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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Der fünfzigste Geburtstag

    
 ... am  20. April 1939


Die martialische, in diesem Umfang noch nie dagewesene Truppenparade an Hitlers 50. Geburtstag - fünf Stunden dauerte der Vorbeimarsch der technisch hervorragend ausgerüsteten Verbände - diente der Einschüchterung der ebenso erschrockenen wie beeindruckten diplomatischen Vertreter des Auslandes.

Ribbentrop hatte von Hitler zuvor den Auftrag erhalten, »möglichst viele feige Zivilisten und Demokraten« zu diesem furchteinflößenden Schauspiel einzuladen.

Bei dieser Gelegenheit wurde in Goebbels' Auftrag eine Sonderausgabe der Ufa-Wochenschau gedreht, eine Filmreportage, die die »Atmosphäre von Disziplin und geballter Kraft« in weiteste Teile der Bevölkerung hineintragen und den Deutschen Selbstvertrauen geben sollte.

Das Bild von Hitler als Staatsmann wurde hier ergänzt durch das des zukünftigen Feldherrn, der seine Streitkräfte - die »stärkste Wehrmacht der Welt« - mustert.

Zwölf eigens ausgewählte Kameraleute belichteten etwa 9000 Meter Film, aus denen zum Schluss ein Zwanzigstel für die endgültige Wochenschau-Fassung zusammengeschnitten und mit in stundenlanger Arbeit ausgesuchter weihevoller klassischer Musik unterlegt wurde.


Zitiert aus
Ralph Georg Reuth's Kommentar zu
'Die Tagebücher des Joseph Goebbels'
 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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