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04.01.2010 - dradio.de

 

 

 

Thema des Tages

Karl Gustav Vollmoeller

 

 .... am 07. Mai 1878 geboren

Er war ein absoluter Allrounder.
Aus einer Theologen-Wissenschaftler-Unternehmerfamilie stammend war er als
- Archäologe,
- Philologe,
- Lyriker,
- Dramatiker,
- Schriftsteller,
- Drehbuchautor,
- Pionier des Automobilbaus,
- Flugzeugkonstrukteur,
- Pionier des Stumm- und Tonfilms,
- Unternehmer und Reformer des deutschen, europäischen
  und amerikanischen Theaters tätig.

Als Übersetzer machte er sich einen Namen als er Gozzis 'Turandot' ins Deutsche übertrug, an der sich schon Schiller versuchte und die Busoni für seine Oper zugrunde legte.

Er übertrug die 'Antigone' von Sophokles sowie 'Die Orestie' von Aischylos aus dem Griechischen ins Deutsche.
Max Reinhardt inszenierte 1919 die 'Orestie' für die Eröffnung des Großen Schauspielhauses in Berlin.

Mit Max Reinhardt gestaltete er sein Mysterienspiel 'Das Mirakel', das mit großem Aufwand und aufgrund der Qualität des Werkes als auch der Produktion große Erfolge feierte. Allein am Broadway lief das Stück 300 mal vor ausverkauftem Haus.
1925 wurde es zum 20-jährigen Bestehen der Festspiele ins Salzburg gezeigt.

Vollmoeller beschäftigte sich auch mit dem Medium Film - war es anfangs der Stummfilm, so profitierte der Tonfilm ab 1930 von seinen Erfahrungen. Auch konnte er sich mittels Verbindungen zu den Maßgeblichen für die Verpflichtung junger Talente einsetzen.
Marlene Dietrich kam durch seine Vermittlung zur Rolle in dem Josef von Sternberg-Film 'Der blaue Engel' mit Emil Jannings als Professor Rat.

Immer wieder versuchten die Nazis Vollmoeller in ihr System z.B. als Kultusminister einzubeziehen - er lehnte den Posten ab.
Für den Film 'Hundert Tage' - nach einer Vorlage von Benito Mussolini - schrieb er mit Franz Wenzler das Drehbuch - Gustaf Gründgens und Werner Krauß spielten.

Als italienische Faschisten im Herbst 1938 seine Wohnung im Palazzo Vendramin (Wohn- und Sterbeort von Richard Wagner in Venedig) ausräumten, verließ er Europa und emigrierte in die USA.

 

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing