Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Willy Haas


   ... am 07. Juni 1891 geboren

Als Sohn eines jüdischen Anwalts war der berufliche Weg am Anfang mit einem Studium der Rechte vorgegeben.
Der Umgang des Studenten waren allerdings Franz Werfel, Franz Kafka und Max Brod, über die er zur Literatur kam.

Als Autor beteiligte er sich am Text des Films 'Die freudlose Gasse', die GW Papst in Berlin mit Greta Garbo und Asta Nielsen drehte.
Es folgten 'Der Biberpelz' und 'Die Weber' - hier noch als Stummfilme.

1925 schon hatte er gemeinsam mit Ernst Rowohlt in Berlin die Wochenzeitschrift 'Die Literarische Welt' gegründet, die er 1927 in Eigenregie übernahm, aber 1933 auch aus finanziellen Gründen aufgeben musste.

Die Flucht vor den Nazis ging über Prag nach Indien, wo er an Drehbüchern für dortige Produktionsgesellschaften arbeitete - außerdem war er Zensor für die britische Besatzungsmacht in Indien.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Deutschland zurück. Hier war er Redakteur für die Tageszeitung 'Die Welt' und 'Die Welt am Sonntag'.


 

to top


1949 schrieb er einen Artikel zum 70. Geburtstag von Alma Mahler-Werfel, der folgende Textpassage enthielt:

'Und Du bis gebenedeiet unter den Frauen, die Du zwei großen Männern ihr Leben verschönt und erhöht hast - ach, was sage ich: Zweien?'

Er bearbeitete die Memoiren der Mahler-Werfel und eliminierte die zahlreichen antisemitischen Aussagen.

 

 

to top

 

 

Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing