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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Besetzung Schlesiens

 


   ... am 16. Dezember 1740

Die männliche Linie der Habsburger endete mit dem Tod von Karl VI. am 20. Oktober 1740 - Tochter Maria Theresia bestieg den Thron im Rahmen der Pragmatischen Sanktion - einer Regelung aus dem Jahr 1728, die verhindern sollte, dass die habsburgischen Erblande im Erbfalle aufgeteilt würden, so war in der Situation des Fehlens eines männlichen Nachfolgers auch eine Frau berechtigt, die Regentschaft zu übernehmen.

Bayern und Sachsen erhoben selber Ansprüche auf den Thron, Friedrich II. setzte Maria Theresia am 11. Dezember 1740 ein Ultimatum und forderte Schlesien, dafür wolle er die Pragmatische Sanktion, damit Maria Theresia als Herrscherin anerkennen und seine Unterstützung für die Wahl ihres Ehemanns Franz von Lothringen zum Kaiser sichern.

Das Ende der Frist nicht abwartend, marschierte der 28-jährige König - selber eben erst am 31. Mai 1740 auf den preußisch-brandenburgischen Thron gelangt - in Schlesien ein, besetzte Breslau und überwinterte im annektierten Land.

Die Österreicher zogen sich nach Böhmen zurück, da sie nicht wie Friedrich über ein stets einsatzbereites modernes Heer verfügen und auch durch Türkenkriege geschwächt waren.

Was wollte Friedrich in Schlesien?
Er verlangte Teile der Provinz zurück, die sich die Habsburger 1621 mit Jägerndorf und 1675 mit Liegnitz, Brieg und Wohlau aneigneten.
Hinzu kam, dass Schlesien das Gebiet der Habsburger war, das die meisten Steuern einbrachte, verfügte es doch über gut entwickelte Industriegebiete mit Textilgewerbe.
Preußen fehlten derartigen Einnahmequellen.

Schlesien war schwach gesichert, stationiert waren gerade einmal 8.000 österreichische Soldaten und lag vor den Toren Brandenburgs.

Es bestand auch die Gefahr, dass Sachsen selbst Ansprüche auf Schlesien erheben könnte - so kam Friedrich diesen Vorstellungen zuvor.
 

 

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Dieter Hansing