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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

20. Januar 1941

 
Aus den Tagebüchern des Dr. Goebbels

Keine Einflüge ins Reich.
Wir greifen London und Southampton mit ziemlich starken Kräften an.
Sehr massive Stuka-Angriffe auf Malta.
Man ist in London entsetzt.
Die ganze Diskussion hat sich, sehr zu unseren Gunsten übrigens, ganz auf das Mittelmeerproblem abgeschoben. Die Italiener kommen dabei zwar etwas zu kurz, aber die Engländer haben nichts zu lachen.

In Albanien müssen unsere Achsenfreunde wieder etwas zurück.
In Afrika ziemliche Ruhe.
Mussolini war fast 3 Tage auf dem Berghof.*

Zitat
*Am 19. und 20.1.1941 konferierte Hitler und Mussolini auf dem Berghof. Hitler teilte dabei dem ob der ausbleibenden Vorwürfe zufriedenen Duce mit, dass er über Bulgarien nach Griechenland vorstoßen und einen deutschen Panzerverband nach Libyen entsenden werde.
Das Treffen markierte das Ende der italienischen Parallelkriegführung
Zitatende
Quelle: Ralph Georg Reuth - Tagebücher - Piper 1992 - Seite 1521

Erschöpfender Gedankenaustausch der Führer hat ihm so ziemlich alles gesagt. Vollkommenes Einvernehmen.

Die Auslandspresse hat nichts von der Zusammenkunft erfahren. Ein Muster von Geheimhaltung.
Der Führer ist sehr zufrieden.
Churchills letzte Rede ist vollkommen verpufft.
Vom Winde verweht.
Ihr stark pessimistischer Ton hat USA nicht gefallen. Die Staaten treiben immer weiter zum Krieg.

Ein sehr provokativer Flaggenzwischenfall in San Francisco. Zwei Marinesoldaten werden verhaftet, dann aber unter eine geradezu beleidigenden Begründung wieder freigelassen. Das ist eine ernste Sache. Wir reagieren in der Presse vorläufig mit halber Tonstärke. Jedenfalls werde ich, wenn der Führer uns den Startschuss gibt, tun was man überhaupt tun kann.

Der S.D. - Bericht ist wieder positiv.

Zitat

*Goebbels erhielt seitdem 9.10.1939 in abständen von einigen Tagen die geheimen lageberichte des sicherheitsdienstes der SS mittels der mittels deren sich der propagandaminister darüber orientierte was das Volk dachte.
Zitatende
Quelle: Ralph Georg Reuth - Tagebücher - Piper 1992 - Seite 1522

Das deutsche Volk versteht auch Italiens Lage. Rom atmet sichtlich auf, seitdem unsere Stukas am Werk sind.

Die psychologische Lage in Wien ist etwas schwierig. Die Lohnverhältnisse sind in der Tat unhaltbar.
Dann aber muss man scharf gegen die Staatsfeinde vorgehen.

Die Kohlenlage hat durch die riesigen Schneeverwehungen eine Verschärfung erfahren. Ich setze alles daran, hier zu positiven Erfolgen zu kommen.
Eine Krise am Kraftwerk Klingenberg kann ich noch schnell beheben.
Das Auswärtige Amt macht mir wieder Schwierigkeiten vor allem in der Frage der Verbindungsleute. Ich lasse das etwas laufen.

In Bukarest wird ein deutscher Offizier auf offener Straße erschossen. Die Motive scheinen gottlob privater Natur zu sein.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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