Thema des Tages
'Fall Achse'
...
08. September 1943
Zitat
Fall Achse
war der Deckname einer Operation des
Oberkommandos der Wehrmacht während des
Zweiten Weltkrieges. Er sah die Besetzung
Italiens für den Fall vor, dass der
Verbündete kapitulierte bzw. aus dem Krieg ausschied. Die Operation
trug zunächst den Namen Unternehmen Alarich (nach
Alarich I.), wurde dann aber nach der Verhaftung
Mussolinis in Fall Achse umbenannt.
Vorgeschichte
Am 10. Juli 1943 landeten die
Alliierten auf
Sizilien (→ Operation
Husky) und drängten die deutsch-italienischen Verbände innerhalb der
nächsten zwei Wochen auf einen immer kleiner werdenden Brückenkopf am
Ätna
zurück. Die sich seit der
Niederlage in Nordafrika formierenden Widerstandsbewegungen gegen
Mussolini strebten nun nach seiner Absetzung. Auf einer Sitzung des
Großen Faschistischen Rates am 24./25. Juli wurde Mussolini
entmachtet und anschließend auf Befehl von König
Viktor Emanuel III. verhaftet. Als neuer Ministerpräsident wurde
Pietro Badoglio eingesetzt.
Den Versicherungen der
Regierung Badoglio, dem
Achsenbündnis treu bleiben zu wollen, schenkte man im deutschen
Hauptquartier nur noch wenig Glauben. Die bereits zu einem früheren
Zeitpunkt erarbeiteten Planungen und Vorbereitungen zur Übernahme der
italienischen Besatzungsgebiete auf dem Balkan und in Frankreich
(Deckname: Konstantin) und zur Besetzung Italiens selbst
(Deckname: Alarich) wurden nun reaktiviert und zum Fall Achse
zusammengefasst. Zusätzlich zu den bereits in Italien befindlichen
deutschen Verbänden wurden Truppen der reaktivierten
Heeresgruppe B an der Alpengrenze zusammengezogen.
Hauptziele der Operation waren:
-
die
Entwaffnung der italienischen Truppen
-
die
Festsetzung der italienischen Flotte
-
die
Beschlagnahmung von Waffen und sonstiger kriegswichtiger Ausrüstung
-
die
vollständige Räumung
Sardiniens und
Korsikas
-
Stabilisierung der übrigen Fronten in Italien.
Durch das Mithören eines
Funkferngespräches zwischen Roosevelt und Churchill am 29. Juli war die
deutsche oberste Führung frühzeitig über den bevorstehenden
Waffenstillstand unterrichtet.[1]
Am 1. August rückten Truppen der
Heeresgruppe B mit italienischer Zustimmung über die Grenze und
besetzten Oberitalien. Die
2. Fallschirmjäger-Division flog aus Frankreich ein und bezog
Stellungen um
Rom. In der Folge fand am 6. August eine Konferenz in
Tarvis
statt, bei der das gegenseitige Misstrauen jedoch nur oberflächlich
übertüncht wurde. In der Tat hatten die Italiener zu diesem Zeitpunkt
bereits Gespräche mit den Westalliierten aufgenommen. Wenig später
begannen die Vorbereitungen zur Evakuierung der auf Sizilien
eingesetzten Truppen auf das Festland.
Verlauf
Entwaffnete italienische Soldaten in
Bozen
Am 3. September
landeten zwei britische Divisionen bei nur minimalem Widerstand der
Verteidiger auf dem italienischen Festland. Am gleichen Tag schloss die
neue italienische Regierung den
Waffenstillstand von Cassibile mit den Alliierten, der jedoch erst
am 8. September bekanntgegeben wurde. Daraufhin leitete der
Oberbefehlshaber Süd, Generalfeldmarschall
Albert Kesselring, in seinem Befehlsbereich den Fall Achse
ein, in welchem die Deutschen alle italienischen Verbände entwaffneten.
Mit der Durchführung der Operation in Norditalien wurde
Generalfeldmarschall
Erwin Rommel betraut.[2]
Das OKW hatte eine solche Entwicklung
bereits Anfang 1943 befürchtet und im Verlauf des ersten Halbjahres 1943
deutsche Truppen strategisch auf alle Regionen Italiens verteilt. Dies
sollte den schnellen Erfolg der Operation sicherstellen.
Am 10. September besetzten deutsche
Truppen Rom und am 12. September gelang es einem deutschen
Fallschirmjäger-Kommando,
Mussolini aus seiner Gefangenschaft im Hotel
Campo Imperatore zu befreien (Unternehmen
Eiche). Mussolini wurde nach Ostpreußen gebracht; er übernahm wenig
später die Leitung einer Marionetten-Regierung in Norditalien (Republik
von Salò) und setzte den Kampf an deutscher Seite fort. Ebenfalls am
10. September errichteten deutsche Heeresgruppen die
Operationszone Adriatisches Küstenland und die
Operationszone Alpenvorland, die kurz darauf in die Republik von
Salò eingegliedert wurden.
Die
italienische Flotte konnte sich zu großen Teilen dem Zugriff
entziehen – lediglich das Schlachtschiff
Roma wurde durch deutsche Bomber versenkt. Auf den griechischen
Inseln
Kefalonia und
Korfu
leisteten die dort stationierten italienischen Truppen heftigen
Widerstand gegen ihre Entwaffnung. Im
Massaker auf Kefalonia (21./22. September 1943) wurden nach ihrer
Gefangennahme mehr als 5.000 italienische Soldaten erschossen.
Resultate
Laut Bericht der Heeresgruppe B wurden
allein bis zum 19. September insgesamt 82 italienische Generäle, 13.000
weitere Offiziere und ca. 400.000 Soldaten entwaffnet und in
Gefangenschaft genommen – hiervon waren 183.000 Soldaten bereits in
Internierungslager in Deutschland überstellt worden. Auf Anweisung
Hitlers erhielten sie nicht den Status von Kriegsgefangenen, sondern
von
Militärinternierten, auf die die
Genfer Konventionen nicht angewendet wurden.
Vom 8. September 1943 bis zum 2. Mai
1945 ermordeten Angehörige der Wehrmacht, SS und Polizei in Italien rund
11.400 italienische Militärangehörige, 44.720 Partisanen sowie 9.180
weitere Männer, Frauen und Kinder.[3]
Am 13. Oktober erklärte die
Badoglio-Regierung dem Deutschen Reich den Krieg. An der Seite der
verbliebenen offiziellen italienischen Verbände operierte eine
kampfstarke
Partisanenarmee von 256.000 Frauen und Männern, die 1944 mit ihren
Kampfhandlungen zehn Wehrmachtsdivisionen band.
Das Kriegstagebuch des OKW bezeichnete
die Zeit zwischen dem abgehörten Gespräch (Churchill - Roosevelt) und
dem 8. September als
„gut genutzt. Die unter
mancherlei Vorwänden erfolgte Infiltration einer ganzen
deutschen Armee nach Nord- und Mittelitalien unter
gleichzeitiger Sicherung der von den Italienern besetzten
Paßstraßen und Eisenbahn-Kunstbauten ist ein
organisatorisches und militärpolitisches Meisterstück des
Wehrmachtführungsstabes gewesen. Auch war es noch
rechtzeitig gelungen, auf dem Balkan die Befehlsverhältnisse
so zu regeln, daß deutsche Verbände an allen wichtigen
Abschnitten standen bzw. an sie in Kürze herangeführt werden
konnten. Infolge des vorzeitigen Bekanntwerdens der
Kapitulation Italiens am 8. September abends gelang es, die
italienische Wehrmacht so rasch zu entwaffnen, daß der
Gegner dieses Schwächemoment der deutschen Truppen, die
zunächst durch die Entwaffnungsaktion gebunden waren, nicht
auszunutzen vermochte.
Italienfeldzug im Zweiten Weltkrieg
Zweiter Weltkrieg in Italien
Amerikanische Truppen auf dem Vormarsch bei
Prato, Toskana, April 1945
Datum
|
10. Juli 1943 bis 2. Mai 1945
|
Ort
|
Italien
|
Ausgang
|
Sieg der Alliierten
|
Der Italienfeldzug war
ein
Feldzug der
Alliierten gegen die
Achsenmächte in und um
Italien während des
Zweiten Weltkriegs. Er begann mit der
Invasion Siziliens 1943 und dauerte bis zum
Kriegsende in Europa 1945. Geleitet wurde er vom
Allied Forces Headquarters, das für alle Operationen im
Kriegsschauplatz Mittelmeerraum zuständig war.
Schätzungen zufolge starben zwischen September 1943 und Mai
1945 über 60.000 alliierte und 50.000 deutsche Soldaten in
Italien.[1]
Mit ca. 320.000 alliierten und über 330.000 deutschen
Gesamtverlusten, d. h. inklusive Verwundeten und Vermissten,
war Italien einer der verlustreichsten Kriegsschauplätze in
Westeuropa.
Strategischer Hintergrund
Roosevelt und Churchill auf der Casablanca-Konferenz
Anfang 1943
Noch vor dem siegreichen Abschluss
des
Tunesienfeldzugs im Mai 1943 war es, insbesondere auf der
Casablanca-Konferenz im Januar 1943, unter den Westalliierten der
Anti-Hitler-Koalition zu Meinungsverschiedenheiten über die zu
verfolgende Strategie gegenüber den
Achsenmächten gekommen. Während
Großbritannien, besonders
Winston Churchill, eine Strategie der allmählichen Schwächung der
Achsenmächte durch seegestützte Operationen an der Peripherie des
deutschen Machtbereichs favorisierte, bevorzugten die
Vereinigten Staaten einen direkten Ansatz der Bildung eines
Brückenkopfes in Nordwesteuropa und des Kampfes gegen die deutschen
Hauptkräfte. Diese Strategie setzte einen Sieg über die deutschen
U-Boote in der
Atlantikschlacht voraus.
Die Auseinandersetzung wurde von
beiden Seiten mit Heftigkeit geführt, die amerikanischen
Joint Chiefs of Staff argumentierten für die Errichtung einer
Zweiten Front in Nordwesteuropa zum frühestmöglichen Zeitpunkt,
während ihre britischen Gegenüber sich für eine Mittelmeerstrategie
einsetzten. Die Amerikaner glaubten, dass eine Invasion
Frankreichs zur Beendigung des Kriegs notwendig war, und lehnten
alles ab, was von diesem Ziel ablenkte. Die Briten hingegen sahen die
Präsenz zahlreicher für amphibische Operationen ausgebildeter Soldaten
im Mittelmeerraum als Argument für eine rasche, aber begrenzte Operation
auf diesem Kriegsschauplatz.
Letztendlich einigten sich die
politischen Führungen beider Länder auf der
Trident-Konferenz in Washington im Mai 1943 auf eine Invasion in
Frankreich zu Beginn des Jahres 1944 und begrenzte Operationen gegen
Italien im Jahr 1943. Hierin kamen
Roosevelts Wunsch nach einem aktiven Einsatz der amerikanischen
Truppen in Europa und seine Vorliebe für die Idee, Italien aus dem Krieg
zu befördern, zum Ausdruck. Ein Ausscheiden Italiens aus dem Krieg würde
den alliierten Marinestreitkräften, hauptsächlich der
Royal Navy, die Vorherrschaft über das Mittelmeer bringen und ihre
Verbindungslinien nach Indien und dem Fernen Osten vom Druck durch die
Achsenmächte befreien. Außerdem würden die Achsenmächte gezwungen sein,
Truppen von der
Ostfront abzuziehen, um Italien und Südfrankreich zu verteidigen.
