|
... am
01. September 1939
Den Nazis ging es darum, das Töten unwerten Lebens
durchzuführen, diese Entscheidung und das Wirken der Zuständigen der Bevölkerung nahezubringen und Ressentiments abzubauen.
Der Film 'Ich klage an' aus dem Jahr 1941 befasste sich mit dem Thema
der Tötung Behinderter.
Wolfgang Liebeneiner führte Regie.
Es spielten:
Heidemarie Hatheyer, Paul Hartmann, Mathias Wieman,
Margarete Haagen, Harald Paulsen, Albert Florath,
Hans Nielsen, Franz Schafheitlin, Erich Ponto.
Zitat
Keine eindeutige Klarheit besteht über den exakten
Beginn der organisatorischen Vorbereitungen der
nationalsozialistischen „Euthanasieverbrechen“.
Sicher ist, dass das Gesuch einer sächsischen Familie an Adolf
Hitler im Frühjahr 1939, ihr behindertes Kind „einschläfern“ zu
lassen, den Anstoß zu ersten Maßnahmen der „Kindereuthanasie“ gab.
Das Kind wurde nachweislich des Kirchenbuches der Gemeinde Pomßen am
25. Juli 1939 getötet.
Im August 1939 fand eine Besprechung statt, bei der die ersten
Richtlinien erörtert wurden.
Leitende Mitarbeiter der Kanzlei des Führers und der
Gesundheitsabteilung des Innenministeriums planten zunächst die
„Kindereuthanasie“, die mit einem geheimen Erlass des
Innenministeriums am 18. August 1939 begann.
Demzufolge sollten alle Kinder mit bestimmten „schweren, angeborenen
Leiden“ an einen „Reichsausschuss zur Erfassung von erb- und
anlagebedingtem schweren Leiden“ gemeldet werden.
Dieser Ausschuss war eine ebensolche Tarnorganisation der
nationalsozialistischen „Euthanasieverbrechen“, wie die später ins
Leben gerufenen Organisationen zur Durchführung der weiteren
„Euthanasiemaßnahmen“.
Nach und nach entstanden über 30 Kinderfachabteilungen an Heil- und
Pflegeanstalten des Reiches, in denen bis 1945 vor allem Kinder und
Jugendliche ermordet wurden.
Unterlagen über die Kinderfachabteilungen sind nur in geringem
Umfang unter den allgemeinen Krankenakten der betreffenden
Einrichtungen zu finden.
Der genaue Umfang dieses Teils der Krankenmordaktionen ist nicht
eindeutig geklärt, weitere Forschungen stehen hier noch aus. Die in
der Forschung meist mitgeteilte Zahl von 5-8000 ermordeten Kindern
und Jugendlichen ist nur eine grobe Schätzung.
Im gleichen Zeitraum begann auch die Vorbereitung der Organisation
der allgemeinen „Euthanasie“.
Zitatende
Bundesarchiv
|
Der Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen, hatte sich
vehement gegen die Aktionen verwahrt und sich auch gegen
Vergeltungsmaßnahmen gegen England eingesetzt, das sei unchristlich.
Goebbels spottete, der solle sich mal drei oder vier Stunden in einen
Bombenhagel englischen Flugzeuge setzen, da würde der anders reden.
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
|
|