Bildungsmisere        
       
 
 

 


Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Karl Marx

 
 ... am 05. Mai 1818  geboren

Beide Seiten der Eltern stammten aus jüdischen Familien, der Vater war als Justizrat in der napoleonischen Zeit ins Amt gekommen, das er befürchtete nach der Restauration nicht mehr ausüben zu können. Der Übertritt zum Protestantismus sollte seine weitere Tätigkeit ermöglichen.

Er studierte Jura, wurde promoviert und seit 1842 war er - wie auch Georg Herwegh - Mitarbeiter der neu gegründeten Rheinischen Zeitung für Politik, Handel und Gewerbe in Köln, ein Blatt, dass sich sozialkritischen Fragen stellte.

Da mit diesem Themenkomplex aufgrund der Karlsbader Beschlüsse genügend Potential für die vorgegebenen Regelungen zur Überwachung vorhanden war, ergab sich bereits ein Jahr später das Verbot der Zeitung.

Marx schied als Redakteur aus, die Verleger hofften, so die Zensur positiv beeinflussen zu können.

Mit der Neuen Rheinische Zeitung, Organ der Demokratie und seiner Kritik an den Zuständen der damaligen Zeit verlief es ähnlich. Bereits 1849 musste sie ihr Erscheinen einstellen und Marx ging mit der Familie ins Exil nach London.

Kaum jemand war in der Mitte des 19. Jahrhunderts frei von den Gedanken eines Karl Marx - woher aber nahm Richard Wagner seine Kenntnisse?

Aus Zeitungen, die Marx herausgab?
Die gesamte Literatur über den deutschesten der deutschen Komponisten des 19. Jahrhunderts schließt Karl Marx aus. Es gab auch keine Werke des kommunistischen Revolutionärs in seinen Bibliotheken in Dresden und Bayreuth - der Name fand nirgendwo Erwähnung, in keiner seiner Schriften, Briefe und Erinnerungen.
Und doch sind die Grundlagen von sozial-utopischem und revolutionärem Gedankengut festzustellen - in seinen Werken.
Sozialkritik, im 'Ring' vor allem.

Gegenüber dem Komitee für unamerikanische Umtriebe erklärte Brecht am 30. Oktober 1947 auf die Frage des Vorsitzenden Thomas, ob er sich mit Marx beschäftigt habe:
 
'Selbstverständlich müsse man Marx studieren,
sonst könne man keine intelligenten Stücke schreiben.'


 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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