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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Bau des Reichstagsgebäudes beendet

 

 

   ... am 05. Dezember 1894

Wilhelm II. kam selber und setzte den letzten Stein. Grundsteinlegung 1884 - Bauzeit zehn Jahre.

'Vollendet das ewige Werk' - vollendet der Bau, für 24 Millionen Goldmark, bezahlt aus den Reparationen nach dem Krieg 1870/71, die Frankreich an das Deutsche Reich zu zahlen hatte.

Anfänglich konnte man sich nicht auf den Standort einigen, es blieb dann 1881 die Ostseite des damaligen Königsplatzes.

Der internationale Wettbewerb ergab Ludwig Bohnstedt als Sieger,


Entwurf Bohnstedt

der später folgende, aus dem auf den deutschsprachigen Raum begrenzte Wettbewerb, Entwurf war von Paul Wallot und Friedrich von Thiersch.

Entwurf Wallot


In der Nacht zum 28. Februar 1933 - vier Wochen nach der Machtergreifung - brannte das Gebäude, angeblich von einem Kommunisten angezündet.
Ein Fanal, viele sahen es so und flohen aus dem Deutschen Reich, so wie Bertolt Brecht, der kaum eine Blinddarmoperation überstanden, über Österreich, Frankreich nach Dänemark emigrierte.

Sehr bemerkenswert wie schnell nach dem Vorkommnis die Nazis, nämlich am Tag des Brandes, eine vollkommen ausformulierte Verordnung nämlich die Reichstagsbrandverordnung zur Hand hatten, die Grundrechte einschränkend.


 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

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Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
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Dieter Hansing