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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Hinrichtung in Küstrin

 


     ... am 06. November 1730

Peter Karl Christoph von Keith und sein jüngerer Bruder waren in die Pläne der Flucht des Kronprinzen Friedrich eingeweiht.
Der jüngere war der Verräter - er informierte Friedrich I. über die Fluchtpläne seines Sohnes Kronprinz Friedrich und dessen Freund Hermann von Katte.

Beide von Keith waren Leibpagen des Kronprinzen und daher mit ihm eng verbunden und doch reichte diese Vertrautheit dem jüngeren der Brüder nicht aus, den Freund zu decken, sondern dem Vater die Überlegungen des Kronprinzen zu verraten.

Dafür wurde dieser jüngere Bruder als Füsilier zur Leibkompanie des Mosel´schen Regiments versetzt, wofür er sich in einem Brief an den König in Preußen, Friedrich Wilhelm I., bedankte.

Peter Karl Christoph von Keith floh nach der Hinrichtung Kattes in Küstrin am 6. November 1730 nach England und weiter nach Portugal, wo er in die Dienste der dortigen Krone berufen wurde.

In Wesel wurde er in Abwesenheit gehängt, da er von den Plänen  des Kronprinzen wusste und diese nicht, wie sein Bruder, dem König, Friedrich Wilhelm I., verraten hatte.

 

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Katte schrieb vor seiner Hinrichtung einen Brief an seinen Vater, Generalfeldmarschall Hans Heinrich von Katte, in dem er bedauert, so früh schon sein Leben beenden zu müssen, ohne ihm, dem Vater, in gebührender Form gedankt zu haben für die Mühe, die dieser mit seinem Leben und seiner Erziehung hatte.

Statt zu Ehren und Ansehen müsse er nun den Weg der Schmach und des schändlichen Todes gehen. Er dankte für alle erwiesene Vatertreue von der Kindheit bis jetzt in die Todesstunde.


 

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Verschiede Autoren beschäftigten sich mit dem Leben Kattes und dem des Kronprinzen:

1914: 'Katte',
Schauspiel in fünf Aufzügen von Hermann Burte, Uraufführung am Hoftheater Dresden.

1936: 'Der alte und der junge König',
ein deutscher Historienfilm von Hans Steinhoff mit Emil Jannings, Werner Hinz, Leopoldine Konstantin, Claus Clausen, Marieluise Claudius, Carola Höhn.

Hier wurde, der NS-Zeit angemessen, alles getan, den Eindruck, dass Katte und Friedrich eine homosexuelle Beziehung hatten, zu vermeiden.

1998: 'Friedrich und Katte',
Oper von Wolfgang Knuth, Uraufführung am Stadttheater Minden anlässlich der 1.200-Jahrfeier der Stadt Minden.
http://www.stadttheater-minden.de/presseinfo.php?id=390


1999: 'Kronprinz Friedrich,
Kammeroper von Siegfried Matthus, Uraufführung im Schlosstheater Rheinsberg.
http://www.nmz.de/artikel/kein-starkes-stueck-aber-ein-fest-fuer-junge-stimmen

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing