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04.01.2010 - dradio.de

 

 

 

Thema des Tages

Arno Breker


 ... am 13. Februar 1991 gestorben

Goebbels vermerkte in seinem Tagebuch, es seien bei einer kleinen Teegesellschaft u.a. Anny Ondra und die Bildhauer Thorak und Breker bei ihm gewesen.

Am 20. April 1937 erhielt Breker den Titel Professor und eine Donation von 800.000 Mark, für die er keine Steuern zu zahlen hatte.

Außerdem übertrug man ihm 1940 das ehemalige Rittergut Jäckelsbruch in der Nähe von Wriezen, dort befand sich auch das Werksgelände für die Monumentalplastiken.
Wriezen ist übrigens Geburtsort der 'Kleinen Cornelia' - Gattin des ehemaligen Gärtnerplatzintendanten Matiasek.

Speer hatte die Möglichkeit, ohne Ausschreibungsverfahren, Aufträge an Breker direkt zu erteilen, somit wurde der als außerordentlich Begünstigter eingestuft.

Hitler selber rühmte sich am 12. April 1942 in einem Tischgespräch, Breker so gestellt zu haben, dass dieser von seinen jährlichen Einnahmen von rund einer Million Mark nicht mehr als fünfzehn Prozent an den Staat abzuführen habe.

 

 
Der Führer lobt sehr die letzten Entwürfe von Breker, den er für den größten Bildhauer unserer Zeit hält. Thorak verblasst dagegen. Speer und Breker sind von mir dem Führer zugeführt worden. Das ist von großer Bedeutung gewesen.
Die Berliner Bildhauerei war immer führend im Reich.

Joseph Goebbels im Tagebuch am 22. Februar 1940

 


Für die neue Reichskanzlei schuf Breker zwei Bronzeplastiken:
'Die Partei' (Nackter mit Bronzefackel) und 'Die Wehrmacht' (Nackter mit Schwert)

 

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Am 26. Juli 1941 eröffnete Goebbels in München die Große Deutsche Kunstausstellung mit einer Rede, die allgemeinen Beifall fand. Bei dem Rundgang stellte er fest, dass das Niveau der aufgestellten Werke sich wesentlich gehoben habe und Deutschland wieder solche Künstler besitze, die über eine eigene Handschrift verfügten.

Breker, Thorak und Klimsch seien mit Plastiken vertreten, von denen zwei Monumentalwerke aus Brekers Atelier Auftragswerke von Goebbels waren, die 'ich rechtzeitig in meinen Besitz gebracht habe.'

 

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Leni Riefenstahl produzierte 1944 einen Film über Arno Breker, der die ganze Palette seiner künstlerischen Möglichkeiten aufzeigte.

Die Entnazifizierung stufte ihn als Mitläufer ein. Er konnte glaubhaft machen, sich für gefährdete Künstler verwendet zu haben.

Die Entlassung von Peter Suhrkamp aus dem Gefängnis geht auf ihn zurück und an der Verhinderung einer Gefangennahme von Pablo Picasso durch die Gestapo und Deportation in ein KZ war er maßgeblich beteiligt.

Nach dem Krieg konnte Breker an die schöpferischen Zeiten anknüpfen. Er erstellte Büsten und Skulpturen, die keine stilistischen Veränderungen gegenüber den Werken aus der Zeit des Dritten Reiches zeigten.



RW-Büste im Park am 'Grünen Hügel' in BT von Arno Breker

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes
und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing