|
Foto: Julia
Knorr
|
Sie war eine Ermöglicherin.
Sie hatte gerade durch ihre Tätigkeit an der
Bayerischen Staatsoper in München viel Erfahrung mit
Sängern, sie hatte sich ein Ohr erarbeitet, das ihr
beim Engagement von Sängern half, die Rollen richtig
zu verteilen.
Jungen Sängern gab sie die Möglichkeit,
einzusteigen.
- Da war Jonas Kaufmann, der 1993 mit dem Caramello
seine Karriere begann.
- Da war Christian Frantz, der 1994 den Otello sang.
- Da war Florian Vogt, der 2000 mit dem Eisensein
anfangen durfte.
Vierzehn Jahre war sie die Leiterein des
3-Sparten-Hauses. Bis in die Unkündbarkeit d.h. die
Weiterbeschäftigung bei 15-jähriger Tätigkeit an
einem Haus wollte man sie nicht kommen lassen. Die
Stadt war dagegen.
OB Schaidinger engagierte Ernö Weil und danach Herrn
von Enzberg.
Das Sängerniveau am Theater Regensburg war in der
Zeit von Marietheres List besonders hoch.
Die Inszenierungen - bis auf wenige Ausnahmen -
publikumsnah.
Wenn man sie in der Zeit nach ihrem Ausscheiden in
Vorstellungen des Musiktheaters traf, machte sie aus
ihrem Herzen keine Mördergrube.
Sie fand die vorletzte 'Tosca' und den gerade
abgespielten 'Maskenball' furchtbar. Bei letzterem
wollte sie nach der Pause garnicht mehr reingehen.
Das war alles nicht mehr ihr Theater.
|
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
|
|