Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Pogrome

 

 

   ... am 13. November 1938

Die Auswirkungen der Ausschreitungen der 'Reichskristallnacht' waren verheerend.

Heydrich gibt einen Bricht ab. 190 Synagogen zerstört.
Goebels vertritt die harte Linie.
Konferenz bei Göring wegen der Judenfrage.
Nun mache man tabula rasa.
 

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Ziel war es, das Attentat vom 7. November 1938 und den Tod des Legationsrates an der Deutschen Botschaft in Paris -
Ernst Eduard vom Rath - am 9. November 1938 möglichst effektvoll zu nutzen und die von der Propaganda aufgestachelte 'Wut' des Volkes in Aktionen gegen die Juden umzuwandeln.

'Das Reich' auferlegte ihnen eine Kontribution von einer Milliarde Mark, für die Beseitigung der Schäden  im Land mussten die Juden selber aufkommen evtl. Erstattungen durch Versicherungen verfielen dem Staat.

Goebbels ging in seinen Überlegungen noch weiter.

Die Juden sollten aus dem Leben in Deutschland verschwinden, die Judenfrage sei so oder so zur Erledigung zu bringen.

Man beschloss,
- die Juden von jeder Art von Veranstaltungen
  auszuschließen,
- ihnen den Besuch von 'deutschen' Bädern, Erholungs-
  und Vergnügungsstätten zu verbieten,
- sie aus Schulen zu entfernen.

- Es wurde ihnen der Bezug bestimmter Lebens- und
  Genussmittel verboten,
- es wurde ihnen untersagt, Autos und Motorräder zu
  besitzen, Bücher und Zeitungen zu kaufen,
- Mieterschutz wurde nicht mehr gewährt.

In Wäldern sollten bestimmte Bezirke ausgewiesen werden, in denen sich Juden aufhalten dürften. Dort wolle man dann Elche aussetzen, die ihnen wegen ihrer großen Nasen ähnlich sähen - so Göring in seinem bissigen Zynismus.

 

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Am 12. November verkündete die Reichsregierung im Reichsgesetzblatt die entsprechenden Verordnungen 'zum Schutz der deutschen Rasse'.

Damit war nun offiziell der Ausschluss der Juden aus dem Geschäftsleben rechtlich verankert.

Unternehmen und Beteiligungen mussten aufgegeben werden.
Grundstücke wurden konfisziert, Schmuck Wertpapiere, Kunstschätze, Juwelen und Edelsteine setzte man der 'Zwangsarisierung' aus, sie wurden zu Spottpreisen verkauft, die Erlöse auf Sperrkonten eingezahlt, die dann vom Deutschen Reich für Kriegshandlungen verbraucht wurden.
 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing