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Am Samstag, den 19.7.2014 bemerkte man im
Veranstaltungskalender der 'Hannoversche Allgemeine Zeitung' unter der
Rubrik 'Oper',
’Die Meistersinger’ fallen aus.
Keine Begründung - nichts.
Dass Hannover ein Opernpublikum hat, bewies die ’Tosca’, am 19. Juli
2014 im Park am Maschsee. Sie war ein ’Event’ mit szenisch sparsamsten Mitteln,
großartigen Sängern, erstklassigem Orchester und Dirigenten sowie den
angesehenen hannoverschen Chören.
Die einmalige Vorstellung war drei Stunden nach Kassenöffnung
ausverkauft. Danach entschloss sich der NDR, die Generalprobe öffentlich
zu machen und ebenfalls in den Verkauf zu geben.
Hunderte von Zaungästen lagerten vor den Absperrungen.
http://www.haz.de/Nachrichten/Kultur/Musik/Hannover-lauscht-Oper-Tosca-im-Maschpark
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Was aber ist los mit dem Opern-Flaggschiff
des Landes Niedersachsen und der Stadt Hannover?
Ein ausgewiesener ’Wagner-Liebhaber’, der die an sich vorletzte
'Meistersinger'-Vorstellung besuchte, die schon wie 'sauer Bier'
oder wie ein Whopper mit ’take one, get one free’
17:00–22:30 | Einführung 16:30 | zum letzten Mal! |
Opernhaus
Die Meistersinger von
Nürnberg
Oper von Richard Wagner
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Einmal zahlen und zweit in die Oper gehen!
23–51,50 €
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auch noch mit grammatikalischem Fehler - angeboten wurde, berichtete:
Dieser hannoversche ’Meistersinger’-Abend sei eines Staatstheaters
unwürdig gewesen, das Orchester spielte lieblos, es sei schlecht
gesungen worden, von der Szene ganz zu schweigen.
Hierzu fragte er sich: ’Was soll das Ganze?’
Der Zuschauerraum leer – gerade mal ein Drittel der Plätze belegt.
Lehrer hätten abgelehnt, die ’hannoverschen Meistersinger' mit ihren
Schülern zu besuchen.
Auf Grund des 'Besucherandrangs' an den Kassen habe das Staatstheater beschlossen, die
nachfolgende Vorstellung ausfallen zu lassen.
Damit waren Ensemble, Chor und Orchester an dem Abend unbeschäftigt.
Was sagt eigentlich der Landesrechnungshof dazu?
Aber der Vertrag des Intendanten – im Volk allgemein als
’der Operetten-Klügl’ bekannt - wurde ja gerade von irgendwem
verlängert.
Die Absetzung der 'Meistersinger' ist vielleicht Kalkül, alles unter dem Aspekt, Wagner geht in Hannover nicht, den muss man
absetzen und besser - Bildungsauftrag hin, Bildungsauftrag her -
ganz
Leichtes, mehr Tingel-Tangel, spielen.
Dann sichert man auch die Auslastung des Hauses.
Wie verlautete, anlässlich der Entsendung der Frau Dr. Gabriele
Heinen-Kljajic in den Aufsichtsrat der Niedersächsischen Staatstheater
Hannover GmbH:
Das Staatstheater besitzt regional und überregional
kulturelle und damit gesellschaftliche Bedeutung.
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Ach!
Was die nicht sagen!
Jahr um Jahr schauten die Richard-Wagner-Vereine zu, da die
Werke des sächsischen Meisters konsequent demontiert wurden.
Wer begehrte auf?
Da war nur Leipzig, das sich gegen den 'Holländer' am dortigen
Stadttheater zur Wehr setzte.
Wer sagt etwas gegen BT und den szenischen Unfug, der dort bei
den so genannten Festspielen zu Lasten des Werkes und des
Steuerzahlers getrieben wird?
Pressemitteilungen
Richard-Wagner-Verband Leipzig e.V.
Leipziger
Erklärung der Richard Wagner Verbände
der neuen Bundesländer und Berlins
Am 24. Oktober 2008 trafen sich die Vorstände der
Richard-Wagner-Verbände
Berlin-Brandenburg,
Mecklenburg-Vorpommern, Dessau, Halle und Magdeburg sowie
Weimar,
Chemnitz, Dresden
und Leipzig
zu einem Arbeitstreffen in
Leipzig, der Geburtsstadt des Komponisten Richard Wagner.
Es wurde Einvernehmen erzielt, dass die Vorbereitung und
Durchführung des
200. Geburtstags des Namenspatrons sowohl für
die lokalen Verbände als auch für den
Bundesverband und den
Richard Wagner Verband International von herausragender
Bedeutung
ist.
Sie werden dazu in der Geburtsstadt des
Komponisten zu Gast sein.
Die Vorstände stellen fest, dass auf der Stadt Leipzig eine
besondere Verantwortung lastet,
den 200. Geburtstag des
Leipziger Sohnes Richard Wagner würdevoll und der Bedeutung
seines Werkes angemessen zu begehen. Dazu gehört auch, Richard
Wagner gleichberechtigt
und sichtbar in den Kanon bedeutender
Köpfe der Musikstadt Leipzig aufzunehmen.
Im Verständnis der Vorstände hat die Oper Leipzig eine besondere
Verantwortung bei der Pflege
des Wagnerschen Werkes. Sie sollte
der Ort für die Aufführung aller Opern des Komponisten sein.
Es
wird erwartet, dass im Mai 2013 nach langer Pause und als
Ausdruck des Respekts und der Achtung gegenüber Richard Wagner
seine Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ zur Aufführung kommt.
Die Vorstände sind sich einig, dass die Oper Leipzig nicht zur
Experimentalbühne
am Werk Richard Wagners mutieren darf.
Die Vorgänge um die Premiere der Oper „Der fliegende Holländer“
dürfen sich
nicht wiederholen.
Die versammelten Richard Wagner Verbände einigten sich darauf,
ein verstärktes Augenmerk auf die Verantwortung der Intendanzen
gegenüber dem Werk
Richard Wagners und der Interpretation durch
die Regisseure zu legen.
Es wird vereinbart, die Zusammenarbeit zu vertiefen und dazu
regelmäßige Arbeitstreffen durchzuführen. Inhaltliches Ziel ist
vor allem die Herausarbeitung der Bedeutung Mitteldeutschlands
für die Entwicklung
des Komponisten
und als Stätten der Wagnerpflege.
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Wurde der Mitarbeiter der Stadt Leipzig, der Trägerin der Bühne,
als Initiator der Aktion, nicht damals auf Initiative einer Frau
X. zurückgepfiffen?
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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