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04.01.2010 - dradio.de

 


01. Januar 1940 

 
Der Krieg begann am 1. September 1939 - der Überfall auf Polen fand ab 5.45 Uhr statt.

Am 3. September 1939 erklärten - erst England, dann Stunden später Frankreich - dem Deutschen Reich - mit Hinweis auf die Bündnisverpflichtungen gegenüber Polen - den Krieg.
Dies kam für die Reichsregierung völlig überraschend, denn man war der Meinung, wie schon 1936 bei der Besetzung des Rheinlandes durch Nazi-Truppen, würden England und Frankreich stillhalten.
 
 


Wieder einmal hatte Hitler mit seiner Politik der Ausnutzung von Differenzen unter den Westmächten, der Kombination aus friedliebender Rhetorik und aggressiven Maßnahmen Erfolg gehabt.

Im Deutschen Reich bedeutete die Maßnahme einen enormen Prestigegewinn für Hitler und bestärkte ihn in der Annahme, die Staaten Europas würden seine Expansionspolitik zumindest tolerieren.


DHM
 


Am 3. September 1939 startete in Huntingdonshire eine Blenheim Mk. IV der RAF zum Flug auf die deutsche Bucht, um Ziele auszumachen.


Man entdeckte mehrere schwere Kriegschiffe, die weit genug von Wilhelmshaven lagen, die ohne Zivilpersonen zu treffen, bombardiert werden konnten.

Da diese Meldung sehr verstümmelt an der Homebase eintraf, konnte von England aus an dem Tag nichts mehr Kriegseinwirkendes unternommen werden.

In den folgenden Monaten wurde hauptsächlich Propagandamaterial abgeworfen, um die deutsche Bevölkerung zu warnen.

Am 18. Dezember 1939 flogen Wellington-Bomber über die deutsche Bucht. Diesmal sollten Sprengsätze abgeworfen werden, um jedes deutsche Schiff in der Wesermündung und im Jadebusen zu treffen und zu versenken.
Der Anflug wurde von deutschen Funkmessgeräten entdeckt - die britischen Flugzeuge über Helgoland von der deutschen Flak und Jägern attackiert.

Um 15 Uhr lagen die Briten außerhalb der deutschen Reichweite. Die Belege liegen in ihren Zahlenangaben weit auseinander.
England sprach von 15 verlorenen Flugzeugen, Deutschland von 34.
Diese Luftschlacht wurde von England als schwierigstes Luftkriegsereignis angesehen.

Danach verlegten die Engländer ihre Flüge in die Nacht, wo sie nur mit sehr aufwändigem Nachtflugmelde- und leitsystem von den Deutschen erkannt werden konnten.

Während der bis in das Frühjahr 1940 stattfindenden Flugblattaktionen konnte keines der britischen Flugzeuge abgeschossen werden, ein Zeichen für die schwach ausgerüstete deutsche Luftwaffe.

 

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Das Jahr 1940 begann für Deutschland aus meteorologischer Sicht mit einer starken Kälteperiode.

Die Lande sind tief verschneit, die Temperaturen liegen 5 bis 10 Grad unter dem bis dahin gemessenen Mittelwerten.

Der Herbst 1939 hatte schon große Mengen von Niederschlägen gebracht, so dass der 'Plan Gelb' - der Überfall auf Belgien, Luxemburg, Niederlande - immer wieder verschoben werden musste, wollte die deutsche Wehrmacht nicht im Matsch versinken.

Es folgte zum Jahreswechsel 1939/1940 eine seit 100 Jahren nicht mehr festgestellte und protokollierte Kälteperiode mit Minustemperaturen in Norddeutschland bis unter 20 Grad.

Die Versorgung der Menschen konnte nicht mehr als einfach eingeschätzt werden, denn die Kohlelieferungen wurden durch verschneite Bahnlinien erschwert.
In Berlin gingen die Briketts aus.
Jeder Tag mit Tauwetter wurde als entspannend empfunden und entsprechend auch von der Reichsleitung begrüßt.
 

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Feierte man den Jahreswechsel 1939/40 noch einigermaßen sorgenfrei - Polen war ja im Handstreich genommen worden - sah man jetzt den Krieg kommen.
Man fluchte:
'Gott strafe England' und wünschte:
'Gott gebe uns den Sie! Den großen Sieg!
Dafür wollen wir arbeiten und kämpfen.'

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing