Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 

 
     



Fünf Jahre Präsidentschaft
 

Die Hoffnung trog - eine Frau sollte den RWVI auf Vordermann bzw. Vorderfrau bringen.

Statt, dass Frau Präsidentin-RW-International korrigierend eingegriffen hätte, wurden die Damen vom Grünen Hügel hofiert:
 

 


Protokoll

Außerordentliche Delegiertenversammlung
des Richard-Wagner-Verbandes International e. V.
am Sonntag, 09.10.11 im Konferenzraum des
Cosmopolitan Restaurant, Frankfurt/Main

Ganz deutlich stellt Frau Märtson allerdings dar,
dass der RWVI den Bayreuther Festspielleiterinnen
nicht sagen wird, was sie zu tun haben und was zu lassen!

Als Privatperson ist es jedem freigestellt,
seinen Groll und Verdruss der Festspielleitung mitzuteilen,
aber der Richard Wagner Verband International
distanziert sich komplett davon.

Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu den Festspielleiterinnen und das möchten wir für den Verband
und für die Stipendiaten nicht infrage stellen!

Die Delegierten bekräftigen diese Aussage durch Applaus.

Auch Herr Weyringer untermauert
die Aussagen von Frau Märtson.

Es wäre anmaßend, wenn wir als RWVI
in die künstlerischen Belange der Festspiele
eingreifen würden!
 

       


Vom Bund der Steuerzahler ist man inzwischen der Meinung, wolle man das weiter in BT auf die Bühne des Festspielhauses bringen, was dort jetzt gezeigt werde, könne man das gerne so machen - aber ohne Gelder der Öffentlichen Hand.

Noch immer sind Richard-Wagner-Vereine - allein in Deutschland - der Meinung, man müsse sich für die BT-Festspiele einsetzen.

Germany: Augsburg | Bad Reichenhall | Baden-Baden | Bamberg | Bayreuth | Berlin | Bielefeld | Bochum | Bonn | Braunschweig | Bremen | Chemnitz | Coburg | Dessau | Dönkendorf | Dortmund | Dresden | Düsseldorf | Eisenach | Erlangen [U] | Flensburg | Frankfurt am Main | Freiburg | Fulda | Halle | Hamburg | Hannover | Heidelberg | Karlsruhe | Kassel | Koblenz | Köln | Konstanz | Leipzig | Magdeburg | Mannheim | Minden | München | Münster | Neu-Ulm | Nürnberg | Pforzheim | Saarbrücken | Siegburg | Siegen | Solingen | Stuttgart | Trier | Ulm | Weimar | Wiesbaden | Wuppertal | Würzburg |

Die Frage, von Beobachtern gestellt, lautet aber, für welche Art von Festspielen will man sich verwenden? Und voe allem, wie will man das bewerkstelligen?

Bei dem was heute gezeigt wird, versucht man sich seitens der Subventionsempfängern rauszureden, die Kunst sei frei - die Definition des Begriffes 'Freiheit der Kunst' wird aber nicht vorgelegt.
Schon anlässlich des 'Holländer' in Würzburg wurde Frau Märtson - damals noch nicht Präsidentin - darauf hingewiesen, dass es in Bezug auf 'Freiheit' Grenzen gebe.

Um sich Freiräume zu schaffen, wird Wagner aus dem Zusammenhang gerissen zitiert, er habe gesagt, man solle beim Inszenieren das Neue schaffen.

 



 

       


Was soll man von Leuten halten, die nicht in der Lage sind, richtig und falsch in den richtigen Zusammenhang zu bringen.

Hier der Brief von Wagner an Liszt vom 8. September 1852 aus Sämtliche Briefe - Band 4, Seite 460:

 



 


Das Adorno-Wort, dass Singen nicht Not tue, wurde aus dem Zusammenhang gerissen, was Kinder und Jugendliche durch die 68er-geprägte Lehrerschaft verstummen ließ.
Dies wird nun mühsam mit Hilfe der Neurologen korrigiert, dass junge Menschen erst jetzt wieder zum Singen kommen. Der Schaden ist beim heutigen Sängernachwuchs zu spüren.

Das von vielen verwendete Zitat:
’Kinder! macht Neues!’
bezieht Richard Wagner in seinem Brief an Liszt vom 8. September 1852 ganz eindeutig auf Hector Berlioz, der jahrelang an seinem ’Benvenuto Cellini’ herumkorrigierte.
Gemeint ist also: ’Kinder schafft neue Stücke!’

Dass Richard Wagner diese Aussage auf die Produktivität von Librettisten und Komponisten bezieht und nicht auf das Inszenesetzen von Stücken, zeigt auch sein Brief nur drei Monate später an Ferdinand Heine, dass seine Stücke so zu geben seien wie er sie sich gedacht habe.
Wer das nicht könne oder wolle, solle es bleiben lassen.

Er hätte sich diesen Hinweis vom Dezember 1852 an Heine mit Sicherheit erspart, wäre er schon im Brief an Liszt vom September 1852 anderer Meinung gewesen.

Unter diesem Aspekt sollte man sich nicht auf die gleiche Stufe mit heutigen Verfälschern stellen, die Texte nach Gutdünken in wechselnde Zusammenhänge bringen.

       


Ein Artikel im Nordbayerischen Kurier vom 16. Januar 2012

’Freunde von Bayreuth: Regie-Ideen vergraulen Mäzene’

und dem vermeintlichen Wunsch Richard Wagners 'modische Inszenierungen' zu präsentieren, wurde von einem nicht-deutschen Internet-Nutzer wie folgt kommentiert:

       
       
 

#2 | tristan   17.01.2012, 11:41 Uhr

 

Und dabei meinte er bekanntlich:

Schafft neue Werke! Wussten Sie das nicht?

Was lernt man eigentlich in den deutschen Schulen?

Als Norweger bin ich erstaunt über das niedrige Niveau.

Dagegen hat Wagner gesagt, man solle seine Werke geben so wie er sich es vorgestellt hat.

Wer das nicht kann oder will, soll es lassen, sagt er.

Also keine freie Bahn für narzisstische Regisseure.

Ich schlage vor, Sie halten sich zu RTL, Sat1 und anderen Sendern, die zu Ihnen passen.

 


 
 



Auch der RWV-Karlsruhe übernimmt - und von dort soll ja der neue RWVI-Präsident kommen - diesen Irrtum auf die Homepage des RWV-KA:
 


 


Vergrößerung des Textes des RWV-KA:

 
 

 


Hat Richard Wagner kürzlich für KA ein neues Stück 'Meistersinger' geschrieben - oder handelt es sich hier wieder um die Offerte von Freiräumen für Inszenierungsmätzchen?

Und aus KA soll nun der neue Präsident von RWVI kommen?
Hat man den jetzt schnell noch aus dem Hut gezogen, um auf jeden Fall den Vorsitzenden des RWV-Leipzig zu verhindern?
Ist das rechtlich überhaupt statthaft, jemanden jetzt nachzunominieren?

Hat man den Bewerber aus Budapest schon abgeschrieben?
Will man ihn aufgrund der politischen Situation in Ungarn nicht ins Messer laufen lassen?

Egal - es wird in Graz - wie meinte ein RWV-Vorsitzender - zum 'Gemetzel' kommen.

Wer - er/sie - auch immer übernimmt, der/die sollte sich vor Augen führen:

 

 

 


Richard Wagner an Ferdinand Heine
Dezember 1852

. [...]
Gar nichts liegt mir daran,
ob man meine Sachen giebt:
mir liegt einzig daran,
daß man sie so giebt,
wie ich's mir gedacht habe;
wer das nicht will und kann,
der soll's bleiben lassen.
Das ist meine ganze Meinung,

[...]
 

 

 
       
 

 

Dieter-David Scholz schrieb.
 am 21. März 2010
 in einem Beitrag für die 'Deutsche Welle':
 
 Wolfgang Wagner habe

 'mit seinem Werkstattgedanken
 künstlerischen Niedergang der Festspiele
'
 eingeleitet und mit der Frage nach seiner Nachfolge,
 habe er im März 1999 seine Zustimmung zu
 '
Schmierentheater-Possen',
 politischen Querelen und familiären Schlammschlachten'

 gegeben.
 

   

 

 
 

 

 

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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