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04.01.2010 - dradio.de

 

 

 

Thema des Tages:

23. Mai

Carl Bechstein


01. Juni 1826 geboren.

1857 stellte er eine neue Konstruktion eines Konzertflügels vor, der die Anforderungen der Pianisten der damaligen Zeit erfüllte.
Bereist drei Jahre später hatte er 300 Exemplare dieses Flügels verkauft.

Carl Bechstein war ein geschickter Unternehmer, bei dem handwerkliches Können und hohe Musikalität vereint waren.

Hans von Bülow, der Schwiegersohn von Franz Liszt, war einer der ersten begeisterten Pianisten, der den Bechstein-Flügel in aller Welt bekannt machte, da 'ein Bechstein' dem forschen Spiel von Liszt und von Bülow standhielten.

Die Produktion konnte aufgrund der Empfehlungen weiter gesteigert werden - bis zu 4.500 Pianos wurden bis zum Ersten Weltkrieg jährlich hergestellt.
Für den Adel musste 'ein Bechstein' im Salon stehen. Vertretungen richtete die Firma in Paris, London und St. Petersburg ein.

Nicht nur in den Konzertsälen, in denen die Klassik vermittelt wurde, kam Bechstein zum Einsatz. Auch Freddy Mercury nutzte einen Bechstein-Flügel bei seinen Queen-Auftritten vor großem Auditorium.

Heute hat Bechstein seine Konkurrenz in den Billiglohnländern in Asien.

 

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Nach dem Tod des Vaters Carl im Jahr 1900 übernahmen die Söhne Carl, Johannes und Edwin die Fabrik zur Herstellung von Pianofortes.

Nach einen Streit mit dem Bruder Carl ließ sich Edwin seine Anteile auszahlen, stieg aber wieder in das Unternehmen ein, als es in eine AG umgewandelt wurde.

Edwin und sein Frau Helene fielen immer wieder durch antisemitische Aktionen auf, meinten, sich Adolf Hitler zuwenden zu müssen, der 1921 am Anfang seiner 'Karriere' stand.

Besonders Helene Bechstein widmete sich dem in gesellschaftlichen Angelegenheiten unbedarften ehemaligen Gefreiten und brachte ihm Schliff für das diplomatische Parkett bei.
Ihn hatte sie bei einem Empfang mit Dietrich Eckart in ihrem Haus in Berchtesgaden kennengelernt.

Sehr behilflich bei der 'Erziehung' von 'Wölfchen' war auch Winifred Wagner, die Hitler ja das Schreibpapier für 'Mein Kampf' ins Gefängnis nach Landsberg lieferte und den Helene Bechstein dort besuchte, wobei sie sich bei den Wachmannschaften als dessen Adoptivmutter ausgab und so ungehindert passieren konnte.

An Hitlers Geburtstag, dem 20. April, starb Helene Bechstein 1951 in Berchtesgaden.

 

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing