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... am 20. April 1939
Die
martialische, in diesem Umfang noch nie dagewesene Truppenparade an
Hitlers 50. Geburtstag - fünf Stunden dauerte der Vorbeimarsch der
technisch hervorragend ausgerüsteten Verbände - diente der
Einschüchterung der ebenso erschrockenen wie beeindruckten
diplomatischen Vertreter des Auslandes.
Ribbentrop hatte von Hitler zuvor den Auftrag erhalten, »möglichst
viele feige Zivilisten und Demokraten« zu diesem furchteinflößenden
Schauspiel einzuladen.
Bei dieser Gelegenheit wurde in Goebbels' Auftrag eine Sonderausgabe
der Ufa-Wochenschau gedreht, eine Filmreportage, die die »Atmosphäre
von Disziplin und geballter Kraft« in weiteste Teile der Bevölkerung
hineintragen und den Deutschen Selbstvertrauen geben sollte.
Das Bild von Hitler als Staatsmann wurde hier ergänzt durch das des
zukünftigen Feldherrn, der seine Streitkräfte - die »stärkste
Wehrmacht der Welt« - mustert.
Zwölf eigens ausgewählte Kameraleute belichteten etwa 9000 Meter
Film, aus denen zum Schluss ein Zwanzigstel für die endgültige
Wochenschau-Fassung zusammengeschnitten und mit in stundenlanger
Arbeit ausgesuchter weihevoller klassischer Musik unterlegt wurde.
Zitiert aus
Ralph Georg Reuth's Kommentar zu
'Die Tagebücher des Joseph Goebbels'
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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