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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

2. Juni 2019

'Vor Sonnenaufgang'

nach Gerhart Hauptmann

    
Kurz kommentiert

Theater Regensburg

'Flickwerk mit heißer Nadel'

Otto Brahm, Präsident des Theatervereins Freie Bühne, der in Berlin gerade von Theaterkritikern neu gegründet worden war und sich der Aufführung sozialkritischer Dramen der Naturalisten verpflichtet hatte, spielte Stücke der Zeit.
Das erste war 'Gespenster' von Ibsen, 1889 folgte die Uraufführung von Hauptmanns 'Vor Sonnenaufgang'.

Brahm übernahm 1894 die Leitung des Deutschen Theaters und machte Hauptmann zu seinem Hausdichter.

Als dieser 1912 seinen 50. Geburtstag feierte, schrieb Otto Brahm an ihn:

 

Zitat

Seit diesem Herbsttag von 1889 habe ich fast ein jedes Deiner Werke auf  die Bühne stellen dürfen, ich habe es hochhalten dürfen im Licht und es dem deutschen Publikum zuerst offenbaren, und dieses Tauf- und Ehrenamt empfinde ich als das größte Glück, das in meinem Berufsleben mir zuteil ward.

Zitatende
 

Brahm verschrieb sich dem Naturalismus, einer Epoche in der Theatergeschichte, die von Frankreich und Russland (Stanislawski war ein Vorreiter des Stils in Russland, der sich dann in den USA im acting-theater verbreitete) ausging und in Deutschland im Populärjargon als ein „Wie-im-Leben“-Stil charakterisiert wurde.

Seine Berliner Bühnen führte er als Privattheater, die ohne Subventionen auskommen mussten.

Er spielte Stücke in einer Mischung aus besonders gängigen und beim Publikum beliebten Werken und solchen, die anfänglich Mühe hatten, sich durchzusetzen oder dann doch vom Spielplan genommen werden mussten, weil das Publikum ausblieb.
Er analysierte den Text eines neuen Stückes, um so die Aufführung ganz auf die spezifischen Eigenheiten auszurichten.

Die Schauspieler wurden angehalten, nicht – wie bisher üblich – zu deklamieren, sondern realistisch und psychologisch nachvollziehbar zu agieren.
Schauspieler zu einem natürlichen Spiel zu bringen, stellte sich als besonders schwierig dar, da Darsteller und auch Publikum bisher das große Pathos in Sprache und Gesten gewohnt waren.

Sie hatten nun das star-mäßige Hervortreten (besonders hervorzuheben hier ist Emil Devrient) zu unterlassen und die Gestaltung des Wortes und damit der Rolle aus der Handlung in Gebärde, Mimik, Maske, Haltung und Bewegung nach seinen Vorstellungen und Vorgaben als Regisseur zu übernehmen.

Er half in den ersten Jahren, bis sein Gestaltungsstil von allen übernommen wurde, seinen Schauspielern, indem er ihnen die Rollen vorspielte und damit so übertrieb, dass aus die im Pathos Festgefahrendsten erkannten, dass sie so nicht mehr in der Entwicklung des Ensembles weiter kommen würden.

Erinnert sei hier an eine Situation in Berlin, als Adele Sandrock an den geschlossenen Vorhang trat, durch das Guckloch in den Zuschauerraum spähte, Schnitzler, mit dem sie einmal eine Affäre hatte, entdeckte und ihr mit höchstem Pathos und rollendem 'R' ein entsetztes "Mein Gott, ist der alt geworden!" entfuhr.

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Regensburg  folgt einer Mode, in der Werke großer Könner seziert werden, bis alles Fleisch des Originals entfernt ist, nur noch das Gerippe übrig bleibt und dann dieses mit meist dünner, neuer Haut überzogen wird.

Man geht da den Weg des geringsten Widerstandes, indem das Erfolgreiche bestehen bleibt, das auch dem Publikum mit dem großen Namen in Verbindung gebracht wird, und ihm das absolut Notwendige überstülpt.

