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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Walter Scott

 
    ... am 15. August 1771 geboren 

Die Braut von Lammermoor (The Bride of Lammermoor, aus Tales of my Landlord, Band 3, 1819) war eines der Werke von Walter Scott, das seinen Weg auf die Bühnen der Welt fand.

Salvadore Cammarano, ein neapolitanischer Theatermann, erst Theatermaler, dann Librettist lieferte 1835 sehr rasch dem Komponisten Gaetano Donizetti ein Libretto, das dann, vertont, am 26. September seinen Siegeszug antrat - ein Stück für einen dramatischen Koloratursopran, einen italienischen Tenor und dem für die Verwicklungen innerhalb der Story notwendigen neidvollen Bariton.

Neben der 'Lucia' war 'Das Fräulein vom See' Stoff für ein musikalisches Werk.

2008 brachte die Oper Leipzig Otto Nicolais 'Il templario', der auf Scotts Roman 'Ivanhoe' basiert.

Die Romanfassung ist dem großen Publikum spätestens seit 1952 als Film vertraut.

 

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Sir Walter Scott blieb Zeit seines Lebens als Anwalt und Sherriff in Schottland tätig.

Die Schriftstellerei - er war auch als Übersetzer z.B. des Goethe'schen 'Götz' tätig, verschaffte sich so Zugang zu literarischem Basiswissen und den Fertigkeiten, hier Bedeutungsvolles, zu schaffen - betrieb er nebenbei und versuchte auch, dies in Anonymität zu halten.

Er schuf den historischen Roman, der mit großer Hingabe das Land und die Menschen in seiner schottischen Heimat zeigte.

Sein Ansatz war weniger die Geschichte des Landes als deren Spiegelung im Leben der Menschen. Abenteuerliches,  Phantastisches in Schilderungen der Natur mit ihren typischen Wäldern, Seen, Burg- und Schlossruinen und des Lebens der Menschen in dieser Umgebung - eine Überhöhung der Empfindungen der damaligen Zeit der Romantik, die auch die Oper des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts formte.

Eingeholt und übertroffen wurde Scott bald vom jungen Byron, der in seine Werke noch erotische Abenteuer einbrachte, was aber seine Ausgrenzung durch die englische Gesellschaft zur Folge hatte.

Scott nahm auf literarische Entwicklungen in Europa starken Einfluss - Goethe verewigte ihn in seinem Faust II als 'Euphorion'.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing