Kaum
Resonanz in den Printmedien am ersten Werktag nach der
Premiere von Schillers 'Die Räuber' am 17.11.12 im
Theater Regensburg.
Während sich die eine Kritik in Pseudosozilogengeplauder
erging, meinte die andere – für die Interessierten vor
Ort geschrieben – dass es sich bei der
Produktion offensichtlich um einen Reinfall handele, gingen doch
genügend Besucher in der Pause weg, wollten sich wohl das Trash-Theater in Regensburg nicht gefallen lassen.
Verbliebene hätten sich lauthals geäußert, gaben
Unmut kund.
Es wurde kolportiert, dass auch der Herr
Ober-Bürgermeister in der Pause das Weite gesucht habe,
blieb doch sein Sitz nach der Unterbrechung leer .
Hatte er sich irgendwohin zurückgezogen, auf dass man
seine Reaktionen auf das Gebotene nicht registrieren
solle und warum er angesichts dieses aktuellen 'Räuber'-Fiaskos
sich ausgerechnet für den ehemaligen Operndirektor von
Braunschweig für den Posten des Regensburger
Theaterdirektors entschieden hatte.
Es tut einem der Mann schon leid - sinnierte er
vielleicht über die letzen 15 Jahre und zusätzlich über
die unter Herrn Viehbacher, über nicht gebaute 'RKK' am
Donaumarkt, die nicht gebaute Ersatzbrücke - West oder
Ost, das Elend wie in der Stadt täglich mit Alt und Neu,
trotz oder wegen Welterbestatus umgegangen wird, die
Feinstaubproblematik bei eingeflossener Kaltluft, die
offene Frage nach dem Flüsterasphalt - und, und und.
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In der einen
Rezension wird ausgeführt, das Theater
Regensburg habe ’endlich wieder Anschluss an den
Standard des aktuellen deutschen Sprechtheaters’
gefunden und ’durch Ulk und Slapstick’-Elemente sei
alles vom ’Klassikerschwulst’ unbelastet gewesen.
Auf diese Weise – und dies sei ein Gewinn - sei einem
wieder einmal ’Schillers Sprach- und Gedankenwucht’
bewusst gemacht worden.
’Die Buhs aus dem Publikum’ – von woher sonst, von der
Hinterbühne, aus den Kulissen? – hätten gezeigt, dass
der Regisseur ’einen Nerv’ getroffen habe – na klar, den
der Steuerzahler, die einen solchen Schmarrn nicht sehen
wollen.
Immerhin wird resümiert, dass der gebotene Nonsens ’das
Chaos auf der Bühne’ beschreibe.
Und überhaupt, dass der Regisseur die ’Akteure in
strenge Sprachdisziplin’ genommen habe, das sei eine
’Mordsleistung des Ensembles.’
Bezug hergestellt wird zum MGT in Berlin.
Dort nur drei auf der Bühne – Franz, Karl und Amalia.
Die - nach eigener Beobachtung vom 15.11.12 -
hampeln eine
Dressur herunter, dass der Eindruck entstehen
muss, es handle sich um
Improvisationsübungen von Erstsemestrigen an einer
Schauspielschule, die statt rollendeckend zu agieren, mehr als Conferenciers in
Permanenz das Publikum anspielen, so nach der Machart:
Seid ihr alle da?
Man hätte, um den Publikumserfolg zu sichern, populäre Comedians und KabarettistenInnen engagieren
können.
Herr Waalkes als Franz wäre sicher glänzend gewesen oder
Herr Nuhr als Karl - absolut überzeugend.
Nicht zu vergessen, der wandlungsfähige Herr Priol als
Amalia.
Warum nicht hier ein Mann als Frau, wenn nun auch in
Regensburg eine Frau einen Mann spielt. War doch beim
Stückl die Hobmeier als Spiegelberg zu sehen.
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An anderer Stelle heißt es, ’schon nach der Pause’ seien
etliche Sitze im Theater am Bismarckplatz leer
geblieben.
Wann sonst?
Schon vor der Pause?
Es seien ’durch Doppelbesetzungen Bezüge, Zusammenhänge,
auch Polaritäten’ verdeutlicht worden.
Hier irrt das Blatt, es handelt sich nicht um
Doppelbesetzungen, sondern um Doppelrollen, ein/e
Darsteller/in in zwei oder mehreren Rollen.
