Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 

 

 

Thema des Tages

Walter Bloem

 

  ... am 20. Juni 1868 geboren

Der zum Dr. jur. promovierte Sohn eines Notars entwickelte sich - nach Anfängerjahren als Rechtsanwalt - zu einem der meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit.

Besonders erfolgreich war die Trilogie über den deutsch-französischen Krieg von 1870/71 mit den Titeln 'Das eiserne Jahr', 'Volk wider Volk' und 'Die Schmiede der Zukunft'.

Mit diesem Werk wurde er zum Lieblingsautor von Kaiser Wilhelm II. Die Verleihung des Roten Adlerordens ergab sich hieraus.

Als Dramaturg war bis zu Beginn des Ersten Weltkrieges am Hoftheater in Stuttgart beschäftigt.

Die Erfahrungen als aktiver Teilnehmer am Krieg verwendete er in Romanen, zeitgeschichtlichen Abhandlungen, die ihn zu einem begüterten Mann machten.

In Hitler sah er den Führer, dem es gelingen werde, die Schmach des verlorenen Krieges zu überwinden und die Ehre Deutschlands wiederherzustellen.

Als einer von 88 deutschen Schriftstellern unterzeichnete er das Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler.

Obwohl er anfänglich in Konflikt mit den Nazis durch sein Buch 'Brüderlichkeit' geriet, das sich gegen den Antisemitismus in der Bevölkerung wandte, konnte er sich schnell wieder einbringen und erhielt den Auftrag zur Abfassung des Drehbuch für den Film 'Urlaub auf Ehrenwort' mit Berta Drews, René Deltgen und Carl Raddatz.

In seiner Huldigung auf den Führer heißt es:

"In der Symphonie deines Werkes töne ich mit;
so will ich kein Misston sein.
In der Kraft deines Schwertes bin auch ich enthalten.
So will ich ein edles Stahlmolekül darin sein."


1933 erhielt er die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft.


 

 

to top

 

 

Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing