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... am 13.
November 1938
Die Auswirkungen der Ausschreitungen der 'Reichskristallnacht' waren
verheerend.
Heydrich gibt einen Bricht ab. 190 Synagogen zerstört.
Goebels vertritt die harte Linie.
Konferenz bei Göring wegen der Judenfrage.
Nun mache man tabula rasa.
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Ziel war es, das Attentat vom 7. November 1938 und
den Tod des Legationsrates an der Deutschen Botschaft in Paris -
Ernst Eduard vom Rath - am 9. November
1938 möglichst effektvoll zu nutzen und die von der Propaganda
aufgestachelte 'Wut' des Volkes in Aktionen gegen die Juden umzuwandeln.
'Das Reich' auferlegte ihnen eine Kontribution von einer Milliarde Mark,
für die Beseitigung der Schäden im Land mussten die Juden selber
aufkommen evtl. Erstattungen durch Versicherungen verfielen dem Staat.
Goebbels ging in seinen Überlegungen noch weiter.
Die Juden sollten aus dem Leben in Deutschland verschwinden, die
Judenfrage sei so oder so zur Erledigung zu bringen.
Man beschloss,
- die Juden von jeder Art von
Veranstaltungen
auszuschließen,
- ihnen den Besuch von 'deutschen' Bädern, Erholungs-
und Vergnügungsstätten zu verbieten,
- sie aus Schulen zu entfernen.
- Es wurde ihnen der Bezug bestimmter Lebens- und
Genussmittel verboten,
- es wurde ihnen untersagt, Autos und Motorräder zu
besitzen, Bücher und Zeitungen zu kaufen,
- Mieterschutz wurde nicht mehr gewährt.
In Wäldern sollten bestimmte Bezirke ausgewiesen werden, in denen sich
Juden aufhalten dürften. Dort wolle man dann Elche aussetzen, die ihnen
wegen ihrer großen Nasen ähnlich sähen - so Göring in seinem bissigen
Zynismus.
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Am 12. November verkündete die Reichsregierung im Reichsgesetzblatt die
entsprechenden Verordnungen 'zum Schutz der deutschen Rasse'.
Damit war nun offiziell der Ausschluss der Juden aus dem Geschäftsleben
rechtlich verankert.
Unternehmen und Beteiligungen mussten aufgegeben werden.
Grundstücke wurden konfisziert, Schmuck Wertpapiere, Kunstschätze,
Juwelen und Edelsteine setzte man der 'Zwangsarisierung' aus, sie wurden
zu Spottpreisen verkauft, die Erlöse auf Sperrkonten eingezahlt, die dann
vom Deutschen Reich für Kriegshandlungen verbraucht wurden.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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