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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Otto Lilienthal

   
  ... am
09. August 1896 abgestürzt

Er wollte der Sache auf die Spur kommen, er erfand nicht das Fliegen, sondern entdeckte die Zusammenhänge von Vorwärtsgeschwindigkeit und Auftrieb.
Den Flügelschlag der Vögel studierte er, wollte so die Anziehungskräfte der Erde überwindend in die Luft kommen bzw. bei einem Gleitflug länger in der Luft bleiben.
Da die eigenen Muskel-Kräfte nicht ausreichten, versuchte man es mittels eines kleinen Kohlensäure-Motors, der die notwendigen Flügelschläge ausführen sollte.
Es blieb beim Versuch.

So setzte Lilienthal seine Gleitflüge fort und sammelte wichtige Erfahrungen, die andere Pioniere nutzten.
Er stellte fest, dass der Flügel eine Wölbung nach oben braucht, so dass die durch den Vortrieb anblasende Luft über den Flügel schneller strömt als über die Unterseite, der Druck sich auf der Flügeloberseite verringert und somit ein Sog - der Auftrieb - entsteht.






Das Prinzip funktioniert nur solange, wie der Flügel, auf das Gewicht des Flugapparates bezogen, ausreichend genug angeströmt wird.
Verringert sich die Strömung, verringert sich also der Auftrieb und bricht letztendlich zusammen, so kippt der Flugapparat nach vorne oder zur Seite ab.
Wird vom Menschen eine Verringerung der Vorwärtsgeschwindigkeit, ein Taumeln des Flugapparates bemerkt, zieht er instinktiv an der Steuersäule und verschlimmert dadurch den Flugzustand.
Der Flugapparat gerät in einen überzogenen Flugzustand und stürzt - meist dann auch noch aus geringer Höhe - ab.
Ein Nachdrücken, um die Anströmgeschwindigkeit wieder zu erhöhen, ist also nur in ausreichender Höhe des Flugapparates über Grund sinnvoll und lebensrettend.






Lilienthal geriet an jenem 9. August 1896 offensichtlich in eine Windscherung.
Die ihn umgebende Luftströmung änderte abrupt Richtung und Geschwindigkeit, die Flügel wurden nicht mehr ausreichend genug angeströmt.
Da der Wind u. U. sogar aus entgegengesetzter Flugrichtung - sog. tailwind - kam, die Strömung sich stark verringerte, der Auftrieb abriss, stürzte das Fluggerät zu Boden.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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