 

Original Rollen

Zitat

Handelnde Menschen

KRAUSE, Bauerngutsbesitzer
FRAU KRAUSE, seine zweite Frau

HELENE, Krause's Tochter aus erster Ehe

MARTHA, Krause's Tochter aus erster Ehe

HOFFMANN, Ingenieur, verheirathet mit Martha

WILHELM KAHL, Neffe der Frau Krause

FRAU SPILLER, Gesellschafterin bei Frau Krause

ALFRED LOTH

DR. SCHIMMELPFENNIG

BEIBST, Arbeitsmann auf Krause's Gut.

GUSTE, Magd auf Krause's Gut

LIESE, Magd auf Krause's Gut

MARIE, Magd auf Krause's Gut

BAER, genannt Hopslabaer.

EDUARD, Hoffmann's Diener.

MIELE, Hausmädchen bei Frau Krause.

DIE KUTSCHENFRAU.

GOLISCH, genannt Gosch, Kuhjunge.

Zitatende
 


Die sogenannte 'Baseler Dramaturgie' findet sich auch bei der Regensburger 'Sonnenaufgang'-Produktion. Hier ist das Original-Ensemble des Stückes bei der Erstaufführung auf sieben agierende Figuren abgespeckt.
 

Theater Regensburg

Zitat
 

Vor Sonnenaufgang

von Ewald Palmetshofer (*1978) nach Gerhart Hauptmann


Berlin, 20. Oktober 1889: Im Zuschauerraum der Freien Bühne am Lessing-Theater bricht ein tosender Tumult aus. Menschen schreien durcheinander, leisten sich wahre Wortschlachten und diskutieren sich die Köpfe heiß; ein im Parkett sitzender Arzt wirft aus Protest gar seine Geburtszange auf die Bühne.
Diese Aufregung war der Uraufführung des Sozial-Dramas „Vor Sonnenaufgang“ geschuldet. Der Skandal machte den jungen Dramatiker Gerhart Hauptmann über Nacht bekannt und etablierte den Naturalismus auf den deutschen Bühnen.

Nun hat sich ein ebenfalls junger Dramatiker daran gemacht, diesen Klassiker des deutschen Naturalismus zu überschreiben: Der bekannte und preisgekrönte Theaterautor Ewald Palmetshofer erhielt dafür den Auftrag vom Theater Basel. Der Stoff eignet sich bestens für eine Grundüberarbeitung, denn im Original steht die heute nicht mehr zeitgemäße Determinationslehre rund um das Thema Alkohol. Palmetshofer möchte den Stoff dem heutigen Zuschauer nahe bringen: Dafür dringt er zum Kern des Stückes durch und holt die Grundsituation der Familie Krause in die Gegenwart. Er konzentriert sich ganz auf die zwischenmenschliche Ebene.

Der Beginn des Stücks erinnert eher an eine Familiensoap mit den üblichen Neckereien zwischen den Mitgliedern, doch schnell wird klar, dass die verschiedenen Protagonisten in dieser heilen Stubenwelt alles andere als glücklich sind. Mit klarer und moderner Sprache zeigt sich eine Familienhölle, in der der Alkoholismus nur noch eine Begleiterscheinung ist, vielmehr steht das Thema Depression im Raum. Mit wissenschaftlicher Präzision nimmt Palmetshofer diese modernen Menschen ins Visier.

Alfred Loth besucht seinen ehemaligen Studienfreund Thomas Hoffmann, der auf die Niederkunft seiner Frau Martha wartet. Zwischen dem linken Journalisten und dem rechtspopulistischen Politiker entbrennt bald ein Streit, der exemplarisch für unsere auseinanderdriftende Gesellschaft steht. Während des Besuchs entspinnen sich auch zärtliche Gefühle zwischen Loth und Marthas jüngerer Schwester Helene. Palmetshofer hält die Lupe nicht auf die unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Gesinnungen, sondern auf das, was darunter brodelt: Hoffmanns Hass auf und Angst vor Loth, der seine Karriere vernichten könnte, ist ebenso greifbar wie Loths feige, heimliche Flucht kurz vor der Totgeburt, als er vom Familienarzt vor der gesundheitlichen Lage der Familie gewarnt wird. Und doch geht am Ende unbarmherzig die Sonne auf und die Welt dreht sich weiter, so als wäre nichts geschehen.

Aufführungsdauer ca. 2 Stunden 45 Minuten, inkl. Pause
 

Besetzung

Zitatende


Bei er Uraufführung von 'Vor Sonnenaufgang' von Gerhart Hauptmann kam es 1889 nachweislich zu einem Theaterskandal, da zum ersten Mal in Deutschland ein soziales Drama auf naturalistische Weise präsentiert, also auf eine zurückhaltende Aufführungspraxis verzichtet, wurde.

Eine schwangere Frau konnte damals auf der Bühne nicht gezeigt werden. Vor allem wimmernde Laute einer Gebärenden im Hintergrund irritierten das Publikum. Über eine Geburt durfte in aller Öffentlichkeit nicht geredet werden.

Verbote und Zensur bestimmten das Leben im Deutschen Reich.
Die von Bismarck erlassenen Sozialistengesetze, das Verbot der Sozialdemokratie, verhinderten das Aufkommen der Opposition.

Der Kanzelparagraph untersagte die Verbreitung von Meinungsäußerungen innerhalb einer Predigt.

 

Zitat


Zitatende

Dr. Heinrich Spiero - Gerhart Hauptmann - Verlag Velhagen & Klasing - 1910
 


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Die deutsche Gesellschaft befand sich in einem Umbruch, als durch die sich ausweitende Industrialisierung Menschen aus den Randgebieten des Reiches in die Großstädte zogen, um der Verarmung auf dem Land zu entgehen. Die Konsequenz war hier Ghettobildung, Mietskasernen mit vielfachen Hinterhöfen, in denen die Menschen in viel zu kleinen Wohnungen hausten.

Aufgrund geringer Bildung war es ihnen auch kaum gegeben, sich sozial durch gut bezahlte Anstellungen abzusichern.
Armut und Mangel dann auch hier in den Städten.

Angelehnt hierzu die Determinationslehre, nach der der Mensch nicht selbstbestimmt und frei in seinen Entscheidungen und Möglichkeiten ist, sondern entscheidend geprägt und begrenzt wird durch die Faktoren Vererbung, Milieu und Erziehung.

Hauptmann greift auf aktuelle Ereignisse zurück, bindet den großen Bergarbeiterstreik von 1889 und die Verfolgung von Sozialdemokraten im Breslauer Sozialistenprozess von 1887 ein, zeigt an der Bauernfamilie Krause, die durch Kohlenfunde auf ihrem Landbesitz zu Vermögen kam, nun aber durch mangelnde Charakterstärke immer mehr ins Elend abdriftet. Da gibt es den Alkoholismus, der nach der damaligen Auffassung auf die Nachfahren übertragen wird und zur Zerstörung der unmittelbar betroffenen und sich im unmittelbaren Umfeld befindlichen Menschen, wie Angestellte, Hilfskräfte - früher Gesinde - beiträgt.

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Nach Meinung des Theaters Regensburg - vertreten durch die Dramaturgin Zinsser-Krys - könne man das Stück in der Originalform mit allen Facetten des Lebens und dem Verfall einer Familie und ihrer menschlichen Umgebung in der damaligen Zeit nicht mehr spielen, weil man es nicht aktualisieren könne.

Hier liegt nun die Fehlbewertung der deutschen Theaterbetriebe, dass man Klassiker nur in aktualisierter Form spielen könne.

So kommt es zu den Abweichungen in der Gestaltung der Spielpläne, die Stücke nicht mehr in der Originalform ausweisen, sondern nur - oder fast ausschließlich - als 'nach Schiller', 'nach Kleist', 'nach Goethe' etc.
Das gilt natürlich nicht nur für das Schauspiel, sondern auch für das Musiktheater, bei dem dann die 'Aida' in der Stasizentrale in Berlin spielt oder die 'Manon' in einem U-Bahnhof oder die 'Rusalka' in einem Sezierraum einer pathologischen Praxis.

Die Regensburger 'Vor Sonnenaufgang'-Produktion handelt nach den Vorgaben eines Seziermeisters Palmetshofer, der in Basel als Dramaturg sitzt und dem Meisterwerk des Gerhart Hauptmann die neue Haut über das Gerippe des Stückes zieht.

Die Reste des Hauptmann'schen Werkes werden von einem Herrn Teufel als Regisseur und einem Herrn Lindner als Bühnenbildner in Szene gesetzt.
 



Screenshot: Foto Theater Regensburg
 

Ein leerer Raum mit wenigen am Boden abgestellten Requisiten, der nur den inneren Zirkel der Familie zeigt, das übrige Personal - eben das Gesinde - nicht darstellt.

Es fehlt also das Aufzeigen der Gesamtsituation, so dass ein Gefälle innerhalb der Gesamtgesellschaft zwischen up and down - hier stellt sich die Frage, warum TV-Serien wie 'Das Haus am Eaton Place' oder 'Downton Abbey' so erfolgreich sind - nicht erkennbar wird.

Hierin liegt aber die Spannung innerhalb des Originalwerkes - das Oben und Unten, das Links und Rechts in der Zeit, in der das Stück vom Autor angelegt wurde.

Den Darstellern wird in dieser kastrierten Form des Hauptmann'schen Werkes die Möglichkeit genommen, die Rollen, die Figuren so wie sie eigentlich vorgegeben sind und so wie sie damals am 20. Oktober 1889 in Berlin präsentiert wurden - und damit den Skandal mitauslösten - von innen heraus zu gestalten und berücksichtigend:

- Gefängnisaufenthalt Loth's wegen Gründung des sozialutopischen
  Vereins 'Vancouver-Island'

- Alkoholismus schon bei Kindern, da als vererbare Krankheit
  weitergegeben

- Schuldige bieten wenig Angriffsfläche für Schuldzuweisungen, da ihr
  Handeln durch die Krankheit eingeschränkt ist

- Inzest als größte Belastungen der Bauernfamilien

- Loth sieht Sozialismus als Lösung der damaligen sozialen Fragen

- sozialer Stand abhängig vom Milieu der Herkunft
  Ausbruch nicht möglich

- Geschlechtsverkehr von Ehefrau mit Neffen, Ehemann mit Tochter,
  Schwiegersohn mit Schwägerin

"Es ist zum Beispiel verkehrt, wenn der im Schweiße seines Angesichts Arbeitende hungert und der Faule im Überdruss leben darf. - Es ist verkehrt den Mord im Frieden zu bestrafen und den Mord im Krieg zu belohnen. [...] Verkehrt ist es dann, die Religion Christi, diese Religion der Duldung, Vergebung und Liebe, als Staatsreligion zu haben und dabei ganze Völker zu vollendeten Menschenschlächtern heranzubilden."

(Loth, 2. Akt)
 

Zitat

DIE UNVOLLENDETE REVOLUTION
Anmerkung zu einem ethischen Problem im sozialen Drama

Hofmannsthals Wort »Die Gestalt erledigt das Problem« gilt nicht für eine der umstrittensten Bühnenfiguren Gerhart Hauptmanns. Das ethische Problem, das sich in dieser recht genau nach der Realität gezeichneten Figur stellt, ist bis zum heutigen Tage in unserem sozialen Leben nicht gelöst worden, und es macht auch unseren Dramatikern weiterhin schwer zu schaffen.

Alfred Loth, nach Paul Fechter »der erste Volkswirtschaftler der deutschen Bühne«, versagt in der konkreten Situation, in die er gestellt ist, in zwiefacher Hinsicht: sachlich und ethisch. Er versagt sachlich, weil er die im Elend steckenden Grubenarbeiter im Stich läßt. Er versagt ethisch, weil er, im Wissenschaftsaberglauben seiner Zeit befangen, ein ihn liebendes Mädchen verläßt, die durch ihn sehend Gewordene in den Selbstmord treibt. Dem einzigen Menschen also, dem Loth wirklich helfen könnte, hilft er nicht. Loth will eine neue, bessere, humane Gesellschaft erkämpfen. Um dieser hohen Mission willen lehnt er es ab, sich mit dem leidenden Einzelmenschen abzugeben, ihm Opfer zu bringen.

Alfred Loth ist Fanatiker. Fanatiker als Bühnenfiguren zu verwenden, bleibt eine problematische, mißliche Sache. Gerhart Hauptmann wußte das. Er schrieb einmal: ',Fanatiker sind im Drama nur episodisch zu verwerten: ihr unbewegliches Wahnsystem ist bald heraus und die Standhaftigkeit, mit der es behauptet wird, ebenfalls: darüber hinaus gibt es dann nichts, was dem Leben des Dramas noch förderlich sein könnte.« Trotz dieser von hohem Kunstverstand zeugenden Einsicht hat Hauptmann In seinem Drama »Vor Sonnenaufgang« einen Fanatiker zur Hauptfigur gemacht. Nimmt man zwei weitere dramaturgische Bemerkungen des Dichters hinzu so versteht man besser, warum Zuschauer und Kritiker seit der Uraufführung des Stückes vor nun mehr als siebzig Jahren die Figur des Alfred Loth immer wieder als problematisch oder unbefriedigend empfunden haben.

Die erste Bemerkung lautet: »Die Distanz, aus der man ein Drama sieht, darf sich während der Arbeit nicht verschieben«, die zweite: »Episodenfiguren können geschaut, Gestalten des engeren Dramas müssen gelebt sein.« Die Figur des Loth wurde gelebt. Und hier nun liegt ein doppelter, ungelöster Widerspruch: der Fanatiker Loth, eigentlich nur als Episodenfigur geeignet, wurde Hauptfigur und war doch zugleich ein Teil dessen, was Gerhart Hauptmann in seiner Jugend gewesen war.

Aus der Biographie und Autobiographie des Dichters wissen wir, wie sehr die revolutionären Gedanken, die Alfred Loth äußert, von dem Jugendfreunde Carl und Gerhart Hauptmanns, dem späteren Rassenhygieniker Dr. Alfred Ploetz, proklamiert worden waren und wie stark sich der Junge Dichter mit ihnen verbunden gefühlt hatte.

Zitatende

Kurt Lothar Tank - Jahrhundertfeier Gerhart Hauptmann - Stadt Köln 1962
 


Wo bleibt das alles in dem Regensburger Flickwerk?

Gezeigt wird nur die innere Rahmenkonstruktion, ohne die krassen Gegensätze der beiden Welten dem Publikum vorzuführen, wie sie sich eben am Ende des 19. Jahrhunderts darstellten.

Hierin liegt aber die Aufgabe eines Theaters, die Situation, das Elend, die Abhängigkeit der Frauen von den Männern - aber auch Freude in der damaligen Zeit und der Situation zu präsentieren.

Das Original ins Heute zerren zu wollen, entspricht nicht dem Bildungsauftrag, somit ist das Thema 'Vor Sonnenaufgang' in Regensburg verfehlt dargestellt und öffentliche Gelder wurden verschwendet.

In dieser Form kann man 'Vor Sonnenaufgang' auch als Hörspiel senden.

Für ein Spiel in einer Szenerie mit Kostümen auf dem Theater besteht also bei dieser Palmetshofer-Fassung keine Notwendigkeit.

Grundsätzlich ist eine präzisere Sprechweise unbedingt erforderlich, auf die ja auf den deutschen Bühnen heutzutage verzichtet wird.
Überall nur Genuschel, man will ja authentisch sein.

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Die mangelnde Akzeptanz durch das Regensburger Publikum spricht für sich.

Die Auslastung beträgt nur 70%. Bei der Vorstellung am 2. Juni 2019 befanden sich lediglich sieben Personen im dritten Rang, die allerdings auch nach der Pause.

Aus dem Archiv:

Thema_des_Tages_24._September_2018_'Fehlstart'.htm
 

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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