Für die deutsche Seite war das Ziel
der nächsten alliierten Operation nur sehr schwer vorauszusagen. Neben
einer Invasion Siziliens wurde auch mit amphibischen Landungen in
Spanien,
Griechenland oder
Sardinien gerechnet. Hierzu hatten auch zwei erfolgreiche
Täuschungsmanöver der Briten beigetragen: die
Operation Mincemeat, bei der mittels einer als Offizier verkleideten
Leiche vermeintlich wichtige Dokumente den Deutschen zugespielt wurden,
und die
Operation Barclay, bei der das Vorhandensein einer alliierten Armee
im östlichen Mittelmeerraum vorgetäuscht wurde. Daraufhin wurden
umfangreiche Truppenverschiebungen vom deutschen Oberkommando
durchgeführt, die letztlich zum Erfolg der alliierten Landung auf
Sizilien beitrugen.
Italien war nach dem Debakel in
Tunesien vom Mai 1943 zu einem unsicheren Verbündeten für
Deutschland geworden. In weiten Teilen der Bevölkerung, aber auch in
höheren Kreisen des Militärs und der Politik bildete sich eine
Oppositionshaltung gegen eine Fortsetzung des Krieges an der Seite
Deutschlands heraus. Hierzu trugen auch
alliierte Luftangriffe auf italienische Städte bei.
Verlauf
Invasion
Siziliens
Verlauf des Kampfes um
Sizilien
- Operation Corkscrew
Nur wenige Tage nach der
Kapitulation der Achsentruppen bei Tunis begann am 18. Mai 1943 mit
zweiwöchigen Bombardierungen aus der Luft auf die festungsartig
ausgebaute italienische Insel
Pantelleria die
Operation Corkscrew (dt. Korkenzieher). Ziel des Unternehmens
war es, die Insel zu besetzen und so einen nahe an Sizilien gelegenen
Stützpunkt für die alliierten Luftstreitkräfte zu gewinnen. Am 11. Juni
erfolgte die Invasion durch eine britische Division, die Verteidiger
ergaben sich kampflos. Binnen eines Tages waren auch die Nachbarinseln
Lampedusa und
Linosa
in alliierter Hand.
- Kampf um Sizilien
Die britisch-amerikanisch-kanadische
Invasion
Siziliens begann am 10. Juli 1943 mit amphibischen und Luftlandungen
im Golf von
Gela (7.
US-Armee unter
George S. Patton) und südlich von
Syrakus
(britische
8. Armee unter
Bernard Montgomery). Verteidigt wurde die Insel von der
italienischen
6.
Armee unter
Alfredo Guzzoni, unterstützt von etwa vier deutschen Divisionen
unter dem Befehl von
Hans-Valentin Hube. Der ursprüngliche Plan der Alliierten sah einen
Vorstoß der Briten entlang der Ostküste nach
Messina
vor, während die Amerikaner die linke Flanke schützen sollten. Als der
britische Vormarsch durch heftige Gegenwehr in den Hügeln südlich des
Ätna
aufgehalten wurde, ging Patton über den Plan hinaus und nahm in einer
weitausholenden Operation zunächst
Palermo,
schnitt dann die nördliche Küstenstraße ab und ging, unterstützt von
kleineren amphibischen Landungen an der Nordküste, auf Messina vor, das
er schließlich kurz vor den ersten britischen Einheiten erreichte. Die
deutschen und italienischen Truppen waren nicht in der Lage, die
Eroberung der Insel zu verhindern, ihnen gelang jedoch der Abzug der
wichtigsten Einheiten auf das Festland (→ Unternehmen
Lehrgang), der am 17. August abgeschlossen wurde. Die Alliierten
sammelten Erfahrungen in der Durchführung amphibischer Landungen sowie
großer Luftlandeunternehmungen und der Koalitionskriegsführung.
- Sturz Mussolinis
Eine weitere Folge des Sieges auf
Sizilien war die Entmachtung des italienischen Diktators
Benito Mussolini, der auf einer Sitzung des
Großen Faschistischen Rates in der Nacht vom 24. zum 25. Juli
abgesetzt und durch
Pietro Badoglio ersetzt wurde. Dieser nahm bald darauf geheime
Waffenstillstandsgespräche mit den Alliierten auf. Mussolini wurde
zunächst auf die Insel
Ponza, später auf den
Gran Sasso verbannt.
