlers Adjudant Nikolaus von Below und Hans Bauer, Hitlers
Chefpilot.
Sekretärinnen und Sonstige, die Gelegenheit nutzend, unter sich zu sein, sich
zu erinnern und vom '
Führer '
zu schwärmen.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41458186.html
Thema des Tages
Neuanfang Bayreuth
... am 29. Juli 1951
Der Zweite Weltkrieg war vorbei.
In Bayreuth überlegte man, ob und wenn ja, wie man die Bayreuther Festspiele
reanimieren könne.
Bei Friedelind Wagner, der Abtrünnigen,
erkundigte man sich in Amerika. Die aber antwortete gar nicht..
Man fragte bei Franz Wilhelm Beidler an, dem Sohn von Franz Beidler und
Isolde Wagner, einer Tochter
Richard Wagners, nach.
Beidler wäre bereit gewesen, den Kampf am Grünen Hügel aufzunehmen.
Aber da kam ein neuer Aspekt hinzu:
Zitat Zitatende |
Das war der Wortlaut von Winifred Wagners
Abdankung als Festspielchefin, datiert Oberwarmensteinach, den 21. Januar
1949.
Damit war der Weg frei, die Söhne Wieland und Wolfgang mit der
Festspielleitung betrauen zu können.
Eine andere Lösung war wegen Siegfrieds Testament nicht möglich gewesen. Wäre
nur noch eine Heirat gegangen, dann wäre Winifred als Leiterin der Festspiele
per sé ausgeschieden.
Grundsätzlich war es
schon erstaunlich, dass sich die Siegermächte auf eine Weiterführung der von
der Hitlerdiktatur belasteten Richard-Wagner-Festspiele einließen.
Winifred Wagner pflegte ja seit dem Scheitern des Putsches in München am 8./9.
November 1923 und während des Gefängnisaufenthalts Hitlers in Landsberg gute
Beziehungen zu ihm.
Es gibt viele Fotos aus der Zeit, die sie und ihre Söhne Wolfgang und Wieland
mit dem 'Führer', dem 'Onkel Wolf', zeigen.
Aber die Amerikaner wollten in ihrem Verwaltungsbereich der Beatzungszone
einen Mittelpunkt schaffen, der positive Ausstrahlung, trotz aller Vorbehalte,
haben sollte.
Bereits 1949 wurde der Verein 'Freunde der Bayreuther Festspiele' gegründet,
der sich seitdem der Aufgabe stellte, Gelder für die Produktionen zur
Verfügung zu halten.
Die Wiedereröffnung der Bayreuther Festspiele nach dem Zweiten Weltkrieg fand
am 29. Juli 1951 mit einem Konzert mit Beethovens 9. Symphonie statt. Am 30.
Juli 1951 folgte 'Parsifal', dirigiert von Hans Knappertsbusch und inszeniert
von Wieland Wagner.
Und auch 'Die
Meistersinger von Nürnberg' standen auf
dem Spielplan von 1951. Inszeniert von Rudolf Hartmann, dirigiert von Herbert
von Karajan, mit der jungen Elisabeth Schwarzkopf als Eva.
Da grundsätzlich – und
heutzutage besonders - die Gefahr besteht, dass sich 'Freunde' verweigern,
wurde 2010 eine neue Gruppierung mit dem Namen 'Team der aktiven
Festspielförderer' -
abgekürzt
'Taff' - ins Leben gerufen.
Aus Dankbarkeit durften Mitglieder des neuen Vereins während des zweiten
Aufzugs des 2011-'Tannhäuser' auf der Bühne sitzen.
Nun aber wegen der negativen Schlagzeilen und den Vorkommnissen in Bayreuth
alle gleich in Bausch und Bogen abzuqualifizieren, geht dann doch wohl zu
weit.
Aber so sind nun mal die Oberfranken, klar und deutlich in den Ansagen ihren
Mitbürgern gegenüber.
Bemerkenswert mit
welcher Verve sich die beiden Urenkelinnen damals um die Besetzung des
Regisseurpostens für den 'Ring' 2013 bemühen mussten, nachdem Wim Wenders
absagte.
Da verfielen sie auf Herrn Casdorf - der eine Ausbildung zunächst bei der
Reichsbahn machte und dann zum Theater ging.
Vornehmlich war er an Häusern in der so genannten 'DDR' tätig.
Die Frage stellt sich auch, ob und wie lange und wieweit Kontakte der Stasi zu
Peter Emmerich bestanden.
