Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

'1943'

 

Die Euphorie des siegreichen Feldzuges gegen Frankreich vom 10. Mai bis 25. Juni 1940 verleitete die Führung des 'Reichs' zu neuen Taten, während die Militärs immer wieder vor zu frühen Angriffen warnten, 'das Reich' sei noch nicht hoch genug gerüstet.

So kam es ab 1941 zu gravierenden Fehleinschätzungen, was zunächst den Gegner Sowjetunion anbelangte.

http://www.telezeitung-online.de/
Damals_am_18._August_1941_Thema_des_Tages_%27Fehleinschaetzung%27.htm

Auch hatten 'Nebenschauplätze' den Einmarsch in das Herrschaftsgebiet Stalins verhindert, auch gab es Ereignisse, die das ganze Unternehmen Barbarossa zeitlich verschoben, hier vor allem durch die Abhängigkeit Hitlers von Mussolini.

Der 'Duce' hatte sich 1938 nicht mehr wie 1934 schützend vor Österreich gestellt, so dass Hitler auf seine 'Heimat' zugreifen und sie in das 'Deutsche Reich' überführen konnte.
Dafür war der 'Führer' dem 'Duce' ewig dankbar.

http://www.reise-nach-italien.de/mussolini-hitler.html

http://www.telezeitung-online.de/%27Vor_achtzig_Jahren%27_Thema_des_Tages_19._Oktober_1935_%27Abessinien%27.htm

http://www.telezeitung-online.de/
'Vor_achtzig_Jahren'_Thema_des_Tages_27._Mai_1941_'Kreta'.htm


Das Eingreifen Hitlers in Griechenland - ab 6. April 1941 attackierte er das Königreich Jugoslawien, danach das Königreich Griechenland und besetzte beide Länder innerhalb weniger Wochen, nachdem zuvor der Angriff des italienischen Bündnispartners auf Griechenland in einem Desaster endete. Die Invasion der Wehrmacht wurde von italienischen, bulgarischen und ungarischen Truppen unterstützt.
Am 17. April 1941 kapitulierten die jugoslawischen Streitkräfte, die der Griechen am 23. April 1941.

Diese Aktionen verzögerten den Beginn der Offensive gegen Russland vom Mai - eigentlich sogar vom April - auf den 22. Juni 1941, so dass das Ziel, die Sowjetunion binnen vier Monaten (das war Hitlers Auffassung, Goebbels meinte, sogar noch weniger Zeit benötigen zu müssen) niederzuringen, nicht gehalten werden konnte.
Die Wehrmacht geriet in die Regenzeit, in damit unwegsames Gelände, scheiterte 30 Km vor Moskau. Die Soldaten in Sommerbekleidung ausgezogen - man war ja der Meinung, im Oktober mit der Angelegenheit Russland fertig zu sein und Weihnachten an den wärmenden Kaminen Moskaus zu sitzen - trugen erhebliche Schäden durch Eis, Schnee und Kälte davon.

 

to top


Das Engagement Deutschlands in Nordafrika konnte - bedingt durch mangelnden Nachschub - die Niederlage der deutschen und italienischen Truppen am 13. Mai 1943 bei Tunis mit der daraus resultierenden Invasion alliierter Truppen auf Sizilien ab 10. Juli 1943, die seit der Landung der Truppen in Marokko und Algerien am 9. November 1942 sich in Richtung Tunesien vorarbeiteten, nicht verhindern.

Das Übersetzen der Engländer und Amerikaner von Sizilien auf das italienische Festland folgte am 3. September 1943, dem Tag des Waffenstillstands von Cassibile zwischen Italien und den Alliierten.
Da landeten Truppen der britischen 8. Armee bei Reggio Calabria (Operation Baytown). Der Waffenstillstand wurde von den Italienern am 8. September 1943 verkündet, deutsche Truppen begannen mit der Entwaffnung der italienischen Armee in Italien und den besetzten Gebieten (Fall Achse).

Am 25. Juli 1943 erfolgte die Absetzung und Inhaftierung des 'Duce'.

https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/benito-mussolini-der-sturz-des-duce-li.44382

 

Am 13. Oktober 1943 erklärte die Regierung Badoglio dem Deutschen Reich den Krieg, dies war von den Alliierten als Waffenstillstandsbedingung gefordert worden. Nun kämpfte Deutschland auch noch gegen einen Gegner Italien, der vor diesem 13. Oktober 1943 als Achsenmacht an das Deutsche Reich gebunden war.

http://www.reise-nach-italien.de/benito-mussolini.html


 

to top


Die Kämpfe in Italien, der Ausbau des Westwalls gegen eine alliierte Invasion an der Kanalküste - führten 1943 zu einer Zersplitterung der deutschen Kräfte, so dass die Ostfront nicht mehr gehalten werden konnte.
Stalingrad war schon am 3. Februar 1943 verloren gegangen.
Die Russen drangen immer weiter nach Westen vor.

Die Niederlage in Nordafrika war am 13. Mai 1943 hinzugekommen.
Hitler wollte die Streitkräfte des Deutschen Afrika Korps nicht nach Italien zurücknehmen, so gerieten nur wenige Monate nach der Schlacht von Stalingrad 150.000 Deutsche und etwa 125.000 Italiener in Kriegsgefangenschaft. In Deutschland sprach man, in Anspielung auf Stalingrad, hinter vorgehaltener Hand von 'Tunisgrad'.

Am 12. September 1943 führten deutsche Spezialeinheiten das 'Unternehmen Eiche' zur Befreiung Mussolinis aus einem Hotel am Grand Sasso in den Bergen des Apennin durch.

Zu all den Kämpfen kamen noch die verheerenden Bobenangriffe der Alliierten - besonders in 1943 und den folgenden Jahren - auf deutsche Städte.

Tausende von Toten waren die Folge der permanenten Fehl-Einschätzungen und daraus resultierender Fehl-Entscheidungen.
Tausende Soldaten gingen in Kriegsgefangenschaft, lähmten das 'Reich' und dennoch sollte es noch fast zwei Jahre dauern, bis Deutschland bedingungslos kapitulieren musste.
 

to top


Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing