|
Georg Büchner
Am 9. November 1831, im Alter von 18 Jahren, schrieb sich Georg
Büchner in die medizinische Fakultät der Universität Straßburg ein.
Dort wohnte er im Haus des evangelischen Pfarrers Johann Jakob
Jaeglé und lernte dessen Tochter Wilhelmine kennen. Hier erlebte er
im Dezember den Empfang der (von den zaristischen Truppen)
geschlagenen Generäle des Aufstandes der unterdrückten Polen.
Bezeugt werden diese und weitere Ereignisse durch seine zahlreichen
Briefe an die Eltern. Büchner trat künftig immer häufiger für
politische Freiheiten ein. So auch, als er am 24. Mai 1832 vor der
Studentenvereinigung einen Vortrag über die politischen Verhältnisse
in Deutschland hielt.
Die Jahre in Straßburg nannte Büchner später seine glücklichste
Zeit, denn im Frankreich der Juli-Revolution war das politische
Klima sehr viel offener als in Darmstadt. Nicht nachgewiesen ist, ob
Büchner schon Mitglied der französischen Gesellschaft der
Menschenrechte war. Sie diente ihm später aber als Vorbild für eine
eigens von ihm gegründete Gesellschaft.
Schon zu Beginn des Jahres 1834 war Büchner bei Friedrich Ludwig
Weidig eingeführt worden, einem der führenden Oppositionellen aus
Hessen-Darmstadt. Es kam jedoch immer wieder zu Differenzen. Weidig
stand für ein Bündnis mit den wohlhabenden Liberalen, Industriellen
und Handelsleuten, weil er nur so eine Chance für die Umsetzung der
revolutionären Ideen sah. Büchner dagegen hielt die materielle
Ungleichheit und die Armut der Landbevölkerung für das Grundproblem
und wandte sich deshalb gegen eine Koalition mit den Wohlhabenden.
Im Juli 1834 wurde der Hessische Landbote gedruckt, von Büchner in
seiner Gießener Zeit verfasst . Es handelt sich um eine Flugschrift,
die unter der Parole „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ die
hessische Landbevölkerung zur Revolution gegen die Unterdrückung
aufrief.
In Zürich, wo der Doktor der Medizin als Privatdozent lehrte,
erkrankte er am 2. Februar 1837 schwer an Typhus, möglicherweise
hatte er sich bei der Arbeit an seinen Präparaten infiziert. Seine
Wohnungsnachbarn, die deutschen Flüchtlinge Caroline und Wilhelm
Schulz, mit denen er seit dem Straßburger Exil befreundet war,
pflegten ihn und benachrichtigten Wilhelmine Jaeglé. Georg Büchner
starb am 19. Februar 1837 im Beisein seiner Braut und des Ehepaares
Schulz.
Seine dramatischen Werke stehen heute noch auf den Spielplänen,
zeigen aber in den seltensten Fällen die Probleme auf, die damals
die Menschen bewegten.
Heute geht es doch nur darum, möglichst viel Publikum ins Haus
ziehen, um die Auslastung der Theater glänzend erscheinen zu lassen
und sei es unter den fragwürdigsten Umständen.
Bemerkungen_zu_'Woyzeck'_10.10.2014_Theater_RBG-final
Thema_des_Tages_03._Januar_2018_'J.C._Woyzeck' |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll
bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der
Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes
oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
|
|