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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages


Erstflug Junkers Ju 52/1

 
    ... am 13. Oktober 1930


Es war nicht die im Volksmund bekannte 'Tante Ju', die ihren Erstflug absolvierte, sondern das einmotorige Vorläufer-Modell, das für Einsätze mit mangelnder Flugplatzausrüstung für hohe Zuladung konzipiert wurde.
Von Anbeginn war das Militär an der Entwicklung beteiligt, so dass diese Maschine in kurzer Zeit von zivilem für einen militärischen Einsatz umgebaut werden konnte.





Das Besondere an der Konstruktion war der bereits 1921 von Junkers patentierte Doppelflügel, der zwar einen erhöhten Luftwiderstand, aber eine erhebliche Verbesserung der Langsamfugeigenschaften bot.




 

Die Ju 52/1 war anfänglich mit einem Dieselmotor, dann mit einem leistungsstarken BMW-Motor ausgestattet, der wenig Service beanspruchte, was sich positiv beim Einsatz in abgelegenen Gegenden auswirkte, wo nicht immer ein Bodenmechanikger zur Verfügung stand.

Zwei Tonnen Nutzlast konnten transportiert werden, die auf 30 qm Fläche untergebracht werden konnten. Die Beladung erfolgte durch zwei Türen im hinteren Teil des Rumpfes, jeweils eine auf der linken und der rechten Seite des Flugzeuges.

Die Ju 52/1 wurde wenig später - bereits 1931 - zum 3-motorigen Model, der Ju 52/3, weiterentwickelt, wobei die Lufthansa Einfluss auf die Produktion nahm - sie benötigte dringend ein leistungsstarkes Transportflugzeug, das auf den damals noch schwach ausgebauten Flugplätzen mit kurzen Start- und Landebahnen problemlos eingesetzt werden konnte.




Die Konstruktion der Ju 52 mit dem hoch beanspruchbaren getrennten Fahrgestell, der Wellblechbeplankung des Rumpfes, die hohen Langsamflugeigenschaften machten sie zu einem der wichtigsten Produkte des Deutschen Reiches. 4.800 Maschinen des Typs wurden insgesamt gebaut und auch ins Ausland geliefert.



 


Die Lufthasa-Berlin-Stiftung hat mit großem technischen Aufwand ein Exemplar der Ju 52 rekonstruieren lassen und setzte das Flugzeug mit der Kennung D-AQUI für Rundflüge ein.

Sie bietet Platz für sechzehn Passagiere, ihre Höchstgeschwindigkeit beträgt rund 250 km/h.

IIm Jahr 2016 hatte die D-AQUI 21.000 Flugstunden hinter sich. 

Auf Grund erneuter Strukturbefunde musste der Flugbetrieb der D-AQUI im August 2018 vorzeitig beendet werden.

Da die Behebung nur mit überdurchschnittlich hohem und kostspieligem Reengineering neuer Baugruppen zu realisieren war und auf Grund des Alters der Maschine künftig vermehrt mit derartigen außerplanmässigen Befunden zu rechnen war, fiel im April 2019 die Entscheidung zur Stilllegung der D-AQUI.
Das Flugzeug soll nicht mehr abheben.

Im September 2020 wurde die D-AQUI zum Flughafen Paderborn/Lippstadt transportiert, wo sie zukünftig im Quax-Hangar ausgestellt werden soll.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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