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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

König Friedrich I.

   
   ... am 11. Juli 1657 geboren

Er war das drittgeborene Kind des Ehepaares Friedrich Wilhelm von Brandenburg und Louise Henriette von Nassau-Oranien, damit war er in der dritten Position der Thronfolge.

Da aber der Erstgeborene, Wilhelm Heinrich, wie auch der Zweitgeborene, Karl Emil, sehr früh starben, war er derjenige, der als Kurprinz nach dem Tod seines Vaters, des 'großen Kurfürsten', am 9.5.1688 die Nachfolge in Brandenburg anzutreten hatte.

Die Entwicklungen um sein Land herum zeigten eine Aufwertung seines Vetter Wilhelm III. von Oranien im Westen, der ab 1689 König von England, Schottland und Wales wie im Süden wo 'August der Starke' 1797 König von Polen wurde.

So strebte auch er - damals noch Friedrich III., Markgraf von Brandenburg, Erzkämmerer und Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches und bis zur Königskrönung souveräner Herzog in Preußen - seine 'Beförderung' an, was ihm im Rahmen der Erbkämpfe um Spanien auch gelingen konnte.

Er stellte nämlich dem Kaiser, Leopold I., 8.000 Mann brandenburgische Truppen zur Verfügung, als Ludwig XIV. nach der Krone auf der iberischen Halbinsel zu Gunsten seines Enkels, dem Prinzen Philipp von Anjou, greifen wollte, die aber nach Meinung des Kaisers den Habsburgern zustand.

Unter dem Aspekt, dass der 'deal' zustande kommen würde, erhoffte sich allerdings die katholische Kirche im Rahmen der zu erwartenden Königswürde, dass Brandenburg sich vom Protestantismus lösen und wieder in den Schoß der Heiligen Römischen Kirche zurückkehren würde - dazu aber war Friedrich nicht bereit - auch unter eventueller Hintanstellung seines Wunsches, ein König zu werden..

Am 18.Januar 1701 war es dann soweit, in Königsberg setzte sich Friedrich selber die Krone aufs Haupt - wie 103 Jahre später Napoleon in Paris - und ließ sich erst anschließend von Bischöfen segnen, die er eigens für diesen Zweck ernannte.

Trotz dieser Änderung der Reihenfolge in der Prozedur war ihm damit die Königswürde von Gott gegeben. Er nannte sich nun Friedrich I., König 'in' Preußen.
König 'von' Preußen war nicht möglich, da Teile des Landes noch unter polnischer Hoheit standen.

Erst 1777 - also zur Regierungszeit von Friedrich II. - fiel auch der so genannte Netzedistrikt an Preußen, so dass damit der Titel 'König 'von' Preußen' geführt werden durfte.

1684 hatte er in Herrenhausen Prinzessin Prinzessin Sophie Charlotte von Hannover, geb.1668, gest.1705, geheiratet.
Das 3. Kind aus dieser Verbindung war 1688 Friedrich Wilhelm, der als König Friedrich Wilhelm I. von Preußen - als Soldatenkönig - auf die Geschichte Einfluss nahm.

Aus wiederum dessen Ehe mit Prinzessin Sophie Dorothea von Hannover ging 1712 - neben weiteren 13 Kindern - der Sohn Friedrich -  der 'Große' - hervor.

 

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Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
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Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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