Carl Hegemann, der Dramaturg, schon beim Schlingensief'schen 'Parsifal ' am
Werk, war 'helfend' dabei.
Nun finden die Bayreuther Festspiele wieder statt - hier mittlerweile von
'F e s t' -spielen zu reden, ist sicherlich nicht angebracht.
Gemessen an den finanziellen Möglichkeiten der so genannten 'Festspiele' in
Bayreuth müsste dem Publikum etwas anderes geboten werden, als beispielsweise
ein ausgebuhter 'Tannhäuser' im Jahr 2011 oder als der Urenkelin als
Regisseurin im Sommer 2017 und 2018 nach ihrem
Tristan die
Buh-Rufe um die Ohren flogen.
Wozu überhaupt noch dieser Aufwand in Bayreuth, wenn die Theater Koblenz,
Lübeck den 'Ring' spielen, Theater den
'Lohengrin'
in
Quedlinburg und auch
den
'Tristan' auf die
Bühne des oberpfälzer Metropol-Theaters Regensburg brachten und Detmold
'Ring', 'Parsifal' und 'Tristan' zeigte.
Und Landshut bringt – jetzt mit dem Rheingold beginnend - den
'Niederbayerischen Ring des Nibelungen' nach einem
'Tristan' von 2016.
Erstklassiges sieht und hört man das ganze Jahr über zu günstigsten Preisen im
Cinemaxx mit den Übertragungen aus der Met und aus Covent Garden.
Eine Ausnahmestellung nimmt Bayreuth aufgrund der Gesamtsituation von
Theateraufführungen am originalen Ort, dem Flair am Hügel und der Akustik im
Haus ein. Kaum mehr im Sinne des Werkes.
Künstlerisch gelten der Bayreuther Chor und das Bayreuther Orchester als
etwas Besonderes
Die Solisten sieht man überall in der Welt, im Kino oder am Bildschirm.
Affären gab es in
Bayreuth viele.
Die waren auch vor dem Zweiten Weltkrieg üblich.
Tietjen gegen Preetorius, Muck gegen Busch, Toscanini gegen Furtwängler,
Knappertsbusch gegen Karajan.
Neuere Bayreuther Vorfälle um Nikitin, um Hengelbrock und Alagna.
Wie um Meese rangte sich das Gerüchtegeflecht um Andris Nelsons. Der reiste
aus den Proben ab und kam nicht wieder.
Angeblich soll sich der 'Oberfränkische Musikdirektor' in die Orchesterarbeit
zu sehr eingemischt haben.
Geld und gute Worte brachten den lettischen Maestro - mit Kristine Opolais mal
verheiratet - nicht dazu, nach Bayreuth zurückzukehren und die Proben zum
'Parsifal', dem 'Bühnenweihfestspiel', fortzusetzen.
Zufällig frei war Herr Haenchen, der das Stück nun übernahm, so dass es
stattfinden konnte.
Der 'Oberfränkische Musikdirektor' musste sich nun beim Vorsingen von Mareike
Morr selbst ans Klavier setzen. Da gab es wohl in Bayreuth keinen Korrepetitor
der recht begleiten konnte.
Letztendlich …
…. sei erinnert an die Aussagen des SPD-Bürgermeisters von Regensburg.
Die Bürger stellten aufgrund der Erlebnisse in den deutschen Theatern das
ganze System infrage.
Die Planung eines Fußballstadions wurde diskutiert:
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E-Mailverkehr
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Die Antwort hierauf
15. April 2019 Zitat Guten Abend, danke für die Mail. Bis zum 19. Mai mit meinen Eindrücken von den Gezeichneten ist es mir zu lang, deswegen schnell ein paar Worte zu den von Ihnen aufgestellten Thesen. Grundsatz einer Inszenierung ist für mich, dass sie mit dem übereinstimmt, was der Autor zeigen wollte. Das war in Hannover u.a. nicht der Fall bei Rusalka, Aida, Freischütz, Braut. Auch nicht beim Holländer. Was sollte der ganze Ringelpietz (entschuldigen Sie die despektierliche Rede) mit dem Einkaufszentrum, was sollte die Kuh da auf dem Söller, der herumhampelnde Damenchor, die schneeschippenden Herren etc.? Und was sagt der RW-Verein Hannover dazu? Die ehemalige Präsidenten RW-International und heute noch Ehrenvorsitzende des RW-Vereins Hannover liebt nach eigener Aussage ’modische Inszenierungen’. Damit leistet sie noch Vorschub, bestärkt Theaterleitungen in ihrem Fehlmanagement zu Lasten des Steuerzahlers unter Missachtung des Bildungsauftrages. Wie sollen Migranten an das europäische Kulturgut herangeführt werden, wenn - Manon in einer Kneipe, umgeben von Regalen, mit gefüllten Flaschen stirbt; - Onegin in einer U-Bahn-Station spielt; - Aida im Einheitsbühnenbild ’Vorzimmer Mielke Stasizentrale Berlin' gezeigt wird; - Lohengrin sich im Einheitsbühnenbild Paukboden einer Burschen- schaft (Gottfried ersticht Elsa) tummelt; - in Braunschweig Elsa mit Gottfried am Ende der romantischen Oper Eis essen geht; - Jochanaan am Boden liegt, Herodias ihm ein Tablett unter den Kopf schiebt, Salome breitbeinig über ihm steht, Herodes singt: „Man töte dieses Weib!“ Jochanaan erhebt sich und er würgt Salome. Sie sinkt laut röchelnd zu Boden. - Hänsel und Gretel in einer Bar in einem Hotel abgehandelt wird; - am Deutschen Theater in Berlin Ferdinand von Walter den Abend über an Steigeisen Wände rauf und runter klettert. Stückl machte in Oberammergau den Holländer. Leere Bühne, 500 Leute Chor. Was macht er mit jetzt der Spinnstube – fragte ich mich? Er ändert den Text und macht aus der Spinnstube die Gesangsprobe eines Frauenchores. „Sing, o sing du gutes Mädchen!“ und Mary: „Ich singe fort!“ Aber eine großartige, stimmige Inszenierung. Wenn sich eine Produktion nicht auf Anhieb ohne Programmheft, ohne Einführungsvortrag erschließt, ist das Geld rausgeworfen. Trennung von Text und Inszenierung (Personenführung und Bühnenbild) geht nicht. Das fing bei Puhlmann an und setzte sich bei Klügl fort. Die Hannoveraner lehnen das ab. Krampfiges Getue mit dreidimensionalen Bühnenbildern, die mit dem Stück nichts zu tun haben. Beispiel ’Was ihr wollt!’ Was sollten die begeh- bekletter- bespielbaren Pappkartons? Aufwand für nichts! Als könntet ihr die Bühnen nicht mit eurem Talent füllen. Und der Erfolg: Das Haus in Hannover ist leer. Es wird im Durchschnitt nur an 15 von 30 Tagen im Monat bespielt. Die Karten werden mit 2/1 oder jetzt mit ’Danke Hannover’ gehökert. Sie glauben nicht wie leid sie einem tun, vor geschlossenem dritten Rang zu singen. Warum verlängerte Repušić nicht, Mark Rohde geht weg, Reiners machte früh den Abgang nach Darmstadt, jetzt wird er GMD in Kiel. Bisher keine musikalische Oberleitung in Hannover für die kommende Zeit. Und – ich kann es nicht beurteilen, weil ich nicht weiß, wer am 13.4. krank war. Aber muss ein Haus wie die Oper der Landeshauptstadt nicht Vorkehrungen mit Doppelbesetzung treffen und kann nicht zur Not ein Regieassistent spielen und einer singt aus der Gasse mit den Noten in der Hand. Die Premiere lief doch auch im letzten Moment mit einem Gast für Brian Davies. Kollo bricht sich in Bayreuth ein Bein (beim Segeln!!!), Chéreau spielte den Siegfried und Kollo sang aus der Gasse. Dann würde man dem Publikum auch den guten Willen zeigen. So kommen Leute, die kein Internet und die keine HAZ haben, abends vor verschlossene Haustür. Und besonders elegant, dass die HAZ am Samstag 13.4. für den Samstag 13.4. unter Veranstaltungen noch für 19.30 Uhr ’Die Gezeichneten’ ankündigte. Was ist da nur los in Hannover an der Nds. Staatsoper? Beste Grüße - Dieter Hansing |
Schlussbemerkung
Wieder einmal wird eine Vorstellung
an der Nds. Staatsoper Hannover
ersatzlos gestrichen!
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Feuilletons von Tageszeitungen
RA Frank Wahner, Fachanwalt für Verwaltungsrecht, Hannover
Wir verstehen diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der
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