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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Untergang der Gneisenau

 

 

   ... am 16. Dezember 1900

Seiner Majestät Schiff 'Gneisenau' lag in der Bucht vor Malaga, wartete auf einen Diplomaten, der an Bord genommen werden sollte.

In der Zwischenzeit fuhr man jeden zweiten Tag ein Stück weit hinaus auf See, um dort Schießübungen durchzuführen, ansonsten lag sie als Kadettenschulschiff vor Anker, und die Besatzung war mit der übrigen Ausbildung des Offiziernachwuchses beschäftigt.

Das Schiff, eine gedeckte Korvette der Bismarck-Klasse, lief am 4. September 1879 vom Stapel und wurde am 3. Oktober 1880 in Dienst gestellt.
 




Ein Dreimaster, mit einer Dampfturbine als zusätzlichem Antrieb - für Manöver im Kriegsfalle und in Hafenbecken - ausgestattet.

 

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Die Bucht von Malaga ist berüchtigt wegen der häufigen Wetterumstürze, hohe Berge im Westen, die Fallwinde verursachen und die Luftfahrt beeinträchtigen.

Schon am 15. Dezember 1900 wurde der Kapitän der 'Gneisenau' vor einer drohenden Wetteränderung gewarnt, was aber zu keiner Reaktion auf dem Schiff führte.




Der Sturm brach los, die Ankerkette riss und das Schiff trieb auf das Hafenbecken zu.
Das Anwerfen der Dampfmaschine nahm zu viel Zeit in Anspruch - mit den Segeln konnte man in dem Moment nichts anfangen - das Schiff kollidierte mit der Hafenmole und schlug Leck.

Wasser drang in den Rumpf  und die 'Gneisenau' sank binnen knapp zwei Stunden.
Von den 460 an Bord befindlichen Mann ertranken 41 - darunter auch der Kapitän und zwei Offiziere. Sie liegen auf dem englischen Friedhof von Malaga begraben.

Unter den Toten befanden sich auch einige Einwohner Malagas, die den Schiffbrüchigen zu Hilfe eilten.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

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Dieter Hansing