Unter Doppelbesetzungen versteht man die Besetzung einer
Rolle mit zwei oder mehr Darstellern/innen.
Dies nur hier und nur so weit.
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Tage drauf, dann weitere Meinungsäußerungen.
Das Vorhaben ’Die Räuber’, in dieser langweiligen Form und dann auch
noch in Regensburg, wird in Frage gestellt.
Zwar behauptet man, es sei die Premiere 'gefeiert'
worden,
was sich aber als Irrtum herausstellt, denn es heißt
dann weiter:
'Wohl nicht jeder war mit dem Ergebnis zufrieden. Leere
Plätze nach der Pause und Buhrufe für den Regisseur
verdeutlichen den Unmut des Regensburger Publikums.'
Es könne den Machern nicht viel vorgeworfen werden, man
habe versucht, das Stück zu verdichten, auch in Bezug auf
Personal.
Dass man 'Die Räuber' am Oberpf. Metropol-Theater
Regensburg
* ohne Zukauf nicht geben kann,
wusste auch Herr Zollner im Jahr 1993. Er aber kam nicht auf die Idee, Darsteller in verschiedenen Rollen in
gleichen Kostümen auftreten zu lassen.
Hier und heute tat man es wohl auch, um Kostüme zu
sparen - oder wo ist da der Ansatz - einer für alle und
eine für alle - oder wie?
Den Schauspielern sei es 'um das sinnliche Erleben der
Texte gegangen'. Dass diese Worte Schillers
offensichtlich durch mangelnde Sprechtechnik 'unten'
nicht ankamen, nicht gehört werden konnten, ist wohl bei
den Proben niemandem aufgefallen.
Einer von den Mimen soll gesagt haben, natürlich gäbe es
Leute, denen das Stück nicht gefalle - hier geht es
darum, dass dem Stück und damit dem Autor durch diese
Regensburger Inszenierung Zwang angetan wurde. Im
Schlusssatz der Besprechung heißt es dann sinngemäß,
wenn der Darsteller hinter dem stehe, was er gemacht
habe, könne ihm die Meinung der Öffentlichkeit egal
sein.
Das ist ja toll - ich mache was mit Überzeugung und dann
ist es gut und ich kann mich beruhigt zurücklehnen,
selbst wenn es offensichtlich absolut falsch und
schlecht ist?
Wo war und ist die Schauspieldirektorin?
Bis zum Ende der letzten Spielzeit genügte ein
'Oberspielleiter Schauspiel', jetzt muss es eine
'Schauspiel-Direktorin' sein oder hat das mit
Frauenquote in Leitungspositionen zu tun?
Lächerlich dieses 'upgrading'.
Eines ist ’finally’ festzuhalten:
Das Publikum opponierte lauthals und das sei 'ja
irgendwie dann auch schon wieder ein Erfolg'.
Das ist tatsächlich seit der Gürbaca-Inszenierung 'Cavalleria/Bajazzo'
2005 nicht mehr vorgekommen.
Bemerkungen zu 'Cavalleria -
Bajazzo' Theater Regensburg
Wie soll der Regensburger Theaterdirektor gefragt haben?
'Warum
machen wir es nicht so wie in Braunschweig?'
Ja, da ging einiges unter seiner Operndirektion in
den Teich, warum sollte das hier in der Welterbestadt
nicht fortgesetzt werden.
Man ist auf dem besten Wege, warte man die folgenden
Produktionen ab.
Zitiert
wurde aus:
Nachtkritik:
http://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=7464:die-raeuber-marcus-lobbes-fragt-am-theater-regensburg-in-einem-verwirrspiel-nach-der-individuellen-verantwortung&catid=38:die-nachtkritik&Itemid=40
MZ:
http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/kultur/artikel/kaum-aus-dem-schlummer-geruettelt/851463/kaum-aus-dem-schlummer-geruettelt.html#851463
Donaupost:
http://www.christian-muggenthaler.de/index.php?article_id=178
Rundschau:
http://epaper.donau.de/edition-mbz/data/20121121/pages/RS_R.35_21.S.5120600.jpg?&leer=&artikel=true
Oberpfalznetz:
http://www.oberpfalznetz.de/onetz/3466769-131-kaum_nachvollziehbarer_schiller,1,0.html
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Statement
des Regensburger Oberbürgermeisters Johannes Schaidinger
am 17.3.2005:
'Wir wollen mehr sein als die Metropole der Oberpfalz.'
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