Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Gründung der Sturmabteilung

 


    ... am 12. November 1921

Der erste Krieg war verloren, die Menschen eben noch unter der Kontrolle eines Wilhelm 2, der eine ganze Ära über mit dem Leiten von Untertanen beschäftigt war, das Militär war für Jahrzehnte der Hort der Regeln gewesen.

Jetzt standen die Deutschen da und wussten mit einer Demokratie nichts anzufangen. Ebenso lange wie die Kontrolle durch den Staat angedauert hatte, riefen sie nach Liberalisierung.
Jetzt kamen sie mit den Freiheiten nicht klar und riefen nach starken Männern, die ihnen die Richtung weisen sollten.

Den einen Zielpunkt konnten die Braunhemden (aus alten Beständen der Schutztruppen in den deutschen Kolonien in Südwest- und Ostafrika) sich gleich vorgeben: Versammlungen der NSDAP nicht stören zu lassen.
Sie selber störten die öffentliche Ordnung, man sah sie auf den Straßen grölend herumstolzieren, Straßenschlachten provozierend - gegen alles was nicht Nazi war.

Arbeitslose Männer strömten in diese Organisation, gab sie ihnen doch eine zwar zweifelhafte, aber immerhin eine, Aufgabe, da konnte sich der Einzelne in der Gruppe stark fühlen und so gedeckt Randale machen.
Auch im Rotlichtmilieu - dort wird 1930 der SA-Mann Horst Wessel ermordet.

Am 30. Januar 1933 zogen 300.000 Braunhemden am Führer vorbei.
Sie hatten ihr erstes Ziel erreicht. Im Laufe der Jahre stieg die Mitgliederzahl auf vier Millionen an.
Aber sie hatten den Zenith auch schon überschritten, als ihr Anführer Ernst Röhm 1934 ermordet wurde.

Ein Wilhelm Schepmann war bis zum Ende des Krieges Stabschef der SA, die Entnazifizierung überstand er 1952. Die Wiederbeschäftigung als Lehrer wurde ihm verweigert.

Es gelang ihm, durch entsprechendes Auftreten und Argumentieren, im 'Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten' aufzusteigen und stellvertretender Bürgermeister von Gifhorn - einer Stadt nördlich von Braunschweig - zu werden und bis 1961 zu bleiben.


 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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