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04.01.2010 - dradio.de

 

 

 

Thema des Tages

Jürgen Fehling


   ... am 1. Februar 1885 geboren

Die Fehlings gehörten zu einer der Familien in Lübeck mit höchstem Ansehen.

Als Sohn des dortigen Bürgermeisters Emil Ferdinand Fehling, Enkel des Dichters Emanuel Geibel studierte er in Berlin Jura und Theologie und nahm dann - einer plötzlichen Eingebung folgend - Unterricht bei Paul Wegener und Friedrich Kayßler. Schon 1910, also mit 25 Jahren, debütierte er in Berlin als Schauspieler.

Dort begann er auch mit dem Inszenieren von Theaterstücken wie Gogols 'Die Heirat' mit Lucie Mannheim in der Hauptrolle.

Beide wurden ans Staatsschauspiel Berlin verpflichtet, wo Fehling bis 1944 mehr als 100 Stücke inszenierte.

 

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Er war Förderer von Ernst Barlach, dessen Schauspiel 'Der arme Vetter' 1923 in Berlin uraufgeführt wurde.

Im November 1935 gaben ihm Göring und Goebbels die Ehre, als er das Stück 'Thomas Paine' von Hanns Johst uraufführte , über das der Reichspropagandaminister am 17. November 1935 urteilte:
'Ein Revolutionsdrama erster Klasse. Von Fehling hinreissend inszeniert'.

Fehling stand auf Hitlers Gottbegnadetenliste und war so sicher vor Fronteinsatz und Verfügbarkeitspflicht in der Heimat.

Zuckmayer urteilte in seinem Bericht für die Alliierten über Nazi-Deutschland, Fehling sei gelegentlich intrigant und macchiavellisch gewesen sein.

Schon 1945 war er wieder als Regisseur tätig, inszenierte den Urfaust in einen Kino in Hamburg.

1952 leitete er als letzte Inszenierung in Berlin Schillers 'Maria Stuart' mit seiner Ehefrau Joana Maria Gorwin als Maria und Elisabeth Flickenschildt als Elisabeth.

 

 

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Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten
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Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing