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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Karl Burian

 

   ... am 12. Januar 1870


 in Rousínov bei Rakovník - etwa 70 Km westlich von Prag geboren. Ein Studium der Rechte an der Prager Universität brach er ab und widmete sich seiner Gesangsausbildung, die ihn nach Abschluss in die Opernzentren der Welt führte.


Angefangen hat er - wie sein drei Jahre jüngerer Tenor-Kollege Leo Slezak - in Brünn, wo er 1891 als Hans in 'Die verkaufte Braut' debutierte, Slezak folgte 1892 mit dem Lohengrin als Antrittsrolle, ging an die Lindenoper und dann nach Breslau, worauf unmittelbar die Wiener Hofoper folgte.

Karl Burian tingelte durch die Provinz, ging 1894 nach Köln, 1897 nach Hannover, wo er die schweren Helden singen wollte, nachdem er inzwischen als Dalibor, Manrico und Turridu aufgetreten war. Lohengrin kam hinzu.

Auf dieser Aufnahme singt er die Titelrolle in 'Fra Diavolo'.

'Seht dort auf Bergeshöh'n'
http://www.youtube.com/watch?v=OfmNOEfeTfs

Es ging weiter in Bremen und Hamburg mit Stolzing, nach Budapest und an die Hofoper nach Dresden. 1905 war er dort in der Uraufführung der 'Salome' der Herodes, auch 1907 an der Met und 1908 an der Pariser Oper.

 

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Burian war in einem umfangreichen Repertoire, von Lenski über die italienischen Partien bis zu den Wagner-Helden international beschäftigt, für das er auch später während seiner Karriere engagiert wurde.

Tannhäuser - 1. Aufzug

'Dir töne Lob'
http://www.youtube.com/watch?v=vGlLOMV6jDI

In New York stand er in Konkurrenz zu Heinrich Knote, Erik Schmedes und eben zu seinem Landsmann Leo Slezak, der allerdings 'Tristan' und 'Siegfried' - wie Burian - nicht sang.

In Bayreuth war er als Parsifal engagiert.

Es gibt aus den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts einige Schallplattenaufnahmen mit Burian als Siegmund, als Tristan und als Lohengrin.

'Die Walküre' - 1. Aufzug
'Winterstürme wichen dem Wonnemond'


http://www.youtube.com/watch?v=Juszd32ax00

Ein Eifersuchtsdrama machte 1922 seiner Karriere ein Ende.
Zwei Jahre später starb er mit nur 54 Jahren.

 

 
 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing