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zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

'Der Liebestrank'

   

   ... am 12. Mai 1832 uraufgeführt

Er nahm mit dem Libretto von Felice Romani nach einer Vorlage von Eugèn Scribe seinen Weg über die Bühnen der Welt und gab dem Sänger des Nemorino alle Möglichkeiten seine eigenen Qualitäten herauszustellen.

Donizetti hatte schon 35 Opern komponiert, als er auf das Sujet 'Le philtre' stieß - das gerade Auber vertont hatte - in sechs Wochen stellte er seine Komposition fertig.

Der junge, etwas dümmliche Bauernbursche und die kecke Pächterin einer Hofanlage, die sich dann dem Jüngling zuwendet - aus Überzeugung oder nur aus Barmherzigkeit - es reicht zunächst einmal für ein kurzfristiges Happy End.
Die Widersacher - der eitle Soldat Belcore und der geschäftstüchtige Dulcamara, der einen Liebestrank à la 'Tristan und Isolde' bei einer Art von selbstinszenierter Kaffeefahrt verhökert - das, der kleine personelle Rahmen des Melodramma giocoso.

Eine der glaubwürdigsten Inszenierungen wurde 1977 von Jean-Pierrre Ponelle für die Hamburgische Staatsoper geschaffen.
Luciano Pavarotti war Nemorino, damals hatte sich der Verzehr von guten Speisen noch nicht so deutlich manifestiert, Mirella Freni die Adina, Giuseppe Taddei der Quacksalber Dulcamara und Belcore der am Beginn seiner internationalen Karriere stehende gut aussehende und schön singende Bernd Weikl.

 

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Auch das Oberpf. Metropol-Theater Regensburg spielte das Erfolgsstück.
In einer Werkeinführung wurde das Publikum mit Überlegungen zum Thema vertraut gemacht und wenige Tage später konnte man dann auch lesen,
ob es gefallen hat.
 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
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Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

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Dieter Hansing