Bildungsmisere        
       
 
 

 


Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Helene Thimig

 


   ... am 05. Juni 1889 geboren

'Frau Thimig' sollten die Söhne Wolfgang und Gottfried aus der Ehe von Else Heims und Max Reinhardt zu ihr sagen.

Als Reinhardt versuchte, die Heims zu einer Auflösung ihrer Ehe zu überreden, schrie sie nur "Nie! Nie! Nie!" und sie verbreitete dann ihre Auffassung, sie habe ihn in den Anfangsjahren unterstützt und jetzt käme diese Person und schöpfe den Ruhm ab.

Es war ein fast endloser Scheidungskrieg, mit dem Else Heims eine Vermählung von Max Reinhardt mit Helene Thimig verhindern wollte.

Nach der Scheidung stellte sie sich als 'Reinhardts Witwe' vor.

Die Ehe wurde erst in Lettland, später dann in Reno geschieden - das prüde Amerika war in Bezug auf den Vorwurf 'Bigamie' nicht zimperlich und es bestand die Gefahr, dass hierdurch die Tätigkeit von Max Reinhardt in Amerika beeinträchtigt sein könnte.

Helene Thimig - Vater Schauspieler, Brüder Schauspieler - sie kam zu Brahms nach Berlin und dann ans DT zu Reinhardt.
Die Heims war 'Minna', die Thimig 'Franziska' - sie waren sich - ohne zu wissen, welche Rollen sie im Leben Max Reinhardts spielen würden - herzlich zuwider.
Und doch blieben sie siebzehn Jahre lang Kolleginnen.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing