|
Der Krieg begann am 1. September
1939 - der Überfall auf Polen fand ab 5.45 Uhr statt.
Am 3. September 1939 erklärten - erst England, dann Stunden später
Frankreich - dem Deutschen Reich - mit Hinweis auf die
Bündnisverpflichtungen gegenüber Polen - den Krieg.
Dies kam für die Reichsregierung völlig überraschend, denn man war der
Meinung, wie schon 1936 bei der Besetzung des Rheinlandes durch
Nazi-Truppen, würden England und Frankreich stillhalten.
Wieder einmal hatte Hitler mit seiner
Politik der Ausnutzung von Differenzen unter den Westmächten, der
Kombination aus friedliebender Rhetorik und aggressiven Maßnahmen Erfolg
gehabt.
Im Deutschen Reich bedeutete die Maßnahme einen enormen Prestigegewinn
für Hitler und bestärkte ihn in der Annahme, die Staaten Europas würden
seine Expansionspolitik zumindest tolerieren.
DHM
|
Am 3. September 1939 startete in Huntingdonshire
eine Blenheim Mk. IV der RAF zum Flug auf die deutsche Bucht, um Ziele
auszumachen.
Man entdeckte mehrere schwere Kriegschiffe, die weit genug von
Wilhelmshaven lagen, die ohne Zivilpersonen zu treffen, bombardiert
werden konnten.
Da diese Meldung sehr verstümmelt an der Homebase eintraf, konnte von
England aus an dem Tag nichts mehr Kriegseinwirkendes unternommen
werden.
In den folgenden Monaten wurde hauptsächlich Propagandamaterial
abgeworfen, um die deutsche Bevölkerung zu warnen.
Am 18. Dezember 1939 flogen Wellington-Bomber über die deutsche Bucht.
Diesmal sollten Sprengsätze abgeworfen werden, um jedes deutsche Schiff
in der Wesermündung und im Jadebusen zu treffen und zu versenken.
Der Anflug wurde von deutschen Funkmessgeräten entdeckt - die britischen
Flugzeuge über Helgoland von der deutschen Flak und Jägern attackiert.
Um 15 Uhr lagen die Briten außerhalb der deutschen Reichweite. Die
Belege liegen in ihren Zahlenangaben weit auseinander.
England sprach von 15 verlorenen Flugzeugen, Deutschland von 34.
Diese Luftschlacht wurde von England als schwierigstes
Luftkriegsereignis angesehen.
Danach verlegten die Engländer ihre Flüge in die Nacht, wo sie nur mit
sehr aufwändigem Nachtflugmelde- und leitsystem von den Deutschen
erkannt werden konnten.
Während der bis in das Frühjahr 1940 stattfindenden Flugblattaktionen
konnte keines der britischen Flugzeuge abgeschossen werden, ein Zeichen
für die schwach ausgerüstete deutsche Luftwaffe.
|
Das Jahr 1940 begann für Deutschland aus meteorologischer Sicht mit
einer starken Kälteperiode.
Die Lande sind tief verschneit, die Temperaturen liegen 5 bis 10 Grad
unter dem bis dahin gemessenen Mittelwerten.
Der Herbst 1939 hatte schon große Mengen von Niederschlägen gebracht, so
dass der 'Plan Gelb' - der Überfall auf Belgien, Luxemburg, Niederlande
- immer wieder verschoben werden musste, wollte die deutsche Wehrmacht
nicht im Matsch versinken.
Es folgte zum Jahreswechsel 1939/1940 eine seit 100 Jahren nicht mehr
festgestellte und protokollierte Kälteperiode mit Minustemperaturen in
Norddeutschland bis unter 20 Grad.
Die Versorgung der Menschen konnte nicht mehr als einfach eingeschätzt
werden, denn die Kohlelieferungen wurden durch verschneite Bahnlinien
erschwert.
In Berlin gingen die Briketts aus.
Jeder Tag mit Tauwetter wurde als entspannend empfunden und entsprechend
auch von der Reichsleitung begrüßt.
|
Feierte man den Jahreswechsel 1939/40 noch einigermaßen sorgenfrei - Polen
war ja im Handstreich genommen worden - sah man jetzt den Krieg kommen.
Man fluchte:
'Gott strafe England' und wünschte:
'Gott gebe uns den Sie! Den großen Sieg!
Dafür wollen wir arbeiten und kämpfen.'
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
|
|