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zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Udet begeht Selbstmord

 
   ... am 17. November 1941

'Staatsbegräbnis' - ist das letzte Wort im Schauspiel 'Des Teufels General' von Carl Zuckmayer. Curd Jürgens spielte den General Harras im Film von Helmut Käutner, Hans-Joachim Kuhlenkampf die Rolle auf der Bühne.

Das Stück zeigt die Situation Udets, als in seiner Funktion als Zuständigem der gesamten Flugzeugentwicklung und -produktion - auch für Beschaffung, Nachschub und Versorgung zuständig - Überforderten.

Es war ein Fehler, Udet, dieses Amt leiten zu lassen, da er ja schon vorher Probleme hatte, den Posten adäquat auszufüllen. Nun unterstanden ihm 26 Abteilungen mit 4000 Offizieren, Beamten und Ingenieuren, die zwar für alles zuständig, jedoch für nichts selbst verantwortlich waren.

Die Misserfolge bei der Luftschlacht um England, die Situation an der Ostfront führten dazu, dass Udet sich immer mehr in Exzesse flüchtete. Auch geriet er immer mehr unter Druck der widerstrebenden Flugzeugkonstrukteure Heinkel, Junkers und Messerschmidt.

Er sah nur einen Ausweg, sich das Leben zu nehmen.

Den Nazis ging es darum, die Sache auf eine unverfängliche Weise der Öffentlichkeit mitzuteilen, da die Engländer schon Wochen vorher behauptet hatten, er 'sei durch Selbstmord abgegangen'. So gab man eine Mitteilung heraus, Udet sei bei der Erprobung eines neuen Flugzeugtyps um Leben gekommen.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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