Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 

 

   

Thema des Tages


Gespräche am Rande der Front


14. März 1944
 

 

 

 
 
 
 
 

Man sitzt wieder einmal plaudernd noch ein paar Stunden am Kamin beisammen und bespricht Theater-, Konzert- und Filmfragen - was den Führer brennend interessiere.
Hier vor allem wie sich bekannte Künstler zum Krieg und seinem Verlauf stellen.
 
Furtwängler stehe ganz vorne, an letzter Stelle sei Jannings einzuordnen, der als Wankelmütiger nur die Verachtung des Führers habe.
Das aber dürfe man nicht vergessen. Nach dem Krieg müsse man die Tapferen belohnen und die Feigen bestrafen.

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In Bezug auf den Luftkrieg und seine Auswirkungen meine der Führer, dass, so schlimm es auch momentan sei, es doch auch sein Gutes habe, da Zerstörungen der alten Bausubstanzen den Weg frei machten für modernen Verkehr.
 
Regensburg würde noch in absehbarer Zeit nur ein Museumsstück sein und mit seinen Alt-Bauten einer gesunden Entwicklung eines modernen Verkehrs- und Wirtschaftslebens nur immer wieder hindernd in den Weg treten.
 
Besonders schlimm wirkten sich die Zerstörungen bei den Theatern aus, ein Kulturbetrieb könne unter den Umständen kaum noch aufrechterhalten werden.
 
George habe jetzt im Erfrischungsraum des Schiller-Theaters eine kleine Bühne eingerichtet und spiele dort den 'Urfaust'
Für George habe der Führer die größte Hochachtung in Gegensatz zu Jannings, der doch nur ein intellektueller Schauspieler sei.

 

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Während man am Obersalzberg zusammensitzt, plaudert und hofft, dass die bis auf den Bug zurückgenommenen Truppen sich dort halten können, scheitert am gleichen Tag der deutsche Versuch, eine Verteidigungslinie am Bug aufzubauen, gelingt es den Sowjets , den linken Flügel der 8. Armee zu zerschlagen und durch diese breite Lücke weit über den Bug nach Westen vorzudringen.
 
 Erschwerend kam hinzu, dass Rumänien und Ungarn sich gegenseitig beobachteten und Truppen an dieser gemeinsamen Grenze zusammenzogen, statt sie dem mit ihnen verbündeten Reich an der Ostfront zur Verfügung zu halten.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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