Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

14-Punkte-Plan

 

 

   ... am 8. Januar 1918 vorgelegt

Schon zeitlich weit bevor der Erste Weltkrieg am 11. November 1918 zu Ende ging, stellte der US-amerikanische Präsident Woodrow Wilson am 8. Januar 1918 in einer Rede vor beiden Häusern des US-Kongresses einen 14-Punkte Plan zur Befriedung der Welt vor.

Am 3. März 1918 unterzeichnete Russland in Brest-Litowsk das deutsche Friedensdiktat. Angesichts des Zusammenbruchs Russlands hoffte das Deutsche Reich, mit militärischen Mitteln den Sieg davon tragen zu können.
Im Westen lagen sich die Konfliktparteien in einen sich nicht bewegenden Stellungskampf gegenüber.

In Anbetracht aber der fortgesetzten alliierten Angriffe an der Westfront drängte nun Erich Ludendorff Ende September 1918 auf ein deutsches Waffenstillstandsgesuch auf Grundlage des von US-Präsident Woodrow Wilson vorgelegten 14-Punkte-Programms.

Als Voraussetzung zur Erleichterung der Verhandlungen forderte Ludendorff eine Parlamentarisierung des Reiches und eine neue Reichsregierung.

Schon am 3. Oktober 1918 wurde Prinz Max von Baden zum neuen Reichskanzler ernannt. Einen Tag später leitete man über die Schweiz ein deutsches Waffenstillstandsangebot an Wilson.

Kaiser Wilhelm wurde von den Entwicklungen geradezu überrannt - doch erst am 28. November 1918 dankte offiziell ab.

 

to top


Die 14 Punkte:

01. Öffentlichkeit des Friedensverträge, keine
      geheimen internationalen Vereinbarungen -

02. Freiheit der Meere -

03. Gleichheit der Handelsbeziehungen -

04. Abrüstung aller auf ein Mindestmaß -

05. Unparteiische Neuregelung der Kolonialfragen -

06. Räumung Russlands -

07. Räumung und Wiederherstellung Belgiens -

08. Räumung Frankreichs, Wiederherstellung der
      besetzten Gebiete, Abtretung Elsaß-Lothringens -

09. Berichtigung der grenzen Italiens "nach klar
      erkennbaren nationalen Linien" -

10. für die Völker Österreich-Ungarns autonome
      Entwicklung -

11. Räumung und Wiederherstellung Rumäniens,
      Serbiens, Montenegros -

12. autonome Entwicklung für die nichttürkischen
      Völker des Osmanischen Reichs -

13. unabhängiger polnischer Staat

Der letzte der Punkte in Wilsons 14-Punkte-Plan sollte "eine allgemeine Staatenvereinigung etablieren..., die gegenseitig politische Unabhängigkeit sowie die territoriale Integrität kleiner und großer Staaten garantiert."

Wilson scheiterte.
Bei den Kapitulationsverhandlungen stellte vor allem Frankreich so hohe Forderungen gegen Deutschland,(war es die Rache für den verlorenen Krieg 1870/71?) dass damit ein Konflikt heraufbeschworen wurde, der letztendlich mit zum Zweiten Weltkrieg führte.
 

to top


Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing