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... am 3. Oktober 1941
Um 7 Uhr abends musst er schon wieder im Zug an die Ostfront sitzen.
Also musste das Programm umgestellt werden und Goebbels blieb nicht
viel, um seinen Rechenschaftsbericht über das Winterhilfswerk des
vergangenes Jahres, das über 900 Millionen Reichsmark eingebracht habe,
dem deutschen Volk im Sportpalast vor der Rede Hitlers vorzulegen.
Lange hatte sich der Reichskanzler gegen ein Auftreten vor dem Volk
gewehrt, meinte er doch, nicht genügend Positives bieten zu können.
Gleich nach dem Eintreffen Hitlers hatte der Reichspropagandaminister
Gelegenheit, mit dem 'Führer' die gegenwärtige Situation
durchzusprechen. Der war der Meinung, dass die sowjetische Wehrmacht in
vierzehn Tagen von diesem 3. Oktober ab 'im wesentlichen zertrümmert
sein wird'.
Die Flugblätter mit dem
Aufruf konnten zügig über dem Gebiet
der Front abgeworfen werden und erreichten so die deutschen Soldaten,
die voller Tapferkeit dazu beitragen wollen, noch vor Einbruch des
Winters die bolschewistische Wehrmacht zu vernichten, wenn nicht, müsse
man auf halbem Wege stehen bleiben und die Entscheidung auf das kommende
Jahr verschieben.
Sollte also der Schlag gelingen, dann habe man das Schwerste des Krieges
hinter sich.
Auch könne man Teiler der Luftwaffe abziehen und 'englischen
Großschnauzen' werden Fliegerangriffe erleben, die sie so noch nicht
erlebt hätten.
Dass der U-Boot-Krieg nicht die entscheidende Wirkung gehabt habe, hätte
an den langen, hellen Nächten gelegen, in denen die Boote nicht
auftauchen konnten. Jetzt, in den Herbst gehend, werde sich Angriffslage
auf die feindlichen Geleitzüge und die einzelkämpfenden Boote
verbessern.
Betrachte man die Gesamtsituation, so sei die nur als schicksalhaft
einzustufen.
Es sei eben gut gewesen,
- dass die Polen nicht auf den Vorschlag bezüglich
Danzig eingegangen seien;
- dass die Engländer und Franzosen nicht auf das
Friedensangebot des 'Führers' nach der
Niederschlagung Polens eingingen;
- dass Engländer nicht auf die Friedensofferte des
'Führers' nach der Niederlage Frankreichs eingingen.
Zum Krieg mit Russland habe es kommen müssen, bedenke man allein die
Ölfelder, die jetzt schon im Osten erobert worden seien und die man
jetzt ausschöpfen könne, ohne dafür es am Markt einkaufen und auch
bezahlen zu müssen.
Außerdem wäre es von Seiten Stalins doch irgendwann zum Krieg gekommen.
Nun müsse das deutsche volk diesen opfervollen weg bis zum Ende
durchschreiten, dann erst werde Europa Friede, Ruhe und Konsolidierung
beschieden sein.
Abschließend meinte der Führer, dass der Sieg nicht mehr genommen werden
könne.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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