... vom 16. Januar
1776. Der Vertrag
hatte klare Regeln:
Der Landgraf von
Hessen-Kassel stellt dem König von Großbritannien 17.000 Söldner zur
Verfügung. Dafür erhält er 450.000 Taler.
Zum Einsatz kamen die
Soldaten
beim Kampf der britischen Truppen gegen die Aufständischen in
Nordamerika.
Nach dem Dreißigjährigen und
dem dritten Schlesischen Krieg gab es in den deutschen Herzogtümern
versprengte Soldaten, die durch die Lande vagabundierten,
brandschatzten, vergewaltigten und töteten.
Für sie war die einzige
Möglichkeit, geregelt zu Geld zu kommen, sich als Söldner zu verdingen.
Da es aber mancherorts nicht
immer genug Freiwillige gab, mussten Zwangsrekrutierungen die
angeforderten Zahlen aufbessern.
"Es traten wohl so etlich vorlaute Bursch' vor die Front heraus und
fragten den Obersten, wie teuer der Fürst das Joch Menschen
verkaufe? Aber unser gnädigster Landesherr ließ alle Regimenter auf
dem Paradeplatz aufmarschieren und die Maulaffen niederschießen. Wir
hörten die Büchsen knallen, sahen ihr Gehirn auf das Pflaster
spritzen, und die ganze Armee schrie: Juchhe nach Amerika!"
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So Schiller in 'Kabale und Liebe'
Die von ihm beschriebenen
Meutereien und Aufstände gegen die zwanghafte Verschiffung der Soldaten
nach Amerika gab es in Hessen-Kassel zunächst nicht.
Das Gros der Kontingente
rekrutierte sich aus ganzen Bataillonen von geschulten Soldaten, die als
Ganzes abgeordnet wurden.
So war es auch möglich sich -
gemeinsam mit den Engländern - als festes Gefüge den Amerikanern
entgegensetzen zu können, da diese als zusammen gewürfelter Haufen
niemals die Stärke der Hessen erreichen konnten.
In der Schlacht bei Flatbush
im August 1776 wurden unorganisierte Amerikaner in großer Zahl von den
gedrillten Engländern und Hessen überrannt.
Auch gab es genug
Freiwillige, die nur im Soldatsein eine feste Einkunft und
möglicherweise auch Heldentum in fernen Landen wie auch ein Stück Feld
im eroberten Amerika sich vorstellen konnten.
Wer ein Handgeld erhalten
hatte, blieb bei der Truppe, Desertion gab es - wenn überhaupt - nur
in ganz geringem Umfang.
Doch die toten Engländer und
Hessen mussten ersetzt werden. So kam es dann doch zu zwanghaften
Zusammenführungen von Bürgern, die von den Feldern, aus den Häusern
geholt und abtransportiert wurden.
Sie schickte man ins Feld,
ohne dass sie genügend ausgebildet waren, entweder kamen sie schnell zu
Tode oder sie flohen in die Weiten es nordamerikanischen Kontinents, in
der Hoffnung, irgendwo eine Bleibe zu finden.
Die über den Soldatenverleih erzielten Einnahmen vergeudeten die
Landesherren wie Karl-Eugen von Württemberg in Bauten, Festen und mit
Mätressen wie der später von ihm in den Adelsstand zur Gräfin erhobenen
Franziska von Hohenheim.
Am hessischen Hof ging es nicht anders zu. Die 'erwirtschafteten' Gelder
gingen in der Staatsführung unter.
Schiller verarbeitete das Thema in 'Kabale und Liebe'.
In den Theatern
im deutschsprachigen Raum macht man sich heute einen Jux aus dem
Stück wie am DT in Berlin.
http://www.telezeitung-online.de/
Bemerkungen_zu_'Kabale_und_Liebe'_
Deutsches_Theater_Berlin_4.4.2010_rev._30.4.2016.htm
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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