Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

'Lumpazi Vagabundus'

 


   ... am 11. April 1833 uraufgeführt

Johann Nestroy, der mit Ferdinand Raimund zu den populärsten österreichischen Theaterdichtern gehörte, musste sich mit seinen satirischen und zynischen Texten der Zensur beugen.

Die Wiederherstellung alter Zustände d.h. der Regeln vor der Revolution und vor Napoleon, schränkte die Vielfalt der Künste ein. Im Biedermeier zogen sich die Menschen zurück, um nicht mit dem Staat in Konflikt zu geraten.
Gerade diese Haltung griff Nestroy in seinen Werken auf.

Offenbach arbeitete ähnlich.
Vaudeville war auch für ihn die Möglichkeit Text und Musik in eine Einheit zu bringen und die Zeichen seiner Zeit dem Publikum vorzuhalten.

Eine der fulminantesten "Der böse Geist Lumpazivagabundus oder das liederliche Kleeblatt" -Produktionen fand vor internationalem Publikum anlässlich der Salzburger Festspiele 1962 statt.

Gespielt haben damals u.a. Elfriede Ott, Lotte Ledl, Attila Hörbiger, Willy Trenk-Trebitsch, Walter Reyer und die unvergessene Ljuba Welitsch als Gräfin Palpiti.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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