Invasion auf dem Festland und Fall Achse
Am 3. September 1943, dem Tag des
Waffenstillstands von Cassibile zwischen Italien und den Alliierten,
landeten Truppen der britischen 8. Armee bei
Reggio Calabria (Operation Baytown). Der Waffenstillstand
wurde von den Italienern am 8. September verkündet, deutsche Truppen
begannen mit der Entwaffnung der
italienischen Armee in Italien und den besetzten Gebieten (Fall
Achse). Am 9. September landete die
5. US-Armee im
Golf von Salerno und baute einen Brückenkopf auf (→ Operation
Avalanche). Am gleichen Tag landeten weitere britische Kräfte bei
Tarent
(Operation Slapstick). An den Folgetagen führte die deutsche
10. Armee unter
Heinrich von Vietinghoff heftige Angriffe auf den amerikanischen
Brückenkopf bei Salerno, während die weiter südlich gelandeten Briten
zügig vorrücken konnten. Nach dem Rückzug der 10. Armee konnten die
Alliierten bis Anfang Oktober die wichtigen Häfen
Neapel
und Bari
und die Flugfelder bei
Foggia
besetzen (→ Foggia
Airfield Complex).
Im
Fall Achse besetzten deutsche Truppen bis Mitte September Nord- und
Mittelitalien und die bisherigen italienischen Besatzungsgebiete auf dem
Balkan und setzten die dort stehenden italienischen Truppen gefangen,
wobei vor allem in Griechenland mehrere tausend italienische
Kriegsgefangene getötet wurden (→ Massaker
auf Kefalonia). Die reaktivierte
Heeresgruppe B unter
Erwin Rommel führte die Aktion in Norditalien durch, in Süd- und
Mittelitalien war
Albert Kesselring zuständig. Etwa 600.000 entwaffnete italienische
Soldaten wurden anschließend von den Deutschen als „Militärinternierte“
in Lagern festgehalten und als
Zwangsarbeiter eingesetzt.
Die
italienische Flotte war am 9. September aus ihren Stützpunkten mit
Kurs auf
La Maddalena bei
Sardinien ausgelaufen, um einer Beschlagnahmung oder Vernichtung
durch die Deutschen zu entgehen. Der
Luftwaffe gelang es, das Schlachtschiff
Roma und mehrere weitere Schiffe auf See zu versenken. Die
Flotte änderte daraufhin ihren Kurs nach
Malta,
wo sie sich von den Briten internieren ließ. Sardinien wurde, wie auch
das französische
Korsika,
rasch von den Deutschen aufgegeben.
Am 12. September führten deutsche
Spezialeinheiten das
Unternehmen Eiche zur Befreiung Mussolinis durch. Dieser rief am 23.
September in
Salò die
Italienische Sozialrepublik aus, die sich auf Seiten Deutschlands
weiter am Krieg beteiligte. Schon zuvor, am 10. September, hatten die
Deutschen in Norditalien die „Operationszonen“
Alpenvorland und
Adriatisches Küstenland gebildet. Hier kam es in der Folge zu einem
Partisanenkrieg gegen den
italienischen Widerstand, in dem deutsche Einheiten zahlreiche
schwere
Massaker verübten (→ Deutsche
Kriegsverbrechen in Italien). Am 13. Oktober erklärte die
Regierung Badoglio dem Deutschen Reich den Krieg, dies war von den
Alliierten als Waffenstillstandsbedingung gefordert worden.
Kampf südlich von
Rom
Deutsche
Verteidigungslinien südlich von Rom
Anfang Oktober wurde
Adolf Hitler von seinem
Oberbefehlshaber Süd
Albert Kesselring überzeugt, dass die Verteidigung Italiens so weit
wie möglich im Süden stattfinden müsse. Damit sollten die geographischen
Gegebenheiten Mittelitaliens so gut wie möglich ausgenutzt werden, zudem
sollte den Alliierten der Zugang zu immer näher an Deutschland gelegenen
Flugplätzen verwehrt werden. Hitler war ferner überzeugt, dass eine zu
leichte Aufgabe Italiens den Alliierten den Weg zu einer Invasion des
Balkans öffnen würde, von wo das Deutsche Reich kriegswichtige
Rohstoffe wie
Öl,
Bauxit
und Kupfer
bezog.
Im November 1943 wurde die neue
deutsche
14. Armee aufgestellt, die für die Verteidigung
Roms
zuständig war. Gleichzeitig wurde Kesselring, der eigentlich der
Luftwaffe angehörte, zum Oberbefehlshaber der
Heeresgruppe C ernannt.
Die Deutschen bauten in dem
schwierigen, von den
Apenninen und zahlreichen in diesen entspringenden Flüssen
bestimmten Gelände mehrere Verteidigungslinien auf, die von den
alliierten Truppen nacheinander überwunden werden mussten. Dazu gehörten
die
Volturno-Linie, die
Barbara-Linie, die
Bernhardt-Linie und die
Gustav-Linie. Besonders die letztere wurde von den deutschen Truppen
hartnäckig verteidigt und konnte von der
5. US-Armee im Westen der italienischen Halbinsel lange nicht
überwunden werden. Obwohl die Gustav-Linie im Osten bei
Ortona
von der britischen 8. Armee Ende 1943 durchbrochen wurde (→ Schlacht
um Ortona), kam ein weiteres Vorgehen aufgrund von Schneestürmen und
-verwehungen nicht zustande.
Am 22. Januar führte ein Korps der
5. US-Armee eine Landung im Rücken der deutschen Front bei
Anzio
durch (→ Operation
Shingle), die der Überwindung der Gustav-Linie dienen sollte. Trotz
des Erfolgs der Landung konnte dieses Ziel zunächst nicht erreicht
werden, da ein schneller Vorstoß ins Landesinnere nicht erfolgte. Der
Brückenkopf band aber deutsche Kräfte und verhinderte ihren Einsatz an
der Gustav-Linie.
Zwischen Januar und Mai 1944 fanden
an der Gustav-Linie vier größere alliierte Offensiven statt, die
zusammen als
Schlacht um Monte Cassino bezeichnet werden. Erst in der letzten
Offensive (Operation Diadem) Ende Mai gelang den alliierten
Truppen, unter denen sich britische, amerikanische, kanadische,
polnische, (kolonial-)französische, neuseeländische und indische
Einheiten befanden, der Durchbruch zwischen dem am 15. Februar durch
einen alliierten Luftangriff schwer zerstörten Bergkloster
Montecassino und dem Meer. Den Alliierten gelang es jedoch nicht,
den Rückzug der 10. Armee abzuschneiden, stattdessen konzentrierten sie
sich auf die Einnahme Roms, das von den Deutschen zur
offenen Stadt erklärt worden war.
Am 4. Juni wurde die Stadt von US-Truppen eingenommen.
Kämpfe in
Norditalien
Plan zur Überwindung der Gotenstellung
Detaillierter Frontverlauf Sommer 1944
Nach dem Fall Roms und der
Invasion in der Normandie Anfang Juni wurden viele erfahrene
amerikanische und französische Einheiten, das Äquivalent von sieben
Divisionen, aus Italien abgezogen, um sich auf die Landung in
Südfrankreich (→ Operation
Dragoon) vorzubereiten. Im Juli 1944 kamen die ersten Einheiten des
brasilianischen Expeditionskorps in Italien an, die allerdings
keinen vollständigen Ersatz für die verlorenen Truppen bilden konnten.
Die alliierten Armeen folgten den deutschen Truppen, bis sie im August
auf die
Gotenstellung bei
Florenz
trafen.
In einer größeren Offensive (Operation
Olive), die am 25. August 1944 begann, gelang es den alliierten Armeen,
die Gotenstellung auf
Rimini
und
Bologna zu durchbrechen. Ein entscheidender Durchbruch wurde aber
von den beiden deutschen Armeen verhindert. Churchill hatte gehofft,
dass ein Durchbruch noch im Herbst 1944 den alliierten Armeen den Weg
durch die sogenannte
Laibacher Lücke nach
Österreich und
Ungarn öffnen und die ungehinderte Besetzung ganz Südmittel- und
Südosteuropas durch die
Rote Armee, die nach der
Lwiw-Sandomierz- und
Jassy-Kischinew-Operation die schwer geschlagene Wehrmacht vor sich
hertrieb, verhindern würde. Sein Vorschlag wurde von den amerikanischen
Stabschefs scharf zurückgewiesen, die zwar dessen mögliche Bedeutung für
die
Nachkriegsordnung erkannten, aber ihn nicht in Übereinstimmung mit
den alliierten Gesamtinteressen sahen.
Im Winter und Frühling 1944/45 nahm die Partisanenaktivität in
Norditalien stark zu. Der Kampf gegen die Organe der Sozialrepublik nahm
zeitweise Formen eines
Bürgerkriegs an.
Die Fortsetzung der alliierten
Offensive Anfang 1945 wurde durch winterliches schlechtes Wetter, das
den Einsatz von Panzern und Flugzeugen behinderte, und durch den Abzug
britischer Truppen nach Griechenland und kanadischer Truppen nach
Westeuropa sowie durch die hohen Verluste der Kämpfe im vorhergehenden
Herbst verhindert.
Die Alliierten nahmen eine Strategie der „offensiven Verteidigung“ an,
während sie sich auf die finale Offensive bei besseren Wetter- und
Bodenbedingungen vorbereiteten. Im Winter 1944/45 fand die
Schlacht von Monte Castello um die Zugänge nach Bologna mit
Beteiligung des brasilianischen Expeditionskorps und der
10. US-Gebirgsdivision statt.
Frühjahrsoffensive
der Alliierten
Die alliierte Schlussoffensive
begann am 9. April 1945 mit massivem Artilleriebeschuss und
Luftangriffen auf die deutschen Stellungen. Bis zum 18. April 1945 waren
Truppen der britischen 8. Armee bei
Argenta durchgebrochen und schickten in einem Versuch, die
Verteidiger von Bologna einzuschließen, Panzer durch die Lücke, die sich
mit dem aus den Apenninen vorrückenden
IV. US-Korps treffen sollten. Am 21. April 1945 betraten die polnische 3.
Karpatendivision, die italienische Friuli-Gruppe und die
34. US-Infanteriedivision die Stadt. Die
10. US-Gebirgsdivision, die an Bologna vorbei vorgegangen war,
erreichte am 22. April 1945 den
Po,
die 8. indische Division der 8. Armee am folgenden Tag.
Am 25. April 1945, dem sogenannten
Tag der Befreiung Italiens, erklärten die Partisanen einen
allgemeinen Aufstand. Am selben Tag überschritt die britische 8. Armee
den Po und stieß in Richtung
Venedig
und Triest
vor. Teile der 5. US-Armee begannen den Vormarsch in Richtung der
österreichischen Grenze und auf
Mailand.
Auf ihrer linken Flanke ging die 92. US-Division auf
Genua
vor, während auf der rechten Flanke die brasilianische Division die
deutsch-italienische
Armee Ligurien durch ihren raschen Vorstoß auf
Turin
überraschte.
Ende April 1945 war die
Heeresgruppe C, die fast ihre gesamte Kampfkraft eingebüßt hatte, an
allen Fronten auf dem Rückzug und verfügte über wenig andere Optionen
als die Kapitulation. General von Vietinghoff, der seit März die
Heeresgruppe führte, unterzeichnete am 29. April 1945 die
Kapitulation der deutschen Armeen in Italien, die Kampfhandlungen
endeten am 2. Mai 1945.
Zitatende
Quelle: Wikipedia
Um
'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll
bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der
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sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes
oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
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