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04.01.2010 - dradio.de

 

 

 

Thema des Tages

Deutsche Christen

 

   04. April 1933

Mit Unterstützung durch die NSDAP gewannen die Deutsche Christen - eine Gruppierung innerhalb der evangelischen Kirche - Wahlen für Führungspositionen in verschiedenen Landeskirchen.
Es wurde von ihnen eine straff geführte Reichskirche gefordert, die Grundzüge der Nazis nach völkischem, nationalistischem und rassistischem Gedankengut verfolgend - Juden durften nicht in die Deutschen Christen aufgenommen werden.

Schon in den 1880-er Jahren wurde eine arteigene Volksreligion in Form einer Germanisierung des Christentums gefordert, denn schließlich stamme Jesus von deutschen Söldnern im römischen Heer ab. Seine Verkündigungen seien von deutschem Gedankengut durchdrungen.

Houston Stewart Chamberlain war einer der Verfechter dieser antisemitischen Ideen.

Auch Hans Freiherr von Wolzogen beteiligte sich als er 1917 zum 400-jährigen Jubiläum mit anderen 95 Thesen zum Deutschchristentum auf evangelischer Grundlage herausgab.

Chamberlain und Wolzogen lebten in Bayreuth und waren Durchdrungen vom Leben und Denken Richard Wagners.

Ersterer war mit  Eva von Bülow, Cosimas Tochter aus der Ehe mit Hans von Bülow, verheiratet, letzterer gab die 'Bayreuther Blätter' auf Anregung Richard Wagner heraus und schrieb das Buch 'Deutscher Jesusglaube' - Verlag Deutsche Christen, Weimar 1938.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung -
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Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes
und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing